Die Dokumentation „Freddie Mercury: Der letzte Akt“ möchte nicht nur die letzten Lebensjahre von Freddie Mercury erzählen, sie will auch über AIDS und HIV aufklären. Nicht nur das Leben von Freddie Mercury wird erzählt, sondern auch das Leben alltäglicher Menschen, die in der gleichen Zeit wie der große Rockstar mit HIV und AIDS konfrontiert waren.
Die Menschen in der Dokumentation
Über Freddie Mercury wurde sicher schon alles erzählt. Sein Leben, seine Vorlieben, seine Einflüsse – alles ist bekannt und wurde schon mehrfach thematisiert. Nun wird eine Dokumentation auf Arte ausgestrahlt, die sich mit den letzten Lebensjahren von Freddie Mercury beschäftigt, doch auch diese Geschichte wurde schon mehrfach erzählt, zuletzt in einem Interview von Queen-Gitarrist Brian May mit dem Sänger Sammy Hagar.
Die Dokumentation „Freddie Mercury: Der letzte Akt“ möchte nicht nur die letzten Lebensjahre von Freddie Mercury erzählen, sie will auch über AIDS und HIV aufklären und deutlich machen, was Vorurteile und Scham Menschen antun können. Die parallelen Erzählstränge aus dem Leben eines Rockstars und alltäglichen Menschen, die das gleiche Schicksal zur gleichen Zeit erleiden mussten, macht diese Dokumentation einmalig. Freddie Mercury war einer von vielen, die sich mit HIV angesteckt haben, aber aufgrund seiner Arbeit ist er unvergessen. Diese Dokumentation setzt allen AIDS-Opfern ein Denkmal, indem sie alltägliche Menschen zu Wort kommen lässt, die im Trubel der Geschichte leicht vergessen werden.
Die Dokumentation bietet uns nicht nur Einblicke in die letzten Lebensjahre eines Rockstars, der an AIDS erkrankt ist. Diese Dokumentation lässt uns am damaligen gesellschaftlichen Umgang mit einer Krankheit teilhaben, von der viele dachten, dass von ihr nur homosexuelle Männer betroffen wären. Diese Krankheit wurde in religiösen Kreisen als Strafe Gottes angesehen, weil man einen sündigen Lebensstil geführt habe. Auch in der Politik der 1980er-Jahre wurde von der „Schwulenseuche“ gesprochen. Deshalb kommen in dieser Dokumentation auch homosexuelle Männer zu Wort, die damals nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen, sondern mit Ausgrenzung konfrontiert wurden, die durch die Krankheit AIDS und Stigmatisierung angefacht wurde. Ihre Erlebnisse mit dem Gesundheitssystem und wie sie ihre Lebensgefährten bis zum Tod begleiteten, spielen eine große Rolle. Ärzte kommen zu Wort, die sich damals für HIV-positive und AIDS kranke Männer eingesetzt haben und dafür gekämpft haben, dass Patienten eine notwendige Behandlung bekommen.
Die Dokumentation: Freddie Mercury
Diese Erlebnisse der alltäglichen Menschen haben mit dem Leben von Freddie Mercury viel gemeinsam. Sie mussten sich mit dem Tod auseinandersetzen und verloren innerhalb kürzester Zeit einen Großteil ihres Freundeskreises. Die letzten Jahre von Freddie Mercury werden von seinen Queen-Bandkollegen Brian May und Roger Taylor erzählt. Die Schwester von Freddie Mercury schildert eindringlich seine letzten Jahre, und natürlich darf sein persönlicher Assistent Peter Freestone nicht fehlen. Elton John, Lisa Stansfield und viele andere teilen ihre Erlebnisse, die sie mit Freddie Mercury machten. Man erfährt viel über den Umgang von Freddie Mercury mit seiner Krankheit, aber auch wie die letzten Musikaufnahmen mit ihm entstanden sind. Die Dokumentation endet mit dem Tribute Concert für Freddie Mercury. Mit den Einnahmen wurde der Mercury Phoenix Trust gegründet, eine gemeinnützige Organisation zur Bekämpfung von AIDS.Spannend sind die Aufnahmen der Proben, bei denen sich George Michael sehr intensiv beteiligt hat, der ein paar Jahre später seine große Liebe durch AIDS verlieren wird. Einer der Protagonisten der Dokumentation war übrigens Gast auf dem Tribute Concert und da man seine Geschichte kennenlernt, ist das ein sehr ergreifender Moment.
„Freddie Mercury: Der letzte Akt“ in der Arte-Mediathek
„Freddie Mercury: Der letzte Akt“ auf Youtube
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