Korg Grandstage X Test

Mit dem neuen Grandstage X hat Korg seinem beliebten Stagepiano ein Facelift verpasst. Das Grandstage X präsentiert sich in einem neuen und eleganten Design, das sowohl optisch als auch funktional auf die Bedürfnisse anspruchsvoller Live-Performances abgestimmt ist. Wie auch dem Vorgänger stehen dem Korg Grandstage X insgesamt sieben Sound-Engines zur Verfügung, welche das Beste aus Korgs eigener Klangerzeugung bietet. Neben der neuen Optik und Klänge hat man beim Grandstage X vor allem daran gearbeitet, die Bedienung noch intuitiver zum gestalten. Egal ob für die Bühne oder den Heimbetrieb – das Grandstage X lädt zum Spielen ein. Vorerst gibt es das neue Grandstage X nur in einer Version mit 88 Tasten geben. Wir haben das neue Korg Grandstage X einem ausführlichen Test unterzogen. 

Korg Grandstage X
Das neue Korg Grandstage X ist ein elegantes Stagepiano der Oberklasse.

Das Korg Grandstage X verbindet klassische Stagepiano-Funktionalität mit Design-Elementen der hauseigenen SV-2-Serie. Schon alleine optisch betrachtet ist das Grandstage X ein echter Hingucker. Das elegante schwarze Gehäuse mit der abgerundeten, weißen Oberseite macht auf jeden Fall einen sehr selbstbewussten Eindruck. Fast futuristisch mutet das geschwungene Design mit den Seitenteilen an, welches mit Lochgitter verkleidet ist. Hier liegen allerdings keine Lautsprecher versteckt, denn das Grandstage X kommt als echtes Profi-Gerät ganz ohne  Soundsystem aus. Das Bedienpanel samt aller Regler, Taster und einem Display ist gut strukturiert. Durch die schräge Fläche ist das Bedienfeld des Korg Grandstage X dem Spieler zugewendet und erlaubt einen besonders guten Überblick. Mit einem Gewicht von 25kg ist das Grandstage X übrigens recht schwer, was durchaus an dem hochwertigen Gehäuse und der hochwertigen RH3-Hammermechanik liegt.

Korg Grandstage X – Das Wichtigste in Kürze

  • RH3-Hammermechanik mit 88 Tasten
  • 700 Sounds
  • Klangerzeugung: SGX-2, EP-1, AL-1, CX-3, VOX Organ, FC-1, HD-1
  • Rhythmusfunktion bestehend aus Drums und Bass
  • Delay/Reverb Effekte
  • 3-Band-EQ
  • Nutube-Schaltung für analoge Röhreneffekte
  • 128-stimmige Polyphonie
  • Ohne eingebaute Lautsprecher
  • Gewicht: 25kg
  • Abmessungen: 1.371 x 461 x 168 mm
Korg Grandstage X mit aufsteckbarer Notenablage
Fotostrecke: 4 Bilder Das Design des Korg Grandstage X wurde vollständig überarbeitet.

Anschlüsse auf der Rückseite      

Alle Anschlüsse des Korg Grandstage X befinden sich auf der Rückseite des Gehäuses. Den Anfang macht der Audio-Output des Grandstage X. Neben einem Kopfhöreranschluss bietet das Grandstage X Audio-Ausgänge mit zwei Klinken- und XLR-Buchsen samt Ground-Lift-Schalter.  Gleich daneben befindet sich der Audio-Eingang mit zwei Klinkenbuchsen, über den nicht nur Line-Signale sondern auch ein dynamisches Mikrofon angeschlossen werden kann. Über den Mic/Line-Schalter sowie den Level-Regler wird die Eingangsempfindlichkeit angepasst. Weiter geht es mit den drei Pedalanschlüssen Damper, Switch und Pedal für Sustainpedal, Expression und Fußschalter. Natürlich darf die MIDI In/Out Kombi nicht fehlen. Des Weiteren gibt es hier auch einen USB-Anschluss, ein SD-Kartenslot sowie den Netzanschluss.   

Korg Grandstage X Rückseite
Fotostrecke: 5 Bilder Die Anschlüsse des Korg Grandstage X befinden sich auf der Rückseite des Gehäuses.

