ANZEIGE

Fulltone OCD Test

PRAXIS UND SOUND
Vom Konzept her hat man es beim OCD mit einem Overdrive-Pedal zu tun, das sich an einer weichen, dem Endstufenklipping ähnlichen Zerrstruktur orientiert. Mit minimalem Gain kann man den Ton nur bedingt Richtung Originalsignal einstellen, denn mit  Humbuckern kitzelt es auch in der kleinsten Einstellung des Gain-Reglers recht schnell.

Audio Samples
0:00
Soundbeispiel HP-Modus Soundbeispiel LP-Modus

Dreht man den Drive-Regler weiter auf, so bekommt man bis zur 12 Uhr Position erstklassige leichte Overdrive-Sounds, die an die eben schon erwähnten alten Vox- oder Marshall-Klassiker erinnern. Das hat nichts mit Metal zu tun, sondern eher mit harmonischen, amerikanischen Sounds, die dieses Pedal am besten zusammen mit einer Stratocaster erzeugt. Ab 13 Uhr lässt sich dann auch eine anständige Zerre aus dem OCD herauskitzeln. Doch die eigentlichen Stärken liegen für mich eindeutig im mittleren Bereich, wo das Pedal sehr natürlich arbeitet.
Dabei überzeugt der OCD sowohl vor einem leicht angecrunchten Amp als auch vor einem cleanen Kanal, wobei er vor dem angerauten Verstärker eindeutig die besseren Ergebnisse liefert. Erwähnenswert sind auch die erstaunlichen Unterschiede, die der Miniswitch in der Soundgestaltung des OCD zutage fördert. Bringt man ihn in die HP Stellung, werden die oberen Mitten gefeatured und das Pedal ist lauter als in der LP-Einstellung. Der Verzerrungsgrad ist hier etwas höher und der Ton wird insgesamt britischer und aggressiver. Im LP-Modus hingegen zeigt sich der Gitarrenton weniger gefärbt, bleibt also natürlicher und ursprünglicher als im HP-Mode. Hier entscheiden letztlich die verwendete Gitarre und der entsprechende Verstärker, welchem der beiden Modes man letztlich den Zuschlag gibt. Je nachdem, welchen Zerrgrad man wünscht,  kann der Tone-Regler im LP-Modus weiter aufgedreht werden – in der 12-Uhr-Stellung allerdings lässt er den Klang weitestgehend unbeeinflusst. Der OCD ist zwar ein Brot-und-Butter-Zerrer, aber keine eierlegende Wollmilchsau. Er bietet einen weichen, amerikanischen Sound, der sich gut für Blues und Classic-Rock eignet.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Fulltone 70-BC Fuzz Test
Test

Das Fulltone 70-BC Fuzz-Pedal orientiert sich am Dallas Arbiter Fuzz Face und zerrt mit viel Dynamik und extrem feinfühlig von leicht bis zum massiven Rockbrett.

Fulltone 70-BC Fuzz Test Artikelbild

Beim Fulltone 70-BC Fuzz, einem Pedal aus der amerikanischen Boutique-Pedalmanufaktur von Michael Fuller, handelt es sich um einen Nachbau des legendären Dallas Arbiter Fuzz Face, das es in zwei Versionen gab. Es wurde mit Germanium- und, wie unser heutiges Testpedal, mit Siliziumtransistoren des Typs BC-108C bestückt.

Bonedo YouTube
  • What's the difference between the Keeley Muse Driver and the Boss Blues Driver BD-2? #shorts
  • What's the difference between the Keeley Muse Driver and the Boss Blues Driver BD-2? - Comparison
  • Flatpicking Fun on the Lakewood Black Sheep 70th Anniversary #shorts