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PETERSON SONUUS-G2M MIDI-KONVERTER Test

DETAILS

Ein Kinderspiel ist die Inbetriebnahme des G2M, denkt man an die relativ aufwendigen Maßnahmen, die der Ein- und Aufbau des Hex-Pickups mit entsprechender Kontrollereinheit erforderlich macht. Man verkabelt ihn wie ein Effektgerät mit einem Gitarrenkabel, die Verbindung zur Synthesizerwelt übernimmt ein normales MIDI-Kabel und ein Volumenregler sorgt für den richtigen Pegel. So einfach, denn der G2M braucht weder Schalter noch Potis.  Ob sich die digitale Welt so problemlos mit einer Gitarre erschließen lässt, das werden wir hoffentlich jetzt erfahren. Wenn ja, wäre dies eine Sensation.

Vier LEDs geben dem Benutzer des Konverters alle erforderlichen Rückmeldungen. Der G2M ist betriebsbereit, wenn der Klinkenstecker des Gitarrenkabels in die Eingangsbuchse (Guitar) gesteckt wird und eine grüne Power-LED aufleuchtet. Auf der anderen Seite wird der G2M per MIDI-Kabel mit einem Synthesizer oder einem Computer mit Sequenzerprogramm verbunden. Zur Kontrolle der MIDI-Aktivität dient eine gelb blinkende LED. Wird eine Gitarrensaite angeschlagen, blinkt die MIDI-LED und zeigt an, dass MIDI-Daten gesendet werden. Eine rote LED (Nummer 3) leuchtet permanent, wenn das Eingangssignal zu hoch ist, das sich per Volumenregler an der Gitarre anpassen lässt. Die rote Clip-LED-Anzeige sollte bei normaler Spielweise nur gelegentlich leuchten, denn dann ist sichergestellt, dass der volle Dynamikumfang im MIDI-Format ankommt. Es ist auch möglich, den Eingangspegel am G2M anzuheben, wenn der Ausgangspegel der Gitarre zu niedrig ist, indem man den kleinen Boost-Schalter umlegt.

Ein Netzgerät wird nicht benötigt, denn der G2M wird von einer 9V-Blockbatterie angetrieben. Um dieser ein langes Leben zu ermöglichen, sollte das Klinkenkabel entfernt werden, wenn das Gerät nicht im Einsatz ist, denn dann wird auch der Energieverbrauch gestoppt. Die Batterie arbeitet unter diesen Umständen relativ lange. Die Gesamtspielzeit soll immerhin 60 Stunden betragen. Rechtzeitig, bevor sie „den Geist aufgibt“, leuchtet die rote Low-Battery LED. Mit dem Wechsel der Batterie kann man sich aber dann noch Zeit lassen, denn der G2M läuft mit leuchtender LED noch mehrere Stunden „auf Reserve“ weiter.

Der mit dem G2M verkabelte Synthesizer muss allerdings auch optimal verstärkt werden. Mit einem normalen Gitarrenamp erhält man kein hochwertiges Ergebnis. Für alle Synth-Sounds wäre eine neutrale Verstärkung mit einer Gesangsanlage oder Keyboardverstärker ideal. Am besten eignen sich (aktive) 2-Wege-Monitore mit Höchtönern.  Wird der G2M an einem PC mit MIDI-Adapter betrieben, können die im PC vorhandenen Software-Synthesizer verwendet werden. Passende Anwendungs-Software, also Sequenzer-Programme, gibt es in allen Preiskategorien und vor allem jede Menge Freeware im Netz.

Die Stimmung der Gitarre kann mit dem integrierten Stimmgerät für Standard-Tuning ständig überprüft werden. Die Power-LED-Anzeige wird dabei zur Tuning-Anzeige umfunktioniert. Wird ein Ton gespielt, pulsiert die Power-LED und erzeugt ein auf- und abschwellendes Licht. Je weiter man sich vom korrekten Ton entfernt, desto schneller blinkt die Anzeige, je näher man ihm kommt, desto langsamer wird sie. Sobald die LED-Anzeige weniger als einmal pro Sekunde aufleuchtet, ist die Saite korrekt gestimmt. Vielleicht erscheint diese Art des Gitarrenstimmens etwas ungewöhnlich und „unorthodox“, aber schon nach kurzer Eingewöhnungszeit erweist sie sich als sehr effektiv, denn der Gitarrist braucht sich auf nur einen Indikator zu konzentrieren. Sollen die Signale eines magnetischen oder piezoelektrischen (Akustikgitarre) Pickups gleichzeitig genutzt werden, kann man die MIDI-Thru Klinkenbuchse des G2M zum Beispiel mit einem zweiten Gitarrenverstärker verbinden. Mit einem Umschalter, der nicht im Lieferumfang enthalten ist, könnte man dann zwischen beiden Amps hin- und herschalten. Wem das alles zu aufwendig ist, der kann den G2M auch als Notationshilfe einsetzen, denn im Prinzip kommuniziert er mit jedem Sequenzerprogramm.

Aber wie steht es mit der Latenzzeit des Systems? Damit gemeint ist die Zeitverzögerung, die zwischen dem Anschlag der Saite und der Wiedergabe des Signals verstreicht – eine Eigenart, die Systeme dieser Art mit sich bringen und die früher so groß war, dass so manches wohlgemeinte Spiel zu einem abenteuerlichen Eiertanz degenerieren konnte. Die Latenzzeit, die der G2M produziert, soll zwischen 16 und 53 Millisekunden betragen, was für eine Anwendung dieser Art erstaunlich kurz erscheint.

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Hendrik Schulz sagt:

#1 - 26.09.2017 um 06:34 Uhr

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He prinzipiell scheint das doch aber mal gar keine so schlechte Idee zu sein!
Man denke nur mal über den Gitarrenrand hinaus - so ein Gerät ließe sich bei jedem hinreichend leise klingenden Soloinstrument als Midikonverter einsetzen. Z.B. an einem mit angeflanschtem Mikro abgenommenem Kazzoo - da hat man alle Hände frei und spielt dann eben (eine gute Summ-Intonation vorausgesetzt) entweder Alt-Sax oder Trompete.... dafür kann man den G2M doch sicher eher gebrauchen.

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