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Mapex Tornado Studio Drumset Test

Mit dem Mapex TND5044TC Tornado Studio Drumset haben wir das preisgünstigste Set des inzwischen renommierten Herstellers aus China im bonedo Test. Es richtet sich an Schlagzeuganfänger, die für wenig Geld ein komplettes, mit Hardware, Hocker und Becken ausgestattetes Marken-Drumset zum erschwinglichen Preis suchen. Mapex hat in kürzester Zeit eine Menge Know-How in Sachen Trommelherstellung entwickelt, und wir sind gespannt, ob dies auch im unteren Preissegment spürbar ist.

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Es wird stürmisch im bonedo Testlabor: Tornado nennt Mapex seine Budget-Serie, deren Kessel aus acht Lagen Lindenholz gefertigt und in verschiedenen Set-Konfigurationen erhältlich sind. Die Kesselgrößen der fünf Trommeln umfassenden Studio Version sind so gewählt, dass auch junge Schlagzeugschüler keine Schwierigkeiten haben dürften, das pechschwarze Drumset adäquat zu bedienen. Alternativ zum universell einsetzbaren Studio-Set sind noch die größere Standard-Version sowie das Jazz-Kit mit einer 18 Zoll Bass Drum erhältlich. 379 Euro kostet das zum Test vorliegende Komplett-Set im Laden und damit etwa so viel wie Profitrommler alleine für ihr Ride-Becken ausgeben. Das ist doch ein Grund, sich dieses Gerät einmal näher anzuschauen.

Details

Ordentlich verarbeitete Trommeln, mäßige Verchromung

Das mit schwarzer Folie bezogene Testset beinhaltet eine 20 x 16 Zoll große Bass Drum, eine 14“ x 5,5“ Holz-Snaredrum, zwei Rack Toms in den Größen 10“ x 8“ und 12“ x 9“ und ein Floor Tom mit den Maßen 14 x 14 Zoll. Beim Grundmaterial der mit neu gestalteten schwarzen Badges versehenen Tornado Kessel handelt es sich um acht Schichten Lindenholz in 7,2 Millimeter Stärke. Dieses helle, relativ weiche Holz findet bei vielen Anfänger-Drumsets Verwendung, da es sehr preisgünstig und zudem leicht zu verarbeiten ist. Mit einer 45 Grad Abschrägung und einem leichten Gegenschnitt auf der Außenseite entsprechen die ordentlich verarbeiteten Kesselgratungen dem allgemein üblichen Standard. Während die Toms mit je sechs optisch ansprechenden Einzelspannböckchen pro Seite bestückt sind, kommen bei der Bass Drum zwei mehr zum Einsatz. Ebenso viele, allerdings als Doppelspannböckchen, sind am Snare-Kessel angebracht. Die nicht sehr sorgfältig ausgeführte Verchromung der Böckchen erinnert daran, dass wir es hier mit einem extrem preisgünstigen Set zu tun haben, und auch die an den Rändern scharfkantigen Spannreifen auf den Toms und der Snare offenbaren Verarbeitungsschwächen. Die Metallreifen der Bass Drum sind mit einem schwarzen Inlay versehen und werden von einfachen Spannklauen gehalten. Bei den Beinen handelt es sich um anklappbare Standardmodelle, unter deren Gummifüßen sich versenkbare Metalldornen verbergen. 

Fotostrecke: 5 Bilder Komplett mit allem drum und dran: Das Mapex Tornado Studio Drumset.

Die Snare sowie die Fellbestückung entsprechen dem Standard der Preisklasse

Von ebenso einfacher Machart ist die seitlich klappbare Snare-Abhebung, deren Spannung sich mittels einer Kunststoffschraube einstellen lässt. Zwei Plastikstreifen halten den 20-spiraligen Snare-Teppich in Position. Die Felle des Tornado Drumsets stammen aus der chinesischen Produktionsstätte des renommierten Herstellers Remo. Dabei handelt es sich um klare Versionen auf den Toms – oben und unten in Ambassador-Stärke – , ein weiß beschichtetes Snare-Schlagfell mit klarem Counterpart auf der Unterseite, ein durchsichtiges Bassdrum-Fell mit integriertem Dämpfungsring sowie ein schwarzes Frontfell mit aufgedrucktem Logo. Die allesamt einschichtigen Felle lassen sich problemlos ab- und wieder anmontieren, was auf sauber geformte Trommeln hinweist und eine gute Stimmbarkeit gewährleistet. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die 14“ x 5,5“ Snaredrum mit acht Doppelspannböckchen.

