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Gibson Les Paul Vixen Test

Konstruktion
Um den Wünschen und Bedürfnissen der Damenwelt zu entsprechen, haben die Designer bei der Konstruktion der Vixen ein Hauptaugenmerk darauf gelegt, die Vorzüge einer Les Paul in einem kompakteren und sehr viel leichteren Instrument unterzubringen. Bei der Auswahl der Hölzer bekam ausschließlich das leichteste Mahagoni den Zuschlug. In Kombination mit den zierlicheren Abmessungen kann man den Korpus als ein echtes Leichtgewicht bezeichnen. Kein Vergleich zur doch recht massiv am Gurt zerrenden großen Schwester. Die Korpus-Rückseite besitzt ein ergonomisch geformtes Shaping, passt sich so noch besser dem Körper an und lässt die Gitarre grundsätzlich etwas sportlicher wirken.

Auf die, für eine Les Paul obligatorische, gewölbte Decke, wurde dennoch nicht verzichtet. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um das übliche Maple-Top, sondern um eine leichtere Mahagoni-Variante. Ein Binding sucht man vergebens. Auch die für Paulas übliche Kombi aus Stop-Tailpiece und Tune-O-Matic Bridge fiel dem Rotstift zum Opfer und wurde durch eine Wraparound-Bridge im guten, alten Les Paul Junior Stil ersetzt, bei der die Seiten quasi halbkreisförmig um das Metall der Bridge geführt werden. Einziger Nachteil: die Reiter und damit die Oktavreinheit sind bei dieser Konstruktion nicht einstellbar. Die Pickups lassen sich über nur ein Volume- und ein Tone-Poti steuern. Auch hier wich man also vom ursprünglichen Konzept der vier Potis ab und reduzierte so die „gewichtige“ Elektronik. Ansonsten findet man noch den standardmäßigen 3-Wege Pickup-Wahlschalter im oberen Teil des Bodies sowie zwei Elektronikfächer auf der Rückseite des Korpus.

Ob die fehlenden Elemente nun dem Bestreben nach Gewichts- oder Kostenreduzierung geschuldet sind, sei dahin gestellt. Tatsache ist, dass die Vixen nicht nur leicht, sondern für eine Original-Gibson auch extrem günstig ist. Beides würde also zutreffen. Bei den Pickups gibt es auf jeden Fall das volle Pfund. Hier hat Gibson auf das altbewährte Duo 490 R (Neck) und 498 T (Bridge) gesetzt, genau wie bei vielen anderen Les Paul- und SG-Modellen. Es gibt also keinen Grund sich Sorgen zu machen, denn was die können, dürfte hinlänglich bekannt sein.

Der Hals

Das Palisander-Griffbrett auf dem komfortablen Mahagoni-Hals (628mm Mensur) ist mit 22 Standard Les Paul-Bünden im Medium-Jumbo-Format ausgestattet und mit rautenförmigen Perlmutt-Inlays versehen. Das ist aber nicht die einzige Besonderheit. Auch am Hals wurde der Gürtel enger geschnallt und an eine entsprechende Halsbreite für schmale Hände gedacht. Bei dem verwendeten schlanken 60’s Slim Taper Profil läuft der Hals tendenziell etwas spitzer zu, und so wird im ersten Bund gegenüber der „Normalo Les Paul“ ein halber Millimeter eingespart. Klingt wenig, erlaubt durch den geringeren Saitenabstand aber einen definitiv besseren Zugang zu allen Positionen des Griffbretts – ideal für kleinere Hände. Der Sattel kommt entsprechend mit einer Breite von 43mm aus.
Die Verbindung des Halses mit dem Korpus erfolgt durch Leimung in Höhe des 16. Bundes und ist -trotz der leichten Halskonstruktion- äußerst stabil und sauber gearbeitet. Die Stimmung bewahrt die Gitarre durch gekapselte Grover-Tuner in Chrom-Optik.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Hals der Vixen ist eingeleimt.

Das Ergebnis der beschriebenen Sparmaßnahmen ist eine Gewichtsreduktion von durchschnittlich 1,5 kg im Verhältnis zur Original Les Paul.
Die Vixen wiegt also unterm Strich knappe 2,5 kg und ist dementsprechend alles andere als ein Rückentöter. Und ganz nebenbei wird auch das Portemonnaie geschont.

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