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Korg Volca Sample New Generation Test

Rund fünf Jahre nach dem Erscheinen des ersten Volca Sample präsentiert Korg mit dem Korg Volca Sample New Generation einen neuen Aufguss des portablen Sample-Players. Optisch ändert sich wenig an der mit dem Zusatz „New Generation“ versehenen Version. Es gibt eigentlich nur mehr Speicher, neue Samples und auch endlich einen USB-Anschluss. Schauen wir trotzdem mal, was das Update noch so bringt?!

KorgVolcaSample2_01_Test_Aufmacher

Details

same same but different

Der Korg Volca Sample New Generation ein kompakter Sample-Player mit 16-Step Sequenzer, Batteriefach und eingebauten Mini-Speaker. In den Abmessungen von 193 x 45 x 115 mm (BxHxT) und einem Gewicht von gerade einmal 372 g ohne Batterien lässt er sich zweifelsohne als ultra-mobiles Klang-Spielzeug für die Hosentasche kategorisieren.
Der New Generation Sample überzeugt genauso wie die weiteren Volca-Geschwister BeatsBassKickDrumModularNubassFMKeys und Mix mit einer einwandfreien Verarbeitungsqualität. Die Bedienung des kompakten Samplers ist mit dem kleinen Display und den eindeutig beschrifteten Potis zwar etwas fummelig, dennoch absolut „idiotensicher“. 

Fotostrecke: 2 Bilder Gewohntes Layout: Hier hat sich nicht wirklich was geändert.

Funktionaler Sequenzer, 12 Sound-Parameter, Motion Sequence

In der Mitte des Geschehens stehen 3×4 Parameter die pro Sound allesamt über die bis zu 16 Steps lange Sequenz automatisierbar sind. Das nennt sich „Motion Sequence“ und zeigt Änderungen durch rotes Leuchten der transparenten Stift-Potis an. Die Parameter im folgenden Bild sprechen für sich, ein Loop-Mode kommt via Step-Taster hinzu.
Einzige Ausnahme stellt der schwarze Regler zur Sample-Auswahl dar, der ja aber auch gar kein Poti sondern ein Encoder ist – und von „Motion Record“ leider ausgenommen ist. Trotzdem können bis zu zehn Sounds gleichzeitig gespielt werden, da der Sequenzer zehn Spuren bzw. Parts kennt. 

3x4 Parameter pro Sound, Step Mode & Rec, Mutes & Solos, Reverb, Swing und Step Jump – ganz schön was los, auf kleinem Raum.
3×4 Parameter pro Sound, Step Mode & Rec, Mutes & Solos, Reverb, Swing und Step Jump – ganz schön was los, auf kleinem Raum.

Allesamt werden sie in 16 „chainbaren“ Pattern organisiert und können dank “Multi Touch Keyboard“ Lauflicht-programmiert oder live eingespielt werden. Mute- und Solo-Modes sowie eine simple Sample-Reverse-Funktion existieren ebenfalls.
Der Reverb ist unverändert, lässt sich im Pegel anpassen und für jeden Sound getrennt zuweisen. Globale Swing- und Volume-Regler findet man daneben, ganz links noch den “analogen Isolator“. Im Prinzip ist der nichts Anderes als ein einfacher EQ mit anpassbarem High- und Low-Shelf. Neu ist wirklich nur die Farbe der Kappen, welche nun nicht mehr grau, sondern schwarz gefärbt sind.  

8 MB Wahnsinn

Der Volca Sample New Generation kann selbst nicht aufnehmen und fällt damit in die fast ausgestorbene Kategorie der Rompler. Die gebotenen 8 MB sorgen für Erinnerungen: Platz für maximal 130 Sekunden Audio und das Adressieren von bis zu 200 Samples. Das ist doppelt so viel wie beim Vorgänger und hätte 1985 für ekstatischen Beifall gesorgt – In 2020 ist das nur „retro-ironisch“ zu betrachten. Die „krumme“ Samplerate von 31,25 kHz bei 16 Bit unterstreicht das Konzept. 

Fotostrecke: 2 Bilder Der Isolator ist ein analoger EQ und tut was er soll.

Anschlüsse und Lieferumfang

Der Micro-USB-Anschluss dient der MIDI-Steuerung und der Datenpflege. Ein Austausch der Samples ist mit kostenlosen Programmen unter Windows, OSX sowie iOS möglich. Ein Sync-I/O, ein richtiger DIN-MIDI-IN sowie ein Netzteil-Anschluss und Kopfhörerausgang (3,5 mm) runden die übersichtliche Konnektivität ab. Ein USB-C wäre hier schöner gewesen, genau wie ein mitgeliefertes Netzteil. Mit sechs mitgelieferten Batterien, einem Sync-Kabel und dem Manual-Faltblatt bleibt der Verpackungsinhalt somit übersichtlich.

