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KMA Audio Machines Astrospurt Phaser Test

KMA Audio Machines Astrospurt Phaser – der Name für ein Phaser-Pedal, das aus der Effektgeräte-Werkstatt der noch recht jungen Berliner Firma KMA Audio Machines stammt, hinter der sich der Effekttüftler Enrico Preuß verbirgt. Seit 2013 produziert er in Handarbeit Effektpedale für Gitarristen und Bassisten. Nach eigener Aussage kombiniert er bewährte Schaltungen mit einem modernen Ansatz, um dem Anspruch heutiger Musiker gerecht zu werden.

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Der “Junction Gate Field-Effect”-Phaser beruht auf einer klassischen vierstufigen JFET-Schaltung und hat einige Extras an Bord, die wir uns im folgenden Test genauer anschauen wollen.

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Details

Design/Zubehör

Der Astrospurt Phaser kommt weich in Stroh gebettet in einem Pappkarton zu mir ins Studio geschneit. Was das äußere Erscheinungsbild anbelangt, gibt sich das Pedal hochwertig und tadellos verarbeitet. Ebenfalls im Karton findet sich, neben Werbematerialien, auch eine kleine Beilage mit einer kurzen Bedienungsanleitung. Allerdings vermisse ich Gummifüßchen oder ähnliches zum Fixieren des Pedals auf dem Boden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die noch recht jungen Berliner Firma KMA Audio Machines präsentiert mit dem Astrospurt einen Phaser mit JFET-Schaltung.

Anschlüsse

Der Astrospurt lässt sich ausschließlich mit einem 9V-Netzteil betreiben, das nicht im Lieferumfang enthalten ist. An der Stirnseite findet sich der entsprechende Anschluss, der Eingang für das Gitarrensignal ist auf der rechten Seite platziert , links verlässt das Signal unser Pedal in Richtung Amp. 

Fotostrecke: 4 Bilder Der Eingang für das Gitarrensignal ist auf der rechten Seite platziert,…

Die Regelmöglichkeiten

Auf der Oberseite des Phasers stehen neben einem großen mit “Spurt” betitelten Regler vier weitere kleinere Potis zur Verfügung. Hier regelt Depth ganz klassisch die Effekttiefe und Signal die Lautstärke des Ausgangssignals, womit das Pedal auch, wie es scheint, zusätzlich bei der Aktivierung des Effekts als Boost fungieren kann. Mix bestimmt die Anteile von cleanem Signal und Effektsignal, was bei einem Pedal dieser Gattung nicht unbedingt zur Standardausstattung gehört und auch sehr dezente Phasersounds verspricht. Mehr dazu gleich in der Praxis.
Mithilfe eines kleinen Kippschalters wird das sogenannte Emphase-Control-Poti (Emph) aktiviert, mit dem sich das Pedal laut Hersteller in eine “all noise from universe receiving soundstation” verwandelt und weitere Oszillator-Sounds in petto hat. Über das größere, schon anfangs erwähnte Spurt-Poti wird die Geschwindigkeit der Phaser-Modulation und damit ein wichtiger Grundcharakter des Sounds eingestellt.
Aktivieren lässt sich das Pedal, wie gewohnt, per Fußschalter.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld ist mit vier kleinen und einem größeren Poti, einem Mini-Switch und einem Fußschalter bestückt.

Dies sind aber noch nicht alle Optionen, die der Astrospurt zu bieten hat. Schraubt man nämlich das Pedal auf, offenbart unser Proband zusätzlich eine mit vier DIP-Schaltern ausgestattete Feedback-Einheit, mit der konfiguriert wird, in welcher Stufe das Phase-Shifter-Signal an den Eingang zurückgeschickt wird, was einen erheblichen Einfluss auf das Klangverhalten hat.
Laut Hersteller beeinflussen dabei manche Einstellungen auch das Verhalten der zusätzlichen Emphase-Control-Option.
Weiterhin lässt sich im Innenleben des Pedals sowohl die Helligkeit der LEDs als auch die maximale Ausgangslautstärke des Effekts konfigurieren. Außerdem ist eine Bias-Kontrolle für den JFET-Schaltkreis mit an Bord, die aber laut Datenblatt für die besten Resultate in der Werkseinstellung verbleiben sollte.

