Vintage Sounds kommen nicht aus der Mode – und das ist auch gut so! Der microKORG XL beherrbergt die Klänge der guten alten Zeiten, wie auch schon sein älterer Bruder, der microKORG. Im Vergleich zu diesem wartet der XL jedoch mit einer neuen Klangerzeugung und erweiterten Möglichkeit auf. Vom Kürzel “XL” sollte man sich hinsichtlich seiner Größe nicht täuschen lassen: auch beim microKORG XL handelt es sich um ein portables Leichtgewicht, ein Mini-Keyboard in der Optik der klassischen E-Pianos.
Die Japanische Firma Korg kann auf eine langjährige Tradition des Synthesizer- und Vocoderbaus zurückblicken. Seit den 1960er Jahren baut sie sehr erfolgreich elektronische Instrumente und hatte neben hohem Anspruch in Sachen Klang auch immer Benutzerfreundlichkeit und Bezahlbarkeit im Blick. Instrumente wie MS-10 und MS-20, der Vocoder VC-10, Poly Six, Poly61, DW-8000, Wavestation und MS-2000 (und viele mehr) haben Klassikerstatus erreicht und sind aus der Welt der Synthesizer nicht mehr wegzudenken. Ebenso die Micro Korg Serie. Mit dem Modell der ersten Generation feierte Korg (überraschend) einen riesigen Erfolg, denn der Mini-Synth ist aufgrund seiner unkomplizierten Vielseitigkeit bei vielen Musikern sehr beliebt. Nicht nur bei Keyboardern übrigens! Nach sechs Jahren hat Korg mit dem microKORG XL nun ein Update veröffentlicht. Ob es sich sehen lassen kann, wird sich in diesem Test zeigen.
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Was hat sich verändert im Vergleich zum Vorgänger Modell?
– neues Gehäuse mit Vintage E-Piano Optik – großes LC-Display mit 2 Zeilen – hochwertigeres Schwanenhals Mikrofon – neue Tastatur mit Mini-Klaviertasten – USB Schnittstelle – neue FX Sektion mit 17 Effekten aus der KAOSS Serie – neuer Vocoder mit nun 16 Bändern – Software Editor (via USB Schnittstelle) – neue Engine mit Multi Modelling Technology (MMT), wie auch im Korg Radias und Korg R3 verwendet
– achtstimmige Polyphonie
Hardware Korg hat seinen neusten Spross mit einem robusten und gleichzeitig leichten Plastikgehäuse im Stil der klassischen E-Pianos ausgestattet. Stilecht wurde demzufolge eine schicke Aluminiumplatte als Hintergrund der Armaturen verwendet. Die Potis machen einen etwas wackligen, fragilen Eindruck und sind für die ganz wilde Liveperformance wohl eher ungeeignet. Für moderates “Hand anlegen” aber völlig okay. Unpraktisch ist die seitliche Strich-Markierung der Potis. Die Markierung sieht man in den meisten Reglerstellungen nur wenn man sich zur Seite oder nach vorne beugt.
Auf der Oberfläche geht es sehr übersichtlich zu: links findet man die Regler für Volume und Tempo, darunter Octave Shift Up/Down. Bis zu 3 Oktaven auf und abwärts lässt sich die Tastatur damit transponieren.
Wendet man Octave Shift an, erleuchten die daneben platzierten LEDs grüne, orange oder rote. Je nach Grad der Transponierung. Darunter sind die robusten Pitch- und Mod-Räder angeordnet.
Tipp: Das Pitch-Rad kann nicht nur zur Tonhöhenmodulation eingesetzt werden! Es ist, wie das Mod-Wheel, als Modulationsquelle frei zuweisbar.
Schaut man weiter nach rechts, folgen als nächstes die zwei Programm-Auswahlknöpfe “Genre” und “Category” sowie ein großes Display mit den darunter liegenden Tastern ARP ON, VOCODER, WRITE und EXIT/SHIFT.
