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Mackie MC-150 Test

Die beiden Kopfhörer Mackie MC-150 und MC-250 bilden eine neue Produktlinie budgetfreundlicher Studiokopfhörer, die durch erstklassige Wiedergabeeigenschaften auch professionelle Ansprüche befriedigen soll.

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Ob es sich hierbei um ein reines Marketingversprechen handelt oder der Mackie MC-150 tatsächlich ein preiswerter Geheimtipp ist, wollen wir mit diesem Test herausfinden. Der geringfügig teurere MC-250 konnte bereits im Test überzeugen, gelingt das auch dem ohrumschließenden Einstiegsmodell des amerikanischen Herstellers?

Details

Bauweise

Mackies neuer MC-150 ist ein geschlossener Kopfhörer mit dynamischen Wandlern, dessen Gehäuse dank eines Faltmechanismus auf ein kompaktes Packmaß zusammengeklappt werden kann. Ohrumschließende Ohrmuscheln kennzeichnen den Studiokopfhörer, der ein Gewicht von 252/303 Gramm (ohne/mit Kabel) auf die Waage bringt.

Verarbeitung des Mackie MC-150

Der in China gefertigte Mackie MC-150 unterscheidet sich äußerlich vom etwas teureren 250er lediglich durch ein geringfügig anderes Design der Ohrmuschelabdeckung. Die Kunststoff-dominierte Konstruktion scheint dem Studioalltag problemlos standhalten zu können, zudem sind viele Anbauteile verschraubt, sodass der Austausch im Bedarfsfall problemlos sein dürfte. Insgesamt ist der Mackie MC-150 eine solide Erscheinung ohne erkennbare Verarbeitungsmängel.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Kunstlederpolster des MC-150 machen einen langlebigen Eindruck.

Mitgelieferte Kabel und Co.

Das per verriegelbarem Miniklinkenstecker austauschbare Kabel ist in der Preisklasse des Mackie MC-150 definitiv positiv zu bewerten. Die Länge des glatten Kabels, das an der linken Ohrmuschel befestigt wird, beträgt 3 Meter und am unteren Ende befindet sich ein vergoldeter 3,5mm-Klinkenstecker samt Schraubadapter auf 6,35 mm. Zur Aufbewahrung oder auf Reisen kann der Kopfhörer in dem neoprenartigen Transportbeutel verstaut werden, der sich ebenfalls im Lieferumfang befindet. Die beiliegende, mehrsprachige Bedienungsanleitung ist auch in deutscher Sprache verfasst und informiert über die Handhabung und die technischen Daten des Kopfhörers.

Fotostrecke: 2 Bilder Unplugged: Das Kabel ist per praktischem Bajonettstecker problemlos abnehmbar.

Technik und Kennzahlen

Die technischen Daten ähneln in weiten Teilen dem etwas teureren MC-250 und weichen beispielsweise in der unteren Eckfrequenz des Übertragungsbereichs, welcher beim MC-150 mit 15 bis 20000 Hz angegeben ist, und der etwas geringeren Empfindlichkeit von 93 dB voneinander ab. Beide Kopfhörer verfügen über 50mm-Wandler, die bei einer geringen Impedanz im 30-Ohm-Bereich (MC-150: 33 Ohm) ist für souveräne Wiedergabeeigenschaften an mobilen Abspielgeräten sorgen.

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Praxis

Verwendungszweck

Laut Hersteller wurde der Mackie MC-150 zum Studio Monitoring, DJ-Einsatz, Field-Recording und zum mobilen Musikkonsum konzipiert, was bekanntlich zu den traditionellen Einsatzgebieten geschlossener Kopfhörer zählt. Diese Fähigkeiten möchte ich dem Mackie Kopfhörer auch nicht absprechen, aber darauf hinweisen, dass die Dämmung gegenüber vielen Konkurrenzprodukten auffallend maßvoll ausfällt, wodurch im Einzelfall zu überprüfen ist, ob der MC-150 den individuellen Anforderungen entspricht. Wiedergabeseitig hat der Mackie MC-150 eine spürbare „HiFi-Färbung“, wodurch vor einem Einsatz bei Mischtätigkeiten eher abzuraten ist. In dieser Hinsicht agiert der MC-250 deutlich neutraler.

Mackies Einstiegsmodell für das Studio - der MC-150
Mackies Einstiegsmodell für das Studio – der MC-150

Tragekomfort

Der MC-150 verfügt über einen moderaten Anpressdruck sowie eine effektive Polsterung des Kopfbügels und der Ohrmuscheln, wodurch der Tragekomfort auch bei längeren Hörsessions hoch ist. Trotzdem sitzt der Mackie Kopfhörer auch bei Bewegungen sicher auf dem Kopf, sodass ich in dieser Kategorie nichts zu bemängeln, sondern lediglich die Befürchtung habe, dass der MC-150 wie auch der MC-250 für Personen mit einem größeren Kopf etwas zu klein sein könnte, da nach der Anpassung auf meine Kopfgröße nicht mehr besonders viel „Headroom“ vorhanden ist, wie es bei anderen Kopfhörern meistens der Fall ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Die gerasterte Größenanpassung bietet nicht viele Reserven für Personen mit einem großen Kopf.

