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Tama 14“x6“ Star Solid Spruce und Zebrawood Snares Test

Auf der Suche nach dem optimalen Kessel für den perfekten Snaresound sind Trommelbauer schon so ziemlich jeden Weg gegangen: Holz, Metall, Fiberglass, Carbon, Acryl, ja selbst Kombinationen dieser Materialien werden zu dick- oder dünnwandigen Kesseln verarbeitet, mit Luftausgleichslöchern unterschiedlicher Größe und Anzahl versehen und in allen erdenklichen Größen angeboten. Trotzdem besinnt man sich bei Tama und auch bei anderen Herstellern offenbar auf die guten alten Zeiten und bietet wieder Solid Shell Snares an. Diese einlagig konstruierten Kessel sind schon seit den 1930er Jahren bewährter Garant für einen erstklassigen Snaresound. Verbunden mit dem edlen Design der „Star“ Serie und Tamas hochwertiger Hardware, scheinen hier die Zutaten für eine ausgezeichnete Snaredrum parat zu liegen. Doch halten die 14“x6“ großen Snares, die auf die Namen „Spruce“ und „Zebraw“ hören, auch klanglich, was sie versprechen?

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Vor allem zeitlich kommen diese Snares, wenn auch nicht in diesem Sinne konzipiert, zum aktuellen Vintage Hype auf dem Schlagzeugmarkt gerade rechtzeitig. Wie einst Slingerlands Premium-Serie „Radio King“ verfügt nun also auch Tamas Top-Linie „Star“ mit ihrem einschichtigen Kessel über einen Stern am Snaredrum-Himmel. Anders als bei gewöhnlichen Schichtholzesseln ist bei Solid Shells der über Wasserdampf gebogene Kessel nur an einer Stelle verklebt, was sich positiv auf die Schwingungseigenschaften auswirkt. Zudem wird eine Menge Klebstoff gespart, der bei herkömmlichen Kesseln nötig ist, um die Holzlagen miteinander zu verbinden, was sich ebenfalls auf das Resonanzverhalten auswirkt. Wie das Ganze dann im Detail verarbeitet wurde und was es bezüglich des Sounds bringt, erfahrt ihr im folgenden Test.

One size fits all

Die Star Solid Shell Snare Modelle sind ausschließlich in der Größe 14“x6“ erhältlich. Neben den vorliegenden Snares aus Fichte und Zebraholz (Zebrano) werden die Massivholzkessel auch aus Ahorn und Mahagoni gefertigt. Alle Modelle sind, abgesehen von der Holzsorte, jeweils baugleich. Der Kessel mit einer Wandstärke von sieben Millimetern wird zusätzlich von einem ebenfalls sieben Millimeter breiten Holzring auf der Ober- und Unterseite verstärkt. Somit handelt es sich genau genommen um einen dreiteiligen Kessel, da diese Verstärkungsreifen natürlich auch verleimt werden müssen. Betrachtet man die Snares von innen, zeigt sich vor allem beim Zebrano-Kessel eine beeindruckende Maserung. Auf der Außenseite ist bei beiden Trommeln mittig ein edles Inlay eingearbeitet, welches den Look weiter aufwertet. Die Außenseite des Zebrano-Kessels ist mit einem dunklen Hochglanzlack versehen, der die außergewöhnliche Maserung des Holzes sichtbar lässt. Zur Ober- und Unterseite hin wird der Lack allmählich dunkler, was für eine leichte Sunburst-Optik sorgt. Der Kessel der „Spruce“ Snare hingegen ist lediglich mit einer dünnen, matten Öl-Versiegelung versehen worden. Die Nahtstellen der Kessel sind von innen nur schwer zu erfühlen und auf der Außenseite kaum sichtbar hinter der Snare-Abhebung platziert. Hier wurde sehr sauber gearbeitet. Auf der Fellauflagefläche sind die Kessel in einem üblichen 45°-Winkel gegratet und nach außen relativ rund gehalten, was für mehr Fellkontakt und damit gemeinhin für einen fokussierteren Sound mit weniger scharfen Obertönen sorgt. Die Verarbeitung der Holzkessel zeigt ein beeindruckend hohes Niveau.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Kessel der „Zebraw“ Snare offenbart eine wunderschöne Maserung.

Nur das Beste für den optimalen Kessel

Das Snarebed auf der Unterseite des Kessels verläuft sanft und ist sehr sauber ausgearbeitet. Beim Snareteppich handelt es sich um Tamas hochklassiges Super Sensitive Hi-Carbon Modell mit 20 Spiralen, welches sich durch die „Linear Drive“ Abhebung an- und abheben lässt. Die Abhebung ist beidseitig einstellbar und hat an beiden Justierschrauben eine Art Ratsche, durch die sich die Spannung in kleinen Schritten verstellen lässt, was einem selbsttätigen Verstellen während des Spiels entgegen wirkt. 
Für die optimale Ansprache des Teppichs wurden in die Kessel jeweils drei Luftausgleichslöcher im schicken Holz-Look eingearbeitet. Um das Gewicht der komplett verchromten Kessel-Hardware zu reduzieren und den Kesseln unnötig viele Bohrlöcher zu ersparen, sind acht gummiunterlegte Doppelspannböckchen mit jeweils zwei Schrauben an den Trommeln montiert worden. Diese halten mit kunststoffunterlegten Spannschrauben die Gussspannreifen, welche den hochwertigen Look der Trommeln zusätzlich unterstreichen, in Position. Das Badge wurde bei der „Spruce“-Snare, anders als bei ihrem Zebrano-Gegenstück, nicht unter dem Lack versiegelt, sondern mit zwei Schrauben an der Vorderseite des Kessels angebracht. Jetzt bin ich gespannt, wie sich die beiden Hölzer im Klangtest schlagen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Abhebung der Snares arbeitet dank eingebautem Widerstand geräuschlos.
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