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Ludwig Copperphonic 14“x5“ und 14“x6,5“ Snare Drums Test

Neben Drumsets und Snare Drums blickt der amerikanische Traditionshersteller Ludwig auch auf langjährige Erfahrungen im Bereich der Orchesterinstrumente und damit auch der Fertigung von Kesselpauken zurück. Die Copperphonic Serie bedient sich des Werkstoffs Kupfer, welcher traditionell für die Pauken verwendet wird und erweitert damit die klangliche Farbpalette des sowieso schon außergewöhnlich breiten Snare-Sortiments. Dadurch werden klangliche Alternativen zu den legendären Klassikern wie Supraphonic oder Black Beauty geboten, deren zeitloser Sound sie sicher zu den meistaufgenommenen Snares der Musikgeschichte machte. Deshalb ist es umso spannender, wie sich die Kupfer-Snares im Test schlagen.

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Da Ludwig Snares mittlerweile auf Bühnen und in Studios zum Standardwerkzeug für guten Sound geworden sind, ist natürlich die Ausweitung der klanglichen Facette im Sortiment besonders interessant. Während die oben erwähnten Klassiker aus Messing beziehungsweise Aluminium gefertigt sind, kommt hier nun der Werkstoff Kupfer hinzu. Was dies mit dem Klang macht, und wie die Kessel in ihren unterschiedlichen Ausfertigungen gefertigt und verarbeitet worden sind, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Für den Test der Copperphonic Serie wurden uns vom Vertrieb drei Snares in unterschiedlichen Kesseltiefen und Konstruktionen geschickt. Das neueste Modell ist die 14“ x 6,5“ Raw Copper Phonic Snare, die durch ihr spezielles Äußeres ein direkter Blickfang ist. Nicht weniger ansehnlich ist die 14“ x 6,5“ Hammered Copper Phonic Snare mit gleicher Kesseltiefe, aber völlig unterschiedlichem Look. Dazu gesellt sich die 14“ x 5“ Copper Phonic Snare, bei der sich der Kessel in seiner ursprünglichen Variante zeigt.
Völlig abgesehen von den äußerlich sichtbaren Unterschieden in der Verarbeitung der Kesseloberflächen ist die grundsätzliche Konstruktion bei allen Modellen gleich. Die Snares wurden aus 1,2 Millimeter starkem Kupferblech gefertigt und sind im Design, wie der Name schon verlauten lässt, an die bekannten Supraphonic Modelle angelehnt. Der verwendete Werkstoff Kupfer ist wesentlich weicher als Messing, Aluminium oder gar Stahl und wird deshalb als obertonärmer und tiefer klingend beschrieben. Alle drei nahtlos gezogenen Kessel verfügen über eine in der Mitte eingearbeitete Sicke, die dem Kessel zusätzliche Stabilität verleiht. Die Fellauflagekanten sind in einem Winkel von 45 Grad gehalten und verfügen auf der Unterseite jeweils über ein eingearbeitetes Snarebed von etwa 20 Zentimetern Breite, welches dem Snareteppich eine sensible Ansprache gewährleisten soll. Leider ist von den in Taiwan gefertigten, minderwertigen Teppichen nicht viel zu erwarten – ein bekanntes Problem bei Ludwig Snares, auf das die Firma leider auch bei hochpreisigen Modellen bisher nicht reagiert.
An allen Snares sind die hauseigenen, einlagigen Ludwig Weather Master Felle verbaut, die auf der Oberseite weiß aufgeraut und auf der Unterseite klar und dünn sind. Diese werden von dreifach geflanschten Spannreifen gehalten, deren jeweils zehn Schrauben mit Unterlegscheiben aus Metall und schwarzem Plastik versehen sind. An allen Kesseln prangt das Ludwig Keystone Badge aus Messing mit integriertem Luftloch. So viel zu den Gemeinsamkeiten, kommen wir nun zu den Unterschieden der individuellen Modelle.

Fotostrecke: 4 Bilder Durch die feine Hämmerung des Kessel entsteht eine ansprechende Optik.

