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Peterson StroboRack Test

Im dritten Teil unserer kleinen Peterson Tuner-Reihe stellt sich das Flaggschiff der virtuellen Strobe-Tuner-Serie, der StroboRack, unserem bonedo-Test. Wie sein Name sagt, handelt es sich um eine 19″ Einheit für den professionellen Einsatz. Auch wenn die großen Rack-Kühlschränke der Achtziger überwiegend aus der Mode gekommen sind, gibt es doch einige Gitarristen, die es vorziehen, ihre Klangerzeuger und Effekte in Rahmen zu schrauben. Und in einer Studioumgebung ist ein Racktuner ohnehin eine feine Sache.

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Dass die Stimmgeräte aus dem Hause Peterson in Sachen Präzision zum Besten gehören, was der Markt zu bieten hat, steht außer Zweifel. Was den StroboRack sonst noch aus der Masse heraushebt und was er vielleicht mehr kann als seine beiden Geschwister (Peterson StroboPlus HD, Peterson Stomp Classic) aus den vorhergegangen bonedo-Tests, wollen wir auf den folgenden Seiten herausfinden.

Details

Gehäuse

Der StroboRack nimmt eine Höheneinheit im 19″ Format in Anspruch. Sein Gehäuse ist aus leichtem Metall gefertigt, Anzeigen und Bedienelemente finden sich naturgemäß auf der Front, die Anschlüsse auf der Rückseite. Das Ganze ist sehr stabil verarbeitet und auch einem längerem Einsatz im Tourgeschäft steht prinzipiell nichts im Wege. Der Blick auf die Vorderseite offenbart ein Display, das die komplette Höhe einnimmt und sich aus einer breiten Anzeige (125 mm) in der Mitte und zwei seitlichen kleineren Fenstern links und rechts zusammensetzt. Ganz links warten Eingangsbuchse und ein Mute-Schalter, der zum Einsatz kommt, wenn geräuschlos gestimmt werden soll. Zur Kontrolle leuchtet neben der Taste eine blaue LED. Rechts sind es sechs Wahltaster für diverse Sonderfunktionen, dazu ein Jogwheel mit Tastfunktion, mit dem die entsprechenden Parameter ausgewählt werden. Weitere Einzelheiten dazu gibts im nächsten Abschnitt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Display-Anzeigen prägen die Front des Rack-Tuners

Die Anschlüsse an der Rückseite werden links von der Buchse für das Kaltgerätekabel nebst On/Off-Schalter eröffnet, daneben ein Anschluss für eine Lampe (BNC Schwanenhals – 12V, 0,5 mA), ebenfalls mit Schalter. Damit verfügt unser Kandidat über ein sehr praxisnahes Feature, denn ab und zu muss man auch bei einem Rack an die rückseitigen Anschlüsse, und dort mangelt es gerade im Bühnenbetrieb häufig an einer ausreichenden Beleuchtung. Natürlich ist auch für die Audio-Signale gesorgt, denn ganz rechts sind Ein- und Ausgang positioniert, allerdings hat der vordere Eingang Priorität. Schließt man dort ein Instrument an, ist der rückseitige Input automatisch deaktiviert. Zwei weitere Buchsen mit den Bezeichnungen Mute und Tone Out finden sich außerdem. An die Mute-Buchse lässt sich ein Standard-Fußschalter anschließen, der dann die entsprechende Funktion per Fuß aktiviert. Über Tone Out werden bei Bedarf Stimmtöne ausgegeben, falls man per Referenzton stimmen möchte. Diese Funktion wird in der Rock’n’ Roll-Branche allerdings wohl eher selten zum Einsatz kommen. Der StroboRack kann bei Bedarf zusätzlich mit einem Expander-Modul bestückt werden, das eine DI-Box mitbringt und es möglich macht, auch Stereosignale auszugeben.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Rückseite des 19″ Rack-Tuners

