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Nux MG-400 Test

Den Praxisteil bewältigt das Nux MG-400 direkt am Audio-Interface

Wir starten unseren Rundgang zum MG-400 zuerst einmal mit der einfachsten Anwendungsart, indem wir das MG-400 direkt ans Audio Interface anschließen. Dafür werden die Module Amp und IR benutzt, da ja kein sonstiger Gitarrenamp oder irgendwelche Cabs in Verwendung sind.

Zur Anpassung an das angeschlossene Equipment stehen unter „Mode“ fünf Einstellmöglichkeiten (Combo Front, Combo Rear, Stack Front, Stack Rear, Studio Direct) zur Verfügung. Ihr hört zuerst einmal die ersten vier Presets ohne große Veränderungen der Einstellungen von Amp oder Effekten.

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Preset 1A (Les Paul) Preset 1B (Les Paul) Preset 1C (Les Paul) Preset 1D (Les Paul)

Hier ist bis auf das 1C Preset ordentlich Zerre angesagt. Aber alles hält sich im Rahmen und die Presets sind nicht mit Effekten überfrachtet, wie man das von manchen Herstellern aus Fernost gewohnt ist. Man hat also einen soliden Startpunkt zum Einstellen seiner gewünschten Sounds. Das funktioniert auch am Gerät mit den drei Parameter-Reglern, dem Select-Rad und den Page-Tastern recht gut. Dank der Anzeige im Display können recht schnell und übersichtlich die wichtigsten Einstellungen vorgenommen werden. Bei den Amp-Modellen hat man sich bei den einstellbaren Parametern am jeweiligen Original orientiert, auch Bright-Schalter sind zum Beispiel bei diversen Fender Amps integriert. Bei den Cab-IRs besteht neben der Anwahl des betreffenden Cabs auch die Möglichkeit, das Mikrofon auszutauschen, dafür sind vier Typen verfügbar (C414, E906, U87, SM-57).cx Darüber hinaus kann das virtuelle Mikrofon in drei Positionen eingestellt werden. Hier sind die klanglichen Unterschiede bei Mikrofon und Mikrofon-Position:

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Mic Check: 4 Mikrofone (Les Paul) Mic Position: 3 Positionen (Les Paul)

Das MG-400 nutzt berühmte Amp- und Effekt-Vorbilder

Das MG-400 hat, was Amps und Cabs betrifft, die Klassiker im Programm, womit man auf jeden Fall für alle musikalischen Einsätze gut gewappnet ist. Auch einige Traditions-Effekte sind im Sortiment, bei denen die Entwickler allerdings bei manchen Modellen nicht ganz so akribisch waren wie bei den Amps. Der CE-1 sieht zwar in der grafischen Darstellung im Editor sehr schön aus, aber das Umschalten von Chorus auf Vibrato gibt es nicht, der Chorus-Effekt wird hier komplett mit drei Reglern eingestellt. Der Tube Screamer hat noch ordentlich Gain bei komplett zurückgenommenem Drive-Regler. Das ist aber wirklich nur eine nerdige Randnotiz, wichtig ist ja, dass der Sound stimmt, und das tut er. Die Klangcharakteristik der Amp-Modelle ist getroffen, man sollte natürlich bei dem Preis  keinen Boutique-Sound wie bei Helix, Quad Cortex oder Kemper erwarten. Aber für ein Multi-Effektgerät in der unteren Preisklasse schlägt sich das MG-400 sehr gut. Der klangliche Unterschied zu den Platzhirschen bei Ampsimulationen und Effekten macht sich in der dynamischen Ansprache und der Auflösung bemerkbar. Die Amp-Zerre lässt sich beim MG-400 mit dem Volume-Poti an der Gitarre regeln und auch Pickup-Einstellungen oder klangliche Veränderungen beim Anschlag werden an den Speaker weitergeleitet. Das Ganze geschieht allerdings nicht so hochauflösend wie bei den oben genannten Geräten. Soviel zur generellen Einordnung des MG-400 mit sehr kritischem Blick unter dem Mikroskop. Aber verglichen mit Geräten in der gleichen Preisklasse gibt es einen klaren Daumen nach oben. Hier sind weitere Sounds mit Amp/Cab-Simulation und Effekten.

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Deluxe Reverb & Chorus (ES-335) Super Reverb – Compressor – Boost – Chorus (Stratocaster) Twin – Chorus – Plate Reverb (Stratocaster) Twin – Fuzz (Stratocaster) Plexi – Plate – Guitar Vol. 4 > 10 (Les Paul)
Das Nux MG-400 präsentiert sich als preisgünstiger Allrounder mit einem überschaubaren Angebot an Amp-Modellen und Effekten.

