ANZEIGE

Fluid Audio SRI-2 Test

Praxis

Imposanter Volumeregler

Da seine Stromversorgung per USB erfolgt, erzeugt das Fluid Audio SRI-2 in der Praxis weniger Kabelwirrwarr als einige seiner Konkurrenten. Die Verkabelung ist eindeutig und für den Einsatz am iPad lässt sich per Micro-USB-Buchse eine externe Stromzufuhr hinzufügen, denn der Datenbus des iPads kann das Interface nicht mit der erforderlichen Betriebsspannung versorgen.
Der Volumeregler aus Aluminium fühlt sich wertig an, durch seinen geriffelten Gummiring ist für besten Grip gesorgt. Aufgrund seines großen Durchmessers lässt sich das darunter befindliche Poti entsprechend fein einstellen. Überhaupt kann der Monitoringbereich überzeugen. Es gibt kein Knacksen beim Umschalten zwischen den Lautsprecherpaaren. Und auch dass das vom „Sum“-Taster berücksichtigte Signal der Eingangskanäle ausschließlich am Hauptausgang, nicht jedoch am USB-Output addiert wird, ist praktisch. Dadurch wird eine getrennte Aufnahme beider Signale ermöglicht, die jedoch als Monosignal zusammengemischt abgehört werden können. So lassen sich beispielsweise Phasenprobleme bei der Aufnahme mit zwei Mikrofonen frühzeitig erkennen.

Der Großteil der Bedienelemente ist erfreulicherweise schick beleuchtet.
Der Großteil der Bedienelemente ist erfreulicherweise schick beleuchtet.

Beim Testen des Kopfhörerausgangs erwartet mich eine Überraschung. Auch wenn Fluid Audio keine konkreten Werte zu ihm veröffentlichen, wirkt er auf mich tatsächlich lauter als bei einigen anderen USB-powered Geräten üblich. Noch besser gefällt mir aber, dass sich die Drehknöpfe als ebenfalls beleuchtet herausstellen, sobald das Gerät mit Strom versorgt wird. Im Praxis-Foto könnt ihr sehen, dass die Markierungskerbe der kleinen Drehpotentiometerknöpfe blau aufleuchten. Dadurch ist das Gerät auch im Halbdunkel wunderbar übersichtlich zu bedienen.

Gewöhnungsbedürftige Kanaltrennung

Dass das Signal des ersten Eingangs nur in der linken Hörmuschel, das Signal des zweiten Eingangs nur in der rechten Hörmuschel ertönt, hat Vor- und Nachteile. Zwar lassen sich dadurch einerseits die Signalqualitäten zwar getrennt voneinander, aber doch zugleich bewerten. Andererseits ist die Signalbeurteilung auf nur einem Ohr gewöhnungsbedürftig. Das gilt umso mehr, wenn das im Verhältnis zu der Stereosumme geschehen soll, die per USB von der DAW ausgegeben wird. Eine klangliche Beurteilung des Recording-Signals fällt dann zumindest beim Monitoring per Kopfhörer schwer. Hier kommt die „Sum“-Funktion erneut ins Spiel. Sie sorgt dafür, dass die Signale in mono auf beiden Stereokanälen zugleich abgehört werden können. Dennoch wäre meiner Meinung nach für das Headphone-Monitoring die Möglichkeit zum Panning der Kanäle wünschenswert.
Der Überblendregler von DAW- und Input-Signal funktioniert bei diesem Audiointerface tadellos. Das ist eine Erwähnung wert, weil es in dieser Preisklasse durchaus Geräte gibt, bei denen in der Extremstellung eines solchen Überblendreglers noch immer Signalanteile des ausgeblendeten Kanals zu hören sind. Das ist beim SRI-2 nicht der Fall.

Praxisnahe Preamps

Beim Test des Eigenrauschens der Preamps bin ich jedoch erstaunt, dass der Preamp in der Nullstellung lautere Rauschanteile produziert als bei einer 50%-Position. Wie auch immer: Das vorhandene Preamprauschen stellt für den Homestudiobereich kein Problem dar.
Und wie klingt das Fluid Audio SRI-2? Ich würde sagen, für den aufgerufenen Straßenpreis von etwa 200 Euro ist sein Sound wirklich gut. Zwar kommt das Maß der Signalverstärkung ab und an seine Grenzen (so etwa bei dynamischen Mikrofonen, hier: Shure SM58). Doch alles in allem lassen sich mit dem Fluid Audio SRI-2 wirklich gut klingende Aufnahmen machen. Am meisten überzeugt mich das SRI-2 beim Einsatz eines Kondensatormikros (hier: Brauner Phantom C). Bei der Aufnahme von Instrumentensignalen macht die Preampsektion ebenfalls eine gute Figur. Denn wie in den Audiobeispielen zu hören, hat das SRI-2 beispielsweise auch mit ausgeprägt dynamischen und tiefen Signalen kein Problem (hier: E-Bass mit passiven Pickups).

Audio Samples
0:00
E-Bass, passiver Pickup Vocals, dynamisches Mikrofon, hohe Signalverstärkung Vocals, dynamisches Mikrofon, geringere Signalverstärkung Preamp-Rauschen, Gain 0% Preamp-Rauschen, Gain 50% Vocals, Kondensator-Mikrofon, hohe Signalverstärkung Vocals, Kondensator-Mikrofon, geringere Signalverstärkung
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.