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Korg KingKorg NEO Test

Mit der NEO-Version des 2013 vorgestellten KingKorg bringt Korg einen eher unterschätzten virtuell-analogen Synthesizer zurück in die Gegenwart – hier im Test. Neu am KingKorg NEO sind augenscheinlich ein kompakteres Gehäuse, eine 37-Tasten-Klaviatur und ein auffälliges Facelift des Panels. Unter der Haube steckt ein bewährtes Konzept.

Korg KingKorg NEO Test
Korg KingKorg NEO Test

Der auf der NAMM 2024 vorgestellte KingKorg NEO fügt sich schon optisch nahtlos in das aktuelle Kompaktsynthesizer-Konzept ein, das sich nicht nur Korg mit Opsix, Wavestate und Modwave auf die Fahnen geschrieben hat. Auch Roland hat beispielsweise mit dem kürzlich getesteten GAIA 2 diese Bauweise adaptiert. Die ursprüngliche KingKorg-Version unterscheidet sich so bereits deutlich von der aktuellen NEO-Variante. Ob es sonst noch Unterschiede zum alten KingKorg gibt, untersuchen wir in diesem Test.

Details

Korg KingKorg NEO – das Wichtigste in Kürze

  • Virtuell-analoger Synthesizer auf Basis des KingKorg (2013)
  • XMT-Klangerzeugung mit 24 Stimmen
  • Layer und Split mit zwei Sounds gleichzeitig
  • Kleineres Gehäuse in weiß
  • 37 Tasten ohne Aftertouch
  • Drei kleinere OLED-Displays
  • 16-Band-Vocoder und interne Effekte
  • Arpeggiator mit acht Steps
  • 300 Programme (200 Factory, 100 User)

Virtuell-analoge Synthesizer sind zeitlos

Mitte der 1990er Jahre begann es mit dem Clavia Nord Lead, dem Roland JP-8000 und dem Yamaha AN1x. Korg folgte dann mit dem MS2000. Heute sind VA-Synths weit mehr als ein praktischer Ersatz für analoge Vintage-Synthesizer. Klangästhetisch passen sie sogar oft besser in die aktuelle Welt der elektronischen Musik und müssen erfreulich selten in die Werkstatt.

Wiederveröffentlichungen kennt man vor allem von Vintage-Synthesizern. Herausragend sind dabei die Minimoog Reissue von 2016 und das Model D 2022. Auch Korg hat bereits einige Klassiker als Hardware wiederbelebt. Wie beim Korg MS-20 mini aktualisiert der japanische Hersteller gerne das Design seiner Instrumente. Auch der uns zum Test vorliegende KingKorg NEO wirkt optisch deutlich verändert gegenüber der Erstversion aus 2013.

Elf Jahre sind vergangen, aber die inneren Werte des KingKorg NEO hat Korg ziemlich exakt übernommen. Passt das? Wir sind gespannt, wie sich die neu verpackte XMT-Engine (eXpanded Modeling Technology) in der heutigen Praxis schlägt.

KingKorg NEO vs. KingKorg (2013)

Zunächst einmal nennen wir die wesentlichen Unterschiede. Was unterscheidet also die NEO-Version vom Original? Nun, statt einer Tastatur mit 5 Oktaven und entsprechender Breite kommt der KingKorg NEO als schlankes Leichtgewicht mit 37 Tasten ohne Aftertouch und einem kleinen Joystick als Spielhilfe daher. Damit passt sich der neue Synthesizer in schickem Weiß äußerlich den Korg-Synthesizern Wavestate, Opsix und Modwave an.

Außerdem muss man auf die CV/Gate-Anschlüsse und auch auf die Vakuumröhre des originalen KingKorg verzichten. Zudem wurden einige DWGS-Wellenformen durch PCM-Samples ersetzt. Ansonsten haben wir es aber mit dem originalen Korg KingKorg zu tun, dessen Sounddaten allerdings nicht in den KingKorg NEO geladen werden können. Übrigens: Mit dem 2013 erschienenen Bonedo-Test des ersten KingKorgs kann man sich auch inhaltlich und klanglich über den Korg VA-Synthesizer informieren.

Korg KingKorg NEO [oben], Korg KingKorg aus 2013 [unten].
Korg KingKorg NEO [oben], Korg KingKorg aus 2013 [unten].