Bedienung

Beim StroboRack gibt es drei unterschiedliche Anzeigen. Im kleineren Notenbildschirm (links) wird der Notenname angezeigt, während der Strobe-Bildschirm in der Mitte die virtuelle Stroboskop-Anzeige mit laufenden Balken in drei Reihen präsentiert. Ist der Ton der angezeigten Note zu tief, laufen die Balken nach links, ist er zu hoch, nach rechts. Je weiter man sich vom Zielton entfernt, desto schneller läuft die Anzeige. Der Info-Bildschirm auf der rechten Seite zeigt die Einstellungen des Stimmgerätes an (Cent, Referenzton, Sweetener, Drop Tuning).

Fotostrecke: 3 Bilder Der Peterson Strobo Rack Tuner verfügt über drei LC-Displays

Die folgenden Einstellungen werden mit den Tastern auf der rechten Seite und dem Jogwheel verändert:
Menu
Mit diesem Taster wird das Hauptmenü aktiviert, in dem man per Jogwheel diverse Einstellungen (Stimm-Modus, Referenzton, Screen Saver, Sweetener Programmierung usw.) auswählt. Der Referenzton lässt sich zwischen 390 und 490 festlegen, und über die Screen-Saver-Funktion werden Bandname, Telefon-Nummern oder sonstige Nachrichten im Display angezeigt, wenn der StroboRack sich nicht im Mute-Modus befindet.

Cents
Beim Drücken dieser Taste wird der Cent-Wert markiert und der Referenzton lässt sich in kleineren Schritten verändern, falls man das Instrument zum Beispiel an ein Klavier anpassen muss, dessen Stimmung nicht genau auf 440 Hz liegt.

Preset
Der Preset-Taster ruft die gespeicherten Einstellungen auf, insgesamt 25 Presets können abgelegt werden.

Sweetener
Beim Sweetener handelt es sich um ein von Peterson entwickeltes Feature, bei dem die Tonerkennung an das entsprechende Instrument angepasst wird. Eine normale Gitarre hundertprozentig rein zu stimmen ist unmöglich, denn dann müsste jedes Bundstäbchen auf jede Saite einzeln ausgerichtet werden. Daher ist das Stimmen mit Leersaiten immer eine gewisse Annäherung. Hat man mit einem absolut akkuraten Tuner die Leersaiten gestimmt, klingt ein D-Dur beispielsweise mitunter nicht mehr so schön und es ist ratsam, mit gegriffenen Saiten nachzustimmen. Dabei kann es sein, dass einige Leersaiten anschließend etwas tiefer gestimmt sind. Beim Sweetened Tuning wählt man Voreinstellungen für diverse Instrumente, bei denen genau diese Problematik aufgegriffen wird und die einzelnen Töne der temperierten Stimmung des Instruments angepasst werden. Das verkürzt auf jeden Fall den Stimmvorgang. Beim StroboRack stehen 34 verschiedene Sweetened Tunings zur Verfügung, darunter Standard Electric, DADGAD, Acoustic, Bass, Dobro, 12 String, Pedal Steel Guitar, Buzz Feiten System und viele andere. Es besteht auch die Möglichkeit, eigene Sweetener zu programmieren, acht Speicherplätze stehen dafür zur Verfügung.

Drop
Drop bestimmt eine Transpose-Stufe von -4 bis +7 Halbtönen. Das ist dann sinnvoll, wenn man die Gitarre zum Beispiel insgesamt einen Halb- oder Ganzton tiefer stimmt. In diesem Fall zeigt der Tuner weiter die gewohnten Töne (E-A-D-G-B-E) bei den Leersaiten an. Auch wer einen Kapo verwendet, stellt die entsprechend erhöhten Werte ein, liest auf dem Display aber weiter die gewohnten Leersaiten-Namen. Hat man die entsprechenden Einstellungen vorgenommen, wird mit der Save-Taste alles gespeichert.

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