Gute Tom-Halterung und funktionelle Hardware

Wenngleich die aus zwei auf der Bass Drum montierten Rohren bestehende Tom-Halterung auf den ersten Blick an das bewährte Pearl-Prinzip erinnert, unterscheidet sie sich doch durch die Kugelgelenke an den oberen Enden. Dieses ebenso zuverlässige System erlaubt eine noch einfachere und schnellere Positionierung. Hilfreich sind die Memory-Klemmen an den Rohren, die den Wiederaufbau zusätzlich beschleunigen. 
Wenden wir uns nun dem fünfteiligen Hardware-Set zu und beginnen mit den Pedalen. Die Fußmaschine ist ein nicht übermäßig robust wirkendes, einfaches Modell mit Kettenantrieb und einstellbarer Federspannung. Sie tut, was sie soll und dürfte bei normaler Beanspruchung für die ersten Jahre ihren Dienst erfüllen. Gleiches gilt für die Hi-Hat-Maschine, deren Zugfeder – wie in dieser Preisklasse üblich – nicht justierbar ist, aber in der Werkseinstellung ein gutes Spielgefühl vermittelt. Sogar eine kleine Überraschung hält die Maschine parat: die Halterung für das obere Becken, hat in der Mitte des Gewindeganges, also dort, wo das Becken positioniert ist, einen glattflächigen Bereich. Dieses für die unterste Preisklasse eher ungewöhnliche Feature sorgt dafür, dass das Mittelloch des Beckens im Laufe der Jahre nicht unrund wird. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das Hardware-Set des Tornado Drumsets (nicht im Bild: der Beckenständer).

Der Snare-Ständer, ebenso wie die Hi-Hat Maschine doppelstrebig konstruiert, verfügt über eine etwas unhandliche schwarze Knebelschraube aus Kunststoff, mir der die Trommel im Korb eingespannt wird. Weiterhin ist ein einfach ausziehbarer, aber dennoch ausreichend hoher Beckenständer im Set enthalten sowie ein Drumhocker, dessen Höhenverstellung bzw. -fixierung wahrlich nicht mehr up to date ist und zudem Verletzungsgefahren birgt. Am besten einmal auf die gewünschte Höhe bringen und dann Finger davon lassen.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Snareständer bietet die üblichen Justierungsmöglichkeiten.

Auch ein Becken-Set ist mit an Bord 

Da ein Drumset ohne Becken nicht komplett ist, liegen dem Tornado Studio Kit ein Paar Hi-Hats mit 14 Zoll Durchmesser sowie ein 16 Zoll Crash Becken bei. Die Stärke aller drei Becken ist identisch und fällt wesentlich dünner aus als bei herkömmlichen Cymbals. Beim Material handelt es sich um Messingblech. 

Die 14 Zoll Hi-Hats und das 16er Crash sind aus dünnem Messingblech gefertigt.
Die 14 Zoll Hi-Hats und das 16er Crash sind aus dünnem Messingblech gefertigt.

Nachdem nun alles aufgebaut ist, versehe ich das Frontfell der Bass Drum mit einem kleinen Loch, damit die Luft besser entweichen kann und lege eine kleine Decke so hinein, dass sie Schlag- und Resonanzfell der Trommel leicht berührt. Anschließend schnell die restlichen Drums mit dem beiliegenden Vierkantschlüssel gestimmt, Mikrofone aufgebaut und ab in den Praxisteil.

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Praxis

Das Set in mittlerer Stimmung …

Zunächst teste ich das Set in einem mittleren Tuning. Die Toms bilden durch die gleichmäßigen Größenabstufungen eine homogene Reihe und klingen tonal insgesamt gut definiert. Die Klangfülle ist natürlich nicht mit höherwertigen Drums zu vergleichen, aber mit dem Sound kann man durchaus arbeiten. Gleiches gilt für die Bass Drum, die, obwohl sie keinen ausgeprägten Punch entwickelt, doch ein solides Fundament liefert. Bei der Snare Drum sollte man darauf achten, die Felle fest genug anzuspannen, um eine einigermaßen sensible Ansprache des Snare-Teppichs zu gewährleisten. Es fehlen gegenüber einem „amtlichen“ Instrument natürlich die seidigen Höhen, die selbst leiseste Anschläge fein und transparent klingen lassen, aber man kann der Trommel, auch ohne jegliche Dämpfung, immerhin passable Klänge entlocken. Durch den Holzkessel klingt sie nicht so brillant wie eine Metall-Snare, entwickelt aber auf der anderen Seite auch nicht die typische unangenehme Schärfe der billigen Stahlkessel.

