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Friedman Pink Taco Mini Test

Der Friedman Pink Taco Mini ist dem Friedman Brown Eye BE-100 nachempfunden, der schon jetzt einen sicheren Platz im Olymp der bedeutenden Gitarrenamps erobert hat. Das hat er zum einen der Soundqualität und den flexiblen Switching-Optionen zu verdanken, andererseits aber auch der Vielzahl so prominenter Endorser wie Steve Stevens, Phil X oder Jerry Cantrell, die diverse Friedman Modelle spielen.

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Der große Brown Eye ist allerdings nicht gerade für den kleinen Geldbeutel gebaut und so erfreut es das Gitarristenkonto umso mehr, dass Ampguru Dave Friedman durch seine Pink Taco-Serie auch für das kleinere Budget Alternativen anbietet. Der Pink Taco ist nämlich im Prinzip dem BE-100 nachempfunden, verfügt jedoch über nur einen Kanal, der allerdings mit drei schaltbaren Gainstufen ausgestattet ist. Eines dieser Modelle wurde in der Topteilversion bereits einem bonedo-Test unterzogen, weshalb wir uns heute die Combo-Variante näher ansehen wollen.

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Details

Gehäuse/Optik

Der Pink Taco Mini kann optisch seine Verwandtschaft zum großen Bruder BE-100 nicht leugnen, zeigt sich allerdings in einem fast quadratischen Holzgehäuse mit den Maßen 39 x 42 x 24 cm und damit selbst für Combo-Verhältnisse relativ bequem und handlich. Das komplette Gehäuse ist mit schwarzem Tolex bezogen, wobei die Frontbespannung über dem Speaker die “Brown Eye”-typische gold-schwarze Kolorierung zeigt. Im oberen Drittel garniert das Friedman-Logo auf einem goldenen Plexipaneel die Frontseite.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Friedman Pink Taco Mini ist 39 x 42 x 24 cm groß, wiegt 13,6 kg und bringt es auf 20 Watt Power, die einen Celestion G-10 Greenback befeuern.

Auf dem Combo zeigt sich ein lederner Tragegriff, der sehr robust und zuverlässig die 13,6 kg, die der Pink Taco Mini auf die Waage bringt, transportieren kann. Die Bedieneinheit ist versenkt in klassischer Toploader-Bauweise im hinteren Drittel der Oberseite angebracht. Hier finden sich fünf robuste, schwarze Kunststoffpotis, die Eingangsbuchse, ein Dreifach-Gainstage-Schalter und der Netzschalter.

Die Rückseite zeigt das halboffene Gehäuse und offenbart den eingebauten 1×10″ Celestion G10 Greenback-Speaker. Unterhalb der Bedieneinheit sind alle weiteren Anschlussoptionen wie z.B. ein serieller Einschleifweg mit Send- und Return-Buchsen und drei Speaker-Outs (2 x 8 Ohm und 1 x 16 Ohm) untergebracht, wovon ein Ausgang bereits mit dem internen Speaker belegt ist. Auch die Sicherung und die Kaltgerätebuchse sind hier zu finden.

Über die halboffene Rückseite erreicht man alle weiteren Anschlussoptionen wie z.B. einen seriellen Einschleifweg und drei Speaker-Outs.
Über die halboffene Rückseite erreicht man alle weiteren Anschlussoptionen wie z.B. einen seriellen Einschleifweg und drei Speaker-Outs.

Ein Blick und Griff hinter die Amp-Einheit führt zu den drei 12AX7 Vorstufen- und zwei EL84 Endstufenröhren der Firma JJ, die für hochwertige Röhrenfabrikate stehen und einem Amp aus dem Hause Friedman alle Ehre machen. Daneben befinden sich auch die Trafos, die speziell für die Friedman-Modelle in den USA gewickelt werden, und unterhalb des Speakers findet man ausreichend Stauraum für Kabel und Co. Die Verkleidung der Amp-Rückseite ist sehr ordentlich verschraubt, lässt sich im Falle von Wartungsarbeiten oder Röhrenwechseln jedoch leicht entfernen. Vier außerordentlich robuste Gummifüßchen garantieren Rutschfestigkeit.
Der Amp ist robust und sauber verarbeitet, wie man es von einem handgearbeiteten Combo in dieser Preislage erwarten darf. Im Lieferumfang sind ein Manual und ein Kaltgerätekabel.

