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Harley Benton ST-80FR MN Test 

Mit der Harley Benton ST-80FR bietet die Thomann-Hausmarke ein Instrument im typischen Superstrat-Look der 80er-Jahre. Zu den klassischen Merkmalen zählen ein Floyd Rose 1000 Vibratosystem und ein Tesla Plasma X1b Humbucker an der Stegposition. Zusammen mit dem asymmetrischen Halsprofil, dem Compound-Radius und dem roten Korpusfinish erinnert die Gitarre deutlich an Modelle, die Eddie Van Halen in seiner 5150-Ära spielte. In diesem Test nehmen wir die ST-80FR einmal genauer unter die Lupe.

Harley Benton ST-80FR MN Test 

Harley Benton ST-80FR MN – Das Wichtigste in Kürze

  • Superstrat-Modell im 80er-Jahre-Stil
  • Korpus aus amerikanischer Linde 
  • gerösteter Ahornhals und -griffbrett 
  • asymmetrisches C-Halsprofil mit Compound-Radius
  • ein Tesla Plasma-X1b Humbucker
  • Floyd Rose 1000 Tremolo und Jinho J-02 Stimm-Mechaniken
  • Made in China

Korpus und Hals der Harley Benton ST-80FR MN

Die Harley Benton ST-80FR setzt auf einen rot lackierten Strat-Korpus aus amerikanischer Linde. Aktuell ist das Modell allerdings nur in der kürzlich hinzugekommenen Farbgebung Lime Sparkle erhältlich. Die Verarbeitung hinterlässt einen rundum wertigen Eindruck, und mit einem Gewicht von 3,6 kg bleibt das Instrument im angenehmen Bereich. Hals und Griffbrett bestehen aus geröstetem Ahorn und bestechen durch eine sehr attraktive Maserung. Die klassische Mensur von 648 mm (25,5″) trifft auf einen 43 mm breiten Sattel, wobei der 12″ bis 16″ Compound-Radius für ein ausgewogenes Spielgefühl in allen Lagen sorgt. Bestückt ist die ST-80FR mit 22 Medium-Jumbo-Bünden aus Edelstahl.

Das asymmetrische C-Halsprofil liegt angenehm in der Hand, und eine ergonomische Hals-Korpus-Verbindung erleichtert den Zugang zu den hohen Bünden. Die Kopfplatte orientiert sich optisch am traditionellen Harley Benton Strat-Design und beherbergt neben der Locking Nut die Jinho J-02 Mechaniken. Als Vibratosystem kommt ein Floyd Rose 1000 zum Einsatz, das sich in puncto Stimmstabilität keine Blöße gibt. Im Lieferumfang enthalten sind ein Halsstabschlüssel, ein Inbusschlüssel, der Tremoloarm sowie ein einfaches 3-Meter-Kabel.

Fotostrecke: 5 Bilder Im typischen Superstrat-Look der 80er-Jahre: die Harley Benton ST-80FR MN.

Die Elektrik der Harley Benton ST-80FR MN

Die Elektrik der ST-80FR MN fällt ähnlich spartanisch aus wie z. B. Eddie Van Halens Ur-Modelle. Wie bei diesen hat man auch hier lediglich einen Humbucker samt Lautstärkeregler verbaut. Beim Tonabnehmer handelt es sich um einen Tesla Plasma-X1b, der mit Alnico-V-Magneten ausgestattet ist und mit seinen 14,6 kOhm eher zu den mittelheißen Kandidaten zählt. So ganz grob lässt sich sagen, dass wir hier einen deutlich höheren Output haben als bei PAF-Modellen, die allerdings minimal unter den Seymour-Duncan-JB-Werten liegen. 

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So werden die Klangbeispiele der Harley Benton ST-80FR MN im Test aufgezeichnet

Für die Soundfiles spiele ich die ST-80FR MN zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Walrus Audio Ages sowie einen Marshall Plexi und einen Peavey 5150, was in den Audios auch entsprechend gekennzeichnet wird. Detailliertere Eindrücke bekommt ihr außerdem im Video zu sehen.

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Der Cleansound der Harley Benton ST-80FR MN

Unverstärkt zeigt sich das Instrument voluminös und weist trotz des Floyd-Rose-Tremolos eine überraschend gute Resonanz auf. Das werkseitige Setup ist exzellent, auch wenn die Saitenlage noch etwas tiefer gegangen wäre. Ich persönlich hätte auch bei der Wahl der Saitenstärke anstelle des verwendeten 010er Satzes auf 09-42 optiert, der in den 80ern die gängigere Wahl unter den Guitar Heroes war. Aber das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die Oktavreinheit ist tadellos eingestellt, die Bünde sind relativ gut poliert, sauber verrundet und durch die Bank perfekt abgerichtet.

Das asymmetrische C-Halsprofil schmiegt sich angenehm in die Hand und verleiht in Kombination mit dem gerösteten Hals ein fantastisches Spielgefühl. Verstärkt zeigt sich das Instrument mit einer guten Saitentrennung und ordentlich Punch. Die Ausgangsleistung des Pickups ist absolut „artgerecht“ gewählt: Er liefert deutlich mehr Druck als Vintage-Humbucker, ist aber immer noch weit von modernen High-Gain-Metal-Kandidaten entfernt. Logischerweise kann man von einer Superstrat mit nur einem Tonabnehmer keine wirklich hohe stilistische Vielfalt erwarten. Dennoch würde ich sagen, dass der Cleansound aufgrund der Ausgangsleistung des Teslas relativ flexibel einsetzbar ist. Glasklare Pickings kommen überzeugend, insbesondere, wenn man mit dem Volume-Regler und zusätzlichen Effekten wie beispielsweise einem Kompressor arbeitet.