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Praxis

Im ersten Audiobeispiel des Testlaufs lasse ich zunächst noch die Emphase-Control-Funktion außen vor und konzentriere mich auf den reinen Phaser-Sound des Pedals. Zunächst ist es etwas irritierend, dass die Mix-Funktion, für mein Empfinden, entgegengesetzt arbeitet. So hört man nur das cleane Signal, wenn das Poti voll aufgedreht ist. Die Macht der Gewohnheit, denn der Hersteller beschreibt dieses Feature in der Bedienungsanleitung auch genau so. Kein Grund zum Meckern also – für mich nur, wie gesagt, im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig.
Möchte man übrigens, dass das Effektsignal ungefähr auf Unity Gain ausgegeben wird, sollte man das Signalpoti ruhig ein Stück über die 12-Uhr-Marke bewegen.

Für das erste Beispiel habe ich eine typische Funk & Soul Gitarrenphrase aufgenommen, die der Astrospurt mit wenigen Handgriffen mit einem klassisch anmutenden Phaser-Sound untermalt, der dem cleanen Signal meines Amps zusätzlich auch eine dezente Portion Schmutz verpasst, was mir gut gefällt.
Um einen Eindruck von meinem Ampsound zu bekommen, hört ihr erst die Phrase im Bypass, danach schalte ich den Effekt hinzu.

Audio Samples
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Funk & Soul Riff – Phaser off/on
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off14151413

Legen wir unser Ohr nun genauer auf die einzelnen Funktionen zum Justieren des Phaser-Effekts.
Ich starte dafür mit dem Wirkungsgrads des Mix-Potis. Aufgrund des schon angesprochenen Verlaufs des Potis drehe ich es ab 17 Uhr in mehreren Schritten zurück.

Audio Samples
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Wirkungsgrad des Mix-Potis
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off1317/15/12/9/71515

Wie sich zeigt, lässt sich das Signal im Bereich von 17 bis 12 Uhr sehr schön mit dem Phasereffekt anreichern, ohne dass der sich zu sehr in den Vordergrund spielt. Im restlichen Verlauf übernimmt dann der Phaser die Kontrolle, sorgt für einen pulsierenden Sound mit einem deutlichen Schub in den tiefen Mitten und verleiht dem Signal damit auch einen zunehmend raueren Charakter.
Für das nächste Beispiel drehe ich nun das Depth-Poti in fünf Schritten auf.

Audio Samples
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Wirkungsgrad des Depth Potis
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off13127/9/12/15/1715

Typischerweise kann man auch bei diesem Exemplar das Depth-Poti für einen wirksamen und plastischen Effekt ruhig etwas stärker bemühen. Besonders auf den letzten Metern wird der Effekt dadurch noch lebendiger und pulsierender.
Wie sich das Verhalten der Effektgeschwindigkeit auswirkt, will ich nun genauer am Wirkungsgrad des Spurt-Potis untersuchen. Los geht’s!

Audio Samples
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Wirkungsgrad des Mix Potis
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off1312157/9/12/15/16/17

Hier geht von einem super langsamen Phaser-Tempo bis hin zu flimmernden Sounds wirklich alles! Da sich die Phaser-Geschwindigkeit zwischen 15 Uhr und Vollanschlag noch einmal deutlich verändert, habe ich im Audiobeispiel auch noch einmal bei 16 Uhr halt gemacht.
Bis hierhin lässt sich feststellen, dass wir es mit einem klassischen 4-Stage-Phaser-Sound zu tun haben, der es zwar nicht vermag, so stark in die Tiefe zu gehen wie manch anderes Phaser-Pedal auf dem Markt, dafür aber mit einem etwas ungeschliffenen Ton daherkommt, der durchaus seinen Charme hat.
Hören wir uns gleich noch zwei weitere Beispiele im cleanen Kanal mit einem Phaser-Vibrato und einem langsamen Phaser-Effekt an.

