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Yamaha MODX8 Test

Yamaha legt nach: Nachdem das aktuelle Synthesizer-Spitzenmodell MONTAGE vor über zwei Jahren den Motif abgelöst hat, kommt nun der nächste logische Schritt: Der MOXF wird ersetzt durch den neuen Mittelklasse-Synthesizer MODX. Schlagende Argumente: Der MODX besitzt dasselbe Soundmaterial wie der große Bruder MONTAGE, kostet und wiegt aber weniger als die Hälfte! Er ist auch in drei Größen erhältlich: Mit 61, 76 und gewichteten 88 Tasten.

Yamaha MODX8 Test. (Foto: Yamaha)
Yamaha MODX8 Test. (Foto: Yamaha)


Welche Komponenten des MONTAGE hat Yamaha beim Entwurf des MODX weggelassen, um auf einen solch günstigen Preis zu kommen? Das ist die entscheidende Frage, die man stellen muss, wenn man die beiden Modellreihen miteinander vergleicht. Man erkennt auf den ersten Blick, dass viele der großzügig verbauten wertigen Bedienelemente des MONTAGE beim MODX nicht, oder nur in kleinerem Umfang vorhanden sind. Allerdings ist dasselbe Touch-Display verbaut wie beim großen Bruder. Die Sound-Engine ist anscheinend weitgehend dieselbe wie im MONTAGE. Das erklärt auch die Namensgebung des MODX, denn das Kürzel „DX“ weist darauf hin, dass die FM-Synthese des guten alten DX7 in verbesserter Form auch in die Mittelklasse der Yamaha-Synths zurückgekehrt ist. In diesem Test wurde der große MODX8 mit 88 gewichteten Tasten auf Herz und Nieren geprüft. Ist der MODX wirklich ein kleiner MONTAGE? 

Details

Äußeres

Beim Auspacken des MODX8 merkt man schnell, dass es sich hier um ein Leichtgewicht unter den 88-Tasten-Keyboards handelt. Mit seinen 13,8 kg ist das Instrument sogar noch einmal über 1 kg leichter als sein Vorgänger, der beliebte MOXF8. Das schwarze Kunststoff-Gehäuse besitzt anthrazitfarbige, abgerundete Seitenteile und bietet genügend Stabilität. Mit dem wirklich hochwertigen Gehäuse des MONTAGE lässt sich das aber nicht vergleichen, der MODX befindet sich in diesem Bereich in einer anderen Klasse.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Yamaha MODX8 ist ein Leichtgewicht …

Bedienfeld

Das Frontpanel wirkt beim MODX sehr aufgeräumt. In der Mitte sitzt das farbige 7“-Touch-Display, links daneben der Super Knob. Diese beiden entscheidenden Bedienelemente wurden direkt vom MONTAGE übernommen und das führt dazu, dass die Bedienung des MODX sehr ähnlich zum teuren Flaggschiff ist. Wie beim MOXF liegen die Pitch Bend- und Modulations-Regler nicht links neben der Klaviatur, sondern darüber. Dadurch wurde Platz eingespart. Das ist übrigens auch bei den kleineren Varianten MODX6 und MODX7 so. Das kleinste Modell MODX6 ist deshalb nur noch 94 cm breit und damit extrem kompakt! Beim Vorgänger MOXF6 lagen diese Spielhilfen noch an gewohnter Stelle links neben der Tastatur. Einen MOXF7 mit 76 Tasten gab es nicht. Einen Ribbon-Controller wie beim MONTAGE sucht man vergebens.

Beim MODX8 liegen die Pitch Bend- und Modulations-Regler nicht links neben der Klaviatur, sondern darüber.
Beim MODX8 liegen die Pitch Bend- und Modulations-Regler nicht links neben der Klaviatur, sondern darüber.