KingKorg NEO Test – der Synthesizer im Überblick

Der KingKorg NEO ist ein umfangreich programmierbarer, virtuell-analoger Synthesizer mit 24 Stimmen und der Möglichkeit, zwei Klänge gleichzeitig als Layer oder Split (mit variablem Splitpunkt) auf zwei verschiedenen MIDI-Kanälen zu performen. Mit anderen Worten: Er ist quasi eine Synthesizer-Biene und arbeitet wie ein königliches Arbeitstier. Er steckt in einem smarten Gehäuse für Keyboarder und Produzenten, die klassische Synthesizer-Sounds konsumieren oder selbst produzieren wollen. Seine direkten Verwandten Korg Wavestate, Opsix und Modwave sind allerdings etwas spezieller ausgerichtet und bieten FM, Wavetable oder Wave Sequencing als Syntheseform.

Beim KingKorg NEO erweitert Korg das analoge Modeling mit drei Oszillatoren um DWGS-Wellenformen und PCM-Samples und spendiert dem Gerät obendrein noch einen Vocoder mit Schwanenhalsmikrofon, eine dreiteilige Effektsektion und einen Arpeggiator. Für den Korg KingKorg NEO gibt es derzeit allerdings weder Editor- noch Librarian-Software. Das ist schon etwas bitter. Schließlich möchte man zumindest die Sounds für ein Live-Set übersichtlich auf einem großen Monitor zusammenstellen können.

Die Hardware des Korg KingKorg NEO

Der zum Test erhaltene KingKorg NEO kommt in einem relativ großen Karton vom deutschen Korg-Vertrieb in Marburg. Nach dem Unboxing trifft man auf ein rund drei Kilogramm leichtes Gerät, das transportabel ist und sich überall zeigen lassen kann. Das Netzteil und ein Schwanenhals für den Vocoder sind ebenso enthalten wie ein Quick Start Guide und ein Gutschein für ein Korg Software Bundle (u. a. Ableton Live Lite).

Korg KingKorg NEO Test: Vocoder-Mikrofon
Zum Lieferumfang des Korg KingKorg NEO gehört auch ein Schwanenhals-Mikrofon für den Vocoder.

Die freundliche weiße Oberfläche des KingKorg NEO ist zudem gut bestückt. Viele Bedienelemente beziehungsweise Taster und Drehleger sowie drei Displays versprechen eine angenehme Handhabung. Man weiß eigentlich schon auf Anhieb, wo man seine beiden Hände anlegen muss.

Korg KingKorg NEO Test: Bedienpanel
Auf der Oberfläche des KingKorg NEO zeichnet sich eine klare Struktur ab, Oszillator, Filter, LFO und auch die Effekte befinden im direkten Zugriff.

Im Mittelpunkt befindet sich das gut lesbare Hauptdisplay mit 16 x 2 Zeichen. Drumherum liegen einige Taster (Page, Write, Shift/Exit, Favorites, etc.). Sie bestätigen nochmal, dass man wichtige tägliche Routinen schnell beim KingKorg NEO erledigen kann.

Korg KingKorg NEO Test: Display
Der zentral gelegene OLED-Hauptbildschirm ist beim Korg KingKorg NEO in bester Gesellschaft.

Die Tastatur des Korg KingKorg NEO

Den bislang positiven Erstkontakt bremst allerdings das Keyboard mit 37 anschlagdynamischen Tasten ohne Aftertouch leider schnell wieder ab. Vergleichbar mit der Tastatur des Korg Wavestate ist sie akzeptabel, aber nicht mehr.

Korg KingKorg NEO Test: Tastatur
Die drei-oktavige Tastatur des Korg KingKorg NEO zählt definitiv nicht zu den besten Komponenten dieses Synthesizers.

Korg KingKorg NEO Test – die Anschlüsse des Synthesizers

Alles, was wir uns anschlussseitig auf der Rückseite des Korg KingKorg NEO wünschen, treffen wir auch direkt an: Stereo-Ausgang, zwei Pedal-Anschlüsse (Damper, Switch), MIDI In/Out-Buchsen, USB-Port (Typ B) sowie die Netzteilbuchse. Der Anschluss für das Vocoder-Mikrofon und einen Kopfhörer ist sinnvollerweise auf der Oberfläche platziert worden.

Anschlüsse
Die Rückseite des KingKorg NEO gibt sich praktikabel. Alle der wichtigsten Anschlüsse sind vorhanden.

