Anzeige

Swissonic MM-3 Test

Swissonic ist eine Hausmarke des Musikalienhändlers Thomann, deren Produktsortiment einen klaren Fokus auf preiswerte Audio- und MIDI-Geräte für das (Home-)Studio legt.

B05_Swissonic_MM_3_Paar_Front_schraeg_rechts_oben

Der kompakte Studiomonitor MM-3 rundet die Auswahl des Herstellers mit seinem lediglich 3,5 Zoll messenden Tieftöner größen- und preisbezogen nach unten hin ab.
Was man von einem Paar Aktivmonitore für deutlich unter 100 Euro erwarten kann, wollen wir im folgenden Test herausfinden. Für welche Klientel könnten die kleinen Brüllwürfel interessant sein und welche Kompromisse muss man gegebenenfalls eingehen?

Details

Bauweise der Swissonic MM-3

Der paarweise angebotene Swissonic MM-3 ist ein aktiver 2-Wege-Nahfeldmonitor mit 3,5-Zoll-Tieftöner und einem Natural-Silk-Hochtöner von 0,75 Zoll (Crossover Frequenz: 2,7 kHz), wie er auch im größeren und höher positionierten Modell Swissonic ASM5 zum Einsatz kommt. Der Antrieb erfolgt über einen Class-D-Stereoverstärker mit einer Leistung von 2 x 25/30 Watt (RMS/Peak). Da der Verstärker sowie die Anschlüsse in lediglich einer Box des Monitorpaares untergebracht sind, bringen beide Lautsprecher ein leicht abweichendes Gewicht von 2,3 beziehungsweise 2,1 kg auf die Waage, die Maße sind mit kompakten 14 x 20 x 16,5 cm (B x H x T) aber identisch. Eine kreisrunde Bassreflexöffnung befindet sich im oberen Drittel der Rückseite beider Boxen.

Fotostrecke: 3 Bilder Anschlüsse und Verstärker befinden sich in der linken Box.

Swissonic MM-3: Verarbeitung

Der in China gefertigte Monitor ist augenscheinlich seriös und fehlerfrei verarbeitet und die farbliche Gestaltung in schwarz und weiß ist aus ästhetischer Sicht eine gute und stilsichere Wahl. Die Kunststoffoberflächen des Gehäuses offenbaren allerdings im direkten Vergleich mit meinen ebenfalls schwarzen Neumännern und den iLoud-Micro-Monitoren von IK Multimedia, dass wir es mit einem günstigeren Modell zu tun haben. An der Funktionalität der Anschlüsse und Bedienelemente auf der Geräterückseite gibt es aber absolut nichts zu kritisieren, alle Stecker sitzen fest in den solide verbauten Anschlussbuchsen und auch das Poti zur Regelung der Lautstärke macht einen robusten Eindruck. Da habe ich bei teureren Markengeräten definitiv schon schlechtere Qualität gesehen!

Fotostrecke: 3 Bilder Der günstige Swissonic-Monitor (made in China) ist durchaus solide verarbeitet.

Swissonic MM-3: Lieferumfang

Der Lieferumfang des Swissonic MM-3-Pärchens beinhaltet ein 18V-Netzteil, das Netzspannungen von 100 bis 240 Volt (AC, 50/60 Hz) akzeptiert, ein etwa 1,5 m langes Lautsprecherkabel zum Anschließen der passiven Box sowie eine gedruckte Bedienungsanleitung in deutscher und englischer Sprache. Ein paar Gummifüße hätten das Bild noch abgerundet, aber die muss man sich dann wohl im Baumarkt besorgen, falls man nicht sowie schon die Anschaffung von Isolation Pads oder kleinen Stativen eingeplant hat, was für Lautsprecher, die man vermutlich auf dem Arbeits- oder Schreibtisch positioniert, eine gute Wahl ist.

