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Mapex Storm Studio Drumset Test

Stürmische Zeiten im Testlabor! Das neue Mapex Storm Schlagzeug soll für frisches Futter in der gehobenen Einsteigerklasse sorgen. Das ist allerdings keine unbedeutende Herausforderung, denn mit einem Verkaufspreis von 699 Euro tritt es als direkte Konkurrenz zu den Platzhirschen aus dem Hause Tama und Pearl an.

Mapex_Storm_Studio_header

Mit silbrig schimmernder Folie und schwarzer Kessel-Hardware ist es auf jeden Fall ein Eyecatcher. Wie viel Sound und Qualität man sich mit dem Mapex Storm im Jahr 2016 in die Übekammer holt, erfahrt ihr im folgenden Test, denn wir schauen natürlich wie immer genauer unter die Haube.

Details

Unsere Testkonfiguration des Storm Sets ist die Studio-Variante. Diese Bezeichnung rührt daher, dass kleine Kessel im allgemeinen als leichter händelbar in Aufnahmesituationen gelten. Dieser Aspekt kann hier aber vernachlässigt werden, denn bei Einsteiger-Sets erkennt der potentielle Kunde ein als Studio-Ausführung bezeichnetes Schlagzeug vor allem daran, dass es auf Grund der etwas kleineren Trommelkessel für Kinder und allgemein heranwachsende Menschen empfehlenswert ist. Und genau solch kompakte Maße haben wir im vorliegenden Setup versammelt: Zur 20 x 16 Zoll großen Bassdrum kommen zwei Racktoms in 10 x 7 und 12 x 8 Zoll, ein 14x 12 Zoll großes Floortom und eine 14 x 5 Zoll messende Snare, die, wie alle Trommeln des Sets, aus Pappelholz gefertigt ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Bis auf die Bassdrum und das Floortom sind alle Trommeln komplett befellt.

Silbrige und schwarze Akzente

Als Außenhaut trägt unser Storm Set eine grau schimmernde „Iron Grey“ Folie, die sauber auf allen Kesseln verklebt ist. Als Ergänzung gibt es komplett schwarze Kessel-Hardware, und auch die geflanschten Spannreifen sowie das beiliegende Hardware-Paket sind ganz in schwarz gehalten. Dieses sorgt, genau wie die Form der neuen Spannböckchen, für einen coolen und hochwertigen Eindruck. Wem die schwarze Hardware nicht so zusagt, der findet im Storm-Portfolio auch Drumsets mit verchromter Kessel-Hardware. Ich habe in den letzten Jahren so einige Einsteiger-Sets aus dem Hause Mapex in diversen Musikschulen bespielt, da bin ich natürlich gespannt, ob neben der Optik noch weitere Neuheiten enthalten sind, oder ob es sich eher um einen Abklatsch in neuen Kleidern handelt? 
Und ja, es sind einige Dinge verändert worden: Es gibt zwar weiterhin eher weiche Holzkessel (früher Linde, heute Pappel), an denen allerdings jetzt die „SoniClear“ Kesselgratung eingefräst wurde, die wir schon aus den höher angesiedelten Serien Saturn und Armory kennen. Die rundliche Form der Gratung auf der Außenseite der Kessel sorgt laut Mapex für reduzierte Obertöne und leichtere Stimmbarkeit der Trommeln.  An der Bassdrum sind die Kessel sieben Millimeter stark und an Snare und Toms sechs Millimeter. Die Kessel sind allesamt plan, allerdings auf den Oberflächen spürbar nicht sonderlich fein geschliffen. Eine Verbesserung hat das Snarebed erfahren, statt auf einer breiten Kante liegt der einfache 20-spiralige Teppich jetzt in einer feinen Absenkung, die dem Verlauf der Gratung folgt. Dieses lässt auf eine sensiblere Teppichansprache hoffen.

