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MXR Octavio Fuzz Test

Praxis

Das Octavio ist trotz seiner schlichten Erscheinung kein einfaches Pedal. Beim ersten Test wird schnell klar, dass sich Parameter wie Verzerrung oder Oktav-Anteil nicht so feinfühlig dosieren lassen, wie man es von einem aktuellen Pedal erwarten würde. Vielmehr muss man sich dem Chaos ein wenig hingeben und seiner Kreativität durch die Tonabnehmerwahl und die eigene Spielweise freien Lauf lassen. So findet man schnell zu lebendigen und authentischen Sounds, die ein hohes Suchtpotential in sich tragen.
Standesgemäß beginnen wir für den ersten Praxistest mit dem Halstonabnehmer einer Stratocaster vor einem clean eingestellten Budda Superdrive 80 Combo. Das Output-Poti bleibt zunächst in der neutralen 15-Uhr-Stellung und für das erste Beispiel soll die Funktion des Fuzz-Reglers beleuchtet werden. Dieses Poti arbeitet keineswegs linear. Vielmehr erkennt man bis zur 15-Uhr-Stellung nur leichte Veränderungen im Grad der Verzerrung, bevor es dann kurz vor der Maximalstellung ins Brachiale umkippt. Beim Spielen spürt man zudem, wie mit höheren Fuzz-Einstellungen die Kontrolle über die einzelnen Töne und das Sustain zunimmt. Ebenfalls charakteristisch für das Octavio ist eine Art Gate-Effekt, der bei niedrigeren Zerrgraden für absolute Ruhe in den Spielpausen sorgt, ab der 15-Uhr-Stellung jedoch schlagartig Nebengeräusche produziert. Nach einem Bypass-Check hören wir das Fuzz-Poti nacheinander in der Minimalstellung, auf 10 Uhr, 14 Uhr und Maximalstellung.

Audio Samples
0:00
Stratocaster –> Neck Pickup (off/on)
OutputFuzz
15:00min/10:00/14:00/max
Das MXR Octavio erzeugt authentische und praxistaugliche Octave-Fuzz-Sounds.
Das MXR Octavio erzeugt authentische und praxistaugliche Octave-Fuzz-Sounds.

Wir bleiben in der Maximalstellung des Fuzz-Potis und wechseln bei der Stratocaster auf den Stegtonabnehmer. Das Ergebnis ist eine dicke, cremige Verzerrung mit der richtigen Portion Dreck in den hohen Frequenzen. Die Oktave erscheint hier eher subtil und größere Akkorde werden von chaotischen Interferenzen begleitet.

Audio Samples
0:00
Stratocaster –> Bridge Pickup
OutputFuzz
15:00max

Mit dem Halstonabnehmer einer Telecaster soll nun der für dieses Pedal charakteristische und bis heute sehr beliebte Synth-Effekt erzeugt werden. Hierzu dreht man bei maximalem Fuzz-Level das Volume-Poti an der Gitarre um etwa ein Viertel zurück und erhält einen Ringmodulator-ähnlichen Effekt mit deutlich hörbarer Oktave. Dieser Sound funktioniert am besten mit einem Singlecoil-Halstonabnehmer, während man Noten im Bereich des 12. Bundes spielt.

Audio Samples
0:00
Telecaster –> Neck Pickup (Volume on 8)
OutputFuzz
15:00max

Von Roger Mayer ist überliefert, dass Jimi Hendrix sein Octavio gerne auch hinter einem weiteren Fuzz-Pedal einsetzte und hierzu das Output-Level komplett aufriss. Das Fuzz-Level bleibt in diesem Beispiel in der Minimalstellung. Wir bleiben bei der Telecaster und schalten im zweiten Durchgang ein altes Boss FZ-3 Pedal vor das Octavio.

Audio Samples
0:00
Telecaster –> Bridge Pickup (Fuzz into Octavio, off/on)
OutputFuzz
maxmin

Schlussendlich wollen wir im letzten Beispiel hören, wie sich das Octavio mit dem Bridge-Humbucker einer Les Paul vor einem bereits angezerrten Amp schlägt. Das Fuzz-Poti wird dabei auf 13-Uhr gedreht und das Output-Poti geht wieder in die neutrale 15-Uhr-Stellung zurück. So entsteht ein toller Leadsound mit schier endlosem Sustain, der sich auch erstaunlich gut für Akkorde eignet.

Audio Samples
0:00
Les Paul –> Bridge Pickup into driven Amp (off/on)
OutputFuzz
15:0013:00
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