ANZEIGE

Fender Squier J Mascis Jazzmaster 2018 Test

Praxis

Sound

Die Jazzmaster wird für den Praxisteil vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H gespannt. Der Amp ist mit einer Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) verbunden und das Signal wird von einem Neumann TLM-103 abgenommen. Für die Zerrsounds werden dann diverse Overdrive- und Distortion-Pedale zwischen Gitarre und Amp geschaltet.
Wir starten unverzerrt und klopfen die unterschiedlichen Grundsounds ab. Die Singlecoils liefern einen ordentlichen Pegel, der im Vergleich zu den typischen Strat- und Tele-Pickups etwas kräftiger ist und einen Amp früher zu verzerrten Tönen bewegen kann. Die Gitarre liefert ein recht homogenes Klanggebilde bei allen drei Pickup-Kombinationen im Lead-Mode. Der Steg-Pickup kommt brillant aus den Speakern, aber ohne klirrenden Höhenanteil, es hält sich also alles im Rahmen. Der Hals-Pickup ist beim Rhythm-Mode, wie bereits beschrieben, wesentlich höhenreduzierter und kann bei Cleansounds für weich klingende Akkordarbeit eingesetzt werden, drahtige Grooves kommen sehr gut mit der Kombination beider Pickups im Lead-Mode. Die Gitarre hat eine schnelle Ansprache, das merkt man vor allem beim trockenen Anspielen des Instruments; sie steckt auch härtere Anschläge sehr gut weg, ohne dass die Stimmstabilität gravierend leidet.

Audio Samples
0:00
Clean: Alle drei PU Kombinationen im Lead Mode Clean: Hals PU – Lead Mode -> Rhythm Mode Clean: Hals PU – Rhythm Mode Clean: Hals & Steg PU – Lead Mode
Die Singlecoils liefern einen recht satten Output, auch für kernige Zerrsounds, und bieten eine gute Dynamik.
Die Singlecoils liefern einen recht satten Output, auch für kernige Zerrsounds, und bieten eine gute Dynamik.

Weiter geht es mit Crunch- und Mid-Gain-Sounds, bei denen ein Himmelstrutz Fetto und ein Okko Diablo als Zerrgeneratoren im Einsatz sind. Die Pickups arbeiten transparent, die dynamischen Abstufungen des Anschlags werden entsprechend übertragen, sodass eine Steuerung des Zerrgrades über den Anschlag an der Gitarre möglich ist. Dasselbe gilt für Aktionen mit dem Volume-Poti an der Gitarre, allerdings werden mit diesem Poti auch die Höhen reduziert, wenn man es zurückdreht. In dieser Sache teilen sich die Geschmäcker der Gitarristen, der eine mag’s, der andere nicht. Man hat auf jeden Fall mit der zusätzlichen Rhythm-Schaltung sehr variable Soundmöglichkeiten zur Verfügung. Wenn der Amp auf einen mittleren Zerrgrad gestellt ist, liefert der Steg-Pickup ein sattes Rockbrett im Lead-Mode. Schaltet man um auf den Rhythm-Mode, kommt der Sound mit weniger Verzerrung und einem weicheren Ton aus den Lautsprechern. Damit kann man wirklich einiges an Grundsounds allein an der Gitarre erzeugen. Im dritten Beispiel hört ihr den Unterschied zwischen Lead- und Rhythm-Mode bei mittlerem Zerrgrad.

Audio Samples
0:00
Crunch: Anschlagsdynamik – Hals PU – Lead Mode Mid Gain: Steg PU – Hals PU – Hals PU Volume zurück – Lead Mode Mid Gain: Steg PU Lead Mode -> Hals PU Rhythm Mode

Bei höheren Zerrgraden kann sich die J Mascis Jazzmaster klanglich behaupten, allerdings zeigen sich hier auch die Nachteile der Singlecoils in einem erhöhten Nebengeräuschaufkommen durch Einstreuungen. Dazu kommt das Nachschwingen der Saiten hinter der Brücke, das bei Staccato-Sounds störend ist. Im ersten Beispiel hört ihr wieder den Unterschied von Rhythm- und Lead-Mode mit einem Big Muff, wobei mir der Hals-Pickup im Rhythm-Mode sehr gut für muffige Stoner-Sounds gefällt. Im zweiten Beispiel ist ein Diezel Herbert Pedal im Einsatz.

Audio Samples
0:00
High Gain: Hals PU Rhythm Mode -> Steg PU Lead Mode High Gain: Steg PU Lead Mode
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.