Lieferumfang und Zubehör des Grandstage X

Das Korg Grandstage X kommt in einem großen Karton daher. Neben dem Stagepiano befinden sich im Lieferumfang des Grandstage X eine aufsteckbare Notenablage, das Netzkabel sowie ein Sustainpedal. Außerdem gehört der Quick Start Guide mit dazu. Wer ausführlichere Informationen benötigt, der kann das Benutzerhandbuch sonst auf der Herstellerseite herunterladen. Für das Korg Grandstage X gibt es außerdem optional erhältliche Holzbeine, die das Stagepiano optisch sehr schön aufwerten.

Sieben Klang-Engines des Grandstage X

Das Grandstage X Stagepiano verfügt über insgesamt sieben Sound-Engines, die alle für eine bestimmte Instrument. Dazu gehören Piano- und E-Piano-Sounds mit den Engines SGX-2 und EP-1, drei Orgel-Emulationen mit CX-3, VOX und FC-1 sowie zahlreiche weitere Klänge mit den Sound-Engines AL-1 und HD-1. Im Gegensatz zum Vorgänger wurden insbesondere die Engines SGX-2 und HD-1 überarbeitet: hier ist neues Sample-Material hinzugekommen. Der Korg Grandstage X verfügt jetzt über 51 GB lineare Samples. Die Anzahl der Sounds wurde von 500 auf 700 erhöht, wobei so gut wie alle aus dem Vorgänger übernommenen Klänge überarbeitet worden sind. Die verschiedenen Klänge des Korg Grandstage X sind in 10 Kategorien unterteilt und werden über die zehn Taster rechts neben dem Display aufgerufen. Ebenfalls stehen ein Jog-Dial sowie Pfeiltasten zur Navigation bereit.

Aus zwei mach’ drei: Main, Layer und Split

Neu beim Korg Grandstage X ist übrigens, dass man alle drei Parts parallel verwenden kann. Zum Main-Part kann jetzt gleichzeitig ein Layer- als auch Split-Sound hinzugefügt werden. Beim Vorgänger musste man sich hier noch für eine der beiden Optionen entscheiden. Für die drei Parts des Korg Grandstage steht der Part-Control-Bereich zur Verfügung, um die Bereiche Split, Part und Main zu aktivieren und per Fader in ihrer Lautstärke einzustellen. Damit ist das Korg Grandstage X sehr flexibel einzusetzen und besitzt einen fetteren Klang als sein Vorgänger.

Key-Touch und Part-Control

Über den Key-Touch-Regler lässt sich die Anschlagsempfindlichkeit der Tastatur einstellen. Im unteren Bereich erlaubt diese Funktion das Spielen der größtmöglichen Dynamik. Bewegt man den Regler hingegen in den oberen Bereich, werden hohe Velocity-Stufen schneller getriggert. Laut Korg dient dieses Feature u.a. dazu, sich im Bandkontext besser durchzusetzen. Ein praktisches Tool, um mit geringerem Aufwand schnell und einheitlicher im Fortissimo zu spielen.

Fotostrecke: 7 Bilder Mit den drei Fadern des Korg Grandstage X werden die Parts in ihrer Lautstärke eingestellt.

Analog Tone: Nutube-Schaltung

Ein Highlight des Korg Grandstage X ist die neue Nutube-Schaltung. Dabei handelt es sich um ein analoges Bauteil, welches wie eine Röhre aufgebaut ist und die gleichen klanglichen Vorteile bietet. Gegenüber einer echten Röhre ist die Nutube-Schaltung jedoch viel kleiner, deutlich energieeffizienter und quasi wartungsfrei. Korg verwendet diese Nutube-Schaltung schon im VOX Continental Stagekeyboard und im Korg Volta Nubass. Diese garantiert echten Röhrensound, der zu jeder Gelegenheit stufenlose Verzerrungen hinzufügt. Aktiviert wird dieser Effekt über den Analog Tone Taster rechts neben dem EQ. Das zugehörige kleine Poti, welches man mittels Push/Pull-Funktion herausfahren kann, ermöglicht dann das Hinzufügen von Verzerrungen. Darf es also etwas mehr Distortion für’s Rhodes, Wurlitzer oder Synth-Sounds sein? Kein Problem für den Korg Grandstage X.

Reverb und EQ-Effekt

Um den Klang der jeweiligen Sounds einzustellen bietet das Korg Grandstage X mehrere Effekt-Sektionen. Dazu gehört u.a. ein Reverb/Delay-Effekt mit verschiedenen Hall und Delay-Varianten. Hier finden wir auch moderne Effekte wie z.B. einen Federhall und den Shimmer-Reverb. Letzter verändert das Hallsignal u.a. durch Pitch-Shifting, was dem Hall sprichwörtlich schimmern lässt.
Auch ein Dreiband-EQ gehört zur Palette des Grandstage X. Letzterer kann über drei Fader und einem einstellbaren Mittelband bedient werden. Das Grandstage X bietet also jede Menge Möglichkeiten, den Keyboard-Sound für die Bühne anzupassen.

