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Electro-Voice EV Everse 12 Test

Praxis

Bereits bei der Entnahme aus der Verpackung habe ich das Gefühl ein wertig verarbeitetes Produkt in den Händen zu halten: Bei dem EV Everse 12 sitzt alles fest an seinem Platz und der gesamte Speaker wirkt sehr solide. Mit Hilfe der beiden Tragegriffe lässt sich die Box auch absolut problemlos händeln. Was mir als erstes ins Auge springt, ist die Abdeckung über dem Bedienfeld. Nach ein wenig vorsichtigem Hin- und Herbewegen lässt sich diese problemlos abnehmen und wieder über dem Bedienpanel platzieren. An den Seiten ist die Abdeckung mit einer Schicht aus Gummi ausgestattet, was bei geschlossenem Betrieb vor Feuchtigkeit schützt. 

Bevor ich den Praxistest starte, versorge ich den mobilen Speaker erst einmal mit Strom. Da der Akku bereits zur Hälfte geladen wurde, geht die restliche Aufladung zügig von statten.  Nach dem Einschalten des EV Everse 12 startet nach kurzer Zeit der Startbildschirm und der Praxistest kann losgehen. 

Fotostrecke: 4 Bilder Das dezente Logo schmückt die Front des EV Everse 12

Electro-Voice EV Everse 12 Klang

Da EV Everse 12 in puncto Verarbeitung bereits eine gute Performance absolviert hat, verschaffe ich mir im Anschluss einen ersten Eindruck der klanglichen Eigenschaften. Hierzu dient ein iPad mit bekannter Deezer-Tracklist. Die Bluetooth-Verbindung erfolgt auf dem Stereokanal 3/4. Um den Lautsprecher mit meinem Tablet zu koppeln, halte ich den grauen Kanal-Button länger gedrückt und wähle im Anschluss im Bluetooth-Menü meines Tablets den EV Everse 12. Sofort erfolgt die Verbindung und die ersten Töne erklingen aus dem Lautsprecher. 

Auch der erste klangliche Eindruck ist positiv: Der EV Everse 12 klingt im ausgelieferten Zustand absolut überzeugend. Vor allem der Höhenbereich bzw. der hohe Mittenbereich klingt ausgewogen und neigt zu keinem Zeitpunkt dazu unangenehm zu wirken. Auch bei hohen Laustärken klingt der Lautsprecher sehr angenehm. Apropos Lautstärke – hier liefert der EV Everse 12 für einen mobilen Bluetooth-Speaker wirklich einiges. Voll aufgerissen ist der Speaker ordentlich laut. Auch im Bassbereich liefert das System ein ordentliches Ergebnis. Meiner Meinung nach könnte es aber ein wenig mehr vertragen, als der Speaker in der Werkseinstellung zu bieten hat.

Also navigiere ich mit Hilfe des, in Signalfarben rot und weiß gehaltenen, Drehpotis durch das DSP-Steuerungsmenü der Box. Trotz des kleinen Displays geht mir die Navigation kinderleicht von der Hand und ich habe jederzeit eine genaue Übersicht über Akkuleistung, Kanalpegel und diverse andere Parameter des Speakers. Unter dem Menüpunkt „Mode“ bietet mir der Speaker vier verschiedene Presets zur Auswahl. Für die Wiedergabe von Musik konnte mich das Preset „Club“ am meisten überzeugen. Hier findet eine deutliche Anhebung im Bass- und Höhenbereich statt. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bluetooth-Verbindung erfolgte problemlos

Einen genaueren Eindruck könnt ihr euch mit Hilfe der Audiofiles machen. Die Aufnahme erfolgte mit einem iSEMcon EMX-750 Messmikrofon in einem Abstand von ca. 50 cm.

Audio Samples
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Club Preset Live Preset Music Preset Speech Preset

In den Tiefen des Menüs

Neben dem Menüpunkt „Mode“ verfügt der EV Everse 12 noch über zahlreiche weitere Menüpunkte. Unter dem Punkt „Location“ kann ich zum Beispiel auswählen, ob der Lautsprecher auf einem Stativ oder als Monitor liegend betrieben wird. Stelle ich den Lautsprecher auf den Boden, ermöglicht das angewinkelte Gehäuse ebenfalls einen leicht schräg aufgestellten Betrieb und der EV Everse 12 bietet mir hierzu das passende Kickback-Preset. 

