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Zildjian A-Series City Pack Beckenset Test

Minimalistische Drumsets sind hip, ebenso Percussion-basierte Setups. Das dazu passende Becken-Arrangement möchte Zildjian mit dem A-Series City Pack beisteuern und kombiniert das furztrockene, 18-zöllige Uptown Ride mit einem explosiven 14 Zoll Fast Crash und einem 12 Zoll kleinen Paar New Beat Hi-Hats. Trotz der kleinen Durchmesser verspricht die amerikanische Traditionsfirma einen großen, vollen und kräftigen Sound mit ausgeprägter Definition und harmonischen Obertönen.

Zildjian K und A
Zildjian K und A


Interessant ist übrigens auch der Preis der drei, bzw. vier Becken im Set. Ausgehend von den aktuellen Thomann-Verkaufspreisen, beträgt die Ersparnis beim Kauf des Sets für 548,00 Euro ganze 205,00 Euro gegenüber den Einzelpreisen. Das Crash (plus 20 Euro) gibt es also quasi gratis dazu. Ob Zildjian seine vollmundigen Versprechen halten kann, und ob das A-Series City Pack auch was für dich ist, erfährst Du im Verlauf unseres ausführlichen Tests.

Details

Neben dem Hardware Case ist die Beckentasche oftmals eins der unbeliebteren Teile, wenn es beim Gig ums Ein- oder Ausladen geht. Nicht so beim City Pack, welches mit einem Gesamtgewicht von knapp 4.200 Gramm angenehm leicht zu wuppen ist. Der geringe Durchmesser der vier maschinell gehämmerten Becken aus B20-Legierung macht sich dabei natürlich bemerkbar. Doch gucken wir uns die drei Komponenten des Sets zunächst einmal genauer an.

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Mehr Informationen

Klassiker in klein: 12“ A Series New Beat Hi-Hat

Auf keinen Geringeren als Drummer-Legende Louie Bellson geht das Design der Original New Beat Hi-Hat-Becken der frühen 1960er Jahre zurück. Als besonderes Merkmal der inzwischen als Allrounder etablierten New Beat Hi-Hats gilt die Kombination aus schwerem Bottom- und mittelschwerem Top-Becken, was auch bei der 12“ Variante umgesetzt wurde. Stolze 1070 (Bottom) und 722 (Top) Gramm bringen die beiden auf die Waage, was für ordentlich Durchsetzungsfähigkeit und gute Projektion der Stockanschläge sorgen sollte.
Die kleinen Hammerschläge wurden von der Maschine dicht und gleichmäßig auf der oberen Beckenschulter gesetzt, wobei die Glocke und der ganz äußere Rand ausgelassen wurden. Top und Bottom erhielten beim Abdrehen weiche, breite Rillen und wurden im „Regular Finish“, also unpoliert, belassen.

Fotostrecke: 3 Bilder Klassiker im Kleinformat: Seit den 1960ern sind die New Beat Hi-Hats beliebte Allrounder.

Zurück in die 1990er: 14“ Fast Crash

Es gibt einige Trommel-Machos, die ein 14“ Becken wohl eher als Splash bezeichnen würden und eben nur fast als Crash. In Falle des Testkandidaten steht das „Fast“ jedoch im Sinne von „schnell aufgehend“. Seine äußeren Merkmale entsprechen denen der Hi-Hat-Becken und der A-Serie im Allgemeinen: Kleine, symmetrisch gesetzte Hämmerung, breite Tonal Grooves und kein weiteres Polieren. Damit ein Becken schnell aufgehen kann, darf es nicht zu schwer sein. Somit ist es nicht verwunderlich, dass das Fast Crash mit 688 Gramm das leichteste Becken im City Pack ist.

Fotostrecke: 3 Bilder In John Bonhams Beckentasche wäre das 14“ Fast Crash zwischen den anderen vermutlich verloren gegangen.