Das hingergrundbeleuchtete Display gibt in zwei Zeilen Auskunft über das ausgewählte Programm, BPM, aktuellen Edit-Mode, Audio Inputpegel und über die verbleibende Batterierestlaufzeit (falls Batterien eingelegt sind). Ja richtig, der microKORG XL lässt sich mit sechs Batterien vom Typ AA betreiben, wie auch schon sein Vorgänger. Mit den unter dem Display platzierten Tastern ARP ON und VOCODER de/aktiviert man Arpeggiator und Vocoder. WRITE und EXIT/SHIFT beziehen sich auf Editier- bzw. Speichervorgänge.
Auf der ganz rechten Seite der Oberfläche befindet sich die Edit Sektion, mit dem Timbre Anwahl-Hebelchen, vier Potis und einer aufgedruckten Matrix. Leider handelt es sich bei den Edit Potis nicht um Endlosdrehregler, was einen beim “Schrauben” schnell an die Grenzen des Möglichen bringen kann. Denn wechselt man per Auswahlregler die “Zuständigkeit” eines Potis, steht er möglicherweise in komplett gegensätzlicher Position zum Wert des nun neu zugewiesenen Parameters. Glücklicherweise bietet das Betriebssystem jedoch die Modi “Jump” und “Catch” an: – Jump: der Paramterwert passt sich sofort der Stellung des Poti an – Catch: man muss den Poti erst auf die Position stellen, die dem aktuellen Paramterwert entspricht, bevor man seinen Wert verändern kann. Mit dieser Funktion vermeidet man hässlich klingende Sprünge.
Tasten Hier handelt es sich um eine federleicht gewichtete Klaviertastatur mit anschlagsdynamische Minitasten. Im Vergleich zum Vorgängermodell sind die Tasten des XL einen Millimeter breiter und haben deutlich mehr “mechanischen Tiefgang”. Dieser Unterschied erhöht den Spielkomfort erheblich! Wenn man an große, schwergewichtete Tasten gewöhnt ist, muss man sich hier zwar kurz umgewöhnen, alles in allem bietet die Tastatur aber ein gutes Spielgefühl! Aftertouch steht nicht bereit, schade.
Auf der Rückseite befinden sich MIDI Interface, USB Schnittstelle, Audio Eingang mit regelbarem Gain, Stereo Ausgang, Kopfhörerausgang. Auf einen Eingang für ein Kondensatormikrofon verzichtet der microKORG XL.
Klangerzeugung
Die Syntheseart des microKORG XL nennt sich Analog Modelling, bzw. in der Korgsprache Multi Modelling Technology (MMT) und entspricht im Großen und Ganzen dem Prinzip Subtraktiven Synthese. Die rein digitale Klangerzeugung greift neben der Emulation der typischen analogen Wellenformen auch auf Formant-, Noise- und PCM/DWGS Wellenformen zurück. Damit ist es möglich, ein großes Klangspektrum abzudecken. Sie bietet eine maximal achtfache Polyphonie und zweifache Multitimralität. Bei Anwendung von Unison verringert sich die Stimmenanzahl entsprechend.
Es stehen vier grundssätzliche Spielmodi bereit:
– Single (nur ein Timbre) – Split (2 Klänge mit Tastatursplit) – Layer (Schichtung von 2 Klängen) – Multi (2 verschiedene MIDI Kanäle steuern 2 verschiedene Klänge an)
Info: “Timbre” meint nichts anderes einen Sound, also ein Programm, in dem Parameterwerte der Klangerzeugung gespeichert sind (Osc, Filter, Modulationen, FX usw).
Hier eine Auflistung der zur Verfügung stehenden Sektionen der Klangerzeugung:
VCO Der microKORG verfügt über zwei Oszillatoren und einen Rauschgenerator mit weißem Rauschen. Es kann Portamento, Pitchmodulation und bis zu vierfaches Unison angewendet werden.