Bedienung

Im Gegensatz zum großen Brown Eye Bruder ist das Minipendant als Einkanaler ausgeführt und mit fünf Reglern und einem Gainswitch relativ übersichtlich ausgestattet.

Das Bedienfeld hält fünf Regler für Gain (mit drei wählbaren Gainstufen), Master-Volume und einen Dreiband-EQ parat.
Das Bedienfeld hält fünf Regler für Gain (mit drei wählbaren Gainstufen), Master-Volume und einen Dreiband-EQ parat.

Der Volume-Regler bestimmt die Gesamtlautstärke und Gain den Grad der Verzerrung. Anders als beim Brown Eye verfügt der Pink Taco sogar über drei Gainstufen, die durch den Kippschalter anwählbar sind, mit der niedrigsten Verzerrung in der Mittelstellung, gefolgt von der Linksposition und der meisten Zerre in Rechtsstellung. Dank dieses Schalters sind auch bei niedriger Lautstärke hohe Gainsettings möglich. Leider sind diese drei Einstellungen nur von Hand schaltbar, sodass man im Livebetrieb mit einer Vorlieb nehmen muss und der Verstärker eher für spezielle Sounds oder im Studio seinen Einsatzbereich finden wird. Ein Dreiband-EQ für Höhen, Mitten und Bässe liefert ausreichend Möglichkeiten, rudimentär in den Sound einzugreifen.

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Praxis

Die Audios wurden mit den jeweils angegebenen Gitarren eingespielt und mit einem SM57 aufgenommen. Im ersten Beispiel spielt eine nahezu cleane Les Paul und ich schalte durch die Stellungen des Gainschalters von Mittel- über Links – und abschließend in die Rechtsstellung.
Sehr deutlich kann man den drastischen Einfluss der Gainstages hören. Ist in der Lowgain-Stellung der Sound weitestgehend “britisch” clean, so liefert die Linksstellung einen warmen Crunchton und die Rechtsstellung bereits ein fettes Rhythmusbrett. Überraschend ist, dass selbst bei niedrigen Gainwerten die Mittelstellung kein glasklares Cleansignal ermöglicht, sondern immer eine kleine Portion “Schmutz” mitliefert.
Will man den Pink-Taco-Grundsound anderen Amptypen gegenüberstellen, so liegt der Vergleich mit Marshallamps nahe, allerdings kommt er deutlich weniger mittig daher als ein Super Lead oder aus eigenem Hause der Dirty Shirley. Alles klingt einen Hauch moderner und feiner, auch wenn die Herkunft identifizierbar bleibt.

Audio Samples
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Clean – alle Gainstages
BassMiddleTrebleMasterGainS
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Nun wechseln wir zur Strat und entlocken dem Pink Taco schöne warme Vintage- und Classicrocksounds, die irgendwo zwischen Vox und Marshall liegen.
Der EQ erlaubt subtile Eingriffe und gute Justierungsmöglichkeiten, kann den Sound jedoch nicht vollkommen umbiegen.

Audio Samples
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Crunch
BassMiddleTrebleMasterGainS
46667M-L-R

Jetzt erhöhe ich den Gain noch etwas weiter und lande bei typischen 80er Rocksounds. Die verwendete Gitarre ist nun eine Ibanez AT100 mit Steghumbucker.
Der “Brown”-Sound alter Van-Halen-Platten ist mühelos herzustellen und druckvolle Rhythmen gehen wie von selbst von der Hand.
Der einzelne 10″ G10 Greenback Speaker zeigt sich extrem druckvoll, durchsetzungsfähig und transparent. Sorgen oder Bedenken, dass ein 20 Watter mit einem 10-Zoll-Speaker für Gigs oder laute Proben ungeeignet wäre, können mit Leichtigkeit ausgeräumt werden, denn der Amp drückt auch bei niedrigeren Lautstärken immens. Leider ist der Gainswitch, der in der ersten Pink-Taco-Topteil-Version noch fehlte, nur manuell schaltbar.

Audio Samples
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Moderate Rock
BassMiddleTrebleMasterGainS
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Von fast cleanen Riffs über Vox- oder Plexi-artigen Crunch-Rhythmen bis hin zu getunten Van-Halen-Sounds lässt sich fast alles aus dem Pink Taco Mini herauskitzeln.
Von fast cleanen Riffs über Vox- oder Plexi-artigen Crunch-Rhythmen bis hin zu getunten Van-Halen-Sounds lässt sich fast alles aus dem Pink Taco Mini herauskitzeln.