Wiedergeburt: 18“ Uptown Ride

Die Verwandtschaft ist auf den ersten Blick erkennbar: Das Uptown Ride ist ein direkter Nachfahre, wenn nicht gar die Wiedergeburt des inzwischen vielgesuchten 18“ Breakbeat Rides, welches zuerst in der Re-Mix Serie und später in der A-Serie erschienen war, dann aber von der Bildfläche verschwand. Mit dem extrem trockenen Ride wollte Zildjian den Sound von gesampelten Becken nachempfinden, so dass die nicht abgedrehten B20-Teller im rustikalen Look besonders bei Elektro- und Jazz-affinen Drummern und Drummerinnen (u.a. Terry Lyne Carrington) auf Gefallen stießen. Das Becken im Test wiegt 1715 Gramm und ist somit nicht gerade ein Leichtgewicht. Neben der matten, dunklen Oberfläche, die bei jedem Becken etwas anders ausfällt, fallen besonders die breiten, tiefen und kreisrunden Hammermale auf, die gleichmäßig auf der Beckenschulter verteilt sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Dunkel, roh und erdig – lässt die Oberfläche des Uptown Rides Rückschlüsse auf dessen Sound zu?
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Praxis

Das Beckenset vereint perfekt helle und dunkle Sounds miteinander

Die kleinen 12“ A-Series New Beat Hi-Hats stehen deutlich in der Tradition ihrer großen Geschwister. Sie produzieren einen hellen, klaren und sehr definierten Ton, so dass sie auch frickelige Hi-Hat-Figuren präzise und durchsetzungsfähig abbilden. Auch getreten liefern sie einen sauber artikulierten „Chick“-Sound. Trotz ihrer Dicke bieten die Becken genug „Wash“, wenn sie leicht geöffnet gespielt werden. Stilistisch lassen sie sich vor allem in Pop-, Rock- und Funk-Gefilden verorten – wo die New Beat Hi-Hats sich eh schon einen festen Platz in der Hall of Fame der Hi-Hat-Becken gesichert haben. Soll es in Richtung Jazz gehen, sind die Hörgewohnheiten jedoch auf leichtere und weicher klingende Becken eingestellt.
Wo wir schon bei leichten Becken sind, geht es gleich weiter mit dem leichtesten Becken im Set, dem 14“ A-Series Fast Crash. Wie schon der Name sagt, geht es schnell und explosiv auf und klingt nach dem Ancrashen auch recht zügig wieder ab. Seiner bescheidenen Größe geschuldet, klingt es hoch und hell, besitzt aber auch ordentliche Mittenanteile, die es voller als erwartet klingen lassen. Auch dieses Becken lässt sich am ehesten in die Schublade Pop und Funk stecken. Für erdigen Rock oder um auch im Jazz als „ridebares“ Crash zu funktionieren, fehlen ihm jedoch ein paar Zoll an Durchmesser.
Mit seinen äußeren und inneren Merkmalen tanzt das 18“ A-Series Uptown Ride deutlich aus der Reihe. Im Gegensatz zu seinen beiden schneidig-brillant klingenden Set-Genossen besticht es durch seinen staubtrockenen und dunklen Sound. Sustain und Crashbarkeit sind auf ein Minimum reduziert, dafür klingen Ride Patterns unaufdringlich, transparent und sauber definiert und erinnern tatsächlich an aufgeräumte Becken-Samples. Auch die Glocke ist eher zurückhaltend, ohne aber Artikulation und Präsenz vermissen zu lassen. Mit diesen Eigenschaften ist das Uptown Ride sicherlich das Becken aus dem City Pack, welches die Geschmäcker am stärksten polarisiert, ein echter „Man liebt es oder man hasst es“-Kandidat.
Da ich zu den Erstgenannten gehöre und seit vielen Jahren ein Re-Mix Breakbeat Ride mein Eigen nennen darf, kann ich übrigens bestätigen, dass das aktuelle Uptown Ride äußerlich und klanglich nahezu identisch mit seinem Urahnen ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Das City Pack im Studio aus Sicht der Overheads.