Voreingestellte Effekte

Für alle Presets hat Korg außerdem passende Effekte ausgewählt, wie z.B. Phaser-, Chorus oder Rotary. Die zwei wichtigsten Effekte können über die am linken Bedienfeld befindlichen Taster SW1 und SW2 ein- bzw. ausgeschaltet werden. Daneben bietet jedes Preset bis zu sechs Sound-Parameter, mit denen weitere Instrumenten-typische voreingestellte Effekte wie z.B. Piano-Nebengeräusche oder Modulationseffekte justiert werden. Der Grandstage X verzichtet hier ganz bewusst auf tiefergehende Einstellmöglichkeiten, um die Bedienung möglichst intuitiv zu gestalten. Ganz nach dem Motto „Plug And Play“.

Mehr Breite mit der Unison-Funktion

Außerdem verfügt der Korg Grandstage X über den Unison-Effekt, welcher den ausgewählten Sound vervielfältigt und sie mittels Fader stufenlos gegeneinander verstimmt. Damit lässt sich jeder Sound beliebig „anfetten“. Egal ob ein Klaviersound à la „Don’t Stop Believin’“ oder breite Techno-Sounds à la David Quetta: die Unison-Funktion im Grandstage X macht’s möglich!

Rhythmus-Begleitung mit Akkordfolgen

Neben den zahlreichen Sounds bietet das Korg Grandstage X auch eine einfache Rhythm-Funktion mit verschiedenen Drum-Grooves und passenden Bassbegleitungen. Die Bassbegleitung richtet sich dabei entweder nach den gespielten Akkorden, oder richtet sich nach vorprogrammierten Akkord-Folgen. So kann man beispielsweise zu einem Blues-Schema in 12-taktiger-Form jammen oder ganz einfach sein eigenes Spiel über die integrierte Akkorderkennung mit Drums und Bass aufwerten. Auf Wunsch kann der Bass auch ausgestellt werden. Die verschiedenen Rhythmen werden über das Display aufgerufen, kommen aber ohne Intros, Fill-Ins bzw. weitere Variationen aus.

Korg Grandstage X Chord Progressions
Fotostrecke: 2 Bilder Die Rhythmus-Begleitung des Korg Grandstage X bietet vorkonfigurierte Akkordfolgen.

Favoriten-Einstellungen, Likes und SD-Slot

Zum Abspeichern eigener Klänge und Einstellungen bietet das Korg Grandstage X insgesamt 100 Speicherplätze, welche Favoriten genannt werden. Zu den relevanten Einstellungen gehören praktisch alle Parameter wie Klänge, Effekte, Split- und Layer-Einstellungen. Aktiviert man den Favoriten-Taster, dann werden die zehn Kategorie-Tasten zum Aufrufen und Abspeichern der Favoriten-Bänke verwendet. Daneben können die Favoriten auch per SD-Karte abgespeichert werden. Wem ein Sound besonders gut gefällt, der kann diesen im Korg Grandstage auch mit einem Like versehen und in einer separaten Liste anzeigen lassen.

Tastatur

Zu einem ausgewachsenen Stagepiano gehört natürlich auch eine authentische Tastatur mit Hammermechanik. Die Tastatur sollte sich dabei nicht nur realistisch anfühlen, sondern auch auf die verschiedenen Klänge gut abgestimmt sein. Immerhin wartet das Grandstage X nicht nur mit verschiedenen Pianos auf, sondern ist auch mit vielen Vintage-Sounds, Orgeln und Synthesizer-Klängen ausgestattet. Das neue Korg Grandstage X verwendet – ebenfalls wie schon der Vorgänger – die hauseigene RH3-Tastatur mit Hammermechanik von Korg. RH3 steht übrigens für „Real Weighted Hammer Action 3“. Die verbaute Hammermechanik ist skaliert, d.h. sie ist in ihrer Gewichtung einer echten Hammermechanik nachempfunden. So ist der Diskant z.B. etwas leichter zu spielen als der Bassbereich. Die schwarzen Tasten der RH3-Tastatur verfügen zudem über eine leicht angeraute Oberflächenstruktur, welcher zu einer besonders guten Griffigkeit verhelfen. Wie sich die RH3-Tastatur in der Praxis bewährt, das zeigen wir im Praxisteil!