So klingt der Nux MG-400 als Multieffekt vor dem Amp

Jetzt kommt die nächste Variante, bei der das MG-400 direkt vor den Amp geschaltet  wird (Amp Input). Als Verstärker dient der Sovtek MIG-50H, der auf einen unverzerrten Grundsound eingestellt ist. Alle Zerrsounds werden ausschließlich mit den Drive-Effekten aus dem MG-400 erzeugt. Der Amp läuft über ein 4×12 Marshall Cab (Celestion G12M), das mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird, während die Amp- und Cab-IR-Modelle des MG-400 deaktiviert sind. In dieser Disziplin gefällt mir das MG-400 recht gut, die Overdrives sind zwar nicht unbedingt vergleichbar mit den Originalen, aber sie erledigen ihren Job und sorgen für die entsprechenden Zerrsounds. In Verbindung mit dem echten Amp als klangliche Basis und den Overdrives als Zerrgeneratoren liefert das MG-400 druckvollere Sounds.

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Amp Input: Morning Drive & Plate (Les Paul) Amp Input: Dirt Drive – Room (Les Paul) Amp Input: Dist+ – Tape Delay – Spring (ES-335) Amp Input: Screamer – Wah (Stratocaster)

Das MG-400 als Preamp am Amp-Return des Verstärkers

Jetzt kommt die dritte Variante – das MG-400 wird als Preamp genutzt. Zur Soundgestaltung werden die Amp-Modelle (ohne Cab IR) aktiviert, dann geht es über den Amp-Return zur Endstufe eines Röhrenamps. Im Einsatz ist jetzt ein The Valve 3|100, der auch an das oben genannte Marshall Cab angeschlossen ist. Diese Variante funktioniert auch gut, aber unter der Lupe betrachtet sind vor allem die höheren Zerrsounds in Verbindung mit der Kombination Overdrive/Distortion-Modelle und unverzerrtem Amp (Input) transparenter.

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Amp Return: Überschall (PRS Holcomb) Amp Return: Rectifier (ES-335)

Das MG-400 eignet sich sehr gut als Sparringspartner zum Üben. Man drückt den Taster „Jam“, im Display öffnet sich ein neues Fenster und man kann mit dem Looper ein paar Akkorde zum Jammen aufnehmen. Möchte man einen stabilen Rhythmus haben, hilft der integrierte Drumcomputer mit Drumbeats in bestimmten Styles. Die Beats und Sounds sind natürlich nicht die oberste Güteklasse, aber für einen lockeren Jam absolut ausreichend. Hier eine Kostprobe:

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Drumbeats

Zum Abschluss hört ihr das MG-400 noch in einem Band-Arrangement mit unterschiedlichen Gitarrenspuren. Dafür habe ich das MG-400 in meiner bevorzugten Variante mit dem unverzerrten Röhrenamp (Input) und diversen Overdrive/Distortion-Modellen benutzt.

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MG-400 im Band Arrangement
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Profilbild von Sebastian aus Berlin

Sebastian aus Berlin sagt:

#1 - 23.12.2022 um 12:41 Uhr

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Hallo, danke für den informativen Bericht. Die Aufnahmen zeigen allesamt brauchbare Sounds, schöne Tiefmitten . Und übrigens auch ein schönes Arrangement, erinnert mich irgendwie an 80er Metal (Queensryche light?). Ich wollte noch fragen, wie es mit den Latenzen bzw. dem Spielgefühl aussieht. Schön direkt? Da macht ja NUX mit anderen Geräten einen guten Job. Danke schon mal und ein schönes Fest!

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Thomas Dill sagt:

#2 - 23.12.2022 um 15:23 Uhr

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Hallo Sebastian, Danke! Das Spielgefühl ist gut - alles direkt - ohne gravierende Latenzen. Also genau so wie bei anderen Modelern. Schöne Weihnachten!

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Tom sagt:

#3 - 01.11.2023 um 20:23 Uhr

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Ich Bin Irgendwie Begeistert, Da sind Tolle Schöne Sounds Bei, Wo bei ich mich Frage, Sind Alle Sounds Im Video auch in das Nux MG-400 auch da Drin, ??? Ich hatte Einige an Effekten Schon Gehabt , so richtig zu frieden war ich nie, ;

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