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Knobula Kickain Test

Praxis

Knobula Kickain im Einsatz

Soviel zum Layout – kommen wir zum Sound. Den kann man leicht antesten, denn in der Mitte des Panels findet sich ein großer Button zum Triggern der Kick. So wird das Sounddesign abseits von Patches möglich. Der Button eignet sich auch hervorragend zum Samplen des Moduls.

Knobula Kickain: Schrägansicht
Der Trigger-Button in der Mitte ermöglicht das manuelle Abfeuern von Kicks. (Quelle: Lukas Hermann)

Um ihn herum gruppieren sich die genannten Optionsregler, die den Sound markant beeinflussen. Es empfiehlt sich folgende Grundeinstellung: Kein Drive, kein Click, kein Reverb – nur etwas Decay, Punch und Bend. Ohne die letzteren beiden Parameter ist der Sound ziemlich dumpf, aber mit ihnen wird er schön druckvoll und prägnant. Allein zwischen Punch und Bend stecken dann bereits viele tolle Sounds im 909-Stil!

Zwischen Kick und Snare

Holt man noch den Click und den Drive hinzu, wird es technoid-noisy und Kickain wechselt in extremen Einstellungen sogar in Snare-Gefilde über. Mit kurzem Decay kann das Modul sogar eine Hi-Hat abgeben – es ist extrem variabel. Der Reverb und das lange Decay erledigen den Rest: Kickain kann auch Impact-Sounds! Gerade, wenn es dröhnt, erweist sich der Bass-Cut als sinnvoll. Er zähmt den Klang ein wenig und macht Platz für Anderes im Eurorack-Mix.

Audio Samples
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Knobula Kickain: Punch & Bend Knobula Kickain: Punch & Click Knobula Kickain: Drive Knobula Kickain: Decay Mod Knobula Kickain: Attack Mod & Click

Die Sidechain: Ein „Nebenbei“-Feature

Apropos Platz machen: Es gibt ja auch noch den Sidechain-Weg! Der soll das eigentliche Highlight des Moduls sein, enttäuscht aber im Praxiseinsatz häufig. Dabei ist das Konzept eigentlich bestechend: Einfach ein Inputsignal reinschicken, Sidechain aufdrehen – und schon harmonieren die Kick und der Rest des Patches besser miteinander.

Nur lässt die Umsetzung einige entscheidende Wünsche offen. Zum einen lässt sich das Inputsignal nicht am Modul selbst in seiner Lautstärke regeln. Dafür braucht es vorher einen Mixer oder einen VCA – was das Konzept Sidechaining als Pegelkontrolle bereits ein wenig sinnlos erscheinen lässt.

Probiert man dann den Sidechain-Regler aus, fällt auf, dass er ordentlich aufgedreht sein muss, um etwas zu bewirken. Und er geht in vielen Situationen nicht weit genug: Extreme Pumping-Effekte sind mit dem Kickain nur bedingt drin, denn bei zu viel Decay verschluckt das Modul den Rest auf einmal ganz.

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Knobula Kickain: Sidechain: Brenso-Sequenz Knobula Kickain: Sidechain: Im Mix Knobula Kickain: Reverb

Auch die Idee, das Ducking entsprechend des Spektralinhalts des Inputs anzupassen, lässt im Einsatz kaum etwas von sich hören. Es ist durchaus eine Veränderung bemerkbar, wenn der Schalter oben umgelegt wird. Aber allzu viel Charakter hat das nicht. Zudem wird das Sidechaining deutlich schwächer. Ich bin daher beim Testen meist im „normalen“ Modus geblieben.

Knobula Kickain: Sidechain-Sektion
Die Sidechain-Funktion des Knobula Kickain-Moduls in Nahansicht. (Quelle: Lukas Hermann)

Performance ja, CV nein

Was mich zum letzten Kritikpunkt am Kickain bringt: Wie schon das Poly Cinematic bietet auch das Kickain-Modul kaum CV-Eingänge. Das ist sicherlich eine bewusste Entscheidung, weil so auf dem Panel mehr Platz zum Drehen der Encoder bleibt – was auf der Bühne hilft. Und ja, man kann das Decay modulieren und dadurch variable Sounds erzeugen. Gäbe es aber einen CV-Eingang für den Click-Parameter, dann wären kreative dynamische Wechsel zwischen Kick- und Percussion-Sounds drin. Und könnte man zudem auch die Sidechain modulieren, wäre man in der Lage, sie ferngesteuert zu aktivieren, etwa mit einem Joystick oder einem Sequenzer. Das hätte schön werden können …

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Modul man sagt:

#1 - 27.08.2022 um 16:16 Uhr

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Also für das Geld bekomme ich ja bereits einen ganzen analogen Drum Computer z.B von Behringer. Da blieben sogar noch ein paar Euro für McDonald's üben übrig. Dazu kommt noch dass das Ding gar nicht analog ist! Das finde ich sehr schwach, das Ding macht nur bumm und das war's, ganz ehrlich finde ich das ziemlich schwach für den Preis! Wenn nicht mehr überlege was für ein kleiner Prozessor kostet und klar die Entwicklung kostet natürlich auch Geld und das nur für ein bisschen Bums im Bassbereich. Mir persönlich reicht das überhaupt nicht! Für das Doppelte des Preises also ca 700 € bekomme ich z.B einen Verona analog Tram Maschine mit tausenden von Reglern und gleich mehreren Instrumenten und Einzelausgänge und alles über miet die steuerbar und blabla was weiß ich alles noch also die Konkurrenz schläft nicht ich finde der modularsysteme auch toll aber ganz ehrlich für den Bums ist mir das ein bisschen zu viel Geld und dazu auch noch digital!

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