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Praxis

Kleine Spass-Maschine

Ich mag die Volcas! Sie machen Spass, sind intuitiv zu bedienen und klingen allesamt charmant – so auch der Volca Sample der neuen Generation. Den ursprünglichen Volca Sample hatte ich tatsächlich nie unter den Fingern, weil die Verwendung von Samples in Drum Machines nicht so mein Ding sind. Beim Volca Sample New Generation ist das aber irgendwie anders, weil die plakativen Samples gemeinsam mit dem „cheezy“ Timestretching tolle praktikable Ergebnisse liefern. Die Bedienung ist trotz der vielen Möglichkeiten mit relativ wenigen Tastern äußerst intuitiv.
Das Grundprinzip ist einfach: Im STEP-MODE wird ein Part mit den Pfeiltasten ausgewählt. Dann lassen sich die Part-Parameter editieren und Steps auf der Klaviatur setzten. Unter der eigentlichen „Klaviatur“ wird zusätzlich der ausgewählte Part angezeigt. 
Im Live-Mode (Rec On) folgen die Parameter hingegen dem zuletzt angespielten Sound. Die Parts 9/10 agieren außerdem als Alternates für Hi-Hats oder dergleichen. Das war es auch schon. So musste ich mich auch nicht lange mit dem neuen Volca Sample auseinandersetzten, um ihn wie im Video zu bedienen. Ein großartiges Konzept hinter dem Video gibt es nicht, ich habe einfach drauf los gekurbelt – und wie man sehen und hören kann – gleich ein paar Musikstile überflogen.

Audio Samples
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Korg Volca Sample NG: Warning Korg Volca Sample NG: 2nd Warning Korg Volca Sample NG: Champange Korg Volca Sample NG: Return Jump Mode Korg Volca Sample NG: Say Hey

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Auf der anderen Seite des Zaunes

Die flinke Bedienung ist ein starkes Plus. Klar, ein Elektron Model Samples, die NI Maschine+ oder eine MPC One haben einiges mehr auf dem Kasten, aber das muss auch erstmal alles verinnerlicht werden. Insbesondere der Model:Samples kostet nicht wesentlich viel mehr. 
Zum Ideen-Entwickeln reicht mir Gebotenes für 169 € aber wirklich aus. Reduktion ist und bleibt der USP (Unique Selling Proposition) der Volca-Serie, wenn auch dank des USB-Anschlusses nun durchaus ein Hauch von Zukunft durch die Finger weht. Ob ich aber jemals eigene Samples in die Kisten boxen werde? Ich denke eher nicht … Für iPhone und iPad steht die kostenloses AudioPocket App jedenfalls dann zur Verfügung.

Im Westen nichts Neues

Abgesehen vom USB-Port, den neuen Samples und mehr Speicher gibt es keine weiteren nennenswerten Änderungen. Werbetexte hier und da sprechen von einem „Part-Delay“, wie man das allerdings aufrufen soll, habe ich nicht dem Manual entnehmen können. Auch die „Zwei neuen Step-Jump-Modi“ sind nicht wirklich revolutionär, nur eine einzige neue Option findet sich: Mit dieser lassen sich Sequenzen nun nach dem Jump reseten, oder von der aktuellen Postion aus weiterspielen lassen. Mehr aber auch nicht.
Schade finde das aber alles nicht, nur der Reverb ist dem Ganzen nicht würdig. Ein paar mehr Optionen sowie ein besserer Grundsound wären doch was für eine Version 3?! Ebenfalls erwähnen möchte ich, dass man mit Wurstfingern gerne mal unbeabsichtigt zwei Sounds gleichzeitig triggert. 

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Fazit

Der Korg Volca Sample New Generation bringt technisch kaum Neues, aber das macht nichts. USB, mehr Speicher und neue Samples reichen als angemessene Frischzellenkur, sodass er insbesondere für Einsteiger zum No-Brainer wird. Für Erstbesitzer dürfte sich das Upgrade kaum lohnen. Der neue Volca Sample klingt jedenfalls kernig, macht Spaß und benötigt auch kaum Platz. Somit wird er stand-alone zum zuverlässigen Zeitvertreiber. Für das grüne Gewissen besorgt man sich besser noch Akkus und los geht es! 4,5 Sterne.

KorgVolcaSample2_01_Test_Aufmacher
Pro
  • Charmanter Charakter-Sound
  • USB & mehr Speicher
  • Intuitive Bedienung
  • Samples via App
Contra
  • Reverb nicht besonders
Features
  • Mini-Hardware-Sample-Player mit Step-Sequencer
  • 8 MB Speicher für bis zu 200 Samples
  • 150 neue Samples aus den Bereichen Elektronik, HipHop und Trap
  • 16 Speicherplätze für Pattern, Pattern-Chain-Funktion
  • Vielen Editier-Möglichkeiten und Motion Sequence
  • Sample-Import über USB oder über die App AudioPocket für iOS
  • Active Step, Step Jump, Swing, 2 verschiedene Step Jump Modi
  • Analogue Isolator für Bässe und Höhen
  • Reverb Effekt
  • Swing-Regler
  • Anschlüsse: Micro-USB-Buchse, Midi In, Sync In und Out, Kopfhörer
  • Stromversorgung über 6 mitgelieferte AA Batterien oder optionales Netzteil
  • Abmessungen: 19,3 x 11,5 4,5 cm
  • Gewicht: 372 g
Preis
  • Korg Volca Sample New Generation: Ca. 169 € (Straßenpreis am 30. September 2020)
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