Audio Samples
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Clean Clean Chords + Kompressor
Harley Benton ST-80FR MN Test 

80s Rock ist die Paradedisziplin der Harley Benton ST80FR MN

Verzerrt bekommt man mit der ST-80FR das 80er-Jahre-Sorglos-Paket. Der Tesla-Pickup macht richtig Druck und trumpft mit einem tollen Mitten- und Höhenbereich. Der Sound hat Biss, ohne im High-End zu scharf zu werden. Egal ob Low- oder High-Gain: Die Gitarre überzeugt mit einer hohen Durchsetzungsfähigkeit und Autorität. Eine kleine Enttäuschung ist für mich der Volume-Regler. Hier ist beim Zurückdrehen doch ein ordentlicher Höhenverlust zu verzeichnen, der das Poti für mich nahezu unbrauchbar macht. Schade, dass bei einer ansonsten absolut überzeugenden Gitarre, auf eine solche Kleinigkeit nicht mehr Wert gelegt wurde.

Auch das Floyd-Rose Tremolo leistet sich keine Schwächen

Das Floyd-Rose-Tremolo erledigt eine gewohnt stimmstabile Arbeit. Wilde „Dive Bombs“ übersteht das Tuning makellos und im Gegensatz zum „Van Halen Setup“ ist sogar das Modulieren nach oben möglich. Das Spielgefühl ist dank des Halsprofils und der tollen Haptik des Roasted-Maple-Halses in allen Lagen traumhaft.

Audio Samples
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Crunch – Walrus Audio Ages Low Gain – Walrus Audio Ages Medium Gain – Marshall Plexi Power Chords – Marshall Plexi Dynapick – Marshall Plexi Lead Tones – Marshall Plexi High Gain – Peavey 5150 High Gain Lead – Peavey 5150
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Fazit

Die Harley Benton ST-80FR MN überzeugt als durchdachte Hommage an die Guitar-Heroes der 80er-Jahre. Die Verarbeitung und das Werks-Setup sind in weiten Teilen ausgezeichnet, auch wenn für meinen Geschmack kleinere Optimierungen bei der Saitenlage und der Wahl der Saitenstärke möglich wären. Besonders hervorzuheben sind die perfekte Abrichtung der Bünde und das angenehme, asymmetrische Halsprofil aus geröstetem Ahorn, das ein erstklassiges Spielgefühl bietet. Verstärkt punktet die Gitarre mit transparenter Saitentrennung, druckvollem Sound und einem relativ vielseitig einsetzbaren Clean-Ton.

Logischerweise kann man von einem Ein-Pickup-Instrument ohne Tonregler keine hohe stilistische Flexibilität erwarten, aber das will die ST-80FR auch sicherlich nicht. Der verbaute Tesla-Humbucker liefert einen satten Rocksound mit starken Mitten und Höhen, ohne dabei schrill zu wirken. In verzerrten Gefilden spielt das Instrument seine Stärken am stärksten aus, wobei auch Low-Gain-Settings überzeugen. Kritik gibt es lediglich beim Volume-Poti, das beim Zurückdrehen deutlich Höhen verliert. Das ist bei einem ansonsten nahezu tadellosen Instrument leider besonders ärgerlich. Das Floyd-Rose-Tremolo arbeitet hingegen hervorragend stimmstabil und ermöglicht wilde „Dive Bomb“-Aktionen. Insgesamt erhält man hier eine überzeugende Gitarre zu einem sagenhaften Preis, die vor allem Fans klassischer Rock-, Hardrock- und Metalsounds begeistern dürfte.

Im High-Gain-Segment spielt die ST-80FR MN ihre Stärken am besten aus, wobei auch Low-Gain-Settings überzeugen.
Im High-Gain-Segment spielt die ST-80FR MN ihre Stärken am besten aus, wobei auch Low-Gain-Settings überzeugen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • toller Hals
  • druckvoller Sound
  • authentisches Design
  • hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Volume-Poti beschneidet die Höhen
Artikelbild
Harley Benton ST-80FR MN Test 
Für 389,00€ bei
  • Hersteller: Harley Benton
  • Modell: ST-80FR MN
  • Typ: Superstrat
  • Herstellungsland: China
  • Korpus: amerikanische Linde
  • Farbe: Radiant Red Hochglanz
  • Hals: gerösteter kanadischer Riegelahorn
  • Halsprofil: asymmetrische C-Stärke am 1. Bund: 20,5 mm, am 22. Bund 23,5 mm
  • Griffbrett: gerösteter kanadischer Riegelahorn
  • Griffbrettradius: 12“-16“ Compound-Radius
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Sattel: Locking-Nut
  • Bünde: 22 Medium-Jumbo 2.9 mm Edelstahlbünde mit abgerundeten Kanten
  • Mensur: 648 mm (25,5″)
  • Tonabnehmer: Tesla Plasma-X1b Alnico-V-Humbucker
  • Bedienung: 1x Volume
  • Hardware: Floyd Rose 1000 Tremolo, Jinho J-02 Stimm-Mechaniken
  • Besaitung ab Werk: 010-046 Elixir
  • Gewicht: 3,6 kg
  • Ladenpreis: 389,00 Euro (August 2025)

Herstellerseite: https://harleybenton.com

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