Wie beim MONTAGE liegen rechts neben den beiden Spielhilfen vier rot beleuchtete Taster, die ebenfalls die Klänge beeinflussen. ASSIGN1 und ASSIGN2 sind frei belegbar und werden bei vielen Sounds beispielsweise dazu benutzt, Effekte zu aktivieren. Mit MOTION SEQ HOLD und TRIGGER wird der Motion Sequenzer eingefroren bzw. angetriggert. Daneben liegen Taster, um den Arpeggiator und den Motion Sequenzer ein- bzw. auszuschalten sowie zwei +/- Octave Taster, die über die gleichzeitige Betätigung der SHIFT-Taste auch die Transpose-Funktion abdecken.
Rechts davon stellt man mit den drei Drehreglern MASTER VOLUME, USB VOLUME und A/D INPUT GAIN die Gesamtlautstärke, die Lautstärke des über den USB-Port eingehenden Audio-Signals sowie die Empfindlichkeit des analogen Audio-Eingangs ein. Letzterer kann mit einer Taste ein- und ausgeschaltet werden. Links vom Display geht’s weiter mit der Kontrolle der Sounds: Vier Drehregler, vier Fader und 4 SCENE-Taster übernehmen unterschiedlichste Aufgaben zur Parameter-Änderung. Durch Taster links der Regler wird zwischen den verschiedenen Zuweisungen umgeschaltet. Dadurch, dass im Gegensatz zum MONTAGE nicht acht sondern nur vier Regler, Fader und SCENE-Taster zur Verfügung stehen, muss öfters zwischen 1-4 und 5-8 gewechselt werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Drei Drehregler MASTER VOLUME, USB VOLUME und A/D INPUT GAIN regeln die Gesamtlautstärke, die Lautstärke des über den USB-Port eingehenden Audio-Signals sowie die Empfindlichkeit des analogen Audio-Eingangs.

Der farbig im eingestellten Tempo blinkende Super Knob besitzt durch seine vielfältigen Verknüpfungsmöglichkeiten eine Sonderstellung bei der Klangbeeinflussung. Er kann bis zu 128 Parameter gleichzeitig in einer einzelnen Performance steuern. Dabei steuert der Super Knob eigentlich die acht zuweisbaren Assignable Knobs links von ihm. Beim MONTAGE existieren tatsächlich acht Endlosdrehregler mit LED-Kranz, an denen man deutlich erkennen kann, wie sich die Parameter jedes der acht Assignable Knobs verändert, wenn man am Super Knob dreht.
Beim MODX sind es vier einfache Potis. Bei leuchtender ASSIGN-Taste fungieren die Potis als Assignable Knobs 1-4, drückt man nochmals auf die ASSIGN-Taste, beginnt sie zu blinken und die Potis entsprechen den Assignable Knobs 5-8. Die Augenblickswerte kann man nur im Display nachverfolgen. Mit den beiden darüber liegenden Tastern KNOB POSITION 1 und 2 werden schnell zwei beliebige Stellungen der Assignable Knobs festgehalten, die sich anschließend mit dem Super Knob zwischen diesen beiden Positionen morphen lassen.

Fotostrecke: 2 Bilder Umschalten zwischen jeweils vier Assignable Knobs. Zunächst der Bereich 1-4 … (Screenshot: Andreas Recktenwald)

Unterhalb des Super Knob finden wir die Steuerelemente für den Sequenzer sowie zwei sehr nützliche Taster:  Mit der Taste RHYTHM PATTERN kann direkt ein zur Performance passender Drum-Beat ausgewählt werden, ein interessantes Feature, auf das ich später noch genauer eingehen werde. Die Taste CONTROL ASSIGN ermöglicht eine sehr schnelle Verknüpfung des aktuell ausgewählten Parameters mit einem Controller. Rechts vom Touch-Display befindet sich das obligatorische Datenrad unterstützt von den üblichen Cursor-Tasten und den Taster-Paaren YES/NO und EXIT sowie ENTER.
Das letzte Tastenfeld auf der rechten Seite beherbergt die Bedienelemente, die den User in die verschiedenen Menüs des MODX bringt, die die Sound-Verwaltung betreffen. Die Taste PERFORMANCE öffnet den Hauptbildschirm des augenblicklich angewählten Sounds, über LIVE SET werden Performances zu einer Gruppe von Klängen, die man für einen Auftritt benötigt, zusammengefasst, und CATEGORY dient der bequemen Suche einer Performance, sortiert nach Kategorien. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die MODX-Menüs: Performance … (Screenshot: Andreas Recktenwald)

