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Empress Effects Heavy Test

Praxis

Wie bereits erwähnt, hat man es beim Empress Effects Heavy mit einem High-Gain-Verzerrer zu tun. Hier geht es also um fette Distortionsounds, mit denen man stilistisch einen Bereich von Steve Lukather-Zerre über einen Brownsound bis hin zu Fusion/Metal abdecken kann. Trotz seiner vielen Regler und Schalter ist das Pedal im Gunde genommen ein One Trick Pony, wenn auch ein sehr gutes. Die mächtige Klangregelung beeinflusst die Zerrstruktur nicht, sondern dient der Anpassung an den jeweiligen Amp. Für den Test habe ich meinen alten JMP Marshall ohne Mastervolumen gewählt, der enorme Cleanreserven hat und eine perfekte Pedalplattform darstellt. Die Gitarre ist eine Gibson Firebird Studio, die mit klassischen PAF-Humbuckern mit Medium-Output bestückt ist. Ab der 9-Uhr-Position des Gainreglers kommt allmählich Leben ins Pedal, wobei das Spielgefühl noch relativ zäh ist. Auch wenn es gar nicht mal schlecht klingt, macht es in dieser Einstellung nicht wirklich Spaß, um jede Note kämpfen zu müssen. Aber gut, für Mediumgain wurde das Pedal ja auch nicht entwickelt.

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Soundbeispiel 1 (Gain 9 Uhr)

In der 13-Uhr-Position des Gainreglers hat das Pedal für meinen Geschmack seinen Sweetspot. Hier kann man richtig fett abrocken. Klassischer Hardrock und Heavy Metal sind kein Problem und auch Fusionflitzefinger kommen hier bereits auf ihre Kosten. Besonders gut gefällt mir, dass der Ton nicht klein und plattkomprimiert klingt. Allerdings sollte man tunlichst darauf achten, dass der verwendete Amp vollkommen clean eingestellt ist, denn sonst ist die Dynamik futsch.

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Soundbeispiel 2 (Gain 13 Uhr)
Wo Heavy drauf steht ist auch Heavy drin, im Fall des Empress Effects Heavy Pedals in höchster Qualität und vielseitig einsetzbar.
Wo Heavy drauf steht ist auch Heavy drin, im Fall des Empress Effects Heavy Pedals in höchster Qualität und vielseitig einsetzbar.

Wer noch mehr Gain braucht, dem kann geholfen werden, und zwar ohne Matsch und überbratene Plastikzerre. Hier haben die Entwickler wirklich ganze Arbeit geleistet. Von einem Gleichmachersound kann also auch mit maximaler Zerre keine Rede sein. In dieser Einstellung spielt sich das Teil wegen der enormen Kompression natürlich wie Butter.

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Soundbeispiel 3 (Gain Max)

Kommen wir zur ausgefuchsten Klangregelung des Pedals, die man in dieser Güteklasse nur bei sehr wenigen Verzerrern vorfindet. Der Mid-Regler spielt hier eine besondere Rolle, denn seine Center-Frequenz lässt sich mit einem Miniswitch in drei Stufen verändern. Zur Auswahl stehen 500 Hz, 250 Hz und 2 kHz. Die angewählte Frequenz kann um bis zu 10 dB abgesenkt oder angehoben werden. Die Extremeinstellungen sind allerdings viel zu krass und verbiegen den Ausgangspegel des Pedals sehr kräftig. Aus diesem Grunde habe ich hier etwas gemäßigtere Einstellungen auf 9 Uhr (etwa – 5 dB), 12 Uhr (neutral) und 15 Uhr (+ 5 dB) gewählt. Dementsprechend besteht jedes Audiofile aus diesen drei Einstellungen, angefangen bei – 5 dB.

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Soundbeispiel 4 (Wirkungsweise Mid-Regler, Miniswitch steht auf 500 Hz) Soundbeispiel 5 (Wirkungsweise Mid-Regler, Miniswitch steht auf 250 Hz) Soundbeispiel 6 (Wirkungsweise Mid-Regler, Miniswitch steht auf 2 kHz)

Zwischen den beiden Kanälen sitzt die globale Zweiband-Klangregelung, die sich gleichzeitig auf beide Kanäle auswirkt. Auch hier kann man die Frequenzen wieder um bis zu 10 dB anheben oder absenken. Da die Extremeinstellung viel zu brutal klingt, gibt es mit -5 dB, neutral und +5 dB ebenfalls drei gemäßigte Einstellungen.

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Soundbeispiel 7 (Wirkungsweise der Hi-Reglers, -5 dB, neutral, +5 dB) Soundbeispiel 8 (Wirkungsweise der Low-Reglers, -5 dB, neutral, +5 dB)
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