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Solid Gold FX Imperial MKII Fuzz Test

Mit dem Solid Gold FX Imperial MkII Fuzz präsentiert die kanadische Company ein Fuzzpedal, das auf einem italienischen Klassiker aus dem Hause Jen Elettronica basiert. Diese Firma, die auch Pedale für Vox, Dallas Arbiter und viele andere herstellte, präsentierte 1970 das Jen Jumbo Fuzz, ein Pedal, das grob auf dem Sound des Ram’s Head Big Muff basierte. Allerdings hatte es ein Gate an Bord, das den Ausklang etwas beschnitt und damit in Spielpausen für Ruhe sorgte.

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Auf der Oberseite fallen vier rot unterlegte Control-Schieberegler im Retro-Look ins Auge.


Die Solid Gold FX Version erscheint mit den gleichen Retro-Design-Schiebereglern wie die Legende aus den Siebzigern, hat aber statt der drei Fader des Originals mit einem zusätzlichen Contour-Regler noch eine Funktion mehr zu bieten. Auch das unterscheidet das Pedal vom Vorgänger, dem MkI Imperial BC183. Im Gegensatz zum Jen-Urvater kommen hier auch keine alten Germaniumtransistoren zum Einsatz, sondern eine moderne J-FET Vorverstärkerschaltung, die für mehr Klarheit und eine verbesserte Ansprache sorgen soll. Wie sich der Imperial MkII in der Praxis behauptet, erfahrt ihr hier.

Details

Das Imperial MkII zeigt sich in einem rechteckigen, schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 118 x 93 x 49 mm und ist für eine Bedienungsausrichtung im Querformat konzipiert. Die Oberfläche präsentiert in der vorderen Hälfte vier Control-Schieberegler im Retro-Look, deren Optik eine überzeugende Kopie des alten Jen-Fuzzes darstellt. Hier sieht man einen Volume-Fader für die Lautstärke des Pedals und einen Fuzz-Regler, der den Grad der Zerre bestimmt. Der Tone-Regler fungiert als Höhen-EQ und gestaltet den Sound in der Minimalposition dunkler und im Maximum heller. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die in Kanada beheimatete Firma Solid Gold FX präsentiert mit dem Solid Gold FX Imperial MKII Fuzz ein Pedal mit Retro-Sound und -Optik.

Ein Novum gegenüber dem Jen Fuzz ist jedoch der Contour-Regler, der im Mittenbereich des Tonestacks ansetzt. Das Erhöhen dieses Faders hebt die Mitten an, wohingegen das Herunterregeln zu einem gescoopten Mittensound führt. Laut Manual wird die Wirkung des Konturschiebereglers deutlicher, wenn der Tone-Fader auf eine höhenreichere Positionen eingestellt ist, allerdings ist auch bei niedrigen Tonwerten der Effekt sehr gut wahrzunehmen. Hinter den Bedienelementen ist der Fußschalter platziert, der das Pedal in den True Bypass Zustand versetzt. Davor warten zwei weiße LEDs, wovon die rechte den Betriebszustand anzeigt, die linke hingegen, ob das Noise Gate gerade zugreift. 

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite fallen vier rot unterlegte Control-Schieberegler im Retro-Look ins Auge.

Sämtliche Anschlüsse sind an der Stirnseite angebracht und präsentieren sich in Form eines In- und Outputs im 6,3 mm Klinkenformat. Dazwischen befindet sich der Anschluss für ein optional erhältliches Netzteil, das 9 V und 10 mA liefern muss.
Unter dem Pedal sind vier Gummifüße angebracht und man erkennt vier Kreuzschrauben, mit denen sich die Bodenplatte entfernen lässt. Allerdings ist hier kein Batteriefach anzutreffen, da der Imperial ausschließlich auf Netzbetrieb setzt.
Zum Lieferumfang gehören ein Dustbag für das Pedal sowie ein Manual und ein Pick. Auch wenn Schieberegler, deren Verwendung hier wohl dem Verlangen nach Authentizität folgt, baubedingt immer etwas fragiler daherkommen als Potis, wirkt das Pedal insgesamt sehr wertig und tadellos verarbeitet.

Fotostrecke: 3 Bilder Ins Setup integrieren lässt sich das Solid Gold FX Imperial MKII Fuzz über die Anschlüsse an der Stirnseite,…
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Praxis

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Den Anfang macht eine Fender Stratocaster bei einer halbwegs mittigen Einstellung. Zur Beschriftung der Pedalsettings sei gesagt, dass ich in Ermangelung konkreter Zahlenwerte eine Skala von -2 bis +2 angesetzt habe, wobei 0 die mittige Position der Fader beschreibt.
Das Pedal hat einen ordentlichen Output und selbst in der Mittelstellung des Volume liegen wir hier über dem Unity-Gain-Level. Der Zerrsound klingt wie beim Big Muff sehr vollmundig und “breit”, wobei auch ein ordentliches Basspfund geliefert wird. Nichtsdestotrotz bleiben offene Akkorde relativ differenziert und die Saitentrennung ist klar und transparent. Dreht man den Fuzz-Regler herunter, kommt das Gate sehr deutlich zum Tragen und man kann schon fast “Slicer”-artige Riffs zum Besten geben. Im dritten Beispiel erhöhe ich die Mitten über den Contour-Regler und blase den Amp mit etwas mehr Output an. Dadurch bekommt der Sound schon fast einen Distortion-artigen Charakter und eignet sich auch für herkömmliche und stramme Metal-Riffs. Selbst hier trennt die Zerrung meine gepickten Einzelnoten ausgesprochen gut.