Mit seinen 25 kg ist der Korg Grandstage X kein Leichtgewicht. Das große und massive Gehäuse  lässt sich dennoch recht einfach aus dem Karton heben und auf ein Stativ platzieren. Der erste Eindruck ist jedenfalls sehr positiv: hier haben wir es mit einem ausgewachsenen Stagepiano der Oberklasse zu tun. Nach dem Anschließen der Kabel geht’s dann auch schon los: anschalten und spielen.

Klang des Korg Grandstage X

Hören wir uns zunächst ein paar akustische Pianos aus dem Korg Grandstage X an. Den Anfang macht das für’s Grandstage X eigens entwickelte „GSX Grand Piano“. Daneben finden wir im Grandstage X sehr viele weitere Grand Pianos, die schnell ihre Herkunft vermuten lassen. So verfügt unser Testkandidat z.B. über ein italienisches, deutsches, japanisches und österreichisches Modell. Auch zahlreiche Abwandlungen und Kombinationen unterschiedlicher Samples sind im Grandstage X zu finden. In der ersten Kategorie bietet der Korg Grandstage X insgesamt 99 Flügel-Presets. Zur besseren Übersicht reicht ein Knopfdruck auf „List“ unterhalb des Displays. In dieser Listenansicht kann man sehr leicht per Jog Dial auch in schnellen Schritten durch die Presets steppen. Um seine Lieblings-Presets zu markieren, können diese Klänge auch mit einem Herzchen als „Like“ markiert werden.

Audio Samples
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01 GSX Solo Piano 02 Italian Grand 03 German Grand 04 Japanese Grand 05 GSX Felt Piano 06 Bright Chorus Grand 07 Nautilus Pf + Strings

Die akustischen Pianos klingen allesamt wirklich toll und lassen sich über die Tastatur des Korg Grandstage X sehr ausdrucksstark spielen. Dabei hat jeder akustische Flügel eine sehr eigenen Charakter und es ist für jeden Musikstil etwas dabei. So viel Abwechslung unter den Flügelklängen ist wirklich großartig. Daneben bietet der Korg Grandstage X noch viele weitere Pianos, die zum Teil schon mit zusätzlichen Sounds und Effekten versehen wurden. So benötigt man für einen Piano-Sound mit Pad noch nichtmal die Layer-Funktion und kann den Klang auf Wunsch später noch weiter „anfetten“.

Upright Pianos und weitere Piano-Sounds

Daneben hat der Korg Grandstage X auch noch eine eigenständige Upright-Kategorie. Hier ist die Auswahl zwar etwas kleiner, trotzdem haben die Upright-Pianos ihren ganz eigenen Charme. Zum Angebot gehören hier außerdem noch weitere Pianos, wie z.B. Klänge à la CP70 oder typische House-Pianos der 90er Jahre.

Audio Samples
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08 Upright Piano 1 09 Upright Piano 2 10 E.Grand Piano 1 11 SG1D Piano

E-Pianos und Clavinets im Korg Grandstage X

Hören wir uns deshalb weitere Klänge an, zu denen zahlreiche Rhodes-Modelle, Wurlitzer, DX-Pianos sowie Clavinet-Klänge gehören.

Audio Samples
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13 Tine I Early Tremolo 14 Sunshine Of Life EP 15 Tine I Late Phaser 16 Reed 200 12 FM EP Pad Layer 2 17 Clav D AC 1 18 Clav D BD Wah

Orgel-Sounds und weitere Klänge

Im Folgenden hören wir weitere Sounds aus dem Korg Grandstage X. Gleich drei Sound-Engines stehen für zahlreiche Orgel-Klänge zur Verfügung: Hammond, Vox- und Farfisa-Klänge sind nur einige der Orgel-Sektion. Daneben finden wir in den weiteren Kategorien Streicher, Synth-Sounds und natürlich Bass-Sounds. Mit dem eingebauten Pitchbender und dem Mod-Wheel macht sogar das Spielen eines Synth-Leads richtig Spaß. Kurzum: mit 700 Klängen hat der Korg Grandstage X eine Menge zu bieten.

