Modulationseffekte haben die Entwicklung von Keyboard-Sounds entscheidend mitgeprägt. In den vielen Jahrzehnten der Popmusik lieferten sie oft stilprägende Sounds, die Musikgeschichte geschrieben haben. Modulationseffekte wie Phaser, Flanger oder der Sound rotierender Lautsprecher sind in Gestalt praktischer Pedale erhältlich, die man mit Synthesizern und anderen elektronischen Tasteninstrumenten verwendet. Modulations-Pedale beleben nicht nur Gitarren, sondern auch jegliche Keyboard-Klänge. Angefangen beim E-Piano bis hin zum Synthesizer. Was wäre schon ein Rhodes ohne ein sanftes Tremolo oder ein Synth-Pad ohne einen Chorus Ensemble? Tipps zu Modulations-Pedalen und Hilfen, was man vor dem Kauf wissen sollte, bietet unserer Kaufberatung mit angeschlossenem Vergleichstest.

Nicht immer haben Keyboards und Synthesizer Modulationseffekte mit an Bord. Der Bereich der vielfältig nutzbaren Modulations-Pedale ist mittlerweile so umfangreich, dass man neben Effekt-Klassikern auch moderne Effekte findet, die den Sounds von Synthesizern beleben. Das stetig wachsende Angebot macht die Wahl des passenden Modulations-Pedals jedoch unübersichtlich. Mit unserer Kaufberatung führen wir durch den Dschungel der Modulations-Pedale und zeigen, worauf es bei der Auswahl ankommt. Der angeschlossene Vergleichstest bietet alle wichtigen Details zu angesagten Modulations-Pedalen und stellt die vor, die sich für den Einsatz mit Synthesizern am besten eignen.
Was ist ein Modulations-Pedal?
Ein Modulations-Pedal dient der musikalisch sinnvollen Veränderung eines statischen Klangbilds, beispielsweise von einem Synthesizer. Die Physik beschreibt Modulation als einen Vorgang, bei dem ein zu übertragendes Nutzsignal einen Träger verändert.
Ein Beispiel: Man teilt ein Mono-Signal in zwei separate Signale und moduliert nur einen von diesen mit einem langsamen Frequenzvibrato, so entsteht ein schwebender Klang. Verteilt man beide Signale dann jeweils extrem im Panorama, erhält man eine räumliche Schwebung. Diese Arbeitsweise macht sich beispielsweise der Chorus-Effekt zunutze. Im Bereich der Modulationseffekte findet man Pedale für Flanger-, Chorus-, Phaser-, Rotary-Speaker-Effekte und solche, die mehrere Modulations-Möglichkeiten in einem Pedal vereinen. Ein Modulations-Pedal ist eine ideale Ergänzung für Synthesizer, E-Pianos, Keyboards, um deren Sound mit räumlicher Weite zu versehen.

Modulation im Detail
Wird eine Tonquelle durch Hinzugabe eines Effektes in ihrem Grundklang manipuliert wird, spricht man von Modulation. Anders als bei einem Reverb oder Delay, bei dem das Kern-Signal oft unberührt bleibt und eher verlängert wird, wirkt eine Modulation meist direkt auf den Grundsound ein. Es existieren verschiedenste Arten der Modulation, die man wiederum in Sub-Spezies unterteilt. Pitch-Modulation (Vibrato, Chorus), Lautstärke-Modulation (Tremolo, Stutter), Frequenz-Modulation (Phaser, Flanger), Filter-Modulation und noch viele mehr. In den 1970er und 1980er Jahren wurden vor allem die Klassiker Chorus/Phaser/Tremolo genutzt, mit Vertretern wie dem BOSS CE-1 oder dem EHX Small Stone. Durch den technischen Fortschritt hat sich spätestens seit dem Computer-Zeitalter die Diversität an Modulationseffekten so vervielfacht, dass man heutzutage kaum noch alle verschiedenen Modulations-Arten und die entsprechenden Modulations-Pedale in einer Liste führen kann. Modernere Effekte und Konzepte wie Bitcrusher, Granular-Synthese oder FM finden sich in Effekt-Pedalen wie dem Strymon Mobius oder dem BOSS MD-200 wieder.
Wozu braucht man Modulation?
