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Fender Classic Series ´60s Stratocaster Test

Praxis/Sound

Das Mexiko-Modell liegt gut in der Hand, obwohl der Hals eine Spur dicker erscheint als das Modern C Shape der American Standard. Auch hier ist der Ton relativ direkt, perkussive Sounds sind also, wie zu erwarten war, kein Problem. Vom Grundsound ist die Classic 60s Strat der American Standard recht nah, sie hat aber etwas weniger Bass und tiefe Mitten, sodass sie einen dünneren und leicht metallischen Klang produziert. Der allerdings macht sich durch seinen erhöhten Twang Faktor bei angezerrten Sounds extrem positiv bemerkbar. Die Kombination von mittlerem und Steg-Pickup klingt mit einem Cleansound schön perlig und kommt dem Knopfler-Sound recht nah. Das Vintage-Tremolo ist in der Stimmung sehr stabil, lediglich die B- und E-Saite gehen bei härterer Betätigung ganz leicht nach oben, weil sie gerne in den Kerben hängenbleiben. Das sehe ich aber in diesem Fall nicht als so dramatisch an, denn die Gitarre ist neu und noch nicht gespielt. Nach einem Monat wird es mit Sicherheit auch hier durch die Reibung automatisch besser. Bei der American Standard war das etwas schlimmer. Die Pickups übertragen gut, man kann also auch mit der Anschlagsdynamik auf den Sound einwirken. Bei höherer Verzerrung zeigt sich der Klang immer noch transparent und Akkorde sind klar erkennbar. Der Regelweg des Volume-Potis lässt es zu, dass man bei zurückgenommenem Regler den Amp im Verzerrungsgrad reduzieren kann, so wie man es von einer Strat gewohnt ist und auch schätzt. Was hierbei etwas negativ auffällt, ist das Nebengeräuschverhalten der Tonabnehmer, die im Vergleich zu den amerikanischen Instrumenten etwas mehr Störgeräusche einfangen. Wer gerne in High Gain Gefilden unterwegs ist, der wird damit nicht unbedingt seinen Spaß haben.  

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Clean

Ein Beispiel zur Stimmstabilität des Tremolos. Zuerst mit leichter Bewegung, dann schon etwas heftiger.

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Tremolo

Der Halspickup mit einem leicht angezerrten Sound aus dem Vox AC30.

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Crunch

Anschlagsdynamik mit der Kombination 2, Mitte und Steg-Pickup über einen Marshall Plexi.

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DynaPick

Zwei unterschiedliche Einstellungen des Volume-Reglers zum „Entzerren“ des Amps. Zuerst Position 4 (Hals & Mittel-Pickup) bei Volume auf 7. Dann der Steg-Pickup mit voll aufgedrehtem Volume.

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DynaPoti

Mid Gain Sound aus dem Hughes & Kettner Duotone mit dem Steg-Pickup

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MidGain

High Gain Lead Sound mit drei verschiedenen Einstellungen. Zuerst der Halspickup mit zurückgenommenem Tone-Regler, dann mit voll aufgedrehtem Tone. Danach der Steg-Pickup.

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Lead
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Profilbild von Irfan Oeksuez

Irfan Oeksuez sagt:

#1 - 04.12.2016 um 07:49 Uhr

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Hallo,ich finde es unglaublich, dass diese Gitarre nicht über die
Möglichkeit verfügt, den Hals von der Kopfplatte aus einzustellen. Das
dies im Test mit einem "leider" und nicht mit einem "verdammt noch mal" erwaehnt wird, ist gelinde gesagt einfach nur zum K..... - ihr seid doch Musiker. Ich habe die Dummheit begangen eine classic player 50s zu kaufen. Ich habe die Gitarre gekauft, um auch eine Fender-Strat im "Fuhrpark" zu haben. NIE WIEDER! Nicht nur, dass die ab Werk eingesetzte Schaltung schlichtweg Scheisse ist - dass man Hals und Mid + Hals Pu nicht getrennt tonal einstellen kann, ist eine Stagnation ohnesgleichen, man kann das Scheissteil nur am Halsende justieren und dazu reicht es auch nicht, den verdammten Pickguard abzumontieren - denn die Justierschraube wird mehr als zur Haelfte vom Korpus verdeckt. Das heisst - exakt: Du musst den Hals ABSCHRAUBEN, um den Spannstab (ihr sagt immer ergeben immer noch Truss Rod) einstellen zu können. Danach die ganze Scheisse wieder drauf, noch mal Saiten drauf oder nochmal ALLE Saiten stimmen, um dann zu sehen, dass es evtl. nicht geklappt hat uuuund nochmal alles runter, usw. usf. ... Ich habe Fender aneschrieben und musste mir von einem Chase Miller anhören, dass dieser sog. "Hidden Truss Rod" ein Vintage-Feature sei - und viele Gitarristen darauf stehen würden. Interessant: Die gleiche Gitarre ist mit einem zwei-Punkte Tremolo ausgestattet und die Mechaniken sind verschliessbar - was daran Vintage ist, möge mir einer erklaeren. Die Gitarre sieht eh total vintage aus, hat das Vibe. Aber das man mit so einem hirnverbrannten Argument kommt, anstatt zu sagen, dass man ein beschissenes Konzept weiter beibehalten hat und damit Leute zu masochisten umpolt - das sagt der Chase Miller natürlich nicht.
Es ist zum Kotzen; Millionen Gitarristen scheinen da seit 60 Jahren - mich eingeschlossen - dieser Scheissmarke, die in einer Weise wirklich eine Legende kreiert hat, auf den Leim gegangen zu sein und es ist kein Abreissen dieses Trends in Sicht. Warum eine chinesische Kopie mittlereile genauso gut oder schlecht klingt und dabei aber nicht viel schlechter verarbeitet und DAZU AUCH NOCH vernünftige Features besitzt - das sollte man sich mal fragen. Qualitaet? Bis vor kurzem waren selbst die Fraesungen bei Fender unter aller Sau. Das fieseste ist, dass man mindestens 3.000 Euro hinblaettern muss, um eine Strat zu kriegen, die wirklich wie eine Strat klingt - das ist dann Custom Shop.
Im Nachhinein muss ich feststellen, dass ich Fender auf und euch den Leim gegangen bin. Kaum dass diese Marke ihren Produkten ein Feature hinzufügt, dass sowieso nötig und logisch waere, steigt der Preis rapide an und das Teil erhaelt unverschaemterweise noch den Zusatz "Deluxe".
Es ist aergerlich. Aeusserst Aergerlich. So aergerlich für mich, dass ich wirklich eine Aversion gegen Fender entwickelt habe. Alles, was ich an Fender zu Hause habe offenbart sich nun, wie meine erste Ehe, die Scheisse war, aber man extrapoliert meistens das, was man hat und verarscht sich am laufenden Band.
Ich werde alles mit dem Fender Logo verkaufen und die 3000 Euro und aufwaerts werde ich einem Gitarrenbauer bezahlen, der mir für das Geld eine massgeschneiderte Gitarre mit Stratsound bauen wird.

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