Mixer Im Mixer werden die Signale der zwei Oszillatoren und des Rauschgenerators zusammengeführt und können individuell abgemischt werden. Mit dem Parameter “Punch Level” kann hier die Attack der Klänge durch hinzumischen einer Pulswelle erhöht werden. Filter Es stehen Multimode-Filter bereit, die seriell, individuell oder parallel (Split Mode) angeordnet werden können. Oder im Single Mode auch nur eines. Im”Individual Mode” arbeiten die Filter ebenfalls parallel, mit dem Unterschied, das Filter1 das Signal von Osc1 verarbeitet, Filter2 dagegen die Signale von Osc und Noisegenerator. Verfügbare Filtertypen:
Lowpass: 12db, 24 dB Bandpass: 6 dB Highpass: 12dB Thru: das Signal wird vom Filter nicht beeinflusst
Es können auch Mischformen der verschiedenen Filter Charakteristika gewählt werden! Beide Filter sind in ihrem Ansprechverhalten auf Velocity und Keyb. Tracking und natürlich auch Hüllkurvenbeeinflussung regelbar.
Tipp: Nicht vergessen sollte man, dass immer noch zwei nachgeschaltete EQs bereitstehen, mit denen man in den Klang eingreifen kann!
Vocoder 16-Band Vocoder, Pegel/Pan für jedes Band einstellbar, Formant-Shift-Funktion, Formant-Hold-Funktion VCA Der VCA verfügt über eine ADSR Hüllkurve (EG2), regelbare Gesamtlautstärke, Keyb. Tracking und Panorama Anordnung.
Drive/Waveshape Hier wartet ein weiteres Werkzeug um Klänge anzuzerren, anzudicken oder zu verfremden: die Waveshaping Sektion des microKORG XL, im Signalfluss wahlweise vor dem Filter oder vor dem VCA angeordnet. Etwas ungewöhnlich zwar, aber hier kann man den Suboszillator für Oszillator1 aktivieren! Als eine von mehreren Optionen zur Zeit. Der Suboszillator erklingt immer eine Oktave tiefer und bietet die Wellenformen Sägezahn, Rechteck, Dreieck und Sinus.
Hüllkurven Es stehen drei ADSR Envelope Generators (=EG) mit regelbarer Velocity Ansprache zur Verfügung. EG1 ist dem Filter zugetielt, EG2 dem VCA. EG3 ist frei verfügbar. LFO Der microKORG XL verfügt über zwei LFOs mit den Wellenformen Sägezahn, Rechteck, Dreieck, S&H und Random. Das Tempo ist entweder frei wählbar oder zur MIDI Clock synchronisierbar. Mit den Keyb. Sync Modes “Voice” oder “Timbre” wird festgelegt, ob der LFO für jede Stimme individuell gestartet wird oder für alle Stimmen die gleiche Welle erzeugt. Interessant für Polyphones! Einsatzverzögerung der LFOs steht nicht zur Verfügung.
Patchbay In der virtuellen Patchbay können sechs verschiedene Modulationsquellen und -ziele mit verknüpft werden, ihr Wirkungsgrad ist jeweils regelbar.
EQ Das, was die Filter nicht schaffen, erledigt der nachgeschaltete 2-Band EQ: dröhnige Tiefmitten ausdünnen oder kratzige Höhen abschwächen. Oder einfach auch ein kreatives Werkzeug der Klanggestaltung sein.
FX Hier stehen zwei Master-Effekt-Sektionen mit jeweils 17 Effekten aus zur Auswahl. Die FX sind laut Korg der KAOSS Reihe entliehen.
Compressor, Filter (24/18/12dB LPF, 12db BPF, 12dB HPF), Band EQ Distortion, Decimator (=Bitcrusher) Delay, LCR Delay, Mod Delay, Pan Delay, Tape Echo Chorus, Flanger, Vibrato, Phaser, Tremolo, Ringmodulator, Grain Shift
Auch hier finden sich neben anderen FX wieder ein Filter und Equalizer! Was Sinn macht, wenn man die FX-Sektion als Summen-Mastering für den letzten Schliff einsetzt und die vorgeschalteten Module des Synths eher zur Klangformung. Die FX haben mich klanglich alle überzeugt! Der Chorus klingt warm und nach Belieben sehr breit, Decimator, Ringmodulator und Grain Shift dagegen schön “weird” und auch die verschiedenen Delays machen Spaß und lassen nur einen einzigen Wunsch offen: einen Tap-Tempo Taster! Schade auch, dass kein Reverb mit an Bord ist!
