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Tama S.L.P. Black Brass Snare

Aus dem Sound Lab Project der Firma Tama erreicht uns heute das Modell LBR1465 “Black Brass”, eine 14x 6,5″ große Messing-Snaredrum, deren stattliches Gewicht vermuten lässt, dass irgendwo in China versehentlich ein Sack Blei in die Kupfer-Zink Legierung gefallen ist um in Europa für Entzückung unter den Hardcore-Metallern zu sorgen. Dieser Test soll unter anderem klären, ob es sich hier um ein Produkt aus der Kategorie “Masse statt Klasse” oder doch eher “Klasse durch Masse” handelt. Selbstredend wollen wir natürlich auch wissen, ob sich diese schwere Trommel ausschließlich für die vom Hersteller empfohlenen Musikrichtungen Heavy Metal, Hard Rock und Progressive eignet.

Tama_SPL_Black_Brass_frontal


Da die Snare ja traditionell im Zentrum des Drum Sets steht und in den meisten Spielarten populärer Musik die entscheidenden rhythmischen Punkte markiert, darf man ihr durchaus auch eine stilprägende Funktion zugestehen. An dieser Stelle setzt das Sound Lab Project von Tama an und versucht, für jede musikalische Anforderung die passende Materialkonfiguration zu erstellen. Anforderungsprofil für die vorliegende Black Brass: Durchsetzungsvermögen im sehr lauten Umfeld. Dann wollen wir doch mal sehen, ob wir gemeinsam gegen das Schnarchen meines Katers ankommen.

Details

Zuerst gilt es aber, das Testgerät genauer zu betrachten. Der nahtlose, in China hergestellte Kessel kommt in den klassischen Rock’n’Roll-Maßen 14x 6,5 Zoll daher, und sein gefühltes Übergewicht könnte daher rühren, dass der Kessel mit einer Stärke von 1,5 Millimetern ein wenig kräftiger ist als vergleichbare Trommeln dieses oder anderer Hersteller. Die makellos im 45 Grad-Winkel nach innen gebogenen Kanten bieten eine saubere Auflagefläche für die hochwertigen Felle aus dem Hause Evans. Namentlich wären das ein G1 coated als Schlagfell und ein Hazy 300 als Resonanzfell. Gleichmäßig und sanft verläuft das Snarebed auf der Unterseite. Darauf gebettet liegt ein ultrabreiter Teppich aus 42 Hi-Carbon Stahlspiralen. Sowohl die 20 Single Lugs aus der Starclassic Serie als auch die 2,3 Millimeter starken Stahlspannreifen tragen eine schwarze Nickelbeschichtung, was auch für die Spannschrauben und die Abhebung gilt. Im Einklang mit dem schwarz polierten Kessel ergibt das ein edel anmutendes, stimmiges Bild. Bei der eben erwähnten Teppichabhebung handelt es sich um eine Klapphebelmechanik mit einer stufenlos verstellbaren Schraube für die Spannung. Sowohl auf der Hebelseite als auch am so genannten Butt End werden die Haltebänder des Teppichs unter Zuhilfenahme zweier Vierkantschrauben zwischen zwei Metallplatten eingeklemmt.

Fotostrecke: 4 Bilder 2,3 Millimeter Stahlspannreifen

Das Material und dessen Verarbeitung genügt hier allerhöchsten Ansprüchen. Überall da, wo Metall auf Metall trifft, sorgen Plastikunterleger für ein reibungsloses Aufeinandertreffen. Auch die Innenseite des Kessels lässt Konzept und Sorgfalt erkennen, wobei besonders die Befestigung der Böckchen zu erwähnen wäre. Die vier Schrauben der jeweils übereinander liegenden Lugs werden dort durch eine speziell gefertigte, gemeinsame Metallunterlage geführt, während zirka fünf Millimeter breite Zylinder dafür sorgen, dass die Schrauben nicht direkt auf die Kesselwand drücken. Abschließend dann noch der Hinweis auf das Vorhandensein eines obligatorischen Loches zum Entweichen der Luft und eines eigenen Badges, auf dem die Initialien des Sound Lab Project (S.L.P.) in Großbuchstaben prangen. Auf der Innenseite befindet sich als Pendant ein Aufkleber, der die Seriennummer und den Hinweis auf den Herstellungsort enthält.