Mit der Taste UTILITY gelangt man in die Menüs für die globalen Einstellungen des MODX. Während der MONTAGE eine große beleuchtete Tasten-Matrix auf der rechten Seite des Bedienfelds bietet, um Parts und Elements bequem anzuwählen und zu muten, kann man beim MODX über die Taste PART SELECT MUTE/SOLO diese Auswahl in einem Menü auf dem Touch-Display vornehmen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Mit der PART SELECT Taste wird ein Untermenü eingeblendet, … (Screenshot: Andreas Recktenwald)

AUDITION startet für jede Performance eine passende Demophrase, man muss also noch nicht einmal selbst spielen, um einen Eindruck von einem Sound zu bekommen. Mit der SHIFT-Taste können viele praktische Befehle ausgeführt werden, wenn sie mit einer anderen Taste gleichzeitig gedrückt wird. Über EDIT können Performances und Live Sets bearbeitet werden. STORE dient zum Abspeichern nachdem etwas geändert wurde. Yamaha hat die Qualität und die Anzahl der Bedienelemente beim MODX im Vergleich zum MONTAGE stark reduziert. Trotzdem blieben alle Funktionen des MONTAGE erhalten.
Sehr praktisch ist die Tatsache, dass viele Taster drei Zustände bieten. Die Leuchtstärke zeigt den Status des Tasters an. Leuchtet er hell, ist er aktiv, ist er dunkel, so ist er inaktiv. Leuchtet er halb hell, so signalisiert er, dass er gedrückt werden kann, also in diesem Moment eine Funktion hat. Nicht verknüpfte ASSIGN-Tasten bleiben zum Beispiel dunkel. Nur wenn sie einem Parameter zugewiesen sind, leuchten sie dunkelrot und man erkennt, dass man sie beim Live-Spiel betätigen kann, um den Klang zu beeinflussen. Durch das Touch-Display sind im Vergleich zum Vorgänger MOXF wesentlich weniger Bedienelemente notwendig. Dadurch wirkt das Frontpanel aufgeräumter.

Tastatur

Die 88-Tasten GHS-Klaviatur (Graded Hammer Standard) des MODX8 besitzt im Gegensatz zum MONTAGE8 keinen Aftertouch, ist aber qualitativ hochwertig und gut spielbar. Die schwarzen Tasten besitzen eine leicht raue Oberfläche, was die Griffigkeit erhöht. Vor allem die Piano-Sounds des MODX8 lassen sich damit sehr gefühlvoll und dynamisch spielen. Für Orgel- und Synthesizer-Spielweisen ist die Tastatur gerade noch leichtgängig genug. 

Die 88-Tasten GHS-Klaviatur (Graded Hammer Standard) des MODX8 lässt sich gut spielen, ist aber ohne Aftertouch.
Die 88-Tasten GHS-Klaviatur (Graded Hammer Standard) des MODX8 lässt sich gut spielen, ist aber ohne Aftertouch.