KingKorg NEO – Oszillatoren und Filter

Der Korg KingKorg NEO bietet drei Oszillatoren, die verschiedene Audiosignale liefern: 32 virtuell-analoge Wellenformen inklusive Rauschen, 40 DWGS-Wellenformen vom DW-8000 und anderen Vintage-Synths, sowie 65 PCM-Samples. Auch der Mikrofoneingang kann eingespeist werden. Insgesamt kann man zwischen genau 138 Oszillatortypen wählen. Das sind Konstellationen wie Oszillator-Sync, Noise, Unisono, VPM, Ring- oder Crossmodulation oder ein Modell mit nur einem oder zwei Oszillatoren. Die Oszillatortypen lassen sich schließlich über zwei Kontrollparameter klanglich wirkungsvoll einstellen – praktisch gelöst!

Oszillator
Raffiniert und vielseitig ist die Oszillator-Sektion des KingKorg NEO, für die es ein eigenes Display gibt.

Breit aufgestellt ist man auch mit dem Filter des KingKorg NEO. Hier stehen sieben Tiefpässe, fünf Hochpässe und sechs Bandpässe zur Auswahl. Das sind 18 Filtertypen, die viele Standardaufgaben wirklich königlich erledigen.

Filter
Ein drittes OLED-Display hat der KingKorg NEO für den klanglich überzeugenden Filterbereich.

Der KingKorg NEO verfügt weiterhin über zwei klassische ADSR-Hüllkurven und zwei temposynchrone LFOs. Über eine Modulationsmatrix mit sechs freien Patch-Verknüpfungen kann man in die Tiefen der Klangprogrammierung vordringen. So wird der Synthesizer auf Wunsch durchaus modulativ.

Hüllkurven
Klassisch aufgebaut sind LFOs und Hüllkurven des KingKorg NEO.

Effekte und Vocoder

Die interne Effektsektion des KingKorg NEO ist dreiteilig aufgebaut. Sie beginnt mit einem Pre-FX-Block, der über sechs verschiedene Effekttypen verfügt (Distortion, Decimator, Ringmodulator, Guitar und EPianio Amp und Tone). Weitere sechs Typen (Flanger, Chorus, U-Vibe, Tremolo, Phaser, Rotary) definieren schließlich den Mod-FX-Bereich. Der Rev/Delay-Block bietet insgesamt gute Effekte (Hall, Room, Plate, Tape Echo, Mod Delay, BPM Delay), leider können Delay und Reverb nicht gleichzeitig verwendet werden. Die beliebte Kombination aus rhythmischem Echo und Hall in Serie ist dann nur mit einem zusätzlichen externen Effektpedal möglich. Insgesamt bewerten wir die Effektsektion als solide und wissen von Korg Wavestate und Co, dass in Sachen Auswahl und Reverbqualität eigentlich noch etwas mehr möglich wäre.

Effekte
Die dreiteilige Effekt-Abteilung ist ziemlich brauchbar und wertet den Gesamtsound des KingKorg NEO auf.

Der Vocoder kann sich sehen lassen. Er verfügt über 16 Bänder und eine Formant-Shift- und Formant-Hold-Funktion. Viel zu regeln gibt es allerdings nicht. Der Vocoder ist aber praktisch und klingt sehr ordentlich.

Vocoder
Eine gelungene Zugabe ist der Vocoder des Korg KingKorg NEO. Man sollte sie ausgiebig nutzen.

Korg KingKorg NEO Test – der Arpeggiator

Kein umfangreicher Step-Sequenzer, sondern ein simpler Step-Arpeggiator dient dem KingKorg NEO als musikalischer Assistent. Er beherrscht das klassische Auf und Ab in mehreren Varianten und kann entweder Timbre A und B getrennt oder gleichzeitig triggern. Der Step-Arpeggiator des KingKorg NEO kann mit bis zu acht Steps inklusive Parametern wie Swing oder Gate Time programmiert werden.

Soweit unser Rundgang. An einigen Stellen – vor allem beim Arpeggiator und bei den Effekten – hätte Korg zumindest ein paar kleine neue Features spendieren können. Ein polyphoner Step-Sequenzer mit Automation von Klang- und Effektparametern wie beim Korg Minilogue XD wäre eine durchaus sinnvolle Zugabe gewesen. Leider haben sich die Japaner ganz auf die vorhandene Engine verlassen und damit einige Chancen vertan.