Fotostrecke: 5 Bilder Kaum erkennbar, aber vorhanden: Gummiunterlagen unter den Klauen der Bassdrum

Kommen wir nun zum Hardware-Paket, hier gibt es mit dem Trittplatten-Design der Hi-Hat und Fußmaschine Neues zu sehen. Optisch geht es auch hier ganz klar in Richtung der oberen Mapex Serien. Die Fußmaschine ist ansonsten ein einfaches Einzelkettenmodell mit fast nicht vorhandenem Fersenteil, die Beine des Hi-Hat Pedals lassen sich, wie üblich in der Preisklasse, nicht drehen. Erfreulicherweise ist die Clutch der Hi-Hat mit einer Aussparung zur Schonung des Beckenmittellochs versehen. Ein alter Bekannter ist der Doppeltomhalter mit Kugelgelenken auf der Bassdrum. Die beiden Beckenstative in gerader Ausführung und mit Galgen und der zart wirkende Snareständer können, trotz schwarzem Anstrichs, ihre einfache Herkunft und Machart nicht verschleiern. 

Fotostrecke: 5 Bilder Ganz in schwarz: der Hardwaresatz

Zur günstigen Preiskalkulation von Einsteiger-Sets gehört es für gewöhnlich, dass an den Verschleißteilen, besonders an den Fellen, gespart wird. So ist es auch in unserem Fall. Einlagige Remo UX Felle aus chinesischer Fertigung sind auf Snare und allen drei Toms montiert. Die Bassdrum ist da mit beidseitig vorgedämpften Fellen ganz klar besser aufgestellt. Zum kompletten Spielvergnügen fehlt jetzt noch ein Beckensatz und ein Drumhocker. Beides ist im Paket nicht enthalten.

Fotostrecke: 5 Bilder Hat Spiel: der Ausleger des Galgenarms:
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Praxis

Unser Testset ist aus den beiden Versandkartons heraus verhältnismäßig schnell aufgebaut, denn nur die Bassdrum und das 14er Floortom wollen noch befellt werden. Alle Stimmschrauben laufen reibungslos und rund, und ohne viel Mühe ist das Set in Stimmung gebracht. Drei Dingen fallen mir direkt auf: Der Spannmechanismus der Snare-Abhebung lässt den Teppich nicht weit genug absinken, so sind auch mit gelöstem Snareteppich bei etwas stärkeren Schlägen unweigerlich Teppichgeräusche zu hören. Auch sehr gewöhnungsbedürftig finde ich das kurze Fußboard des Bassdrum-Pedals. Hier hatte man wohl ganz klar kleine Füße im Fokus, denn sobald ich mit meinem Fuß (Schuhgröße 45) etwas vom vorderen Ende in die Mitte des Pedals rutsche, hängt die Ferse quasi in der Luft. Kleines, aber erwähnenswertes Manko: der Galgenausleger des Beckenstativs hat trotz festgezogener Schraube Spiel. 
Im folgenden Video bekommt ihr einen Eindruck vom Sound des Storm Sets.

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Mittige und eher weiche Sounds dominieren

Das Storm Set klingt insgesamt eher weich und verglichen mit den Maple-Kesseln meines normalen Sets auch leiser, mit ausgeprägten mittigen Frequenzen. Zumindest mit den Werksfellen gibt es hier keine aggressive Rockbude, sondern ein insgesamt angenehm klingendes, aber, vor allem durch die aufgezogenen Felle bedingt, hörbar preisgünstiges Set. 
Ganz ohne innere Dämpfung macht die Bassdrum mit den beiden vorgedämpften Fellen eine runde und angenehm klingende, aber nicht allzu forsch auftretende Figur.  Die drei Toms haben in meinen Ohren das größte Potential, für richtig tolle Sounds sind hier sind allerdings die glasig klingenden und sehr schnell mit Dellen verzierten UX Felle im Weg. Hier muss also ziemlich schnell nachinvestiert werden. Die Snaredrum macht bei mir vor allem durch ihre crispe Ansprache Punkte, allerdings hat sie insgesamt nicht viel Körper, was sich am besten durch höhere Stimmungen kompensieren lässt, hier gewinnt sie deutlich an Biss. Die nicht sauber arbeitende Snare-Abhebung, die, wie oben angesprochen, kein sauberes Ablösen des Teppichs zulässt, ist ein ganz klares Manko. 