Anschlüsse

Die Anschlüsse auf der Rückseite des MODX sind schnell aufgezählt: Ein USB TO HOST – Port sorgt für die Anbindung des Instruments an einen Computer, oder auch an ein iOS-Gerät. Ich konnte beispielsweise ein iPad direkt anschließen und Musik über das USB-Kabel in den MODX8 auf digitalem Weg einspeisen. Der USB TO DEVICE – Port ermöglicht den Anschluss eines USB-Sticks, um Daten zu übertragen. Die MIDI IN und OUT – Buchsen erlauben die Einbindung des MODX in ein MIDI-Netzwerk.
Neben einem Sustain-Pedal können auch ein frei zuweisbarer Fußtaster und zwei zuweisbare Fußpedale (Yamaha FC7) angeschlossen werden. Es gibt einen Audio Output und einen Audio Input, jeweils Stereo links und rechts, ausgeführt als unsymmetrische Klinkenbuchsen sowie einen Kopfhörerausgang. Schließlich besitzt der MODX neben dem Ein/Aus-Schalter einen Anschluss für das mitgelieferte externe Netzteil. Die Beschriftungen der Anschlüsse sind von oben schwer zu erkennen. Die Buchsen sind nur zu finden, indem man sich extrem weit über das Instrument beugt. Beim Verkabeln habe ich mich deshalb ein paar Mal verstöpselt.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Yamaha MODX8 in der Rückansicht.
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Praxis

Performances

Wie beim großen Bruder gibt es nur diesen einen Modus für Klänge. Die Zeiten von Voices oder Master-Dateien sind vorbei. Es gibt drei verschiedene Arten von Parts: Normale Parts nutzen die klassische subtraktive AWM2-Synthese der Motif-Serie, die aus maximal acht Oszillatoren, den sogenannten Elements zusammengesetzt sind. FM-X-Parts erzeugen ihre Klänge mithilfe der modernisierten Frequenzmodulation mit acht Operatoren, und Drum-Parts sind meist Percussion- oder Schlagzeugsounds, die einzelnen Tasten auf der Tastatur zugewiesen sind. 

Fotostrecke: 3 Bilder Den Unterschied der Parts erkennt man hauptsächlich am unteren Bildschirmrand: AWM2-, … (Screenshot: Andreas Recktenwald)

Eine Performance besteht wiederum aus maximal acht Parts, die aufs Keyboard gelegt und beliebig gelayert oder gesplittet werden können. Die Parts 9-16 können als zusätzliche „Mixing-Parts“ bei Bedarf (z. B. bei einer MIDI-Aufnahme mit dem internen Sequenzer oder bei Recordings mit einer DAW) hinzukommen. Die beiden getrennten Sound-Engines AWM2 und FM-X verfügen über 128 bzw. 64 Stimmen, sodass man insgesamt von einer 192-stimmigen Polyphonie sprechen kann. Beim MONTAGE ist die FM-X-Engine mit 128 Stimmen doppelt so leistungsfähig. Auch das komfortable SSS (Seamless Sound Switching), bei dem ein gespielter Sound beim Umschalten auf einen anderen Sound nicht abbricht, sondern ohne Veränderung ausklingt, ist beim MODX vorhanden. Allerdings funktioniert das nur bei Klängen, die aus maximal vier Parts bestehen. Beim MONTAGE liegt diese Grenze bei acht Parts.
Der MONTAGE bietet zwar mehr Stimmen-Power, trotzdem sind alle Performances des MONTAGE im MODX vorhanden, lediglich die Polyphonie ist geringer und SSS funktioniert nur bei weniger komplexen Perfomances. Für eine detailliertere Beschreibung der Klangerzeugung verweise ich auf den Test des MONTAGE und auch auf den aktuellen Testbericht des Betriebssystem-Updates 2.5. Eine Besonderheit der Sound Engine ist die Motion Control, mit der Klänge manuell und automatisiert, tiefgreifend moduliert werden können. Das „Motion Control“-System bietet mehrere Funktionen: Den Super Knob, den Motion Sequenzer, den Arpeggiator und den Envelope Follower. Die Ergebnisse dieser Klangmodulationen will ich auch in den folgenden Klangbeispielen deutlich machen. Auch Beats sind Teil vieler Performances, die auch durch den leistungsstarken Arpeggiator erzeugt werden. 

Blick über das Bedienpanel des MODX8 in dunkler Atmosphäre.
Blick über das Bedienpanel des MODX8 in dunkler Atmosphäre.