ARP Der Arpeggiator kann mit der Taste “ARP ON” grundsätzlich zu jedem Programm hinzugeschaltet werden. Sein Tempo ist per Tempo Poti frei wählbar und natürlich auch zur MIDI Clock synchronisierbar. Er bietet folgende Typen: Up, Down, Up&Down (Alt1, Alt2) Random, Trigger und Step On/Off Funktion. Letztere muss man sich wie einen simplen Sequenzer vorstellen, bei dem man bestimmte Steps auf einer Laufleiste an oder aus schalten kann. Die Anzahl seiner Steps ist von 1 bis 8 wählbar. Die Editierung des “Quasi Sequenzers” geht besonders gut mit dem Software Editor!
Der Arpeggiator verfügt über eine Range bis zu 4 Oktaven, 1/1 bis 1/32 Auflösung, Latch Mode (= Hold) und Parameter wie “Gate Time” (Beeinflussung der Notenlängen) und stufenlos anhebbares “Swing”.
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PRAXIS Soundauswahl und Speichern Die Soundauswahl wird beim microKORG XL per Bankanwahl-Hebelchen (A oder B) sowie mit den beiden prominenten Knöpfen “Genre” und “Category” vorgenommen. Aus der Kombination dieser drei ergibt sich also immer die Anwahl eines Sounds. Insgesamt 128 Presets bzw. Speicherplätze stellt der microKORG bereit.
“Program Genre” stellt folgende Stilistiken zur Auswahl:
“Programm Category” ordnet die Kläne nach diesen Instrumentengruppen:
– Poly Synth – Bass – Lead – Arp/Motion – Pad/Strings – Keyboard/Bell – S.E./Hit – Vocoder/Audio In
Für den Preset orientierten Spieler mag diese Programmverwaltung praktisch sein, Freunde von eigenen Klangkreationen oder linearen Speicherstrukturen werden sich hier schwer tun. Anwender, die beispielsweise auschließlich Bässe und Hits des Genres “Rap/Hip Hop” erstellen und speichern wollen, werden schnell an die Grenzen dieser Struktur stoßen und ihre Sounds in “falschen” Genres und Kategorien ablegen müssen. Man kann sich natürlich auch Zahlen merken … Besonders für Musiker, die das Instrument auf der Bühne einsetzen wollen, sei darauf hingewiesen, dass beim Umschalten der Programme kurze Ladepausen entstehen!
Nur 128 Speicherplätze stellt der XL bereit! Werkseitg sind diese alle mit Presets belegt, um einen Klang zu speichern muss man also ein Preset überschreiben. Das Speichern erfolgt per “WRITE” Taste, die unter dem Display platziert ist. Mittels des linken Edit-Potis und einem Dialog über das Display bestimmt man den Speicherplatz. Mit der Taste “Exit” bricht man ggf. alle Speicheraktionen ab.
SOUNDBEARBEITUNG Die Edit Sektion stellt die wichtigsten Parameter anhand einer aufgedruckten Matrix bereit. Tiefergehende Eingriffe erfolgen im “Full Edit Mode”, der das Display zur Navigation nutzt. Um einen Paramter anzuwählen, bestimmt man mit dem linken, gerasterten Auswahlpoti die Paramterzeile (X-Achse). Mit den unteren drei Editierknöpfen kann man nun die jeweiligen Werte auf der Y-Achse verändern. Die Parameter der obersten X-Achse der Matrix heißen “Assign”, der Benutzer kann diesen “Platzhaltern” Parameter zuteilen. Im “Full Edit Mode” lassen sich alle verfügbaren Paramterwerte des microKORG XL nebst globalen Einstellungen bis ins kleinste Detail definieren (und speichern). Das Display zeigt die jeweilige Parameterauswahl und seinen jeweiligen Wert an.