Mackie MC-150: Klang

Zum Praxistest des Mackie MC-150 wurden die folgenden Kopfhörerverstärker und Anschlüsse verwendet:
iPhone SE
UAD Apollo 8
SPL 2Control
SPL Phonitor mini
Lake People G93
Neben diversen akustischen Experimenten (Sinus Sweeps, übliche DAW- Tätigkeiten) habe ich einen stilübergreifenden Mix eigener und fremder Produktionen über den MC-150 angehört und analysiert.

Frequenzgang

Keep smiling! Der Mackie Kopfhörer hat eine spürbare Anhebung im Bass und in den Höhen bei einer gleichzeitig faden Mittenwiedergabe. Dieser Wiedergabecharakter hat ja seine Fans, allerdings gehöre ich nicht dazu, da ich bei den meisten professionellen Anwendungen andere Hörpräferenzen habe. Dabei muss man dem Mackie MC-150 zugutehalten, dass der eigentlich geschmackvolle Bass-Boost selektiv den Subbereich betrifft, angrenzende Frequenzbereiche nicht darunter leiden, wodurch die Anhebung, die beim Monitoring-Einsatz zweckdienlich sein kann, absolut vertretbar ist. Nicht optimal ausbalanciert sind die für mein Empfinden etwas zu scharfen Höhen, die auch Produktionen ohne problematische Überbetonungen in diesem Frequenzbereich schrill und etwas anstrengend erklingen lassen. Das gelingt dem MC-250, der ab etwa 10 kHz milder agiert, deutlich besser. Zum lauten Monitoring und tonalen Beurteilungen ist diese Abstimmung nicht optimal, als akustische Lupe zur Überprüfung von Schnittartefakten funktioniert der „crispe“ Mackie MC-150 allerdings ganz gut. Im Gesamtkontext wirkt der tonale Bereich zwischen 1 bis 3 kHz etwas leblos und unmusikalisch.

Die Höhen sind auffallend „crisp“ und begünstigen eine rasche Hörermüdung!
Die Höhen sind auffallend „crisp“ und begünstigen eine rasche Hörermüdung!

Impulsverhalten

Eine prominente Höhenwiedergabe geht häufig Hand in Hand mit einer gesteigerten Wahrnehmung von Transienten, Störgeräuschen und impulshaften Artefakten, wodurch sich der Mackie MC-150 gut für den Tonschnitt eignet. Tieffrequente Impulse schwingen ohne auffällige Kompression sauber ein und aus, was in dieser Preisregion positiv anzumerken ist. Insgesamt besitzt der MC-150 einen detailreichen und direkten Wiedergabecharakter, was in von so einigen reinrassigen Monitorkopfhörern unterscheidet.

Räumliche Abbildung

Der MC-150 vermittelt ein transparentes Raumgefühl bei einer befriedigenden Auflösung und breiten Stereobühne, deren Authentizität von der Crossfeed-Funktion meiner SPL-Verstärker profitiert, was bei eigentlich allen mir bekannten Kopfhörern geschlossener Bauart der Fall ist. Die Präzision der Phantommitte sowie der Ortung im Stereopanorama des Testkopfhörers entspricht professionellen Anforderungen, zudem sorgt die die plakative Höhenabbildung für eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber Hallräumen im Mix, die von typischen, generell etwas matteren Monitorkopfhörern nicht selten verschluckt werden, was beim Mackie MC-150 Kopfhörer nicht der Fall ist. 

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Fazit

Der mit dem MC-250 weitgehend baugleiche Mackie MC-150 ist spürbar anders abgestimmt und etwas günstiger im Preis. Aufgrund einer für mein Empfinden zu etwas dominanten Höhenabbildung sowie einer für die geschlossene Bauart eher mittelmäßige Dämmung ist der MC-150 weder für lautes Monitoring noch die Verwendung in einer lauten Umgebung optimal konzipiert. Der lediglich 20 Euro teurere MC-250 ist für meinen Geschmack das deutlich stimmigere Produkt für den Studioeinsatz, doch erfahrungsgemäß wird auch die „Smiley-Klangsignatur“ mit ihren prominenten Höhen und dem geboosteten Subbass Freunde finden. Schön, dass man bei Mackie die Auswahl zwischen unterschiedlichen Klangsignaturen hat!

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • detailfreudige Wiedergabe
  • austauschbares Kabel
  • robuster Transportbeutel
  • kräftiger Subbass
Contra
  • mittelmäßige Dämmeigenschaften
  • etwas überambitionierte Höhenabbildung
Artikelbild
Mackie MC-150 Test
Für 69,00€ bei
Mackie_MC_150_B13_Test_Schlussbild
Features und Spezifikationen
  • Studiokopfhörer
  • geschlossen
  • dynamisch
  • ohrumschließend
  • faltbares Gehäuse
  • Transportbeutel
  • Kabelführung links, abnehmbar (Bajonettstecker)
  • 50 mm Treiber
  • glattes Kabel 3 m mit 3,5 mm-Klinkenstecker und 6,35 mm Adapter (vergoldet)
  • Gewicht 252/303g (ohne/mit Kabel)
  • Impedanz 33 Ohm
  • Schalldruck 93 dB
  • maximaler Eingangspegel 20 mW
  • Übertragungsbereich 15 – 20.000Hz
  • Preis: 79,– (Straßenpreis am 07.01.2019)
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