Native Instruments Traktor Kontrol S4 Test

Fazit

Mit Traktor Kontrol S4 bleiben Native Instruments ihrer Linie treu. Die Software legt dank ressourcenschonender Programmierung eine beachtliche Performance an den Tag und ihr neuer Traumpartner Kontrol S4 spiegelt das Traktor-Konzept nahezu in Perfektion wieder. Das Team bildet eine homogene Einheit mit schlüssiger Bedienoberfläche und läuft quasi Out-of-the-Box. Der DJ muss lediglich seinen Laptop und Kopfhörer anschließen, ein paar Songs laden und kann direkt losmixen. Das ist sehr benutzerfreundlich und sollte DJs aller Sparten ansprechen. Zahlreiche Anschlussmöglichkeiten erlauben die Integration von Plattenspielern, CDs, Mikrofon und Notfall-iPod. Die Phonowandler leisten gute Arbeit und die Mikrofonvorverstärker klingen sauber.  Transparente Master-Ausgänge sorgen für Druck, nur der Kopfhörerausgang ist für meinen Geschmack insgesamt etwas zu leise, auch wenn er im Netzteil-Betrieb ein paar Dezibel zulegt. Auch optisch macht der Berliner-Konsolen-Neuling einiges her, denn er ist gut verarbeitet, verhältnismäßig schlank und hat ein gelungenes Beleuchtungskonzept. Griffige Encoder, sanfte Drehregler und präzise Fader erlauben akkurate Mix-Sessions und hochaufgelöste scratchtaugliche Jogdials haben den Track fest im Griff. Soviel zu den vermeintlichen Standards.

Doch Native Instruments Traktor Kontrol S4 ist kein Standard-DJ-Controller, sondern vielmehr eine Remix-Maschine, die natürlich von der Live-Tauglichkeit der beliebten Trecker-Engine ungemein profitiert und durch die mitgelieferte S4-Software frischen Wind in die Performance bringt. Eine ausgefeilte Effektsektion, der neue Loop-Rekorder, beatsynchrone Decks und Sampledecks, umfangreiche Loop- und Beat-Funktionen sowie quantisierte Hotcues unterliegen jederzeit dem Direktzugriff. Selbst nach intensiven Cue-Juggling und Sample-Arien findet sich dank weicher Buttons keine Spur von Hornhaut auf den Fingern. Während der Performance ist abgesehen von der Sample- oder Plattenauswahl kaum ein Blick zum Screen nötig, denn viele Bedienelemente geben ein eindeutiges Statusfeedback. Sogar die Loop-Längen werden auf den Displays angezeigt. Das Handling der Musikbibliothek ist sehr gut, nur der bidirektionale Datenaustausch mit Scratch-Pro fehlt. Schade ist ferner, dass der S4 nicht als Standalone-Mixer fungieren kann.  Persönlich sind mir die Fader zwar etwas zu kurz geraten, zudem hätte ich dem Pitch etwas mehr Abstand zum Loopcutter eingeräumt und ein Poliertuch für die Mittelplatte ins Paket gelegt, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Ansonsten habe ich nichts weiter zu beanstanden. Der S4 ist ein homogenes, effizientes und einsteigerfreundliches Out-of-the-Box-System, das zum aktuellen Zeitpunkt zu den besten Traktor-Controllern am Markt gehört. Er kostet 899 Euro und wendet sich an Deejays jedweder Prägung und aller musikalischen Stilrichtungen, denen Stabilität und Performance ein hohes Gut ist und die um die kreativen Entfaltungsmöglichkeiten dieses Instrumentes wissen. Denn das ist es irgendwie: Ein Live-Remix-Instrument mit klassischen Wurzeln für den modernen DJ.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • „All-in-One“-Controller
  • Gut klingendes Interface
  • Benutzerfreundliches Plug & Play-Konzept
  • Durchdachtes & effektives Layout
  • Autonomer Notfall-Eingang
  • DJ-Software im Lieferumfang
  • Gute Verarbeitung
  • Gelungenes Design- und Farbkonzept
  • Integritätsprüfung der Musikbibliothek
Contra
  • Etwas leiser Kopfhörerausgang
  • Kein Standalone-Betrieb
  • Keine Curve-Controls für Fader
  • Kein Booth-Out
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Native Instruments Traktor Kontrol S4 Test
Für 599,00€ bei

Hersteller im Web: NI

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