Optik wie eine Kesselpauke: die gehämmerte Copper Phonic

Die Ludwig Hammered Copper Phonic ist optisch ein wahrer Leckerbissen. Der Kessel wurde durch feine Hämmerung, wie sie auch bei der Herstellung von Kesselpauken zum Einsatz kommt, bearbeitet und soll somit einen besonders fokussierten Eigenton produzieren. Die Hardware besteht zum einen aus den mit schwarzem Gummi unterlegten Imperial Lug Spannböckchen und zum anderen aus der neu designten Snare-Abhebung. Nach jahrelangem Klagen über die mehr schlecht als recht funktionierende P85-Abhebung wurde vor einigen Jahren endlich ein komplett überarbeiteter Nachfolger vorgestellt. Der P85AC Strainer mit dem eingeprägten Ludwig Kronen-Logo funktioniert nach dem altbewährten Throw Off Prinzip mit seitlich abklappbarem Hebel. Der Snareteppich, der durch das PC35AC Butt End mit Vierkantschrauben gehalten wird, kann mit der gerasterten Rändelschraube auf optimale Spannung gebracht werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die 14 x 6,5 Zoll Copper Phonic Raw Snare in ihrer ganzen Pracht.

Die Patina beim Raw Copper Modell ist ein Blickfang

Die 14 x 6,5 Zoll Raw Copper Phonic Snare macht ihrem Namen alle Ehre. Der unpolierte Kessel wurde gezielt so behandelt, dass eine natürliche Patina entsteht. Da dieser chemische Prozess nicht genau steuerbar ist, wird jede Snare rein optisch gesehen zu einem Einzelstück. Der rustikale Look der Patina bildet einen besonderen Kontrast zur sauber verchromten Hardware, die auch in diesem Fall aus den klassischen Imperial Lugs besteht, deren Art Deco Design sich seit ihrer Einführung in den Zwanzigerjahren kaum verändert hat. Die an der Raw Copper Snare montierte Abhebung sieht auf den ersten Blick aus wie die P85AC, tatsächlich handelt es sich aber um eine abermals überarbeitete Version mit dem Namen P88AC. Die gerasterte Rändelschraube wurde hier verkleinert, um ein Verstellen auch im angespannten Zustand zu ermöglichen, zudem ist auf dem Hebel nun der Ludwig Schriftzug im Stil der Sechzigerjahre eingeprägt. In der Funktionsweise ist die P88AC identisch mit dem Vorgängermodell.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Ludwig 14 x 5 Zoll Copper Phonic Snare Drum im klassischen Look.

Glänzende Aussichten: die polierte Copper Phonic

Das Modell mit der kleinsten Kesseltiefe, die 14“ x 5“ Copper Phonic Snare, kommt im klassischen Look daher. Der Kupferkessel wurde poliert und glänzt mit der verchromten Hardware um die Wette. Den klassischen Look untermalen die verwendeten Tube Lug Spannböckchen, die schon vor 100 Jahren an Ludwig Instrumenten zu finden waren. Am Kessel ist ein bereits zuvor erwähnter alter Bekannter verbaut: der P85 Snare Strainer. Wie es dieses mittlerweile veraltete Modell an die aktuelle Test-Snare geschafft hat, ist nicht ganz zu ergründen, fest steht jedoch, dass dieser Strainer trotz des einfachen Throw Off Prinzips als anfällig und in vielen Fällen hakelig gilt und trotzdem jahrzehntelang an Ludwigs Vorzeigemodellen verbaut war. Immerhin ist an dieser Snare zumindest schon das PC35AC Butt End montiert worden, bei dem sich der Snareteppich mit Vierkantschrauben einspannen lässt.
Abgesehen von den bereits angesprochenen, billigen Snareteppichen und der veralteten Abhebung am 14“ x 5“ Modell lässt sich grundsätzlich die optisch hochwertige Verarbeitung aller drei Testkandidaten loben. Wie die Snares klingen, erfahrt ihr im folgenden Praxisteil.

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