Neben den fixen EQ-Presets kann ich den EQ sowohl auf der Summe als auch in den einzelnen Kanälen individuell angleichen. Vor allem der grafische Summen-EQ sei hier besonders zu erwähnen. Dieser bietet sieben verschiedene schmalbandige EQ-Filter im Bereich von 63 Hz – 12 kHz.

Abgesehen von dem EQ verfügen die beiden ersten Kanäle des EV Everse 12 über weitere Features wie Effekt-Send und Kompressor. Die Auswahl des Kanals erfolgt mit Hilfe des Softkeys oberhalb der Eingangsbuchse. In meinem Setup schließe ich ein SM58 an den ersten Kanal und eine akustische Gitarre mit verbautem Pickup direkt an den zweiten Kanal des EV Everse 12 an. Da der erste der beiden Kanäle 48 V Phantom-Power liefert, wäre es auch problemlos möglich ein Kondensatormikrofon oder eine DI-Box mit dem EV Everse 12 zu betreiben. 

Jeder Kanal verfügt über eine Reihe verschiedener EQ-Presets für diverse Instrumente und Mikrofontypen. Die Auswahl realisiere ich wie im Hauptmenü mit Hilfe des Drehencoders. Auch hier liefert der EV-Speaker ein absolut brauchbares Ergebnis, erlaubt eine beachtliche Lautstärke und ist von Haus aus sehr Feedback-stabil.  Mit dem Preset Vocal Mic für das SM58 hätte der nächsten Fußgängerzonen-Performance auf jeden Fall nichts im Weg gestanden.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch als Bühnenmonitor macht der EV Everse 12 eine gute Figur

Electro-Voice EV Everse 12: Effekte satt …

Wie bereits erwähnt, verfügen die ersten beiden Kanäle über einen regelbaren Effekt-Send. Ich habe die Auswahl zwischen insgesamt 30 verschiedenen Effekten. Diese reichen vom Standard-Hall-Presets wie „Plate“ und „Room“ über diverse Delay- und Modulationseffekte. Als Highlight lassen sich alle Effekte mit Hilfe eines optional erhältlichen Fußschalters ein- bzw. ausschalten. Dies ist in der Praxis enorm vorteilhaft, da ich als Sänger meine Ansagen zwischen den Songs so nicht aus dem Kölner Dom ans Publikum überbringen muss, sondern den Reverb-Effekt einfach während der Ansagen ausschalten kann.

Möchte man EV Everse 12 für reine Sprachanwendungen betreiben, ist der Speaker mit einem Ducker-Effekt ausgestattet. Mit Hilfe dieses Effektes wird die Laustärke eines Kanals reduziert, sobald an einem ausgewählten Kanal Pegel anliegt. Ein einfaches Szenario wäre ein Mikrofon an Eingang 1 und Bluetooth-Wiedergabe an Eingang 3/4. Liegt nun beim ersten Kanal ein Signal an, wird die Musik auf Kanal 3/4 automatisch im Pegel reduziert. 

Mehr Kontrolle mit der App

Obwohl mir die Bedienung am Gerät problemlos von der Hand geht, bietet die passende Remote App die komfortablere Möglichkeit durch die Menüs des EV Everse 12 zu navigieren. Die EV QuickSmart Mobile App steht sowohl Android-Nutzern im Google Playstore als auch iOS-Nutzern im App Store kostenlos zum Download bereit. Die Verbindung erfolgt über die Bluetooth-Schnittstelle. Eine gleichzeitige Verbindung als Remote- und Audiowiedergabe-Gerät ist hier übrigens problemlos möglich.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Remote App ist klar strukturiert und einfach zu bedienen

Beim ersten Start der App wird mir ein Firmware-Update empfohlen. Dieses Update unterbricht den Praxistest dann erst einmal für 35 Minuten und ich habe Zeit für einen stärkenden Kaffee. Nachdem das Update vollzogen ist, wähle ich das entsprechende Lautsprechermodell und die App verbindet sich mit dem EV Everse 12.

