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Pearl Hybrid Exotic Vector Cast Snares 14“x5“ / 14“x6,5“ Test

Die Pearl Hybrid Exotic Vector Cast Snares in 14“x5“ und 14“x6,5“ sind zwei echte High-Tech-Granaten. Von den übrigen fünf Snares der Hybrid Exotic Produktlinie unterscheiden sie sich lediglich bezüglich des Kesselmaterials. Während andere Trommeln noch aus so langweiligen und ja auch aussterbenden Rohstoffen wie Holz oder Metall bestehen, sind die Carbon-artigen Vector Casts echte Exoten. Diese Trommeln sortieren sich schon aufgrund des selbstbewussten Preises in die Premium-Kategorie ein. Zu Recht?

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Wenn man eine Snare bauen will, ist man prinzipiell in seinem persönlichen Gestaltungsspielraum limitiert. Es gibt nur eine bestimmte Kesselform, die eine gleichmäßige Spannung der Felle ermöglicht und einen brauchbaren Klang erzeugt. Trapezförmige Snares sind also schon mal eher unwahrscheinlich, eine Trommel mit nur drei Spannschrauben ebenso. ‚Hmmmm’ haben sich die Konstrukteure von Pearl wohl gedacht, wenn schon die Form und die Hardware-Ausstattung im Wesentlichen fest stehen, dann versuchen wir einfach, die Details so krass zu verändern, wie nur irgend möglich. Das Ergebnis sind zwei Trommeln aus den geheimnisvollen Material Vector Cast in den sehr unspeziellen Größen 14“x5“ und 14“x6,5“, die aber bei genauerer Betrachtung sämtliche Pfade des Common Sense verlassen haben. Spannend ist, ob die brandneuen Bauteile funktional sind und ob die Dinger gut klingen.

Details

Normal

Bei den beiden Testsnares handelt es sich um runde Trommeln in den Größen 14“ (Zoll) mal 5“ und 14“ mal 6,5“. Die Felle sind von der Firma Remo und bei den Spannreifen handelt es sich um ganz normale, dreifach geflanschte Hoops. Ach so, die Snareteppiche sind natürlich auch ganz normal. Alle Drähte sind spiralförmig und absolut sachlich mit den kleinen Endstücken verlötet.

Fotostrecke: 4 Bilder Ganz normal: dreifach geflanschte Super Hoops.

Jetzt wird`s …
Ungewöhnlich: Der Kessel
Wer sich die Produktpräsentationen der Snares auf der Musikmesse angeguckt hat, könnte zu dem Schluss gekommen sein, dass Pearl besonders stolz auf das geringe Gewicht seiner neuesten Geschöpfe ist. Bezogen auf den Hightech-Kessel mag das stimmen, allerdings sind die beiden Trömmelchen mit allerlei schwergewichtigem Tand angetan, der den Leichtgewichtsaspekt hinfällig werden lässt. Zwar irgendwie stolz, aber gleichzeitig auch unsicher scheint man bei Pearl über das Kesselmaterial zu sein. Es handele sich um einen Stoff, der im Flugzeugbau Verwendung finde, ein anderer Mitarbeiter spricht gar von einer Verwendung in der Raumfahrt. Jedenfalls weise das Material Ähnlichkeiten mit Carbon auf, sei allerdings ergänzt um eine Zutat, die diese Kessel zu fast unbezwingbaren Schwertern der Vergeltung werden lässt, sofern man versucht sein sollte, die Vector Cast Snares zu zerstören. Das ist vermutlich die einzige Werbeaussage, die ich nicht auf die Probe stellen werde.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Oberfläche der Kesselinnenseite ist rau.

Im Kesselinneren ist die recht grobe Verarbeitung der einzelnen Vector-Cast-Lagen zu sehen, die kreuzweise miteinander verklebt wurden. Auf der Außenseite ist der Kessel glattgeschmirgelt, was ihm einen martialischen Touch verleiht. Die Aufmachung erinnert an die Tarnfarbe eines Stealth-Bombers, die komplette Hardware konterkariert das Finish allerdings mit funkelndem Chrom. Ganz modern ist die typische 45 Grad nach innen abfallende Gratung, die mit einer nur sehr schmalen Auflagefläche relativ wenig Kontakt mit dem Fell hat.

Hardware from outta space

Wer einen Flug ins All unternehmen möchte, sollte zu allererst auf Sicherheit achten. Das ist ein Satz, den ich einem Astronauten womöglich mit auf den Weg geben würde, wäre ich die Nasa. Wer sich für seinen Mondspaziergang also mit einer der Vector-Cast-Snares ausstattet, der dürfte sich über die bombenfest justierbare Hardware freuen. Alle Parts sind dank spezieller Mechaniken fixierbar. Das Butt End der Teppichaufhängung ist mit einer Rändelschraube zur Feinjustierung der Teppichspannung ausgestattet. Um etwas an der Festigkeit der Schnarren verändern zu können, muss allerdings besagte Schraube nach unten gedrückt werden, um die automatische Arretierung auszukoppeln. Das erinnert tatsächlich an die Gangschaltung in einem Auto, bei der man den Knüppel auch erst nach unten drücken muss, um in den Rückwärtsgang zu kommen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Rändelschraube muss nach unten gedrückt werden, bevor sie gedreht werden kann.

Mit einem derart ausgestatteten Butt End verfügt der Strainer nur über einen einfachen Hebelmechanismus mit zwei Einstellungsmöglichkeiten: Snares on, Snares off. Allerdings muss auch dieser Hebel erst durch einen Knopf am Kopfende entriegelt werden, bevor er sich bewegen lässt. Eine echte Neuheit sind die sogenannten ‚Spin-Tight Tension Rods’. Auf den ersten Blick handelt es sich um normale Stimmschrauben, aber schaut man genauer hin, entdeckt man, dass in der Schraube eine weitere Schraube geführt wird. Diese sorgt dafür, dass der gesplittete Fuß der Stimmschraube wie ein Dübel auseinander gedrückt wird. Um die Mechanik vollumfassend nutzen zu können, sind spezielle Stimmschlüssel vonnöten, die – dem mutmaßlichen Einzelpreis angemessen – in kleinen Stoffsäckchen verkauft werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Lock-Tight Tension Rods sehen erstmal ganz normal aus …
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