Audio Samples
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19 Funk Organ 20 LS Gospel Funk 21 Vox Organ 1 22 Pump It Up Organ 23 Strings 24 Analog Strings 25 Analog Lead

Rhythmus-Sektion mit Bassbegleitung

Mit der internen Rhythm-Funktion kann man mit dem Korg Grandstage X zu einigen Begleit-Rhythmen jammen. Dabei ist die Rhythmus-Sektion bewusst sehr minimalistisch ausgestattet, und verzichtet auf Intros, Fill-Ins oder Variationen. Für einen schnellen Jam ist das allerdings gar nicht schlecht, immerhin handelt es sich hier ja auch um ein Stagepiano. Zusätzlich kann die Bassbegleitung aktiviert werden, und orientiert sich dann entweder an den gespielten Akkorden, oder erlaubt das Abspielen einer vorkonfigurierten Akkordfolge.    

Audio Samples
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27 Rhythm “8 Beat 3“ 28 Diverse Rhythmen 29 Chord Progression

Reverb, Delay und EQ des Grandstage X

Das Korg Grandstage X ist mit zahlreichen Effekten ausgestattet, die man sehr intuitiv bedienen kann. Hier ist an erster Stelle das Reverb/Delay-Effekt sowie der Dreiband-EQ zu erwähnen, der komfortabel über das Bedienfeld eingestellt wird. Neben klassischen Hall-Variationen bietet der Grandstage X den schon erwähnten Shimmer-Reverb, der jeden Sound förmlich zum „leuchten“ bringt. Auch die verschiedenen Delay-Varianten wie z.B. Modulations-Delay und Tape Echo klingen wirklich sehr schön. Hält man den Reverb/Delay-Taster gedrückt, dann kann man über ein kleines Menü noch ein paar Einstellungen wie z.B. Nachhallzeit oder Delay-Time einstellen.

Audio Samples
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34 Reverb (Hall, Stage, Room, Spring) 35 Shimmer Reverb 36 Delay + Mod Delay + Tape Echo

Analog Tone: Nutube-Schaltung für zusätzliche Verzerrungen

Ein besonderes Highlight des Korg Grandstage X ist die Nutube-Schaltung, die auf Knopfdruck aktiviert wird und dann per Poti stufenlos Verzerrungen hinzufügt. Das klingt sehr schön und verleiht so manchem Rhodes-Sound das gewisse Quentchen „Zerre“.

Audio Samples
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37 Nutube (Analog Tone)

SW1 + SW2: Individuelle Effekte für jeden Sound

Um die Bedienung des Korg Grandstage X möglichst pragmatisch und intuitiv zu gestalten, wurden die Presets ab Werk schon mit wichtigen Effekten ausgestattet. Man kann die Klänge deshalb nicht mehr individuell mit weiteren Effekten versehen. Vielmehr bietet das Korg Grandstage X über zahlreiche Preset-Variationen, die schon mit Modulationseffekten wie Chorus oder Phaser versehen wurden. Damit erspart man dem Spieler lästiges Programmieren. Die jeweiligen Effekte sind schon aus dem Preset-Namen abzulesen. Zwei Haupteffekte jedes Presets können über die beiden Switches SW1 und SW2 ganz einfach an- bzw. abgeschaltet werden. Daneben stehen über ein zusätzliches Menü noch bis zu sechs Sound Parameter zur Verfügung – hier kann z.B. die Effekt-Tiefe der jeweiligen Modulationseffekte eingestellt werden. Bei den akustischen Klavieren dienen die Sound Parameter auch zum Einstellen von Nebengeräuschen wie etwa den Dämpfer- und Saitenresonanzen. Sehr praktisch und intuitiv!

Audio Samples
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33 SW1 + SW2

Unison-Effekt und Key-Touch

Mit dem Unison-Effekt wird der eingestellte Klang aus dem Korg Grandstage X vervielfacht und dann mittels Fader leicht verstimmt. Das Ergebnis ist ein sehr breiter Sound, der in Extrem-Einstellungen sogar leicht verstimmt klingt. Dieser Effekt ist für viele Klänge eine gelungene Bereicherung, wie man in den nachfolgenden Beispielen hören kann. Außerdem wäre da noch der Key-Touch-Fader. Per Tastendruck auf „Key-Touch“ kann man hier bestimmen, wie dynamisch sich die Tastatur spielen lässt. Im unteren Bereich erzielt man hier tatsächlich die größtmögliche Dynamik. Besonders geringe Velocity-Werte triggern dann auch sehr leise Samples. Bewegt man den Regler hingegen in den oberen Bereich, werden hohe Velocity-Stufen sehr viel schneller erreicht, was einer Art natürlichen Kompression nahekommt. Für ein lautes Solo im Bandkontext könnte das tatsächlich sehr hilfreich sein, vor allem wenn es darum geht, sich durchzusetzen!