Beim Benutzen des “Full Edit Modes” störte mich die äußerst feine Rasterung der unteren drei Edit Potis. Man muss hier sehr vorsichtig drehen, wenn man nicht ständig übers Ziel hinausschießen will!
Timbres / Voice Modes Der microKORG XL ist zweifach multitimbral, er ermöglicht die Benutzung von zwei Timres gleichzeitig. Dafür bietet er drei Voice Modes an:
Layer: Timbres werden geschichtet, bei einem Tastenanschlag erklingen zwei Timbres gleichzeitig
Split: die Tastatur wir in zwei Bereiche unterteilt, jedem Bereich wird ein Timbre zugeordnet.
Multi: beide Timbres sind verschiedenen MIDI Kanälen zugeordnet. (Gut für Sequenzer Programm Anwendung)
Um die Edit Sektion einer von zwei aktiven Timbres zuzuweisen, benutzt man das Auswahlhebelchen “Timbre Select”
FEATURES
Schwanenhals Mikro Der Hingucker des microKORG-Reihe ist sicherlich das Schwanenhals Mikro. Dem Modell XL wurde auch hier ein Upgrade beschert: das Mikro macht einen hochwertigen Eindruck, besitzt einen metallenen, schwergängigen Gelenkhals, XLR Anschluss und einen solide verarbeiteten Gehäusekorb. Auch am Klang des Mics ist absolut nicht auszusetzen! Der Gain Pegel des Preamps ist mit einem Regler an der Rückseite des Instruments regelbar.
Korg microKORG XL
! Tipp: an die XLR-Buchse des Schwanenhalsmikros lassen sich auch andere dynamische Mikrofone anschließen. Kondensator Mikros (mit Phantompower) unterstützt der microKORG XL allerdings nicht. Sein Vorgänger bot diese Möglichkeit.
Vocoder Der neue 16-Band Vocoder überzeugt klanglich auf ganzer Linie und seine Bedienung ist kinderleicht: Vocoder-Programm aufrufen, Tasten drücken und ins Mikro singen/sprechen. In manchen Presets riefen S-Laute ein unschönes Zischen des Vocoders hervor. Wenn man allerdings darauf achtet, S-Laute sanft auszusprechen, lässt sich dies aber vermeiden. In Studiosituationen empfiehlt es sicherlich einen De-Esser vorzuschalten.
Der Vocoder verfügt mit “Formant Shift” über eine zusätzliche Verfremdungsmöglichkeit, die Presets bieten gute und unterschiedliche Programme an. Er kann mit der Taste “VOCODER” unter dem Display übrigens zu jedem (!) Sound hinzugeschaltet werden (Audio: microKORG.XL Voco-Choir).
Beim folgenden Beispiel “Single_Voice” musste ich mich bemühen, das Wort “XL” besonders sanft aussprechen, um unschöne Zischlaute des Vocoders zu vermeiden (Audio: microKORG.XL Voco-SingleVoice).
Audio Eingang Nicht nur über das Mikrofon kann man Klänge in den microKORG leiten. Betätigt man den Wahlschalter an der Rückseite, ist nun der Line Eingang (Klinke) aktiviert. Auch hier ist der Eingangspegel ist mit dem Gainregler natürlich anpassbar.
Standard Sounds Gut gefielen mir ebenfalls die Standardsounds wie Pianos, E-Pianos, Orgel, Drums und Streicher. Besonders das knallige Wurlitzer Piano hat mich überzeugt!
Synth Sounds Auch in der Synth Abteilung bedient der microKORG XL die Retrofraktion zu vollster Zufriedenheit!
