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JBL EON 206P Test

Heute nehmen wir die JBL EON 206P Kompakt-PA unter die Lupe, eine mobile, All-in-one-Beschallungsanlage mit Sechskanal-Mixer, zwei passiven Topteilen und einem integrierten 160-Watt-Verstärker. Offensichtlich steht bei diesem PA-Koffersystem die Bedienfreundlichkeit im Vordergrund, denn diese Klein-PA ist unglaublich leicht und komfortabel zu transportieren. Außerdem fällt der Mixer sehr überschaubar aus und überfordert auch Laien nicht. Ideal für alle, die sich nicht lange mit Bedienungsanleitungen rumschlagen möchten, nicht tiefer als nötig in die Tontechnik einzusteigen gedenken und dennoch mit ein paar Handgriffen guten Sound gewährleisten wollen. Mit 599 Euro seid ihr dabei.

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Details

Beim Entgegennehmen des Kartons zunächst ein kleiner Schock: „Die haben was vergessen, das ist höchstens die Mixeinheit, da muss ich jetzt mit dem Bollerwagen zur Post und den Rest holen“, so mein erster Gedanke. Aber nein: Das komplette Ding wiegt bei Maßen von 530 x 705 x 340 Millimetern tatsächlich nur 11 Kilo. Das Fertigungsmaterial ist daher überwiegend Kunststoff, der jedoch beim Auspacken und erstem Handanlegen hochwertig wirkt. Klappe ich die EON auseinander, habe ich die klassischen drei Komponenten einer Portable-PA vor mir stehen: zwei Boxen und einen Powermixer. Mal sehen, wie das klingt.

Fotostrecke: 3 Bilder JBL EON 206P zusammengeklappt – ein Ei voller Sound.

Die Speaker der EON 206P bieten je einen 6,5-Zoll-Lautsprecher nebst 1-Zoll-Neodym-Hochtöner bei einer Trennfrequenz von 2,2 kHz und einem Abstrahlverhalten von 100 x 80 Grad. Sie sind mit Stativflanschen ausgestattet, in die handelsübliche 36er Lautsprecherstative passen. An den Rückseiten ist jeweils ein Lautsprecher-Klinkeneingang verbaut. Das Herzstück bildet der Powermixer mit sieben Eingängen und Class-D-Endstufe, die laut Papier 2 x 80 Watt RMS produziert. Die Anlage kommt auf einen Spitzenpegel von 113 dB und bewegt sich im Frequenzspektrum von 65 – 20000 Hz. Also sollte man – auch angesichts der kleinen Basschassis – „unten rum“ keine Wunder erwarten. 

Eingebaute Mischeinheit der JBL EON 206.
Eingebaute Mischeinheit der JBL EON 206.
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Praxis

Auspacken, zusammenbauen, loslegen

Dank des angenehmen und gut ausbalancierten Tragegriffs lässt sich die JBL EON 206P bequem zum Auftrittsort transportieren. Dort angekommen, löst man die Boxen mittels zweier kleiner Druckknöpfe kinderleicht vom Body. Sollen die Boxen auf Stative gestellt werden, so müssen diese zusätzlich mitgeführt und vorher separat erworben werden. Alternativ kann man die PA auch als Monitoranlage auf den Boden stellen. Die Speaker sind dafür mit kleinen Kunststoffstoppern ausgerüstet, die die Box etwas wackelig in leicht angeschrägter Hochkantposition halten.
Per Kaltgerätekabel erhält die Anlage Strom, die Amp-Ausgänge werden über die mitgelieferten Klinkenkabel mit den Speakern verbunden. Aber Obacht: Diese Kabel sollten nicht durch Instrumentenkabel ersetzt werden, denn diese besitzen eine andere Belegung und einen abweichenden Innenwiderstand.

Zusammengesteckte JBL EON 206P.
Zusammengesteckte JBL EON 206P.

Kanal 1 und 2

… sind üppiger ausgestattet. So lässt sich die Empfindlichkeit per Taster auf Mic- oder Line-Niveau bringen, ein Gain-Poti sorgt für Feinjustierung und die zweikanalige Klangregelung gestattet Zugriff auf Höhen und Bässe. Eine Phantomspeisung fehlt allerdings. Der Philosophie der einfachsten Bedienung folgend, muss sich der Anwender auch nicht mit komplizierten Beschriftungen herumschlagen: Eine von links nach rechts breiter werdende Linie symbolisiert zum Beispiel ein Mehr oder Weniger. Detailverliebte Dezibel-Akribiker werden das bedauern, Tontechnik-Dummies eher begrüßen.

Überschaubare Mischeinheit: JBL EON206P.
Überschaubare Mischeinheit: JBL EON206P.

Soundcheck

Klanglich muss sich diese Kompakt-PA nicht verstecken. Abstrahlverhalten und Klangabdeckung sind gelungen, das Rückkopplungsverhalten ist okay und die Anlage verzerrt selbst voll aufgedreht kaum. Jedoch rauschen die Mikrofonverstärker mit einem SM58 ab 13-Uhr-Gain und leider wurde auf eine Aussteuerungs-LED verzichtet. Das integrierte Reverb lässt sich über einen Taster aktivieren und über einen Drehregler hinzumischen. Ab „kurz nach 1“ am Regler ist das Direktsignal dann leiser als der Hall selbst. Der Effekt lässt sich nicht editieren, aber dem Gesang schnell etwas mehr Tiefe geben geht allemal.
Die JBL EON 206P liefert auch über Genregrenzen hinweg einen angenehmen, runden Sound, Subbässe sind aber, wie zu erwarten, nicht auszumachen. Allerdings lässt sich die Anlage durch weitere Komponenten, etwa einen Subwoofer, aufstocken. Der Anschluss erfolgt einfach über die Monitor-Stereo-Ausgänge, die erfreulicherweise unabhängig vom Master-Output laufen. Der interne Hall wird jedoch ebenfalls durch den Monitor-Out geschickt – für Subwoofer eher kontraproduktiv. 

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Fazit

Die JBL EON 206P ist eine leicht zu transportierende und schnell aufzubauende Klein-PA. Das All-in-one-System punktet mit seinem Sechskanal-Mischer nebst Hall-Effekt und übersichtlichem Bedienfeld. Der Sound ist vernünftig, selbst wenn der integrierte Limiter zum Schutz der Lautsprecher einsetzt. Die Endstufenleistung ist überschaubar, mehr als 100 Zuschauer wird man kaum beschallen wollen. Dennoch: Zu Playbacks singen, eine Karaoke-Party schmeißen, kleine Auftritte mit Keyboard, Gitarre oder Gesang bewältigen, das ist alles kein Problem. Betrachtet man nun noch den fairen Preis, bleibt mir nichts anderes übrig, als eine klare Kaufempfehlung auszusprechen.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • All-in-one-System
  • Sehr einfacher Aufbau
  • Übersichtliches Bedienfeld
  • Integrierter Sechskanal-Mischer
  • Integrierter Hall
  • Schlichte Kunststoffoptik
  • Vernünftiges Klangbild
Contra
  • Wenig Eingriffsmöglichkeiten in der Mischeinheit
  • Keine Phantomspeisung für Mikrofone
  • Mikrofon-Preamps rauschen ab 13 Uhr
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JBL EON 206P Test
Für 289,00€ bei
JBL EON 206P Portable PA
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