Modulation ist grundsätzlich sinnvoll, Instrumenten zusätzliches Leben einzuhauchen und ihnen einen besonderen Klangcharakter zu verpassen. Ein E-Piano oder ein Synthesizer liefern in ihrer Basis zunächst einen eher statischen Klang, der durch Modulations-Pedale wie beispielsweise Chorus oder Flanger in Bewegung gerät. Speziell beim Synthesizer wird Modulation häufig dazu verwendet, um deren Klänge zum „Schweben“ zu bringen. Gerade Mono ausgelegte Synthesizer profitieren vom Einsatz stereophoner Modulations-Pedale enorm. Ein Tremolo empfiehlt sich beispielsweise für Gitarren oder ein Rhodes E-Piano, was deren Klangcharakteren einen besonderen Charme verleiht. Gezielte Modulation kann immer dabei helfen, den Charakter eines Songs besonders und einzigartig zu gestalten. Bei extremer Nutzung kann Modulation verfremden und im besten Fall zur Schaffung neuartiger Klänge führen.
Worüber sollte man sich vor dem Kauf von Modulations-Pedalen für Synthesizer Gedanken machen?
Entscheidet man sich für den Kauf eines Modulations-Pedals für den Synthesizer, wird man unweigerlich mit unterschiedlichen Pedal-Konzepten und Preisklassen konfrontiert. An dieser Stelle sollte man darüber nachdenken, was man eigentlich benötigt und vorhat. Benötigt man Modulation für den Stereo-Synthesizer (beispielsweise Dave Smith Prophet 08 oder Korg Minilogue XD), entfallen schon einmal alle Pedale, die keinen Stereo-Eingang besitzen. Beim monophonen Synthesizer (bspw. Arp Odyssey oder Behringer K-2) ist Mono Standard. Deswegen reichen hier Mono-Pedale bereits aus. Besser noch Stereo ausgelegte Pedale mit einem Mono-Eingang. Jetzt stellt sich die Frage nach der Modulationsart. Wer ausschließlich einen Tremolo-Effekt für das E-Piano benötigt, ist mit dem Source Audio Vertigo Tremolo bereits fabelhaft versorgt. Wer eine ganze Palette an Modulationseffekten abdecken will, sollte zu einem Multi-Modulations-Pedal, wie etwa dem Strymon Mobius, oder dem Boss MD-200 greifen.
Die folgenden Fragen sollen dabei helfen, den Bereich seines Wunsch-Pedals bereits im Vorfeld grob auszuloten.
Checkliste zum Kauf von Modulations-Pedalen
- Für welche Art von Musik benötige ich das Pedal?
- Mit welchem Instrument und welchen Sounds soll das Modulations-Pedal eingesetzt werden?
- Welche Art des Modulations-Effekts ist besonders wichtig?
- Schließe ich ein stereophones Instrument an, oder ist mein Synthesizer Mono?
- Welches Budget steht mir zur Verfügung?
- Tipp: Mithilfe technischer Daten, Testberichten und YouTube-Videos prüfen, ob das Pedal den eigenen Anforderungen entspricht.
- Tipp: Beim Ausprobieren des Pedals sich mit der Bedienung vertraut machen und vor allen Dingen hören, ob der Sound stimmt.
Sind die Basis-Punkte geklärt, kommt man nicht daran vorbei, die Geräte selbst einmal bei einem Händler auszuprobieren. Damit verschafft man sich einen ersten Eindruck vom Sound und der Bedienbarkeit.
Um die Wahl zu erleichtern, bieten wir auf der nächsten Seite eine Übersicht der besten Modulations-Pedale, die man mit Synthesizern, E-Pianos und Keyboards einsetzen kann.
BadTicket sagt:
#1 - 10.01.2020 um 11:32 Uhr
Danke für den ausführlichen Bericht und Vergleich. Was ich einfach tragisch finde ist, dass es immer noch kein Hersteller für nötig findet ein Effektgerät für Keyboarder zu bauen. Nach wir vor sind es Bodentreter mit zum Teil "Drucktasten" die einem fast die Finger brechen. Es wäre schön, wenn wenigstens eine "Fingerversion" angeboten werten würde, noch schöner ein Gerät das man auch neben den Synthesizer stellen und es auch ähnlich bedient (Höhe, Neigung, Druckstärke etc.) werden kann. Ich bin sicher, ein Markt wäre da...
Heimann Rudolf sagt:
#1.1 - 24.01.2020 um 19:51 Uhr
Die von Dir gewünschte Serie gibt bzw. gab es: t.c. electronic NOVA! Alle in Stereo, viele Regelmöglichkeiten, Speicher usw. Ich nutze das NOVA Delay, NOVA Reverb und NOVA Modulator. Findet man immer wieder mal günstig bei ebay.
Antwort auf #1 von BadTicket
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenBadTicket sagt:
#1.1.1 - 24.01.2020 um 20:21 Uhr
Danke für den Tipp, dem gehe ich mal nach...
Antwort auf #1.1 von Heimann Rudolf
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