Trotz der sich teils diametral gegenüber stehenden Eigenschaften der Becken klingt das Dreiergespann durchaus homogen. Der trockene Charakter des Uptown Rides sorgt ebenso für Transparenz im Sound wie der klare und definierte Sound der New Beat Hi-Hats und des Fast Crashes. Das heißt nicht, dass die Becken besonders leise sind – vielmehr tragen sie einfach nicht besonders dick auf und bieten sich so besonders für Liveclub-Situationen an, in denen allzu wuchtige Becken gerne mal den gesamten restlichen Sound an die Wand fahren.
Sowohl an einem Drumset mit Sticks beackert, als auch an einem Percussion Set mit Besen gepinselt, könnt ihr das City Pack in den folgenden Audiofiles anhören.

Audio Samples
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12“ A-Series New Beat Hi-Hat 14“ A-Series Fast Crash 18“ A-Series Uptown Ride Pop-Groove mit kleinem Drumset 12“ A-Series New Beat Hi-Hat, mit Besen 14“ A-Series Fast Crash, mit Besen 18“ A-Series Uptown Ride, mit Besen Shuffle-Groove mit Besen und kleinem Percussion Set

Zu guter Letzt hätte ich noch eine Anregung: Da es keine wirkliche Platzersparnis bringt, ein 18“ Becken in einer 20“ oder gar 22“ Beckentasche zu transportieren und sich die Suche nach einer solchen Beckentasche als schwierig gestaltet: Eine entsprechende 18“ Beckentasche wäre die perfekte Komplettierung dieses Sets!

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Fazit

Liebhaber Bonham’scher Trommel- und Beckendimensionen werden das Zildjian A-Series City Pack wahrscheinlich naserümpfend links liegen lassen. Macht nix, denn die sind auch nicht die Zielgruppe für das kleine, aber feine Beckenset. Mit dem Hi-Hat-Klassiker New Beat in 12 Zoll und dem 14 Zoll Fast Crash stehen in diesem Becken-Arrangement zwei hell und funky klingende Becken dem erdig-trockenen 18 Zoll Uptown Ride gegenüber. In Kombination ergänzen sich deren Gegensätze jedoch zu einem aufgeräumten und dennoch lebendigen Gesamtsound, der sowohl an kleinen Drumsets als auch in Percussion Sets hervorragend funktioniert. Auch wenn einem nur zwei der drei Komponenten des Sets gefallen, lohnt sich der Kauf des City Packs dank der großen Ersparnis gegenüber den Einzelpreisen. Eigenes, ausgiebiges Antesten wird wärmstens empfohlen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • günstiger Set-Preis
  • gute Sounds
  • geringe Größe und Gewicht
Contra
  • keins
Artikelbild
Zildjian A-Series City Pack Beckenset Test
Für 698,00€ bei
Kleine Becken, großer Sound - Mit dem City Pack schnürt Zildjian ein rundum gelungenes Gesamtpaket.
Kleine Becken, großer Sound – Mit dem City Pack schnürt Zildjian ein rundum gelungenes Gesamtpaket.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Zildjian
  • Herkunftsland: USA
  • Bezeichnung: A-Series City Pack
  • Material: B20
  • Komponenten:
  • 18“ A-Series Uptown Ride
  • Gewicht 1715 g
  • Einzel-Verkaufspreis: 279,00 Euro
  • 14“ A-Series Fast Crash
  • Gewicht: 688 g
  • Einzel-Verkaufspreis: 185,00 Euro
  • 12“ A-Series New Beat HiHat
  • Gewicht: 1070 g (Bottom), 722 g (Top)
  • Einzel-Verkaufspreis: 289,00 Euro
  • Verkaufspreis Set (November 2018) 548,00 Euro

Seite des Herstellers: https://zildjian.com

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