Lieferumfang des Monitor-Paares
Lieferumfang des Monitor-Paares

Anschlüsse/Bedienelemente Swissonic MM-3

Auf der Rückseite des aktiven Monitors des Swissonic-Pärchens befinden sich sämtliche Anschlüsse zur Außenwelt, wobei das Vorhandensein von symmetrischen Eingängen (TRS) als Option zu den RCA-Buchsen in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich ist. Top! Eine Klangregelung bietet Swissonics Einstiegsmodell allerdings nicht, womit der Lautstärkeregler neben dem Powerschalter, dessen Status anhand einer blau leuchtenden LED auf der Vorderseite des Speakers angezeigt wird, das einzige wirkliche Bedienelement ist. Die passive Box wird zum Betrieb über Kabelklemmen mit dem mitgelieferten Lautsprecherkabel angeschlossen.

Anzeige

Praxis

Aufstellung der Swissonic MM-3 und Testumgebung

Für den Test habe ich die Swissonic MM-3 auf Isolation Pads, die lustigerweise teurer sind als die Boxen, freistehend auf meinem Studiotisch positioniert. Die Kantenlänge des Stereodreiecks beträgt (im Wechsel mit meinen Vergleichsmonitoren) 1 bis 1,20 m, was einer typischen Nahfeldaufstellung entspricht. Als Audiomaterial habe ich einen stilübergreifenden Mix vertrauter Fremd- und Eigenproduktionen verwendet sowie diverse Hörproben mit Rauschgeneratoren, Sweeps und virtuellen Instrumenten durchgeführt. Als D/A-Wandler kam das Interface Universal Audio Apollo 8 unter Verwendung von Cordial-Kabeln zum Einsatz.

Die Swissonic MM-3 werden natülich im Nahfeld getestet.
Die Swissonic MM-3 werden natülich im Nahfeld getestet.

Der erste Eindruck der Swissonic MM-3 im Test

Obwohl ich mich mittlerweile daran gewöhnt haben sollte, überrascht mich eine kraftvolle Wiedergabe über kleine Lautsprecher immer wieder. Darüber hinaus finde ich es absolut bemerkenswert, dass allenfalls marginales Rauschen, Brummen und nur geringe Einstreuungen von Mobiltelefonen zu vernehmen sind, wenn man das Smartphone während des Gesprächs unmittelbar an den aktiven Speaker hält. Mir sind ausgewiesene Profigeräte bekannt, die in allen diesen Punkten sensibler reagieren.

Erster Eindruck: positiv!
Erster Eindruck: positiv!

Swissonic MM-3 Test: Sound

Vorweg: Die MM-3-Monitore klingen deutlich besser als ich es in dieser Preisklasse erwartet habe! Vor einiger Zeit habe ich mir für mein Büro ein ähnliches Monitorpaar gekauft, das sogar noch etwas teurer war und ein viel diffuseres Klangbild aufwies.
Der Swissonic-Monitor klingt relativ knackig und direkt, was an seiner geschmackvoll prominenten Höhenwiedergabe und überraschend frischen Transientenabbildung liegt. Hierdurch werden etwa Gesangsspuren adäquat und weitgehend färbungsfrei herausgestellt und auch der Übergang zum mittleren Frequenzbereich ist durchaus gelungen und weder unterrepräsentiert noch nasal oder topfig.
Bis dahin ist die Frequenzabstimmung weitgehend homogen und brauchbar. Schwächen offenbaren sich dann so allmählich ab den unteren Mitten und im Bassbereich, was für eine Box dieser Größenordnung und einer unteren Grenzfrequenz des Übertragungsbereichs von 75 Hz aber keine wirkliche Überraschung ist. Auch wenn der quantitative Bass sich weitgehend ins Gesamtbild einfügt, klingt er bei beatlastiger Musik dann doch etwas pappig und neigt deutlich zur Kompression und vereinzelten Resonanzen.
Zum Mischen und Mastern eines Trap-Tracks sollte man also andere Abhörwerkzeuge nutzen, für viele andere Anwendungen und zum Hobbygebrauch mag diese Darstellung aber auch durchaus ausreichend sein. Ein interessanter Vergleich mit meinen iLoud-Micro-Monitoren von IK Multimedia beweist, dass es nicht allein auf die Größe ankommt. Diese noch kleineren, aber deutlich teureren Aktivmonitore bieten eine spürbar tiefere und dynamischere Basswiedergabe, eine lebendigere Tiefenstaffelung sowie ein besseres Matching von rechter und linker Box inklusive einer Klangregelung, die bei den Swissonic-Monitoren nicht vorhanden ist.
Ruft man sich ins Gedächtnis zurück, dass sich die MM-3-Speaker im tiefsten „Preissegment-Keller“ von aktiven Studiomonitoren befinden, so sind die Wiedergabeeigenschaften insgesamt als absolut positiv zu bewerten.