Auch der Maximalgain will getestet werden. Wie bereits erwähnt, verhält sich der Pink Taco zwar weniger mittig als beispielsweise das Dirty Shirley Modell, dennoch ist in den Mittenfrequenzen noch zu viel los, um ihn als typischen Metal-Amp klassifizieren zu können.
Nichtsdestotrotz hat der Friedman Gainreserven bis zum Abwinken und wer gerne mit dem Volume-Regler an der Gitarre arbeitet, kann durchaus auch einen Gig ohne Soloboost-Pedal bestreiten, da der Pink Taco ausreichend Zerre mitliefert. Die entstehenden Nebengeräusche und das Rauschen bleiben auch bei hohen Zerrgraden angenehm niedrig.

Audio Samples
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Hi Gain
BassMiddleTrebleMasterGainS
736610R

Ob der Pink Taco mit Pedalen umzugehen weiß, interessiert mich natürlich auch und ich schalte ein Maxon OD808 (Tubescreamer) davor. Wie für Amps dieser Auslegung zu erwarten, arbeitet der Amp fantastisch mit dem Tubescreamer und die Grundcharaktere sowohl des Amps als auch des Pedals bleiben erhalten. Zuerst hört ihr das Riff neutral, und anschließend mit aktiviertem Pedal:

Audio Samples
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Mit Maxon OD808 (Tubescreamer)
BassMiddleTrebleMasterGainS
55555M

Zu guter Letzt spiele ich noch ein Sololick, bei dem ich viel Dynamik und den Volume-Regler einsetze. Auch hier arbeitet der Pink Taco bravourös und geht sehr feinzeichnend auf dynamische Nuancen ein. Die Arbeit mit dem Lautstärkepoti gestaltet sich sehr musikalisch und Spielweisen werden gut wiedergegeben. Cremig singende Leadsounds sind mit dem Amp ein Kinderspiel.

Audio Samples
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Dynapick Lead
BassMiddleTrebleMasterGainS
56657L
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Fazit

Der Friedman Pink Taco Mini Combo liefert ein extrem breites Arsenal an Rocksounds, die sich von fast cleanen Riffs über Vox- oder Plexi-artigen Crunch-Rhythmen bis hin zu getunten Van-Halen-Sounds erstrecken. Das Gehäuse mitsamt Speaker gibt den Sound sehr druckvoll und laut genug wieder, um sich jeder Spielsituation stellen zu können. Anhänger vollkommen cleaner Sounds einerseits und Metal-Player auf der anderen Seite des Spektrums werden hier nicht ihren Amp finden, aber alles, was stilistisch dazwischen angesiedelt ist, kann dem kleinen Friedman mühelos entlockt werden.
Verarbeitung und Gesamtqualität des Sounds und des Materials sind über jeden Zweifel erhaben, und das hat natürlich auch seinen Preis, der zwar kein Schnäppchen ist, aber aufgrund der Qualität für mich in Ordnung geht.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hohe Soundqualität
  • breites Rock-/Crunch-Spektrum
  • tadellose Verarbeitung
  • solides Gehäuse
  • kompakte Größe
Contra
  • keins
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Friedman Pink Taco Mini Test
Für 1.750,00€ bei
Der kleine Friedman Taco Mini überzeugt durch hohe Soundqualität, ein breites Rock-/Crunch-Spektrum und eine tadellose Verarbeitung.
Der kleine Friedman Taco Mini überzeugt durch hohe Soundqualität, ein breites Rock-/Crunch-Spektrum und eine tadellose Verarbeitung.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Friedman Amplification
  • Produktname: Pink Taco Mini Combo
  • Typ: Röhrenverstärker Combo
  • Produktionsland: USA
  • Leistung: 20 W
  • Kanäle: 1
  • Speaker: 1x 10″, Celestion G-10 Greenback
  • Regler: Bässe/Mitten/Höhen/Master/Gain
  • Schalter: dreifach Gainstufenschalter
  • Anschlüsse: Input, Send, Return, Speaker Outs: 2 x 8 Ohm, 1 x 16 Ohm
  • Röhren: 3 x 12AX7 (Vorstufe), 2x EL84 (Endstufe)
  • Maße: 39 x 42 x 24 cm (B x H x T)
  • Gewicht: 13,6 kg
  • Ladenpreis: 1899,00 Euro (Februar 2018)
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Der kleine Friedman Taco Mini überzeugt durch hohe Soundqualität, ein breites Rock-/Crunch-Spektrum und eine tadellose Verarbeitung.

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