Audio Samples
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30 Unison Piano 31 Unison Synth 32 Key Touch

Tastatur des Korg Grandstage X

Mit der RH3-Tastatur hat man dem Korg Grandstage X eine wirklich gute Hammermechanik spendiert. Dabei fühlt sie sich haptisch sehr gut an und bietet dank der Oberflächenstruktur auch eine gewisse Griffigkeit. Die skalierte Gewichtung gefällt mir persönlich sehr gut und passt hervorragend zu den internen Flügel-Klängen. Trotz der Gewichtung ließen sich aber auch alle weiteren Klänge damit sehr gut spielen. Grundsätzlich kann man hier zusammenfassend sagen, dass die Abstimmung der Tastatur alle Sounds – ganz gleich ob E-Piano oder Synth-Sounds – wirklich gut gelungen ist.

Die RH3-Tastatur des Korg Grandstage X
Fotostrecke: 3 Bilder Die Hammermechanik der RH3-Tastatur des Korg Grandstage X ist sehr gut auf die internen Sounds abgestimmt.

Mit dem Grandstage X stellt Korg eine gelungene Weiterentwicklung des Vorgängermodells Grandstage vor. Nicht nur durch das neue Design ist das Grandstage X ein echter Hingucker. Auch abseits der Optik entdeckt man hier zahlreiche Neuerungen, wie z.B. das neue Bedienfeld, womit sich der Grandstage X wirklich einfach und intuitiv bedienen lässt. Die Anordnung der Fader und Taster ist schlüssig und ermöglicht ein schnelles editieren vieler Klangparameter im Handumdrehen. Mit einem Speicher von über 50GB bietet das Grandstage X jede Menge tolle Sounds. Insbesondere die akustischen Pianos darf man hier hervorheben, da sie wirklich sehr dynamisch und realistisch klingen. Bei den E-Pianos und allen weiteren Klängen ist die Auswahl ebenfalls gelungen, was den Korg Grandstage X zu einem sehr vielseitigen Stagepiano macht. Durch die integrierte Layer- und Splitfunktion profitiert man hier ganz besonders von diesem Sound-Angebot. Auch die vielen internen Effekte können sich sehen lassen. Dabei hat Korg ganz bewusst auf überflüssige Effekt-Menüs verzichtet, was das Korg Grandstage X besonders für die praktische Anwendung auf der Bühne prädestiniert.

Korg Grandstage X Seitenansicht
Das Korg Grandstage X ist ein vielseitiges und elegantes Stagepiano der Oberklasse.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Schickes Design
  • Intuitives Bedienkonzept
  • Gute Tastatur
  • Tolle Sounds
Contra
  • Begleitautomatik etwas unflexibel
Artikelbild
Korg Grandstage X Test
Für 2.399,00€ bei
  • • 88 Tasten
  • • RH3-Tastatur mit Hammermechanik
  • • anschlagsdynamisch
  • • Klangerzeugung: SGX-2, EP-1, AL-1, CX-3, VOX Organ, FC-1, HD-1
  • • bis zu 128-stimmig polyphon
  • • 700 Sounds
  • • 100 Favoriten Speicher (inkl. 20 Presets)
  • • ca. 25,5 GB PCM Speicher (51 GB linear)
  • • Rhythmus-Track bestehend aus Drums und Bass mit Akkordfolge-Funktion
  • • Delay / Reverb Effekte
  • • 3-Band EQ
  • • Analog Tone Vakuumröhren-Effekt mit Nutube-Schaltung
  • • Transpose-, Swap-, Layer-, Split- sowie Unison-Funktion
  • • Pitch-Bend und Modulationsrad
  • • SD Card Slot
  • • LC-Display
  • • Abmessungen ohne Notenhalter (B x T x H): 1.371 x 461 x 168 mm
  • • Gewicht: 25 kg (ohne Notenhalter)
  • • inkl. Notenhalter und Dämpferpedal (DS-1H)
  • Anschlüsse:
  • • Mikrofon / Line Eingang: 6,3 mm Stereo Klinke
  • • 2 Line Ausgänge: XLR
  • • 2 Line Ausgänge: 6,3 mm Klinke
  • • Stereo Kopfhörerausgang: 6,3 mm Klinke
  • • MIDI Ein- und Ausgang
  • • USB
  • Straßenpreis: 2699,00 €
  • https://www.thomann.de/de/korg_grandstage_x.htm
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Korg Grandstage X
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