Die Bedienung der App ist wie schon die Bedienung am Gerät selbsterklärend. Die Auswahl des Kanals erfolgt im Main-Mixer, und die ersten beiden Kanäle bieten mir einen vollwertigen Kanalzug mit Kompressor, EQ, FX und Ducker. Mit Hilfe der Pfeiltasten auf der linken und rechten Seite kann ich durch die einzelnen Kanäle navigieren. Über den Mixer-Button gelange ich wieder in die Gesamtansicht.

Hier lassen sich dann blitzschnell alle Kanäle muten bzw. in der Lautstärke justieren. Um die einzelnen Parameter zu justieren, wähle ich den Parameter an und justiere ihn mit dem „Fader“ auf der rechten Seite. Auf diese Weise lässt sich der EV Everse 12 ideal mit der QuickSmart App bedienen. 

Um in den Genuss von echter Stereo Wiedergabe bzw. für den Aufbau eines umfangreicheren PA-System bietet die EV Everse12 den TWS Pairing Mode. In diesem Setup können bis zu sechs Bluetooth fähige Speaker aus dem Hause Electro-Voice mit Hilfe der EV QuickSmart App zu einem System gepaart werden. Da mir beim Praxistest aber nur eine Box zur Verfügung stand konnte ich dieses Setup lediglich in der Theorie testen.

Einen kleinen Eindruck des Workflows der QuickSmart Mobile App könnt ihr durch das Video gewinnen.

Zielgruppe

Der EV Everse 12 von Electro-Voice stellt den idealen Begleiter für alle Singer-Songwriter, Solo-Künstler und sonstigen Performance-Künstler dar. Aufgrund der wetterfesten Ausstattung erlaubt der EV Everse 12 auch bei schlechtem Wetter Performances ohne großes Herzklopfen. Die Bedienung sowohl am Gerät sowie mittels App ist selbsterklärend und eignet sich für Neulinge und erfahrene Anwender gleichermaßen.

Aufgrund der verschiedenen DSP-Presets und vor allem der vorhandenen Ducker-Funktion, ist der EV Everse 12 ebenfalls die ideale Wahl bei Wortbeiträgen aller Art. Egal, ob Redebeitrag auf der nächsten Demo, Moderation beim Sommerfest im lokalen Jugendzentrum oder im Sportverein – der EV Everse 12 ist schnell einsatzbereit und ready to rumble. 

Besonders die lange Akkulaufzeit bei hohen Lautstärken sorgt dafür, dass es kein Problem ist, wenn´s mal wieder länger dauert. Natürlich eignet sich der mobile Bluetooth-Speaker auch hervorragend zur reinen Musikwiedergabe, denn der EV Everse 12 hat auf jeden Fall ordentlich Lautstärke zu bieten. Dem nächsten Meeting im Stadtpark oder auch der nächsten Maiwanderung inklusive Ordnungsamtbesuch steht mit dem System also absolut nichts im Wege. Sollte die Leistung eines einzelnen EV Everse 12 einmal nicht ausreichen, lässt der Speaker sich ganz einfach mit weiteren Komponenten wie Subwoofern und weiteren Tops betreiben. Für Leute, denen der EV Everse 12 dann doch ein wenig zu viel Gewicht auf die Waage bringt, sei das kleinere Everse 8 Modell zu empfehlen, das mit den gleichen Features wie die 12-Zoll-Variante an den Start geht.

Electro-Voice EV Everse 12 Test
Alles on board, was es braucht – Electro-Voice EV Everse 12

Electro-Voice EV Everse 12 – mögliche Alternativen

 EV Everse 12Audiocase S10Mackie Thump 212XTMackie Trash 212 GO
Bestückung12“ Tieftöner, 1“ Titan-Kalottentreiber2x 10“ Tieftöner, 1“ Tweeter12“ Tieftöner, 1“ Polymer Kompressionstreiber12“ Tieftöner, 1“  Hochtöner
Interner Mixer4-Kanal3-Kanal2-Kanal2-Kanal
Maximale Akkulaufzeitmax. 12 Stunden (bei mittlerer Lautstärke)max. 10 Stunden (bei mittlerer Lautstärke)kein Akku-Betriebmaximal 10 Stunden bei k.A.
Akku wechselbarJajaneinja
Bluetooth Wiedergabejajajaja
FußschalterJaneinneinnein
Preis1.099 €698 €475 €549 €
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