Im Schein der großen Himmelslampe: das Mapex Storm im Testlauf.
Im Schein der großen Himmelslampe: das Mapex Storm im Testlauf.

Hier kommen ein paar Soundfiles:

Audio Samples
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Einzelsounds Snare solo Kick-Hat-Snare Groove Rockiger Tomgroove Ride Groove mit Toms & Rimclicks

Soundfiles mit tiefer gestimmter Snare und gedämpften Toms:

Audio Samples
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Kick-Hat-Snare Groove tief Jam mit gedämpften Trommeln
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Fazit

Mit dem Storm Set ist Mapex mehr ein Sturm im Wasserglas gelungen. Das Set sieht ohne Frage cool aus und hat fast alles dabei, was ein Anfänger braucht, um einfach los zu trommeln. Es lässt sich zudem leicht stimmen und reiht sich bezüglich der Qualität der Sounds nahtlos in andere Drumsets der Einsteigerklasse ein. Allerdings liegt mit den wenig haltbaren Tomfellen und der zum Teil kompromissbehafteten Hardware wie dem Snarestrainer und dem, in meinem Augen zu kurz geratenen, Pedalboard der Fußmaschine auch einiges im Argen. Zum kompletten Trommelglück eines Nachwuchstrommlers muss außerdem nicht nur ein Sitz, sondern auch ein kompletter Beckensatz hinzugekauft werden. Hier hat die Konkurrenz mit dem Tama Rhythm Mate oder dem inzwischen deutlich reduzierten Pearl Export, preisgünstigere Sets auf Lager, die sowohl technisch als auch vom Lieferumfang her besser ausgestattet sind.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Optik
  • leicht stimmbare Trommeln
  • runde, eher weiche Sounds
  • Hi-Hat Clutch mit Aussparung
Contra
  • wenig haltbare, glasig klingende Tomfelle
  • Snarestrainer löst den Teppich nicht vollständig ab
  • zu kurzes Pedalboard der Fußmaschine
  • Galgenarm des Beckenständers hat Spiel
  • kein Beckensatz dabei
Artikelbild
Mapex Storm Studio Drumset Test
Für 649,00€ bei
Das Mapex Storm Studio in Iron Grey ist bis auf einen Beckensatz und Trommelhocker komplett.
Das Mapex Storm Studio in Iron Grey ist bis auf einen Beckensatz und Trommelhocker komplett.
Technische Spezifikationen
  • Bezeichnung: Mapex Storm Studio
  • Farbe: Iron Grey (Folie)
  • Kessel: Pappelholz 7-lagig mit SONIClear Bearing Edge
  • Stärke: Bassdrum 7,2 mm, Snare und Toms 6 mm
  • Kesselhardware: schwarz
  • Kesselsatz bestehend aus:
  • 20″ x 16″ Bass Drum
  • 10″ x 7″ Tom Tom
  • 12″ x 8″ Tom Tom
  • 14″ x 12“ Stand Tom
  • 14″ x 5″ Snare
  • Hardware-Paket:
  • Einzelfußmaschine
  • Hi-Hat Stativ
  • Snarestativ
  • Galgenbeckenständer
  • gerader Beckenständer
  • Doppeltomhalter TH656
  • Felle: Remo UX einlagig auf Toms und Snare, vorgedämpft auf Bassdrum
  • Herkunftsland: China
  • Preis (UVP) 832,- Euro

Seite des Herstellers: mapex.de

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Im Schein der großen Himmelslampe: das Mapex Storm im Testlauf.

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