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Paiste Formula 602 Test

DETAILS

Die aktuelle Serie beinhaltet ein 20“ Medium Ride, zwei Thin Crashes in 16“ und 18“, eine 14“ Sound Edge Hi-Hat sowie ein 20“ Medium Flatride. Vorbild für die Reissues sind die „Black Label“-Modelle aus den 1970er Jahren. Bezüglich der Logos sind die neuen von den alten Becken kaum zu unterscheiden. Hier wurde viel Wert aufs Detail gelegt. Auch in puncto Bearbeitung ist es Paiste gelungen, die Vorbilder originalgetreu zu reproduzieren. Sowohl das Abdrehmuster als auch die Hämmerungsstruktur entsprechen exakt den früheren Modellen. Hut ab, da bestätigt sich der sprichwörtliche helvetische Hang zur Perfektion. Diese zeigt sich  auch in der absolut einwandfreien Verarbeitungsqualität. Paiste verwendet für die Formula 602 Becken übrigens eine in Deutschland hergestellte, besonders reine B20-Legierung, die in sehr ähnlicher Form auch früher zum Einsatz kam. Dabei betont die Firma, dass das Material nicht identisch ist mit der für die Paiste „Twenty“-Serie verwendeten türkischen B20-Bronze. Der Herstellungsprozess der Top-Serien, zu denen selbstverständlich auch die Formula 602 gehören, läuft bei Paiste grundsätzlich anders ab als bei den meisten anderen Herstellern. Die Becken werden nicht im eigenen Werk gegossen, stattdessen kauft Paiste vorgefertigte „Sheets“, die dann von den Beckenschmieden, größtenteils in Handarbeit, in Form gehämmert und vielfältig bearbeitet werden. An dieser Stelle muss endlich mal mit dem alten Klischee aufgeräumt werden, dass Paiste-Becken im Gegensatz zu beispielsweise Zildjian überwiegend maschinell gefertigt werden. Dies ist schlichtweg falsch. Wer sich davon überzeugen möchte, findet auf der Paiste-Website Videos zum Herstellungsprozess.

Bei den 14“ Hi-Hats handelt es sich um die von Paiste erfundene und vielfach kopierte „Sound Edge“-Ausführung mit dem gewellten Bottom-Cymbal. Beide Becken sind extrem fein abgedreht, so dass die Oberflächen fast glatt erscheinen. Das Hämmerungsmuster besteht aus zahlreichen dicht gesetzten, flachen Einschlägen, die zum Rand hin etwas tiefer werden. Die Kuppen der Hi-Hats sind – wie übrigens bei allen Formula 602-Becken – nicht gehämmert. Gewichtsmäßig sind die Becken mit 840 Gramm für das Top und 1040 Gramm für das Bottom als leicht einzustufen.Die 16“ und 18“ Thin Crashes unterscheiden sich in der Optik deutlich von den Hi-Hat-Becken. Die Tonal Grooves sind bei den Crashes wesentlich breiter und auch tiefer gefräst. Dabei sind die Abstände der Rillen auf der Spielfläche sehr gleichmäßig, während sie sich im Bereich der Kuppe verdichten. Das Hämmerungsmuster weist dieselbe dichte Struktur auf wie bei den Hi-Hat-Becken. Mit 980 Gramm für das 16“ Becken und 1360 Gramm für das 18“ liegen die Becken in einer für Thin Crashes üblichen Gewichtsklasse.
Optisch präsentiert sich das 20“ Medium Ride mit den gleichen Bearbeitungsmerkmalen wie die Crashes. Es verfügt über ein herkömmliches Profil mit einer deutlich abgesetzten Kuppe. Mit 2380 Gramm liegt sein Gewicht im mittleren Bereich, genau wie es der Aufdruck bestätigt.Das 20“ Medium Flatride fällt natürlich zunächst durch sein flaches Profil aus dem Rahmen. Genau wie beim Sound-Edge-Prinzip der Hi-Hats handelt es sich auch beim Flatride-Becken um eine Paiste-Erfindung aus den 1960er Jahren. Auffallend ist das feine Abdrehmuster, das exakt der Oberfläche der Hi-Hat-Becken entspricht. Auch die Hämmerung ist identisch. Mit 2320 Gramm ist das Becken geringfügig leichter als das Medium Ride.

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