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MXR Joshua Ambient Echo Test

Das MXR Joshua Ambient Echo ist ein Stereo-Delay mit zwei unabhängig voneinander regelbaren Echo-Sektionen, die bei Bedarf mit Modulations-, Oktav- und Hall-Effekten kombiniert werden können. Klanglich orientiert sich das Pedal an den Studioeffekten der 60er-, 70er- und 80er-Jahre mit Schwerpunkt auf dem Gitarrensound von The Edge auf dem 1987er U2-Album „The Joshua Tree“. Die Kombination aus Delay, Reverb und Octaver-Effekten wurde damals zum Markenzeichen der Produzenten-Ikonen Brian Eno und Daniel Lanois. MXR versucht mit dem Joshua Ambient Echo, diesen Sound in einem kompakten Pedal mit Tap-Tempo, Expression-Anschluss und vielen Sekundärfunktionen einzufangen.

MXR Joshua Ambient Echo

MXR Joshua Ambient Echo – das Wichtigste in Kürze

  • Stereo-Delay mit zwei unabhängigen Echo-Sektionen
  • Modulation, Octaver und Reverb regelbar
  • Note-Divisions und Tap-Tempo
  • Expression-Anschluss
  • True- oder Buffered-Bypass (Trails-Funktion)

Aufbau und Bedienelemente des Joshua Ambient Echo

Das Joshua Ambient Echo bringt 253 g auf die Waage und kommt in den MXR-typischen Maßen von (BxHxT) 68 x 47 x 110 mm. Mit insgesamt 6 Potis lassen sich die primären Parameter Delay-Time (Delay), Modulation (Mod), Oktav-Mix (Voice), Wiederholungen (Regen), Taktdivisionen (Divisions) und der Effektanteil (Mix) regeln, während zwei Druckschalter für die Aktivierung des zweiten Delays (Echo 2) und der Trails-Funktion (Trails) bereitstehen. Mit einer Kombination aus gehaltenen Tastern und den sechs Potis lassen sich außerdem zahlreiche Sekundärfunktionen steuern. Dazu gehören das Verhalten des zweiten Delays (Mix/Divisionen), die Modulationstiefe, der Reverb-Mix/Decay, der Tiefpassfilter und der Grad der Kompression in den Delays. Der Stereobetrieb, in dem die beiden Delays auf separate Ausgänge gelegt werden, erfolgt wahlweise über ein TRS-Split-Kabel am Output oder über zwei Monokabel mithilfe einer zusätzlichen Buchse (CTR), über die auch ein Tap-Tempo- oder Expression-Pedal angeschlossen werden kann. Auch ohne zusätzliches Pedal ist das Eintippen des Tempos nach längerem Halten über den Softswitch-Fußschalter möglich. Die Stromversorgung des Pedals erfolgt über ein Standard-9V-Netzteil bei einem angegebenen Stromverbrauch von 300 mA.

MXR Joshua Ambient Echo Verarbeitung
Fotostrecke: 4 Bilder Das Joshua Ambient Echo bringt 253 g auf die Waage und kommt in den MXR-typischen Maßen von (BxHxT) 68 x 47 x 110 mm.
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Das MXR Joshua Ambient Echo in der Praxis

Getestet wird das MXR Joshua in Mono vor einem Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X und in Stereo hinter einem Universal Audio Dream ’65 Reverb Amplifier

Das Joshua zeigt sich bei ersten Antesten als eigenständig klingendes Delay-Pedal mit einer speziellen Art der Kompression und Modulation in den Wiederholungen. Hier wird schnell klar, dass es sich nicht um ein Brot-und-Butter-Delay handelt, sondern um eine mehr oder weniger feste Kombination aus Delay, Filter, Modulation und dezentem Hall. Das Mod-Poti spielt dabei eine zentrale Rolle, da es in jeder Stellung „aktiv“ ist und lediglich das Verhältnis aus Effekttiefe und Geschwindigkeit verändert.

Das Joshua Ambient Echo ist ein echter Charakterkopf mit eigener Note

Das Voice-Poti blendet stufenlos eine Mischung aus drei Oktaven in das Effektsignal und sorgt damit für die typischen Sounds von The Edge auf Songs wie „Where The Streets Have No Name“ oder „I Still Haven‘t Found What I’m Looking For“. Besonders authentisch gelingt dies im Stereobetrieb, in dem sich die beiden Echosektionen mit unterschiedlichen Taktdivisionen ins Panorama legen lassen. Ein wenig unterrepräsentiert wirken dabei leider die beiden hohen – und insbesondere die +2 Oktave, deren Lautstärken sich nicht separat regeln lassen.

