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Tama S.L.P. Super Aluminium Snare Test

Hier und heute auf dem Prüfstand befindet sich die Tama S.L.P. LAL145, eine 14“x 5“ große Snare aus der Sound Lab Project Reihe, die auf den Namen „Super Aluminium“ getauft wurde und in diesem Test nachweisen muss, dass sie ihrem viel versprechenden Namen gerecht wird. ‘Super’ hieß auch schon eine sehr ähnliche und sehr berühmte Snare von Ludwig, die ihrerseits für Funk, Latin oder Fusion sehr geeignet war. Dabei stellt sich natürlich die Frage, welchen Effekt das Wörtchen „Super“ überhaupt noch hat in einer Zeit, in der alles irgendwie nur „meeeeeeeeega“ ist. Superman, Supermarkt und Super bleifrei versprühen dann doch am ehesten noch eine Art nostalgischen Charme, worauf es durchaus auch die findigen Tama Konstrukteure bei dieser Leichtmetalltrommel abgesehen haben könnten.

Die Tama LAL Super Aluminium aus dem Sound Lab Project
Die Tama LAL Super Aluminium aus dem Sound Lab Project

Versucht man sich wie hier an einem verchromten Aluminiumkessel, geht das kaum, ohne sich respektvoll mit der legendären Supra Phonic von Ludwig auseinanderzusetzen. Diese durch sämtliche Rock-Schlagzeuger der 60er und 70er-Jahre unfassbar populär gewordene Trommel, die einen wahren Siegeszug durch die internationale Studiolandschaft vollzogen hat, wird für Snare Drums dieser Bauart wohl noch lange das Maß aller Dinge bleiben. Wieviel „Supra“ in der „Super“ steckt und ob sie vielleicht doch echt „mega“ ist, werde ich in diesem Test ergründen.

Details

Rein optisch erinnert die LAL 145 sogar eher an die Urahnen der Supra Phonic, die genau wie der Testling „Super“ hießen, und zwar „Super Ludwig“. Das liegt vornehmlich an den Tube Lugs aus verchromtem Messing, die einen schicken Vintage-Look erzeugen. Zehn dieser feschen Röhren befinden sich an dem 1,6 Millimeter starken Aluminiumkessel, dessen Kanten im 45°-Winkel nach innen gebogen sind und dort stattliche 15 Millimeter hineinragen. Um die MItte des Kessels herum verläuft eine Ausbuchtung, die wir auch von den Ludwigs kennen. Die hochwertigen Evans Felle – G1 coated als Schlagfell und Hazy 300 auf der Unterseite –  werden von Sound Arc Hoops gehalten. Bei Letzteren handelt es sich um eigens für einige S.L.P.-Modelle entwickelte Spannreifen, die aus 2,3 Millimeter dickem, dreifach geflanschtem Stahl bestehen und an der Oberseite – Slingerland lässt grüßen – nach innen gebogen sind.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein Blick über den Kesselrand

Der 20-spiralige Carbon-Stahl-Teppich aus der Starclassic-Serie wird mittels eines im 90°-Winkel klappbaren mechanischen Hebels gespannt. Während die gewünschte Teppichspannung stufenlos durch ein hinter dem Hebel positioniertes Kunststoffrädchen eingestellt werden kann, erfolgt die Befestigung der Snares auf beiden Seiten durch Klemmen, die mit je zwei Vierkantschrauben angezogen werden. Insgesamt gibt es an der Verarbeitung nichts zu bemängeln. Die Verchromung ist perfekt, die Fellauflageflächen sind, ebenso wie das Snare Bed, sauber und gleichmäßig gearbeitet, und alle Stellen, an denen Metall auf Metall trifft, sind mit Kunststoffscheiben unterlegt. Auch die Stimmschrauben sind durch je eine Metall- und eine Kunststoffscheibe akustisch vom Spannreifen isoliert. Und trotz des uneingeschränkten Lobes taucht auf den letzten und ganz genauen Blick ein kleines Fragezeichen auf: am unteren Kesselrand, von innen verdeckt durch das umgebogene Material und von außen versteckt unter dem Ring des Resonanzfells, befinden sich jeweils zwei einander gegenüber liegende, kleine Bohrungen. Welchen Sinn das haben könnte, bleibt völlig unklar, und deshalb stelle ich mir jetzt einfach mal vor, dass der chinesische Betriebspraktikant in einem unbeobachteten Moment die Gelegenheit genutzt hat, seinen neuen Diamantbohrer zu testen. Vielleicht handelt es sich ja auch um Magic Sound Holes, die womöglich das große Geheimnis der im folgenden zu testenden Klangeigenschaften dieser Trommel sind.

Fotostrecke: 4 Bilder Starclassic Hi-Carbon Steel Snappy Snares
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Profilbild von Gustav Schramm

Gustav Schramm sagt:

#1 - 05.05.2021 um 07:42 Uhr

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Hallo,
die beiden kleinen Löcher im/am Rand der Snare Drum sind gewollt! - sie dienen wohl bei der Verchromung zum Aufhängen des Kessels beim Eintauchen ins „Chrombad“ (Galvanisieren), und sie haben auch den Zweck, daß überschüssige Flüssigkeit abfließen kann. Man findet diese Löchlein auch in älteren Sonor und LUDWIG Snares (bestimmt such noch bei anderen Herstellern...)

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