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microKorg.XL – LeadmicroKorg.XL – Pad 80smicroKorg.XL – Pad AndrogynmicroKorg.XL – BasslinemicroKorg.XL – Bass-OscSync
Info: Beim Audiobeispiel Bass-OscSync hört man die MIDI-Rasterung an manchen Stellen etwas, und auch beim Filter ist mir das in Verbindung mit dem Software Editor in einigen Fällen aufgefallen. Wer Klassiker wie den Moog Prodigy oder moderne Oberklasse Synths kennt, weiß dass das besser geht!
Arpeggiator Der Arpeggiator lässt sich mit der Taste “ARP ON” de/aktivieren, seine Geschwindigkeit bestimmt man mit dem Tempo Regler links auf der Oberfläche des Synths. Er verfügt über die Modi Up, Down, Up+Down (Alt1, Alt2) sowie Random und Trigger. Im Trigger Mode kann der Arpeggiator Akkorde spielen. Darüberhinaus kann er auch als primitiver Stepsequenzer agieren: auf einer Laufleiste von 1 bis zu 8 Schritten können Note On/Off Befehle programmiert werden.
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microKorg.XL Arp-Trigger Mode
Software Editor Ist der microKORG XL mit einem USB Kabel an einen Computer angeschlossen, kann man seine Klänge auch über eine grafische Oberfläche bearbeiten und verwalten. Die Sektionen Edit, Programmspeicher und Global haben eigene, aufspringende Fenster, teilweise sogar gesonderte Unterfenster. Alles ist übersichtlich gestaltet und funktioniert gut, allerdings hört man bei der Editierung der Filter Cutoff Frequenz die MIDI Ratserung in manchen Einstellungen. Seltsam ist auch, dass man den Filtertyp nicht per Software bestimmen kann! Positiv hervorheben möchte ich die Erleichterung, Programme per Drag+Drop neu zu ordnen.
Auch das Editieren der Hüllkurven anhand ihrer grafischen Darstellung ist mit dem Software Editor möglich. Das GUI reagiert auf das Mausrad, die Assign-Regler des Synths weißt man hier unkompliziert per Klick mit rechter Maustaste zu.
Und für alle die gerne auf den Zufall setzen, bietet der Software Editor eine Randomize Funktion! Er ist auf der Korg Website kostenlos erhältlich und liegt für PC (ab Win XP) und Mac (ab OS 10.4) vor.
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FAZIT Der microKORG XL ist mehr als ein Update seines Vorgängers, man sollte eher von einer kompletten Überarbeitung sprechen. Allein die Größe und das obligatorische Vocoder Mikro sind die offensichtlichen Gemeinsamkeiten. Die der Klangerzeugung zu Grunde liegende “Multi Modelling Technology” bietet die Klangmöglichkeiten eines ausgewachsenen Synthesizers, gute Filter und Verfremdungs Effekte wie Osc Sync, Cross Modulation, Ringmodulator, Grain Shift und Decimator. Auch die Standard-FX werden von mir ohne Zögern durchgewunken. Leider fehlt ein Reverb und ein Tap-Tempo Taster für die Delays. Der XL ist zwar äußerlich ein Kleiner, hat aber dafür ziemlich was unter der Haube. Er bietet eine weites Feld von Klängen auf hohem Niveau: Standardklänge wie Pianos und Streicher, Bass/Lead/Flächen Synths, sowie einen stressfreien Vocoder und vielseitigen Arpeggiator. Alle Live-Anwender müssen sich jedoch darauf einstellen, dass die Programme nicht nahtlos umgeschalten werden können, es entstehen kurze Klangunterbrechungen.
Die Bedienung des Mini-Synths ist zwar sehr leicht zu verstehen, allerdings in einigen Bereichen auch limitiert. Den zwanghaft kategorisierenden, kleinen Programmspeicher finde ich nicht zeitgemäß, und das Editieren im “Full Edit Mode” kann schnell nerven, da die Potis mehr durch das Display-Menü rasen als blättern. Der einzige Weg, dies zum umgehen, ist auf den Software Editor zurückzugreifen. Bei der Hardware der Potis wurde nicht ganz so konsequent auf Qualität gesetzt wie in anderen Bereichen, wie zB. bei der Beschaffenheit des Vocoder Mikros oder der gelungenen, neuen Tastatur. Diese stellt allerdings kein Aftertouch bereit.