Soundbeispiele

Im Testbericht des MONTAGE hatte ich bereits viele Sounds in einem Video angespielt. Alle diese Klänge sind auch im MODX verfügbar. Die Pianos sind natürlich bei einem 88-Tasten-Instrument wie dem MODX8 sehr wichtig. Die akustischen und elektrischen Pianos lassen keine Wünsche offen und sind in vielen Variationen vorhanden. Das CFX-Piano ist sehr dynamisch spielbar und klingt einfach großartig. Das ebenfalls vorhandene S700-Sample klingt dagegen sachlicher. Beim Rhodes-Sound und beim Morph-Klang „CFX + FM EP“ habe ich den Super Knob mit einem angeschlossenen Fußpedal gesteuert, so blieben beide Hände frei für´s Spielen.  Die Performance „Clavi Amp Gallery“ besteht aus unterschiedlichen Sounds, die durch die Scene-Taster angewählt werden. Den DX5-Sound habe ich bei „Soundmondo“ gefunden, dazu später mehr.

Audio Samples
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CFX Concert S700 for MONTAGE CFX + FM EP CFX Padded CP80 & Pad 74 Phase Clavi Amp Gallery DX5

Bei den Orgeln gibt es die Möglichkeit, eine Art Zugriegel-Simulation zu verwenden. Einige Sounds sind aus AWM2-Parts so aufgebaut, dass jedes Element einem Drawbar entspricht. Ein Part wird daher für die ersten acht Fußlagen verwendet, ein zweiter Part erzeugt die neunte Fusslage und die verbleibenden 7 Elements sind mit Wellenformen für Percussion, Key-Klick und Nebengeräuschen belegt. Mithilfe der Fader kann man dann die Lautstärken der einzelnen Elements regeln, das klingt dann zusammen mit einem guten Leslie-Effekt wirklich echt. Der Overdrive erzeugt einen recht dreckigen Hammond-Sound. Im folgenden Video wähle ich die Performance „All 9 Bars“ aus. Durch das dauernde Umschalten der Fader kommt leider kein echtes Drawbar-Feeling auf.

Yamaha MODX8 organ Sound Demo (no talking)

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Viele Performances im MODX nutzen Motion Control und enthalten auch Beats und Arpeggios. Ich denke, dass Yamaha dem User damit Inspiration für eigene Musikproduktionen mit dem Instrument geben will. Bei Aufnahmen mit einer DAW können die Arpeggios und Beats ja leicht eingebaut und auch nachträglich verändert werden. Einen Nutzen für die Live-Performance auf der Bühne sehe ich eher weniger. Hier im Video habe ich solche Klänge angespielt, bei denen die Beeinflussung durch den Super Knob wichtig ist.

Yamaha MODX8 super knob Sound Demo (no talking)

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Hier noch ein paar ausgewählte Klänge. Die Qualität ist beeindruckend und die Beeinflussungsmöglichkeiten sinnvoll und weitreichend. Die hervorragenden Filter und Effekte des MONTAGE sind auch im MODX vorhanden und lassen keine Wünsche offen.

Audio Samples
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Rock Hard FM Linear Synth Single Line Schlager Weapon 4 Growing Wolf Legato Pitcher Motion Sweep Pop Horns Bright Oboe 3 Seattle Sections

Rhythm Pattern

Wie gehört, sind bei einigen Performances Rhythmus-Patterns unterlegt, die automatisch starten, wenn man spielt. Der Beat wird mit dem Arpeggiator erzeugt, der ja parallel auch andere Parts ansteuert und z. B. Basslinien oder Gitarren-Licks generiert. Im Gegensatz zum MONTAGE kann beim MODX sehr schnell ein – zum gerade benutzten Sound passender – Beat gefunden und in die Performance eingebaut werden. Nach Betätigen der RHYTHM PATTERN-Taste öffnet sich sofort ein Category Search-Fenster, in dem ein Drum-Kit ausgewählt werden kann. Der Performance wird automatisch ein Drum-Part zugefügt und acht zum Drum-Kit passende Rhythmus-Patterns in den Arpeggiator geladen. 

