Marleaux Consat Custom 4-String Bolt-On Test

Der Consat zählt zu den absoluten Klassikern im Portfolio der deutschen Edelbass-Schmiede Marleaux Bassguitars und war eines der ersten Modelle, mit denen sich Gerald Marleaux in der internationalen Bassszene seinen hervorragenden Ruf erarbeiten konnte. Wie bei Marleaux üblich, lässt sich auch der Consat mit zahllosen Optionen ganz nach Wunsch konfigurieren: Von verschiedenen Bauweisen über exotische Hölzer bis hin zu individuellen Finishes und vieles mehr. Der Viersaiter, der mir heute zum Test vorliegt, ist also ein Einzelstück und somit nur eine von vielen denkbaren Varianten – aber wenn er hält, was die Specs versprechen, dürfte es ein richtig interessanter Kandidat werden. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt!

Marleaux Consat Custom 4 Bolt-On Bass
Edelbass aus deutschen Landen: Der Marleaux Consat Custom 4-String Bolt-On im ausgiebigen Test

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Marleaux Consat Custom 4-String Bolt-On – das Wichtigste in Kürze

  • Custom-Viersaiter
  • 34“-Mensur
  • Korpus aus geflammtem Ahorn
  • Decke aus geflammter Erle mit „Royal Purple Finish“
  • dreiteiliger geschraubter Ahornhals mit Ebenholzgriffbrett
  • Delano SBCHE/S4 Humbucker
  • Marleaux BC-3-Elektronik mit Dreiband-EQ
  • Schaller Tuner und ETS Tuningfork-4 Bridge in gold
  • inklusive Gigbag

Erster Eindruck

Geliefert wird der Marleaux Consat Custom 4 Bolt-On – wie alle Marleaux-Bässe – in einem hochwertigen Gigbag des polnischen Herstellers Canto. Dabei handelt es sich um eine Art Softcase mit stabilisierten Seitenwänden und integrierter Halsstütze, das den Bass auf dem Weg zum Proberaum oder zum Gig zuverlässig schützt. Für den harten Touring-Alltag empfiehlt sich allerdings eine noch robustere Lösung – das versteht sich aber eigentlich von selbst.

Auf der Frontseite der Bag befindet sich eine großzügige Zubehörtasche, in der wir bei der Auslieferung einen kleinen Lederbeutel mit Werkzeug sowie eine aufwendig gestaltete Mappe finden. Diese enthält ein übersichtliches Specs-Sheet, eine detaillierte Beschreibung der Elektronik, sowie diverses Informationsmaterial aus dem Hause Marleaux.

Marleaux Consat Custom 4 Bolt-On Bass
Fotostrecke: 3 Bilder Eine hochwertige Canto-Gigbag …

Top-Handwerk

Jedes Mal, wenn ich einen Marleaux-Testbass aus der Gigbag hole, bin ich zuerst von der geschmackvollen Optik beeindruckt. Unser heutiger Testkandidat macht da keine Ausnahme. Die Kombination aus einer dezent gemaserten Erle-Decke, dem edlen Matt-Finish in „Royal Purple“ und der goldenen Hardware wirkt ausgesprochen stilvoll und hochwertig. Gerald Marleaux beweist einmal mehr ein feines Händchen für Design – der Mann kann es einfach!

Handwerklich bewegt sich Gerald Marleaux ohnehin in der absoluten Topliga – und auch dieser Viersaiter ist in Sachen Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben. Es gibt wirklich nicht den geringsten Anlass zur Kritik. Aber ehrlich gesagt: Ich habe auch nichts anderes erwartet – ich hatte mittlerweile schon einige Marleaux-Bässe in den Händen und wurde noch kein einziges Mal enttäuscht.

Marleaux Consat Custom 4 Bolt-On Bass
Fotostrecke: 4 Bilder Der Edelbass aus dem schönen Harz …

Hölzer

Der ergonomisch geformte und angenehm kompakte Korpus unseres Consat-Viersaiters besteht aus geflammtem Ahorn – und ist damit auch von hinten ein echter Hingucker. Klanglich ist Ahorn als Korpusmaterial eher eine ungewöhnliche Wahl, sorgt aber in der Regel für eine präzise und schnelle Ansprache sowie einen brillanten Höhenanteil. Später dazu mehr!