Alles in allem ist der microKORG XL ein feines Instrument, Konkurrenz droht im allenfalls aus eigenem Hause. Seine kleinen Schwächen muss man kennen und liebevoll hinnehmen, spätestens im kommenden Sommer aber beim Jam auf der Liegewiese im Stadtpark wird man ihm alles verzeihen! Wer ein extrem mobiles und portables Allrounder/Ergänzungskeyboard sucht, ist hier genau richtig. Wer einen unkomplizierten Vocoder sucht, ebenso. Und Musiker, die sich ihr erstes Keyboard zulegen wollen und keine Lust auf Bedienungsanleitungen haben, die sowieso! Und auch als “Pro” empfiehlt es sich stets, ein “Schweizer Taschenmesser” für alle Fälle dabei zu haben. … ein schöner Nebeneffekt an einem Fender Rhodes oder Wurlitzer ist ja, dass man da noch ‘was draufstellen kann. Ab jetzt sogar optisch optimal abgestimmt!
Korg microKORG XL
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
Guter, leicht zu bedienender Vocoder mit verbessertem Vocoder Mikro
Gute, vielseitige Standardsounds
Leistungsstarke neue Engine (MMT)
Modulationen wie Osc-Sync, Grain Shift und Cross Modulation
Gute Standard-FX
Sehr leichte Bedienung
Äußerst Portabel
Die neue Tastatatur bietet ein gutes Spielgefühl
Software Editor via USB Schnittstelle
Großes Display
Schickes Design
Contra
Mit 128 Speicherlätzen sehr kleiner Programmspeicher
Aufrufen eines neuen Programms ruft kurze Ladezeit und Klangunterbrechung hervor
Potis blättern zu schnell durchs Display Menü
MIDI Rasterung bei manchen Modulationen hörbar
Kein Reverb
Kein Tap Tempo Taster
Tastatur unterstützt kein Aftertouch
Potis wirken wackelig
Korg microKorg XL Test
Technische Daten microKorg.XL
8fache Polyphonie, 2fach multitimbral, bis zu 4faches Unison
17 interne Effekte und zusätzlicher 2-Band EQ pro Timbre
16-Band Vocoder
Vielseitiger Arpeggiator
Anschlagsdynamische Tastatur mit 37 leicht gewichteten Miniklaviertasten. Kein Aftertouch!
Abmessungen: weiße Tasten 8x2x1,5 cm, schwarze Tasten 5×0,7×0,4cm
Mikrofonanschluss: XLR, regelbares Gain des Vorverstärkers. Man kann auch andere dyn. Mics anschließen. Kondensator Mikrofone werden nicht unterstützt.
Audio Eingang, 6,3mm Klinke, mit Gainregelung
Beleuchtetes LC Display, 2 Zeilen, 5,4×2,7cm. Die Beleuchtung kann ausgeschaltet werden oder im “Auto Mode” nur bei Berührung der Edit Potis kurzzeitig aktiviert werden. Anzeige: Programmname, Batterie, Pegel des Audio Inputs, aktueller Edit Mode.
128 Speicherplätze (2 Bänke mit 8×8 Programmen)
Batteriebetrieb mit 6 Alkali-Batterien Typ AA (Laufzeit mit Batterie laut Hersteller ca. 4 Std)
Stereo Ausgang (linker Ausgang = Mono)
Zusätzlicher Kopfhörer Ausgang
MIDI: In, Out/Thru. MIDI wird ebenfalls über die USB Schnittstelle übertragen. Im Verbund mit Sequenzerprogrammen steht Automation von 128 MIDI Parametern zur Verfügung.
USB Schnittstelle (Typ2)
Systemanforderungen für Editor Software: Windows XP, Windows Vista, Mac OS 10.4 oder besser
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