Das Menü „Rhythm Pattern“. (Screenshot: Andreas Recktenwald)
Das Menü „Rhythm Pattern“. (Screenshot: Andreas Recktenwald)

Beginnt man auf der Tastatur zu spielen, startet der Beat, und man kann über Soft-Buttoms auf dem Touch-Display zwischen den verschiedenen Rhythmen wechseln. Hat man einen passenden Groove gefunden, kann man die Performance auch mit dem neu gebildeten Drum-Part abspeichern. Im folgenden Video reduziere ich zunächst den Hallanteil des Sounds und wähle anschließend einen Beat.

Yamaha MODX8 rythm Sound Demo (no talking)

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Recorder und DAW-Anbindung

Der eingebaute MIDI- und Audio-Recorder ist kein vollwertiger Sequenzer, sondern dient eher dem Festhalten eigener Ideen direkt am Keyboard. Es können 16 MIDI-Spuren Realtime aufgenommen werden. Die Soundbeispiele für diesen Test habe ich mit dem WAV-Recorder gemacht, der das live gespielte Audio-Signal auf einen USB-Stick aufnimmt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Aufnahme-Möglichkeiten des MODX sind beschränkt … (Screenshot: Andreas Recktenwald)

Für Musikproduktionen aller Art kommt man mit der kostenlos beiliegenden DAW-Software Cubase AI wesentlich komfortabler ans Ziel, denn im MODX sind ein USB-MIDI- und ein Audio-Interface integriert. Es genügt ein USB-Kabel um den MODX MIDI- und Audio-seitig mit dem Computer zu verbinden. Dabei können dann bei 44,1 kHz Audio-Daten hin- und hergeschickt werden. Zwei Stereo-Kanäle werden vom Computer empfangen und fünf Stereokanäle werden zur DAW geschickt. Beim MONTAGE können auch höhere Samplingraten bis zu 192 kHz eingestellt werden. Der MODX ist auch class compliant beim Anschluss eines iPads oder iPhones. Schließt man ein iOS-Device an den USB-Port des MODX an, so werden dessen Audio-Signale digital in das Instrument übertragen und können direkt verwendet werden. Der USB VOLUME Drehregler ist sehr praktisch. Damit lässt sich die Lautstärke der USB-Signale schnell anpassen. Beim MONTAGE ist ein solcher Hardware-Regler nicht vorhanden, der Pegel muss in einem Untermenü verändert werden. Im Gegensatz zum MONTAGE ist mit dem MODX keine DAW-Fernsteuerung möglich.

Sonstiges

Der Samplespeicher des MODX ist etwas kleiner als der des großen Bruders: 1 GB umfasst das Flash ROM, beim MONTAGE sind es 1,7 GB.  An Werks-Wellenformen stehen auch 5,97 GB zur Verfügung. Das Speicher-Konzept ist wie im MONTAGE aufgebaut. Es gibt die überaus praktischen Live Sets um Performances für die Bühne griffbereit zu haben und acht Library-Bänke, um komplette Klang-Archive zu laden und sofort aufrufen zu können. Das noch im September erschienene Update auf Betriebssystem 1.10 entspricht übrigens – was die Neuerungen angeht – exakt dem Update 2.5 des MONTAGE. Damit ist also auch der kleine MODX auf dem neuesten Stand. Auch die mit der vollautomatischen Software SampleRobot 6 Montage Edition erstellten Libraries können in den MODX geladen werden.
Hinweis:  Die für den Yamaha MONTAGE erhältliche Gratis-Version der SampleRobot6 Software ist für den MODX leider nicht kostenlos erhältlich. Wo man die sehr praktische Software erhält, zeigt dieser Link.
Mithilfe der App „FM Converter“ können originale DX7 Sound Libraries in MODX-kompatible MONTAGE-Libraries übertragen werden. Die kostenlose Software MODX Connect vereinfacht die Nutzung des MODX in Verbindung mit einer DAW. Alle Klänge des Synthesizers werden damit in einem Projekt abgespeichert, sodass sie beim nächsten Mal wieder genauso aufgerufen werden können. Besonders interessant finde ich die App Soundmondo, eine „Social Sound Sharing“ Software von Yamaha, mit der User ihre Performances online stellen und Klänge von anderen Usern downloaden können. Das funktioniert erstaunlich gut, man benötigt dafür lediglich den Browser „Google Chrome“ und ein USB-Kabel. 

