ANZEIGE

JHS Pedals Ryan Adams VCR Test

Das JHS Pedals Ryan Adams VCR kombiniert Boost, Chorus und Reverb in einem Effektpedal und steht laut Herstellerbeschreibung ganz in der Soundtradition der Achtziger Jahre und der von Indie- und Wavebands wie The Cure oder The Smiths. Der amerikanische Singer-Songwriter Ryan Adams blickt mittlerweile auf eine nahezu 20jährige Solokarriere zurück, in der er sich nicht so ohne weiteres in eine Genre-Schublade zwängen ließ. Auch wenn sein Stil eher im Folk/Country wurzelt und unter anderem eine starke akustische Komponente besitzt, so beinhaltet seine stilistische Auslegung auch viele Elemente aus Rock und Alternative.

JHS_Pedals_VCR_Ryan_Adams_006FIN


Seit 2010 ist der in North Carolina geborene Adams bei der Plattenfirma PaxAm unter Vertrag und dieser Zusammenarbeit ist neben einigen hervorragenden Alben auch die Verbindung zur Boutique-Pedalschmiede JHS Pedals zu verdanken, die dem Songwriter mit einem Signature-Pedal huldigt. Und das “3 in 1”-Pedal macht neugierig, denn zumindest auf den ersten Blick erscheint die Ausstattung für drei doch recht komplexe Effekte einigermaßen rudimentär.

Details

Gehäuse/Optik

Öffnet man den JHS-Karton, fühlt man sich sofort um 35 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt, denn die bunt bedruckte Oberseite des Pedals im schwarzen Gehäuse erinnert ein wenig an die Grafik eines 80er Jahre Computer- oder Konsolenspiels. Bedenkt man, dass einige typische Wave- und Punkbands dieser Zeit für die Sound-Ausrichtung Pate standen, darf das natürlich nicht weiter verwundern. Ansonsten haben wir es mit einem Pedal im Maxiformat zu tun, das mit den Maßen 120 x 110 x 50 mm seinen wenigen Bedieneinheiten geräumigen Platz bietet.

Fotostrecke: 3 Bilder Back to the Eighties! Das VCR im Namen steht nicht für Video-Cassette-Recorder sondern Volume, Chorus und Reverb.

Auf der Oberseite finden sich der Fußschalter und drei weiße Kunststoffpotis für Volume, Chorus und Reverb und bei jedem Regler jeweils einen Kippschalter, der den entsprechenden Effekt aktiviert. Das wird auch durch bunte LEDs angezeigt, rot steht für den Boost, gelb für den Chorus und grün für den Hall. Eine weitere LED ist direkt neben dem Fußschalter platziert und signalisiert den Betriebszustand des Pedals.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld zeigt sich mit drei Reglern für ein Mehrfach-Effektgerät sehr aufgeräumt und spartanisch.

Stirnseitig finden wir den Netzteileingang und unmittelbar daneben einen versenkt angebrachten Schalter, mit dem ein LoFi-Modus aktiviert wird, dazu später mehr.
Die Ein- und Ausgangsbuchsen sind wie üblich rechts- und linksseitig am Pedal untergebracht und machen wie auch der Rest des VCR einen sehr robusten und soliden Eindruck. Generell gibt es an der Verarbeitung überhaupt keinen Grund zur Beanstandung.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Ein- und Ausgangsbuchsen wurden rechts- und linksseitig am Pedal angebracht…

Die Unterseite ist mit vier Kreuzschrauben befestigt, die man jedoch im seltensten Fall lösen muss, da für den VCR kein Batteriebetrieb vorgesehen ist. Eine Rutschsicherung ist nicht angebracht, allerdings werden vier Gummifüßchen mitgeliefert, die man bei Bedarf bodenseitig ankleben kann. Ein Netzteil gehört dagegen nicht zum Lieferumfang, dafür aber ein hochwertiges Gravity Pick, ein JHS Aufkleber, ein Button, um die Settings zu markieren und ein kleines Faltblättchen mit Bedienungshinweisen. Die Stromaufnahme wird übrigens mit unter 100 mA angegeben.

Bedienung

Die Bedienung des Pedals ist selbsterklärend. Der Fußschalter aktiviert das Pedal, die einzelnen Effekte werden mit den drei bereits erwähnten Kippschaltern an- und ausgeschaltet, wobei auch alle drei simultan betrieben werden können. Der Volume-Regler bestimmt die Stärke des diskret aufgebauten linearen Boosts. Eine konkrete Dezibel-Angabe wird zwar weder im Manual noch auf der Website angegeben, der Praxisteil offenbart jedoch, dass hier nicht gespart wurde.
Beim Choruseffekt handelt es sich um den Sound eines typischen 80er Jahre Analogchorus. Laut dem Text auf der Website entspricht die 12-Uhr-Stellung dem Sound eines in den 80er Jahren weit verbreiteten Choruspedals, bei dem alle Regler auf 12 Uhr stehen. Da Ryan Adams häufig mit Boss-Choruspedalen gesehen wurde, könnte es sich durchaus um das Boss CE 2 handeln, das sich auch in den 80ern großer Beliebtheit erfreute. Das Drehen des Potis im Uhrzeigersinn erhöht die Rate und verringert gleichzeitig den Depth-Parameter.
Der Reverb ist ein Hall-Algorithmus, dessen Settings den Vorgaben von Ryan Adams entsprechen. Reverb und Decay sind auf fixe Werte eingestellt und das Poti fungiert als Mix bzw. Effect-Level-Regler.
Laut Beschreibung besitzt das True Bypass Pedal digitale Komponenten. Welche das sind, ließ sich nicht recherchieren, allerdings ist davon auszugehen, dass der Reverb und möglicherweise auch der Chorus digitaler Natur sind. Jedenfalls wird Pedal-Guru Robert Keeley auf der Website ausdrücklich für die Hilfe bei der Verwirklichung dieses Teils des Pedals gedankt.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.