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Praxis

Korg KingKorg NEO Test – Handhabung des Synthesizers

Ein VA-Synthesizer will rege bedient werden. Das kompakte Gehäuse könnte da leicht einen Strich durch die Rechnung machen, tut es aber nicht. Kurz gesagt: Man kommt gut und schnell zur Sache. Aus einem „Init-Programm“ kann man sogar recht schnell eigene Sounds bauen. Eher selten muss man mit der Shift-Taste auf Doppelbelegungen zugreifen. Insgesamt spürt der motivierte Sounddesigner hier ein gutes Mittelmaß. Der Roland GAIA 2 ist allerdings etwas besser zu bedienen, ein Waldorf Blofeld Keyboard deutlich schlechter – nur als Anhaltspunkt. Wer sich über das eine oder andere Detail genauer informieren möchte, kann übrigens auch den lesenswerten „Parameter-Guide“ des KingKorg NEO als PDF studieren.

Was fehlt dem KingKorg NEO?

Zu Recht trauern spielfreudige Performer dem ersten KingKorg von 2013 nach. Ein besonders differenziertes Spiel ist mit dem KingKorg NEO im Test kaum möglich und mit dem kleinen Joystick erzeugt man öfter ungewollt Pitchbending. Für umfangreiche Split-Kreationen benötigt man auch mindestens 61 Tasten mit Aftertouch und einen großen, stabilen Joystick oder das klassische Handrad-Paar für Modulation und Pitchbending. Schön wären auch Klangwechsel ohne Abreißen und ein dedizierter Tempo-Button. Genau das aber bietet der KingKorg NEO leider nicht.

Factory Sounds des Korg KingKorg NEO

Den KingKorg NEO kann man direkt mit 200 Factory Sounds spielen. Diese sind in acht Soundkategorien unterteilt und über die entsprechenden Taster direkt anwählbar: Synth, Lead, Bass, Pad/Air, Bell/Decay, Motion, Sound Effect/Vocoder und Misc für Verschiedenes. Weitere 100 Programme (Plätze 201 bis 300) sind frei.

Es wird schnell klar, dass sich das Sound-Angebot von einer Synthesizer-Workstation wie Kronos oder Nautilus abheben will. Und das ist auch gut so, denn einen KingKorg NEO kauft man nicht wegen umfangreicher Piano-, Streicher-, Orgel- und Drum-Layer. Er konzentriert sich neben Vocoder-Sounds auf duo-timbrale Synthesizer-Klänge. Beim Durchsteppen der 200 Factory Presets drängt sich der Eindruck auf, Korg wolle den KingKorg NEO bei progressiveren Top-40-Keyboardern etablieren, die sich durch die Pop/EDM-Charts rocken wollen. Die Vintage-Rubrik läuft dabei eher am Rande mit. Im Grunde ist er für alles bereit, was man mit virtuell-analogen Synthesizern so gerne fabriziert.

Korg KingKorg NEO Test so klingt der virtuell-analoge Synthesizer

Natürlich haben wir für diesen Test möglichst viele repräsentative Soundbeispiele mit dem KingKorg NEO erstellt. Die insgesamt über 40 Audio-Demos wurden direkt live auf der Tastatur plus Joystick und Sustain-Pedal eingespielt. Wie jeder VA-Synth hat auch der KingKorg NEO seinen ganz eigenen Sound. Grundsätzlich klingt er eher zurückhaltend und nicht so rotzig wie ein MicroKorg oder der MS-2000. Warme, seidige und transparente Synthesizer-Sounds liegen ihm mehr als rabiate und druckvolle Presets. Das hört man.

Synth

Die Synthesizer-Rubrik bietet vom Polysynth bis zum Arpeggiator viele brauchbare Presets. Hier zeigt sich bereits die Flexibilität der Oszillator/Filter-Sektion und man findet einige universell einsetzbare Sounds.

Audio Samples
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Korg KingKorg NEO – Hello KKNs Korg KingKorg NEO – Higher Powerd Korg KingKorg NEO – Total Brass Korg KingKorg NEO – Berlin Arp Korg KingKorg NEO – Primal Pulse Korg KingKorg NEO – Anthem Stab Korg KingKorg NEO – Dance Stab Korg KingKorg NEO – Poly Reso Korg KingKorg NEO – PulZED Korg KingKorg NEO – Metalflex Korg KingKorg NEO – Vel Seq

Lead und Bass

Die Leads klingen gelungener als die Bässe. Gute Sounddesigner lassen sich immer wieder von bekannten Songs inspirieren und benennen ihre Programme danach. Mit den High- und Low-Reglern des 2-Band-EQs kann man die Sounds während der Performance spontan verändern, damit sie besser in den Mix passen.

