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Sonor Benny Greb Signature 2.0 Snaredrums 13″x5,75″ Test

Praxis

Im Einsatz fällt mir zunächst einmal auf, dass die reichhaltige Bestückung mit Metallteilen zu einem durchaus gesunden Gewicht der beiden Trommeln führt, was besonders für die Messingvariante gilt. Sonor-Feeling! Auf dem Snarestativ angekommen, überzeugen beide Snaredrums mit sehr guten Klängen, ich möchte mich allerdings erst einmal auf die mechanischen Parts konzentrieren. Da wären zunächst die sauber laufenden Stimmschrauben, welche schnelles Tuning ermöglichen. Ebenso weich und wertig läuft die Bedienung der Abhebung ab, allerdings stelle ich dasselbe Problem fest wie beim Test der Sonor Prolite Snares vor ein paar Jahren. Während die Einstellung der Teppichspannung so zuverlässig funktioniert wie der solide Abhebemechanimus, bin ich von der Befestigung der Quick Release Gussblöcke nach wie vor nicht vollständig überzeugt. Dies liegt an den dünnen Drähten, welche zur Arretierung vorgesehen sind und von denen einer sich nach dem Zusammendrücken der Metallknöpfe nicht immer in seine Ursprungsposition bewegt. Das Ergebnis ist, dass man manchmal nicht genau weiß, ob der Teppich wieder vollständig eingerastet ist. Hier ist beidhändiger Druck gefordert, auch der Abhebebügel sollte beim Befestigen gelöst sein. 
Vollständig makellos funktioniert hingegen das MonoRail System. Weich und geräuschlos lassen sich die Rändelschrauben bedienen, die jeweiligen Druckpunkte der Dämpfer vermitteln eine gute Rückmeldung. Hören wir uns das Ganze jetzt doch mal an.  

Teppichwechsel: Beim Einrasten der Quick Release Blöcke dürfte es etwas mehr Rückmeldung geben.
Teppichwechsel: Beim Einrasten der Quick Release Blöcke dürfte es etwas mehr Rückmeldung geben.

Hohe und mittelhohe Stimmungen

Für die Soundchecks bringe ich beide Snaredrums zunächst in eine relativ hohe Stimmung, um festzustellen, was ich immer feststelle, wenn ich baugleiche Snares mit unterschiedlichen Kesselmaterialien vergleiche: Es gibt Unterschiede, diese fallen aber nicht unbedingt so massiv aus, wie manche annehmen. In diesem Falle wirken beide Trommeln erst einmal ziemlich voluminös für die Größe, die Messingsnare besitzt jedoch die typische leichte tonale Modulation, welche für Blechkonstruktionen ohne Mittensicke charakteristisch ist. Die Holzversion klingt etwas mehr „geradeaus“. Diese grundsätzlichen klanglichen Eigenarten ziehen sich durch alle Stimmungen. Je weiter es tonal abwärts geht, desto deutlicher werden sie. Gut gefällt mir auch die mit beiden Snares mögliche Dynamik, die sich von leisen Ghostnotes über schon sehr nachdrückliche Rimshots erstreckt und dabei immer unangestrengt und souverän wirkt. Sogar Rimclicks machen Spaß, was für 13er Snares nicht selbstverständlich ist. 

Audio Samples
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Hohe Stimmung – Buche, solo Hohe Stimmung – Buche, im Set Hohe Stimmung – Messing, solo Hohe Stimmung – Messing, im Set Mittelhohe Stimmung – Buche, solo Mittelhohe Stimmung – Buche, im Set Mittelhohe Stimmung – Messing, solo Mittelhohe Stimmung – Messing, im Set

Etwas tiefere Stimmungen und die Wirkung der „MonoRails“

Satt und gleichzeitig fokussiert gehen die beiden ungleichen Geschwister bei mittleren Stimmungen zu Werke. Aufgrund der geringeren Fellfläche gegenüber 14 Zoll großen Modellen neigen sie insgesamt weniger zu überbordenden Modulationen und Obertönen und fühlen sich dadurch straffer an. Auch das Verhältnis von Anschlags- zu Kesselton sowie die Integration des Snareteppichs gefällt mir gut. Wer es jedoch noch präziser mag, sollte die Werksteppiche gegen längere Modelle tauschen, wie sie beispielsweise Canopus im Programm hat. Dreht man die Stimmschrauben noch etwas tiefer herunter, verstärkt sich der Eindruck kontrollierter Obertöne noch. Fast möchte man gar nicht zu den MonoRail-Schrauben greifen. Wir machen es aber trotzdem und stellen fest, dass die Trommeln – oh Wunder – nun deutlich gedämpft klingen. Die tonalen Unterschiede ergeben sich aus der Größe und der Beschaffenheit der Materialien. So lässt der festere Filzdämpfer dank kleinerer, punktuellerer Auflage etwas mehr Obertöne durch, die Lammfelldämpfer hemmt nicht nur den Anschlagstransienten, sondern auch die nachfolgende Fellschwingung stärker. Er bietet durch seine weichere Konsistenz auch noch mehr Variationsmöglichkeiten bei der Klangkontrolle. Die Frage ist natürlich, was diese Form der integrierten Dämpfung kann, was eine externe Lösung wie bespielsweise Moongel, Snareweights oder Dämpfringe nicht können. Die Antwort lautet: tonal nicht viel, allerdings lassen sich die Ergebnisse mit den integrierten Dämpfern deutlich zuverlässiger und einfacher reproduzieren. Auch wegfliegende oder verrutschende Außenlösungen gehören der Vergangenheit an. Und nicht zuletzt stört es manche Drummer schlicht und einfach, wenn die Felle von Gaffatape oder anderen Belägen verunstaltet werden. 
In den Audiofiles habe ich euch die Wirkungsweise aller Varianten in mittlerer Stimmung aufgenommen, bei den tiefen jeweils die Lammfell-Version. Im Video gibt es hingegen alle Stimmungen mit allen Variationen zu hören. 

Audio Samples
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Mittlere Stimmung – Buche, solo Mittlere Stimmung – Buche, im Set Mittlere Stimmung – Buche, im Set + Filz-Dämpfer Mittlere Stimmung – Buche im Set + Sheep-Dämpfer Mittlere Stimmung – Buche im Set + beide Dämpfer Mittlere Stimmung – Messing, solo Mittlere Stimmung – Messing, im Set Mittlere Stimmung – Messing, im Set + Filz-Dämpfer Mittlere Stimmung – Messing, im Set + Sheep-Dämpfer Mittlere Stimmung – Messing, im Set + beide Dämpfer
Audio Samples
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Tiefe Stimmung – Buche, solo Tiefe Stimmung – Buche, im Set Tiefe Stimmung – Messing, solo Tiefe Stimmung – Messing, im Set Tiefe Stimmung – Holz, im Set + Sheep-Dämpfer Tiefe Stimmung – Messing, im Set + Sheep-Dämpfer
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