Fotostrecke: 3 Bilder Mit Soundmondo, der Sound-Sharing-Software … (Screenshot: Andreas Recktenwald)

Per MIDI-Dump werden dann die Sounds transferiert. Natürlich geht das nur, wenn auf Preset-Wellenformen zurückgegriffen wird. Hoffentlich setzt sich dieses System des kostenlosen Sound-Tauschs durch, denn das würde Usern viel Arbeit ersparen, die sich andere Keyboarder schon gemacht haben. Ich habe beispielsweise mit Soundmondo in kurzer Zeit ein paar wirklich gute FM-Sounds gefunden.

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Fazit

Fassen wir zusammen: Der MODX ist eigentlich ein kleiner MONTAGE, denn er bietet nicht nur dieselben Sounds, sondern auch dieselben elementaren Bedienelemente wie Touch-Display und Super Knob. Mit den beiden Klangerzeugern AWM2 und FM-X sowie den unglaublich flexiblen Modulationsmöglichkeiten, findet man alles, was man für die verschiedensten Musikrichtungen braucht. Folgende Abstriche muss man im Vergleich zum großen MONTAGE machen: Der MODX bietet im FM-X-Bereich nur 64 Stimmen statt 128. Er hat nur einen Stereo-Audio-Ausgang und nicht zwei. Der MODX hat wesentlich weniger Bedienelemente, es können aber alle Funktionen erreicht werden. Das SSS (Seamless Sound Switching) ist nicht so komfortabel wie beim MONTAGE.
Die Tastatur besitzt kein Aftertouch und ist – genau wie die Drehregler und Fader – nicht ganz so hochwertig. Pitch Bend- und Modulationsrad liegen jetzt etwas ungünstig oberhalb der Tastatur, ein Ribbon Controller ist nicht vorhanden. Schließlich ist das Flash-ROM für eigene Samples mit 1 GB kleiner ausgefallen als im Spitzenmodell. Für den Anwender, der diese Nachteile als nicht gravierend erachtet, ist der MODX ein Traum. Er kostet nämlich weniger als die Hälfte des großen Bruders und ist auch erheblich leichter zu transportieren. Der MODX6 ist sehr kompakt und stellt für seine Größe ein wahres Kraftpaket dar. Der MODX7 ist die Variante des MODX6 mit einem größeren Tatstaturumfang und 76 Tasten, während der MODX8 nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Studio als Masterkeyboard bestens geeignet ist. Auch für MONTAGE-Besitzer kann der MODX ein praktisches Ersatz- oder Zweit-Keyboard sein. Yamaha hat die Messlatte in der Synthesizer-Mittelklasse mit dem MODX ein gutes Stück angehoben!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Großartiger Sound des MONTAGE
  • Kompatibilität zu vielen Yamaha Synths
  • Touch-Display und Super Knob
  • Kompakte Masse, geringes Gewicht
  • Preis
  • Rhythm Pattern Funktion
Contra
  • Pitch Bend- und Modulationsrad liegen ungünstig
  • Anschlüsse von oben schwer erkennbar
  • Externes Netzteil
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Yamaha MODX8 Test
Für 1.599,00€ bei
Der MODX ist nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Studio als Masterkeyboard sehr gut geeignet. Auch kann der MODX als praktisches Ersatz- oder Zweit-Keyboard dienen.
Der MODX ist nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Studio als Masterkeyboard sehr gut geeignet. Auch kann der MODX als praktisches Ersatz- oder Zweit-Keyboard dienen.

Weitere Infos zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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