Audio Samples
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Korg KingKorg NEO – Classic Lead Korg KingKorg NEO – Horizon Lead Korg KingKorg NEO – Dirty Bit Korg KingKorg NEO – Synced Korg KingKorg NEO – Vel Gravy Korg KingKorg NEO – Axel Lead Korg KingKorg NEO – Filthy Rox Korg KingKorg NEO – Electrified Korg KingKorg NEO – Push me Bass Korg KingKorg NEO – LFO Dub Bass Korg KingKorg NEO – Roller Rink Korg KingKorg NEO – Acid Bass

Pad, Bell, Airy, Motion

Am besten entfaltet sich der Korg KingKorg NEO bei Flächen und verwandten Sounds. Ambient- oder Trance-Produzenten kommen hier voll auf ihre Kosten.

Audio Samples
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Korg KingKorg NEO – Submersed Korg KingKorg NEO – Beyond Earth Korg KingKorg NEO – Slow Talker Korg KingKorg NEO – Staple Pad Korg KingKorg NEO – Ice Cavern Korg KingKorg NEO – Nightcomers Korg KingKorg NEO – Midnight Move Korg KingKorg NEO – Pumpin Chord Korg KingKorg NEO – Pulse BPF Korg KingKorg NEO – Space Lullaby

Vocoder und Misc

Mit einer Handvoll Presets ist der Vocoder des Korg KingKorg NEO sofort einsatzbereit. Man muss aber ein wenig experimentieren, bis man seinen eigenen Sound gefunden hat. Fürs Studio ist er super, live wird der Vocoder sich nicht immer durchsetzen.

Ein bisschen Retro und LoFi gibt es auch noch unter den Misc-Presets. Natürlich fehlt auch das M1 Piano nicht unter den geschmackvoll zusammengestellten Presets.

Audio Samples
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Korg KingKorg NEO – Mech Voice Korg KingKorg NEO – Mr. Vocoder Korg KingKorg NEO – Eternity Korg KingKorg NEO – Talk Box Korg KingKorg NEO – Lo-fi Vibes Korg KingKorg NEO – M1 Piano Korg KingKorg NEO – Dreamy Guitar Korg KingKorg NEO – Hedgehog Funk Korg KingKorg NEO – Lofi Guitar

Korg KingKorg NEO – das sind die Alternativen

Neue virtuell-analoge Synthesizer um 1.000 Euro kann man erstaunlicherweise an einer Hand abzählen. Am günstigsten ist derzeit der Roland GAIA 2, der zusätzlich eine Wavetable-Engine, einen Step-Sequencer und die Möglichkeit bietet, die Klangerzeugung mit Modeling Expansions zu erweitern. Allerdings ist der Roland GAIA 2 klanglich nicht so seidig und filigran. Auf Split- und Layer-Kreationen muss man bei ihm gänzlich verzichten. Ähnlich teuer wie der KingKorg NEO ist der ASM Hydrasynth in der Keyboard-Version. Er glänzt mit Wavetable-Sounds, die allerdings nur achtstimmig gespielt werden können. Das Keyboard und vor allem der polyphone Aftertouch sind wiederum klasse. Schließlich ist noch der Waldorf Blofeld Keyboard zu erwähnen. Es ist zwar schon ca. 15 Jahre alt, bietet aber viele gute Sounds und einen Sample-Speicher. Die gleiche Engine hat übrigens auch das optisch extravagante Studiologic Slegde 2 in der Black Edition.

Korg KingKorg NEO mit Konkurrenten in tabellarischer Übersicht

FeaturesKorg KingKorg NEORoland GAIA 2Waldorf Blofeld KeyboardASM Hydrasynth Keyboard
KlangerzeugungVA, DWGS, PCM-Samples, zwei Sounds gleichzeitigVA, Wavetable, Expansion Model, SH-101 vorinstalliertVA, Wavetable, Sample-Import, 16facher MultimodeWavetable-Synthese
Polyfonie24 Stimmen22 Stimmen25 Stimmen8 Stimmen
Tastatur37 Tasten37 Tasten49 Tasten mit Aftertouch49 Tasten mit Poly-Aftertouch
Sequenzer/ArpeggiatorArpeggiator mit bis zu acht SchrittenArpeggiator und Step-Sequenzer mit bis zu 64 SchrittenArpeggiatorArpeggiator mit Ratcheting
Effekte3 Effektblöcke, 16-Band-VocoderMulti-FX, Delay, Reverb, Chorus, Master EQ und KompressorZwei Effekt-Slots pro SoundPre/Post-FX, EQ, Kompressor, Chorus, Delay, Reverb
Speicherplätze200 Factory, 100 User512 Factory, 256 User1024 Sounds, 128 Multis500
Abmessungen und Gewicht34,3 x 3,8 x 9,7 cm
0,8 kg
65,5 x 33,6 x 9,2 cm
4,4 kg
73,5 x 27,5 x 9,5 cm
8 kg
80,0 x 35,0 x 10,3 cm
10 kg
Display3 x OLEDOLEDGrafik-DisplayOLED
SoftwareRoland CloudSound Manager
Preis1.099 €736 €849 €1.099 €
Bewertung im Test444,54,5
Produkt bei ThomannKorg KingKorg NEO kaufen (Affiliate)Roland GAIA 2 kaufen (Affiliate)Waldorf Blofeld Keyboard kaufen (Affiliate)ASM Hydrasynth Keyboard kaufen (Affiliate)
Korg KingKorg NEO Alternativen

