Im Alter von 73 Jahren ist der einflussreiche Jazz- und Funkbassist Paul Jackson in seinem Haus in seiner Wahlheimat Japan verstorben. Die Todesursache wurde bisher noch nicht bekanntgegeben. Sein enger Freund und Weggefährte, der Drummer Mike Clarke, gab die traurige Nachricht in den sozialen Netzwerken bekannt.

 “Ich werde dich mehr vermissen, als Worte ausdrücken können”, schreibt Clarke auf Facebook, “aber wir werden uns immer und immer wieder begegnen. Gott hat dich funkiger als den Rest erschaffen, mein Bruder. Ich erinnere mich an alles, was wir zusammen erlebt haben, und an alles, was wir gesprochen haben. Ruhe sanft, du bist ein Krieger, ein genialer Musiker und ein ‘sanfter Riese’ in jeder Hinsicht, der die Menschen gelebt hat. Ich liebe dich, Paul!”
Paul Jackson erlernte das Bassspiel im Alter von nur neu Jahren in seiner Heimat, dem kalifornischen Oakland, wo er bereits in seiner frühen Jugend im Funk- und Soulbereich arbeitete. Als Teenager studierte er Musik am “San Francisco Conservatory of Music”.
Den Höhepunkt seiner Karriere sollte er als Sideman von Herbie Hancock in den frühen 1970er-Jahren erreichen, indem sich Jackson gemeinsam mit seinem Freund Mike Clarke an den Drums ein musikalisches Denkmal auf Hancocks bahnbrechendem “Head Hunters”-Album sowie weiteren Werken setzen sollte. 
Eine Spezialität der engmaschigen Funkgrooves  dieses sensationellen Rhythmusgespanns war das sogenannte “Pulse  Playing”, bei dem innerhalb der Takte das klassische Metrum außer Kraft  gesetzt wird. Stattdessen spielten die beiden Musiker frei über jegliche  Taktgrenzen hinaus – als Orientierung fungierte allein der stampfende  Viertelpuls der Stücke. Paul Jackson sagte dazu einmal: “Uns kümmern  keine Taktlinien, wir scheren uns nicht darum, wo die ‘1’ ist. Man  spielt zu einem Puls, man spielt zum Groove!” Mit diesem innovativen  Ansatz beeinflussten die beiden Musiker ganze Generationen von Jazz- und  Funkmusikern nach ihnen.
Unter dem Namen “Headhunters” brachten Paul Jackson und Mike Clarke  auch eigene Musik heraus. In späteren jahren wirkte Jackson häufig an  Filmmusik mit, etwa am Soundtrack von “Dirty Harry.” Außerdem fungierte  er als Studio- und Livemusiker an der Seite von Acts wie Santana oder  den Pointer Sisters. Aus der Feder von Paul Jackson erschienen darüber  hinaus fünf hörenswerte Soloalben – sein Debütalbum “Black Octopus”  erblickte 1978 das Licht der Welt, das letzte Werk war “Groove Or Die”  aus dem Jahr 2014.
Ruhe in Frieden, Mr. Legend – danke für den ungaublichen Groove, den du in die Welt getragen hast! 




 
                                         
                                         
                                         
                                         
            



















 
                             
                            