Audio Samples
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Groove in mittlerer Stimmung Toms solo Tom-Groove Snare solo

… und etwas höher gestimmt

Bereits in einer etwas höheren Stimmung verlieren die Toms hörbar an Volumen, was aber nicht verwunderlich ist, denn preisgünstige Hölzer haben bekanntlich die Eigenschaft, nur in einem begrenzten Stimmbereich ihr volles Klangpotenzial zu entwickeln. Bei der Snare Drum wirkt sich der Ausflug in höhere Gefilde aber durchaus positiv aus, indem er der Trommel noch etwas mehr helle Klanganteile beschert, was sich in einem knalligeren Sound äußert. 

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Groove in hoher Stimmung Toms solo Snare solo
Im Spieltest muss der Tornado beweisen, dass er nicht nur ein laues Lüftchen ist.
Im Spieltest muss der Tornado beweisen, dass er nicht nur ein laues Lüftchen ist.

So klingt es nach einem Fellwechsel

Da die chinesischen Remo Felle bekanntlich dünner als die amerikanischen Pendants ausfallen und meist auch klanglich nicht dasselbe Niveau erreichen, tausche ich das Snare-Fell gegen ein weiß beschichtetes Emperor und das Bassdrum-Fell gegen ein durchsichtiges Powerstroke 3, beide Remo Made in USA. Während der Vorteil sich bei der Bass Drum nur marginal äußert – was auf eine gute Qualität des Werksfells hinweist –, ist der Unterschied auf der Snare Drum deutlicher zu hören. Während die Trommel mit dem chinesischen Fell leicht verwaschen klang, kommen die einzelnen Schläge mit der US-Variante sauberer und klarer artikuliert zum Vorschein. Dadurch ergibt sich ein „aufgeräumteres“ Klangbild. Auf den Toms bringt ein Fellwechsel keine spürbar besseren Resultate, was auf das begrenzte Potenzial der Kessel schließen lässt.

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Bass-Snare-Groove mit Remo USA Fellen Snare solo mit Remo USA Fell

Die Becken halten stärkerer Beanspruchung nicht stand

Ein Schwachpunkt bei den Komplett-Drumsets der unteren Preisklasse sind oftmals die Becken, und auch beim Tornado Set bilden sie definitiv das schwächste Glied der Kette. Zunächst einmal sind sie so dünn gehalten, dass sie bereits nach einigen Stunden intensiven Spielens erste Dellen an den Rändern zeigen. Hinzu kommt, dass auch der sehr matte Klang auf die Dauer keine Freude bereitet. Zudem wäre ein 18 Zoll großes Crash Becken die bessere Wahl gewesen, da man ein solches auch als halbwegs funktionierendes Ride einsetzen könnte. Das kann das im Set enthaltene 16er Modell nicht leisten. Meine Empfehlung lautet, die Becken so lange zu spielen, bis sie das Zeitliche segnen und dann in ein besseres Set zu investieren.

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Fazit

Mit dem Mapex Tornado bekommt man ein komplettes Drumset für knapp 380 Euro Ladenpreis. Im Vergleich zu anderen, noch günstigeren Einsteigerkomplettsets, bietet es neben einer etwas besseren Snaredrum, einer flexibleren Tom-Halterung und dem moderneren optischen Erscheinungsbild, keine gravierenden Vorteile. Das Grundmaterial für die Trommeln dieser Kategorie ist, unabhängig vom Hersteller, grundsätzlich ähnlich und qualitativ immerhin so gut, dass Anfänger – eine saubere Stimmung der Drums vorausgesetzt – die ersten Jahre Spaß daran haben werden. Ein Fellwechsel ist bei nicht allzu kräftiger Spielweise zunächst einmal nicht nötig. Als mittelfristig notwendige Zusatzinvestition könnte allerdings die Anschaffung eines neuen Becken-Sets zu Buche schlagen, denn die Lebensdauer der mitgelieferten, klanglich unbefriedigenden Becken dürfte das erste Jahr kaum übersteigen. Das Mapex Tornado Drumset sei all denjenigen Schlagzeuganfängern und Sparfüchsen ans Herz gelegt, die ein solides Drumset suchen und dabei Wert legen auf gute Funktionalität, einen klangvollen Markennamen und eine Optik, die nicht nach 08/15-Billigware aussieht.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • ordentliche Verarbeitung der Holzkessel
  • gelungene Optik
  • funktionelle Hardware
Contra
  • minderwertige Becken
  • teilweise unsaubere Metallverarbeitung
Artikelbild
Mapex Tornado Studio Drumset Test
Für 298,00€ bei
Ein komplettes Drumset für unter 400 Euro Ladenpreis: Mapex Tornado
Ein komplettes Drumset für unter 400 Euro Ladenpreis: Mapex Tornado
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Ein komplettes Drumset für unter 400 Euro Ladenpreis: Mapex Tornado

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