Korg KingKorg NEO Sound Demo (no talking)

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Fazit

Der neue KingKorg wirkt im Test zwar erfrischend, stellt aber leider keinen Fortschritt gegenüber der ersten Version dar. Klassische Live-Keyboarder benötigen eine 61er-Tastatur mit Aftertouch statt dieser reduzierten Hardware. Mit einem zusätzlichen Step-Sequenzer, neuen PCM-Samples und einer verbesserten Effektsektion hätten wir fünf Sterne vergeben. Für die getestete NEO-Version ziehen wir einen Stern ab. Nach elf Jahren wünscht man sich einfach mehr Wachstum – ähnlich wie bei der Weiterentwicklung der Korg Wavestation zum Wavestate.

Die Stärken des KingKorg NEO sind der klassische und universell einsetzbare VA-Sound, die angenehme Bedienung und auch das ansprechende Produktdesign. Wer Standardklänge inklusive Vocoder selbst kreieren möchte, wird die klanglichen Qualitäten des KingKorg NEO zu schätzen wissen. Allerdings müsste der Preis auf unter 1.000 Euro gesenkt werden, wenn man die Verkaufspreise ähnlich cleverer Korg-Synths betrachtet. Für einen größeren Verkaufserfolg sollte Korg auch über eine native Version (wie bei Wavestate/Opsix/modwave) des KingKorg NEO nachdenken.

Alles in allem ist der KingKorg NEO ein klanglich guter Vertreter der VA-Synthesizer. Mit einer hoffentlich bald erscheinenden Software-Version und als große SE-Variante wird er sicherlich in der nächsten Dekade viel zu tun haben.

Korg KingKorg NEO Test
Korg KingKorg NEO

Features

  • 37 anschlags- und releasedynamische Tasten
  • Klangerzeugung: XMT (eXpanded Modeling Technology)
  • 24-stimmig polyphon
  • 300 Programme (200 vorbelegt, überschreibbar / 100 User)
  • 2 Timbres (Layer / Split)
  • 3 Oszillatoren (jeweils virtuell-analoge, Noise-, DWGS-, PCM- und Mic-In-Typen wählbar), 138 Typen (32 virtuell-analog und Noise, 40 DWGS, 65 PCM, 1 Mic In)
  • 1 Filter (LPF-, HPF und BPF-Typen), 18 Typen (7 LPF, 5 HPF, 6 BPF)
  • 2 Hüllkurvengeneratoren, 2 LFOs, 6 virtuelle Patchverbindungen
  • 3 Programm Effekte (Pre FX, Mod FX, Rev/Delay) + 2-Band-Equalizer
  • 16-Band Vocoder, Formant-Shift- sowie Formant-Hold-Funktion
  • Arpeggiator mit bis zu 8 Steps (Anzahl der Steps veränderbar), 6 Typen (Up, Down, Alt1, Alt2, Random, Trigger)
  • 3 OLED Displays
  • Mikrofoneingang: XLR
  • Line Ausgänge: 2 x 6,3 mm Klinke
  • Stereo-Kopfhörerausgang: 6,3 mm Klinke
  • Fußschalter-Eingang: 6,3 mm Klinke
  • MIDI Ein- und Ausgang
  • USB
  • Abmessungen (B x T x H): 565 x 338 x 92 mm
  • Gewicht: 3,1 kg
  • Inkl. externes Netzteil, Vocoder-Mikrofon und Windschutz

Preis

Korg KingKorg NEO: ca. 1.099 € (Straßenpreis am 12. März 2024)

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