Fotostrecke: 4 Bilder Der einfache Klapphebelmechanismus sorgt für Spannung
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Praxis

Nachdem die knapp sechs Kilo auf ein Stativ gewuchtet sind, wird sich endlich zeigen, ob die tadellose Verarbeitung und das klare Konzept auch im klanglichen Bereich Früchte tragen. Und siehe da, in diesem Fall wird sehr schnell deutlich, dass die Black Brass hält, was sie verspricht. Tiefe und Materialstärke des Kessels sorgen für den erwarteten Punch und die recht hohe Grundlautstärke. Die dreifach geflanschten Stahlspannreifen korrespondieren sehr gut mit dem warmen Klang des Messingkessels, und das daraus resultierende Verhältnis zwischen Attack, Volumen und Obertönen wirkt extrem stimmig. Hier kann man sogar sehr lautes Spielen als angenehm empfinden. Entscheidend für die Kompaktheit des Klanges ist sicherlich auch der überdurchschnittlich breite, hochwertige Snareteppich. Er spricht sehr sensibel an, dämpft das Schwingungsverhalten des Resonanzfelles und füllt den Sound durch seine Rauschkraft gleichzeitig auf. Insbesondere in hohen Stimmungslagen sorgt er dafür, dass der Klang voluminös bleibt. Löst man den Teppich durch Betätigen der nahezu geräuschlos ein- und ausrastenden Hebelmechanik, wird man mit der Erkenntnis belohnt, dass diese Trommel auch mit frei schwingendem Resonanzfell hervorragend klingt, und das in allen Dynamikbereichen. Die beste Performance erhält man allerdings bei strammer Spielweise in mittlerer Stimmung. Hier entwickelt die Black Brass ihre ganze Strahlkraft mit einem durchsetzungsstarken Rimshot, vollem Volumen, kontrollierten Obertönen und perfekter Übertragung leiserer Schläge durch den Teppich. Was will man mehr? Vielleicht auch mal leise spielen! Hier die gute Nachricht: auch das ist durchaus möglich, und wenn man dann noch stark dämpft, erzielt man einen herrlich platschigen Sound, mit dem man auch außerhalb von Wacken punkten kann. Das gilt besonders für eine sehr tiefe Stimmung. Ach ja, auch der Rimclick kann bedenkenlos ausgeführt werden, denn er klingt satt und ausgewogen. Die bereits erwähnte hervorragende Verarbeitung zahlt sich natürlich auch in der Funktionalität aus. Die Trommel ist leicht in Stimmung zu bringen und hält diese auch, weil die leicht laufenden Stimmschrauben jeweils mit Plastik- und Metallscheibe unterlegt sind.

Audio Samples
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Hohe Stimmung Solo Hohe Stimmung Groove Mittlere Stimmung solo Mittlere Stimmung Groove Mittlere Stimmung gedämpft Ohne Teppich im Set Sehr tiefe Stimmung Rimclick-Groove
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Fazit

Der Test der 14″ x 6,5″ Black Brass Snare aus dem Sound Lab Project von Tama lässt schon deutlich erahnen, dass das Vorhaben des japanischen Traditionsherstellers, hochwertige Snare Drums für unterschiedliche musikalische Anforderungen zu entwickeln, geglückt ist. Trommeln dieser Qualität, was sowohl Verarbeitung als auch Klangeigenschaften angeht, wären früher im mittleren Preissegment undenkbar gewesen. Dieser Messingkessel wurde für vornehmlich härtere Gangarten konzipiert und besticht durch Lautstärke, Punch und Volumen, und das, ohne die Nerven des Spielers und anderer Anwesender zu strapazieren. Der Sound ist nämlich sehr ausgewogen und kann auch in anderen Stilistiken, wo filigrane Töne angesagt sind, für Freude sorgen. Auch bei der Erstausstattung von Befellung und Snareteppich geht Tama keine Kompromisse ein und liefert die Trommel mit hochwertigen Evans Fellen und einem hauseigenen 42-spiraligem Teppich aus. Eine durchweg gelungene Snare, die die Vorfreude auf die anderen Sound Lab Modelle durchaus zu schüren weiss. Mehr in Kürze.

Tama_SPL_Black_Brass_Snareside
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hervorragende Verarbeitung
  • ausgewogener, druckvoller Klang
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • (kein Contra)
Artikelbild
Tama S.L.P. Black Brass Snare
Für 579,00€ bei

Technische Spezifikationen

Kessel: 1,5 Millimeter starker nahtloser Messingkessel
Spannreifen: 2,3 Millimeter Stahl
Böckchen: 20 Starclassic Lugs
Abhebung: MCS70 Quick Touch Strainer
Teppich: 42 Hi-Carbon Stahlspiralen
Felle: Evans G1 coated, Hazy 300
Finish: Black Nickel plated (Kessel und Hardware)

Preis: UVP 435,- Euro

technische Spezifikationen
  • – Typenkürzel: LBR1465
  • – Kessel: 1,5 Millimeter starker nahtloser Messingkessel
  • – Spannreifen: 2,3 Millimeter Stahl
  • – Böckchen: 20 Starclassic Lugs
  • – Abhebung: MCS70 Quick Touch Strainer
  • – Teppich: 42 Hi-Carbon Stahlspiralen
  • – Felle: Evans G1 coated, Hazy 300
  • – Finish: Black Nickel plated (Kessel und Hardware)
  • – Preis: 435,00 € UVP
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