Audio Samples
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Phaser Vibrato Sound
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off13141716
Audio Samples
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Slow Phasing Sound
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off16121711
Der Astrospurt Phaser ist ein echtes Tüftlerpedal mit klassischem Sound-Ansatz und einem eigenständigen Charakter.
Der Astrospurt Phaser ist ein echtes Tüftlerpedal mit klassischem Sound-Ansatz und einem eigenständigen Charakter.

Obwohl das Spurt-Poti nur an der Seite mit einem Strich markiert ist, lässt sich das Phaser-Tempo bestens ablesen, da das Pedal auf der Oberseite über zwei blaue leuchtende “Augen” verfügt, die entsprechend blinken und damit für das gewisse Etwas in Bezug auf das generell schon sehr coole und gelungene Design sorgen.
Im Einschleifweg meines Röhrenamps mit mehr Gain muss ich das Signalpoti ordentlich bemühen, da das Pedal mit einem Abfall der Ausgabelautstärke reagiert. Zudem fällt es mir in diesem Setting etwas schwerer, einen passenden Sound zu finden.
Zu besseren Ergebnissen komme ich mit einem Distortionpedal vor dem Phaser. Hier sind dann beispielsweise typische Ausflüge in die Space-Rock-Abteilung durchaus machbar.

Audio Samples
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Distortionpedal + Phaser
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off13151515

Hören wir uns gleich noch eine weitere Einstellungen in Kombination mit einem Overdrive-Pedal an. Wie schon in der Produktbeschreibung erwähnt, lässt sich übrigens tatsächlich, wenn gewollt, das Pedal im aktiven Zustand zusätzlich als Booster nutzen.

Audio Samples
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Overdrivepedal + Phaser
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off14121213

Nun will ich aber auch schauen, was sich hinter der Emphase-Control verbirgt.
Wir starten dafür mit einem Phaser-Vibrato-Sound vor dem Clean-Channel des Amps. Im zweiten Durchlauf schalte ich die Emphase-Control-Einheit hinzu. Das Poti steht dafür auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Phaser Vibrato (Emphase Control off/on)
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off/on1214121716

Interessant! Der Phasersound wird durch die Aktivierung des Emph-Control-Features deutlich brillanter und bekommt außerdem eine Art Filtereffekt übergestülpt, ähnlich wie bei einem halboffenen Wah-Pedal.
Sowohl beim Aktivieren als auch beim Deaktivieren der Zusatzfunktion knackt es allerdings relativ laut. Hier sollte man bei höheren Lautstärken lieber den Signalweg im Vorfeld stummgeschaltet haben.
An dieser Stelle sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Astrospurt beim Hinzuschalten der Emph-Funktion eine gewisse Geräuschkulisse im Hintergrund erzeugt, die ich aber in diesem generell etwas “noisy” daherkommenden Setting nicht als übermäßig störend empfinde.
Dennoch offenbart diese Zusatzfunktion eine gewisse Empfindlichkeit. Dreht man beispielsweise in der eben gehörten Einstellung das Emph-Poti über 14 Uhr, schaukelt sich der Effekt zu einem lautstarken Feedback auf.
Im Zusammenspiel mit einem Overdrive können mit der aktivierten Emphase-Control-Funktion wirklich eigenwillige Sounds beispielsweise mit einem Leslie-artigen Vibe erzeugt werden, wie ihr im folgenden Audiofile hören könnt. Ich habe den Sound dabei noch mit einem Delay-Effekt angereichert.