Anzeige

Fazit

Das aktive MM-3-Paar von Swissonic liefert ein preisbezogen überraschend zufriedenstellendes Bild mit einer insgesamt frischen und verhältnismäßig transparenten Wiedergabe ab. Dass man bei der kompakten Größe keine Wunder bei der Wiedergabe tiefer Frequenzen erwarten kann, ist keine wirkliche Überraschung, obwohl mein noch kleinerer Vergleichsmonitor iLoud Micro Monitor von IK Multimedia beweist, dass ein potenter Bass mit „Monitorzwergen“ durchaus möglich ist – allerdings zu einem mehr als dreimal so hohen Preis. Die Swissonic-Monitore sind preisbewussten Homerecording-Einsteigern durchaus zu empfehlen, selbst Profis können unter Umständen von den kompakten Speakern als Zweitabhöre oder transportfreundliche Kontrollmonitore beim mobilen Einsatz profitieren, wobei für sensible Beurteilungen präzisere Abhörwerkzeuge zu bevorzugen sind. 

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • preisbezogen überraschend solide Wiedergabeeigenschaften
  • frische Transienten- und Höhenabbildung
  • sehr günstig
  • nahezu frei von Rauschen, Brummen und Einstreuungen
  • sehr kompakte Maße
  • symmetrische Eingänge (TRS)
Contra
  • keine Klangregelung
  • schwache Basswiedergabe
Artikelbild
Swissonic MM-3 Test
Für 79,00€ bei
B08_Swissonic_MM_3_Paar_seitlich_schraeg
Erster Eindruck: positiv!

Features und Spezifikationen

  • aktiver 2-Wege-Nahfeldmonitor
  • Basstreiber: 3,5 Zoll
  • Hochtöner: 0,75 Zoll
  • Bass-Reflex-System
  • Analogeingang: TRS und RCA
  • Eingangsimpedanz: 8 kOhm
  • Eingangsempfindlichkeit: 190 mV RMS
  • Verstärker: Class-D (2 x 25 Watt RMS)
  • Maximalpegel (Paar, bei 1 m Abstand): 88 dB
  • Frequenzgang: 75–20000 Hz
  • Crossover-Frequenz: 2,7 kHz
  • Geräuschspannungsabstand: 95 dB (A-gewichtet)
  • Steckernetzteil
  • Maße: 14 x 20 x 16,5 cm (B x H x T)
  • Gewicht: 2,3 kg (aktive Box), 2,1 kg (passive Box)
  • 2 Jahre Garantie (5 Jahre bei Produktregistrierung)
  • Preis:€ 79,– (pro Paar, Straßenpreis am 1.10.2018)
Hot or Not
?
Die Swissonic MM-3 werden natülich im Nahfeld getestet.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • iZotope Ozone 12 Bass Control Demo (no talking)
  • LD Systems ICOA Pro Series - All you need to know!
  • Watch THIS if you use analog gear! Everything you need to know about the Freqport FreqInOut FO1