Das MXR Joshua liefert den U2-typischen Effektmix in Mono und Stereo

Wir starten den Praxisteil mit zwei Beispielen im Monobetrieb ohne Oktaveffekt und dem Mod-Poti in der 12-Uhr-Stellung. Insbesondere mit punktierten Achteln auf der Strat kommt hier unmittelbares „The-Edge-Feeling“ auf.

Audio Samples
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Praxisbeispiel 1 (Mono): Echo 2 off (Tele) Praxisbeispiel 2 (Mono) : Echo 2 off->on (Strat)

Weiter geht es im Stereobetrieb mit zwei verschiedenen Stellungen des Mod-Potis und dem Voice-Poti in der 12-Uhr-Stellung. Im zweiten Beispiel steht das Voice-Poti in seiner Maximalstellung und sorgt damit für Synth- oder sogar Orgel-ähnliche Sounds.

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Praxisbeispiel 3 (Stereo): Mod 9:00->15:00 (Strat) Praxisbeispiel 4 (Stereo) : Voice max, Regen 15:00->max (Les Paul)
Mit seinen beiden unabhängigen (Stereo-) Delays, der regelbaren Modulations- und Reverb-Sektion sowie dem speziellen „Oktav-Gemisch“ eignet sich das Joshua perfekt für sphärische Ambient-Sounds und rhythmische Singlenote-Linien. 

Per Voice-Poti lassen sich beim MXR Joshua drei Oktaven einblenden

Das Voice-Poti liefert einen festen Mix aus drei Oktaven (-1, +1, +2) und beginnt vor allem jenseits der 15-Uhr-Stellung richtig zu greifen, während auf dem Regelweg des Mod-Potis verschiedene Mischungen aus Effekttiefe und -Rate zur Verfügung stehen.

Audio Samples
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Voice Poti (Stereo): min->12->max (Tele) Mod Poti (Stereo): min->10->12->max (Tele)

Die Sekundärfunktionen des Joshua Ambient Echo

Über die Sekundärfunktionen können zusätzliche Effektparameter gesteuert werden. Wir hören exemplarische drei Settings des Reverb-Decays und des sehr wirkungsvollen High-Cut-Filters in Mono.

Audio Samples
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Reverb Decay (Mono): min->12>max (Tele) High-Cut-Filter (Mono): min->12->max (Tele)

Per Expression-Pedal lassen sich zwei beliebige Potistellungen (hier Mod und Mix in der 9- bzw. 15-Uhr-Stellung) ineinander überblenden.

Audio Samples
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Expression Pedal (Mono)
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Fazit

Das MXR Joshua Ambient Echo zeigt sich im Test als charakterstarkes und eigenständig klingendes Delay-Pedal mit klaren Reminiszenzen an die Gitarrensounds von The Edge auf den frühen U2-Alben. Mit seinen beiden unabhängigen (Stereo-) Delays, der regelbaren Modulations- und Reverb-Sektion sowie dem speziellen „Oktav-Gemisch“ eignet sich das Joshua perfekt für sphärische Ambient-Sounds und rhythmische Singlenote-Linien. Durch die zahlreichen Anschlussmöglichkeiten und Sekundärfunktionen dürfte das MXR Joshua besonders für Freunde von platzsparenden Lösungen interessant sein. Lediglich die typischen Octave-Up-Shimmer-Sounds, für die das Produzentenpaar Eno/Lanois berühmt wurde, wollen beim Joshua nur bedingt gelingen, da die tiefe Oktave stark im Vordergrund steht und sich nicht deaktivieren lässt.

Das MXR Joshua Ambient Echo überzeugt mit eigenständigem Sound und einem kompakten Format.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • eigenständiger Sound
  • zahlreiche Primär- und Sekundärfunktionen
  • Tap-Tempo- und Expression-Anschluss
  • kompaktes Format
Contra
  • einzelne Oktaven nicht regelbar
Artikelbild
MXR Joshua Ambient Echo Test
Für 277,00€ bei
  • Hersteller: MXR
  • Modell: Joshua Ambient Echo
  • Typ: Delay/Reverb
  • Herkunft: USA
  • Anschlüsse: Input, Output, Tap/Exp-Ctr-Audio
  • Regler/Schalter: Delay, Mod, Voice, Regen, Division, Mix, Echo2, Trails
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 300 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 68 x 47 x 110 mm
  • Gewicht: 253 g
  • Ladenpreis: 277,00 Euro (März 2024)
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