Audio Samples
0:00
Pedal Off/On – Mid Setting
VolumeToneContourFuzz
000-1
Audio Samples
0:00
Low Gain Gated Fuzz
VolumeToneContourFuzz
000-2
Audio Samples
0:00
Betonte Mitten – höherer Output
VolumeToneContourFuzz
112-1

Betrachten wir nun den Contour-Regler. Dieser schafft es äußerst effektiv, von gescoopten Mitten für Metal-Riffings bis hin zu betonten Mittenfrequenzen für Classicrock-Chords ein breites Feld aufzumachen. Dreht man die Mitten komplett heraus, empfiehlt es sich jedoch, den Tone-Regler leicht anzuheben, um die Höhen etwas luftiger zu gestalten.

Audio Samples
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Contour Fader Min – Max
VolumeToneContourFuzz
00-2/-1/0/+1/+2+1
Das Solid Gold FX Imperial MKII Fuzz liefert dank der extrem effektiven Klangkontrolle eine breite Platte an Fuzzsounds.
Das Solid Gold FX Imperial MKII Fuzz liefert dank der extrem effektiven Klangkontrolle eine breite Platte an Fuzzsounds.

Nun gehts an den Tone-Regler und ich wechsele zu einer Les Paul. Erfreulicherweise liefert jede Faderposition hier ein interessantes und absolut brauchbares Ergebnis. Die Effektivität der Tone-Funktion ist hervorragend und kann den Grundsound nochmal ordentlich verbiegen.

Audio Samples
0:00
Tone Fader Min – Max
VolumeToneContourFuzz
0Min – Max00

Nun hört ein Drop-D-Riff im Smashin’ Pumpkins-Stil, zunächst mit dem Volume-Poti an der Gitarre auf 3 und dann voll aufgerissen. Auch bei niedrigem Volume cuttet das Noise-Gate noch nicht weg, sondern lässt durchaus musikalisches und dynamisches Arbeiten mit den Potis zu. Die maximale Stellung liefert ordentlich Punch und der Fuzz-Wert auf der höchsten Stufe lässt den Ton in ein interessantes Feedback kippen. 

Audio Samples
0:00
Max Gain Scoop
VolumeToneContourFuzz
11-2-2

Zum Abschluss kommt noch ein Lowgain-Fuzztone mit der Les Paul, das dem “Smooth Humbuckers“-Vorschlag im Manual entspricht. Bei niedrigen Fuzz-, Contour- und Tone-Werten erhält man einen sehr angenehmen, ja schon fast warmen fuzzigen Zerrsound, der sich auch toll fürs Solospiel eignet.

Audio Samples
0:00
Smooth Humbuckers
VolumeToneContourFuzz
0-1-2-1
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Fazit

Der Solid Gold FX Imperial MKII ist ein hervorragend klingendes Fuzzpedal, das vom Grundsound her definitiv eher im Big-Muff-Klangfeld eingeordnet werden kann, aber aufgrund der extrem effektiven Klangkontrolle durch den Tone- und Contour-Regler eine breite Platte an Fuzzsounds abdeckt. Das integrierte Gate arbeitet sehr musikalisch und erlaubt einerseits das dynamische Spiel mit dem Volume-Poti an der Gitarre und andererseits abgedrehte Klangeffekte. Die Verarbeitung und die Grundkonzeption sind tadellos und das Fuzz hinterlässt bei mir einen inspirierenden und rundum positiven Gesamteindruck. Der Preis ist natürlich kein Pappenstiel, reiht sich aber aus meiner Sicht nahtlos in den Kurs anderer Boutique-Pedale ein und ist aufgrund der Flexibilität auch durchaus gerechtfertigt.

Das Solid Gold FX Imperial MKII Fuzz hinterlässt einen inspirierenden und rundum positiven Gesamteindruck.
Das Solid Gold FX Imperial MKII Fuzz hinterlässt einen inspirierenden und rundum positiven Gesamteindruck.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Solid Gold FX
  • Name: Imperial MKII
  • Typ: Gated-Fuzz-Pedal
  • Herstellungsland: Kanada
  • Anschlüsse: In- und Output, Netzteileingang (9 V)
  • Regler: Volume, Tone, Contour, Fuzz
  • Schalter: On/Off
  • True Bypass: ja
  • Stromverbrauch: 10 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 118 x 93 x 49 mm
  • Gewicht: 302 g
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (November 2021)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr guter Fuzz-Sound
  • tadellose Verarbeitung
  • effektiver Tone- und Contour Fader
  • musikalisch arbeitendes Gate
Contra
  • keins
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Solid Gold FX Imperial MKII Fuzz Test
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