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Engl Screamer 50 Combo E330 Test

PRAXIS/SOUND

Der Test wurde mit einer Ibanez Pro Line, Baujahr 1985 mit zwei aktiven Single-Coils und einem aktiven Bridge-Humbucker (EMG Set) durchgeführt. Außerdem stand der gleiche Amp bei den bonedo-Tests der Fender Road Worn 50er und 60er Stratocaster zur Verfügung. Über eines sollte man sich schon vor dem Einschalten im Klaren sein: Der Amp bringt unglaublich viel Leistung, sodass man schon bei einer Mastereinstellung auf neun Uhr Gefahr läuft, die Balance auf der Bühne zu zerstören. Viel Fingerspitzengefühl ist angesagt, will man die Lautstärke geringfügig abzusenken oder anzuheben, denn der untere Regelweg bietet kaum Spielraum – nichts für zittrige Hände!

DIE VIER BASISKONSTELLATIONEN

Clean/Lo
Zunächst durfte der Screamer sich mit seiner klaren Stimme präsentieren. Der mittlere Pickup, ein EMG Single-Coil, produziert im trockenen Kanal einen hammerharten Ton, der es richtig krachen lässt. Im oberen Bereich des Frequenzspektrums hört man die Glocken läuten und die tiefen Mitten kommen rund und satt.

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Clean Low – Mid-PU

Single-Lines klingen mit Single-Coils besonders drahtig, ideal für Funk.

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Clean Low – Neck-PU

Rhythmen mit reichlich Attack kommen sehr schön.

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Clean Low – Neck-PU 2

Clean/Lo liefert ein trockenes, glasklares und dynamisches Signal, das sich auch im Ensemble durchsetzt, ohne dass man weiter aufdrehen müsste. Ich habe selten einen Combo gespielt, der sich im klaren Kanal unter verschiedenen, guten wie schlechten akustischen Bedingungen bei Open Airs, in Clubs und auf großen Bühnen so gut behaupten konnte. Hier präsentiert er sich von seiner stärksten Seite.

Clean/hi
Wenn dem klaren Signal noch etwas Crunch hinzugefügt wird, entsteht ein sehr schöner dynamischer Blues-Rock Sound, der bei lauten Passagen mehr, bei leisen weniger cruncht. Dies macht den Sound sehr lebendig.

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Clean Hi – Mid-PU

Lead/Lo

Lead/Lo hat ebenfalls sehr lebendige Crunchvarianten anzubieten. Schöne Crunchs erzielt man mit einer Reglerstellung des Lead-Controllers zwischen 9 und 12 Uhr, wobei sich ein dynamisches Soundbild ergibt, bei dem Lautstärkeunterschiede unterschiedliche Crunchs produzieren. An diesem schönen Beispiel haben sicherlich auch die „billigen“ TexMex-Pickups der Tele Road Worn ihren Anteil.

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Lead Lo – Tele Neck PU Lead Lo – Tele Bridge PU

Wenn ein Solo mit Rock-Blues-Feeling gefragt ist, bietet Lead/Lo ein sehr natürliches verzerrtes Signal.

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Lead Lo – Strat Mid-PU Lead Lo – Strat Mid-PU 2

Aber auch Powerchords kommen bei gleicher EQ-Einstellung schon dreckig-rotzig.

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Lead Lo – Strat Neck-PU

Lead/hi
Warum der Screamer seinem Namen alle Ehre macht, wird spätestens klar, wenn man den High-Taster im Leadkanal aktiviert. Dann lassen moderne High-Gain-Sounds aufhorchen. Zweiklänge werden auch dann noch sehr sauber aufgelöst, wenn der Gainregler weiter aufgedreht ist. Einen Kompressor benötigt man eigentlich nicht, um dem Ton mehr Sustain zu geben. Die stärker verzerrten Sounds sollten allerdings anteilmäßig mehr Volumen erhalten, damit sie sich aggressiv und kraftvoll absetzen können und dem Ton die nötige Dynamik geben. High-Gain-Sounds verlieren grundsätzlich ihre Dynamik bei heruntergefahrenem Volume und wirken irgendwie harmlos und schlapp. Eine Problematik, die immer wieder für Grundsatzdiskussionen mit Veranstaltern und auch Musikern führt. Wenn’s krachen soll, dann braucht es auch Volumen! Mit einem EMG Bridge-Humbucker steht der Ton wie eine Eins, klingt rund und wird auch bei weit aufgedrehtem Gain nicht zerstört.

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Lead High – Humb. Solo Lead High – Humb. Legato

Um einen objektiven Vergleich zu ermöglichen, wurden alle Beispiele bewusst mit der gleichen EQ-Einstellung am Amp eingespielt, und auch beim Abmischen wurde nichts nachbearbeitet. Alle vier Basiskonstellation gehen bei gleicher EQ-Einstellung zumindest kompromissbereit aufeinander zu.

Beim Umschalten wären nur kleine Korrekturen nötig, die höchstens im Studio auffielen.Ausgleichend wirkt auch der Lead Presence-Schalter, der dem Solosound etwas mehr Höhen verpassen kann.

Der Screamer bietet auch einen schönen, dichten Hall, der den primären Sound weiter aufwertet. Die einzelnen Parameter des Halls kann man allerdings nicht konfigurieren. Reicht ein einfacher Hall nicht aus, bietet es sich an, ein externes Effektgerät einzuschleifen.

Die Klangregler standen bei der Aufnahme im Prinzip auf der 12 Uhr Position.  Für sehr weiche Lead- oder jazzige Sounds sollte man den Treble-Regler weiter zurücksetzen.

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Profilbild von Swami

Swami sagt:

#1 - 14.05.2013 um 18:30 Uhr

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Dieser Combo hat einen super Klang und ist proberaum- und bühnentauglich. Stimme dem test absolut zu.

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