Audio Samples
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Overdrive + Phaser Vibrato (Emph Control on)
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
on121491716

Wie schon in der Produktbeschreibung erwähnt, lässt sich das Emph-Control-Feature und auch das generelle Verhalten des Phasers mithilfe der internen DIP-Schalter verschieden konfigurieren. Schraubt man das Pedal auf, sollte man übrigens auch einen genauen Blick auf die Beschriftungen im Innenraum werfen. Bei unserem Modell wurde passend zum Design ein spezielles Zitat aus einem Sci-Fi-Roman auf die Platine gedruckt. Ansonsten wirkt auch das Innenleben des Pedals handwerklich sehr sauber verarbeitet.
Mithilfe verschiedener DIP-Switch-Einstellungen lassen sich dann sehr unkonventionelle Sounds realisieren, die zum Experimentieren und Tüfteln einladen. Wie schon erwähnt, ist der Astrospurt ein sensibler Kandidat, der in bestimmten Settings durchaus mit aggressiven Rückmeldungen in hohen Lautstärken antwortet. Ein Punkt mehr also für das Signalpoti, mit dem sich die Ausgabelautstärke in solchen Fällen erfolgreich zähmen lässt.
Persönlich kann ich zwar hier mit manchen Ergebnissen nicht so viel anfangen, zweifelsohne gibt es aber beim Ausprobieren der verschiedenen Switch-Kombinationen einiges zu entdecken. Aktiviert man beispielsweise Switch 1 und 3, können die folgenden interessanten Sounds zustandekommen, die schon eher an ein Synth-Signal erinnern.

Audio Samples
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Feedback Switch 1&3 On
Emph ControlEmphSignalMixDepthSpurt
off9121015
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Fazit

KMA Machines legt mit dem Astrospurt Phaser ein Pedal mit klassischem Sound-Ansatz vor, dass nicht nur sauber verarbeitet ist, sondern sich auch im Design mit viel Liebe zum Detail zu erkennen gibt. Den Astrospurt als reinen Phaser abzutun, würde seinen klanglichen Fähigkeiten nicht gerecht werden. Denn mit der Aktivierung der zusätzlich eingebauten Emphase-Control sowie den verschiedenen Feedback-Konfigurationen, die sich im Innenraum des Pedals verwalten lassen, präsentiert er zusätzlich eine ganz andere Seite, die von speziellen Phaser-Sounds über wirklich trashige Ergebnisse bis hin zu Synth-artigen Ausflügen reicht.
So unterstreicht der Hersteller seine Firmenphilosophie und beschert der Gitarrengemeinde ein echtes Tüftlerpedal mit einem eigenständigen Charakter, bei dem man sich ruhig etwas Zeit nehmen sollte, um die verschiedenen Klangwelten des Gerätes genauer zu erforschen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • gelungenes Design
  • eigenständiges Konzept
  • spezielle Effektsounds realisierbar
Contra
  • Emph-Funktion lässt sich nicht geräuschlos aktivieren
Artikelbild
KMA Audio Machines Astrospurt Phaser Test
Für 195,00€ bei
Mit dem KMA Audio Machines Astrospurt Phaser erhält man neben speziellen Phaser-Sounds auch trashige bis hin zu Synth-artigen Sounds.
Mit dem KMA Audio Machines Astrospurt Phaser erhält man neben speziellen Phaser-Sounds auch trashige bis hin zu Synth-artigen Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: KMA Audio Machines
  • Modell: Astrospurt Junction Gate Field-Effect Phaser
  • Typ: Phaserpedal mit JFET Schaltkreis
  • Anschlüsse: Netzteil, Input, Output
  • Schalter/Regler auf der Oberseite: Emph (on/off) , Signal, Mix, Depth, Spurt
  • Regler im Innenraum: Feedback Kontrolle mit vier DIP-Schaltern, Pulse, Gain, Bias
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Batteriebetrieb: nein
  • Abmessungen: (L x B x H) 118 x 98 x 53 mm
  • Gewicht: 347 g
  • Verkaufspreis: 199,00 Euro (Dezember 2017)
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