Passend dazu setzt Gerald Marleaux auf eine geschraubte Halskonstruktion, die das direkte Spielgefühl zusätzlich unterstützen sollte. Der Hals besteht aus drei Streifen Ahorn, die von schmalen Furnieren aus dunklem Holz optisch abgesetzt werden. Auch beim Griffbrett setzt Gerald Marleaux auf gute Artikulation und ein knackigen Sound: Hier kommt hartes Ebenholz zum Einsatz. Eingelassen sind 24 perfekt abgerichtete Bünde, und zur Orientierung dienen dezente Dots an der Griffbrettflanke. Die Halskonstruktion wurde schließlich mit sechs Schrauben bombenfest am Korpus befestigt.

Wie man es von einem hochwertigen Custom-Bass erwarten darf, kommt die kompakte Kopfplatte im edlen Matched-Headstock-Look: Ein Erle-Aufleimer im gleichen „Royal Purple“-Finish sorgt hier für ein stimmiges und durchgängiges Erscheinungsbild.

Marleaux Consat Custom 4 Bolt-On Bass
Fotostrecke: 5 Bilder Hach, ist dieses Unikat nicht eine Schönheit von einem Bass?

Hardware

Auf dem Headstock finden wir fünf gekapselte Mechaniken aus dem Hause Schaller, die absolut sahnig laufen und die Stimmung zuverlässig halten – deutsche Qualitätsarbeit eben! Auch die Brücke stammt aus heimischer Fertigung und gehört zweifellos zum Feinsten, was der Markt aktuell zu bieten hat: Zum Einsatz kommt eine ETS Tuning Fork, die sämtliche Features einer modernen High-End-Bridge mitbringt.

Beim Saitenwechsel werden bei diesem arktischen Modell die Ballends einfach in vorgesehene Aussparungen gelegt – lästiges Einfädeln durch kleine Löcher entfällt somit. Die Saitenreiter lassen sich selbstverständlich einzeln und komfortabel in Höhe und Länge justieren und anschließend mit einer kleinen Inbusschraube fixieren. Selbst der Saitenabstand ist innerhalb gewisser Grenzen variabel. Ab Werk ist der Consat Custom 4 auf 20 mm justiert – ein klassisches Viersaiter-Spacing, das sich für alle Spieltechniken bestens eignet.

Marleaux Consat Custom 4 Bolt-On Bass
Fotostrecke: 5 Bilder Der Headstock beherbergt vier …

Pickups / Elektronik

Für den Sound sorgen beim Marleaux Consat Custom zwei Delano-Humbucker mit der Bezeichnung „SBC HE/S4“, die für ihren sehr offenen und vollen Klang über das gesamte Frequenzspektrum bekannt sind. Das Signal wird an die hochwertige Marleaux BC-3-Elektronik weitergereicht, die man aus vielen anderen Modellen der Edelschmiede kennt. Ausgestattet ist der Bass mit einem Dreiband-EQ, der sich über insgesamt fünf Regler steuern lässt: Lautstärke, Balance sowie die obligatorischen Regler für Bässe, Mitten und Höhen.

Wie bei Marleaux üblich, kommen dabei kompakte und griffige Potiknöpfe von ETS zum Einsatz – in diesem Fall natürlich farblich passend zur restlichen Hardware in edlem Gold. Die Marleaux-Elektronik wird von einer handelsüblichen 9-Volt-Batterie gespeist, die auf der Rückseite des Instruments in einem separaten Batteriefach untergebracht ist. Unser Testkandidat lässt sich aber auch problemlos passiv spielen – der Preamp kann über einen kleinen Schalter im Cockpit deaktiviert werden, sodass der Bass auch ohne Batterie funktioniert.

Abgedeckt sind sowohl das Batteriefach als auch das großzügige Elektronikfach mit passgenauen Abdeckungen aus geflammtem Ahorn. Die Schrauben laufen in eingelassene Metallgewinde, sodass dass hier selbst nach vielen Jahren nichts ausleiert. Längst nicht jeder Boutique-Bass bringt so viel Liebe zum Detail mit – Daumen hoch für Marleaux!

Marleaux Consat Custom 4 Bolt-On Bass
Fotostrecke: 4 Bilder Blick auf die beiden …
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