ANZEIGE

iOS App Songbooks/Tab Test

Gitarren-Apps sind ein Segen. Vor allem im Zusammenspiel mit dem iPad retten sie so manchem von uns die Gage, denn wer in einer Coverband spielt oder sogar in mehreren Projekten unterwegs ist, kann bei der Fülle an Titeln kaum alle auswendig parat haben. Ein iPad ist klein, unauffällig auf der Bühne und benötigt keine Beleuchtung – wie oft standen Kollegen in zweierlei Hinsicht schon im Dunkeln, weil sie mangels Notenpultleuchte ihre Noten nicht lesen konnten.

(Bild: © fotolia / ipopba)
(Bild: © fotolia / ipopba)


Früher schleppte man für Cover- oder Gala-Jobs mehrere Ordner mit Noten auf die Bühne, falls der Veranstalter den einen oder anderen Song hören wollte.
All das ist heute kein Problem mehr, denn auch ins kleinste iPad passen alle Real Books, Noten- und Tabulatur-Sammlungen. Und einige Apps widmen sich genau diesem Thema, und die möchten wir euch im Folgenden vorstellen.

For Score

For Score ist schon recht lange auf meinem iPad installiert und hilft mir bei Aushilfsjobs, wo ich nicht alle Songs auswendig spielen kann, sehr oft über die Runden. Prinzipiell ist die App ein PDF-Reader, aber komplett für den Musiker im Bühnenbetrieb ausgelegt. Man erstellt auf dem Computer ein PDF-Dokument des Songsheets und lädt es per iTunes auf das iPad, und dort direkt in For Score. Dort ist das Sheet in einer Bibliothek abgelegt, in der alle Dokumente zu finden sind. Für den Gig kann nun eine Setlist zusammengestellt werden, in die alle benötigten Notenblätter aus der Bibliothek geladen werden. Die einzelnen Titel der Setlist werden nun bequem in die richtige Reihenfolge gerückt, und schon ist man perfekt auf den Einsatz vorbereitet. Geblättert wird per Hand, manche Kollegen erledigen das auch per Fuß über einen Bluetooth Schalter. Darüber hinaus gibt es aber noch einige sehr sinnvolle Funktionen, die über den Einsatz als bloßen PDF-Reader hinausgehen: Falls doch etwas im Song geändert werden muss, gibt es eine Schreibfunktion, mit der man Notizen in das PDF schreibt, ohne dass sich am Ausgangsdokument etwas ändert, die Anmerkungen sind nur in For Score sichtbar. Die Notizen lassen sich entweder schnell per Finger erstellen oder leserlich per Tastatur in ein Textfeld eintragen. Sehr hilfreich ist auch der integrierte Audioplayer, der Titel aus iTunes lädt und so die Möglichkeit bietet, zum Song zu üben, während man das Songsheet vor Augen hat. Dazu haben die Entwickler noch ein einfaches Metronom und einen Tuner integriert.
Die Investition von 9,99 Euro ist auf jeden Fall lohnenswert, denn mit For Score hat man einen sehr guten Music Reader mit einigen Extras zur Hand. Einziger Nachteil ist, dass tatsächlich nur PDF-Dateien gelesen werden. Auf jeden Fall spart man sich die Schlepperei von dicken Notenordnern und hat alle Songsheets jederzeit griffbereit.

Fotostrecke: 7 Bilder Der Audio Player kann am unteren Rand geöffnet werden
stars_4_5_135x35
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: For Score LLC
  • Modell: For Score
  • Typ: Music Reader App
  • Kompatibilität: iOS 7.0 oder höher (nur iPad)
  • Preis: 9,99 Euro

iReal Pro

Die App iReal Pro outet sich auf den ersten Blick als Songbook mit einer Menge Titel aus dem Jazz- und Pop-Bereich. Allerdings werden hier nur die Akkorde dargestellt, sodass Melodie-Instrumente nicht auf ihre Kosten kommen. Dafür freut sich der Harmonie-Spieler, denn die Akkorde werden gut lesbar in großen Buchstaben angezeigt. Die App kommt mit einer ganzen Menge Songs, was sich selbstverständlich erweitern lässt, denn es besteht die Möglichkeit, über das Forum neue Titel herunterzuladen. Auch sind die Sheets nicht in Stein gemeißelt und können nach Belieben editiert werden, oder man erstellt eigene. Die Tastatur zur Eingabe ist dann speziell für Akkorde ausgelegt. Das funktioniert sehr simpel und man hat recht schnell ein Akkord-Sheet erstellt. Oder man bedient sich der Vorlagen mit bestimmten Songformen oder einer gewissen Taktanzahl. Ein ganz großer praktischer Vorteil dieser App ist die Transponierfunktion. Hier kann im Handumdrehen das komplette Sheet in alle Tonarten transponiert werden. Ein Segen für Musiker, die den gleichen Song mit unterschiedlichen Sängern spielen, die mitunter gerne mal in der Tonart variieren. Wenn ihr Roxanne im Original vorbereitet habt, der Sänger bei der Session aber nicht über Stings Stimmumfang verfügt, dann könnt ihr locker per Knopfdruck das Ganze in die gewünschte Tonart bringen. Außerdem wird bei iReal Pro nicht nur gelesen, die App ist mit einer Begleitautomatik á la Band In A Box ausgestattet. Man gibt einen Style an und dann werden die Akkorde im angegebenen Tempo und Style von der iReal Pro Band (Drums, Bass, Gitarre oder Piano) gespielt. Der aktuelle Akkord leuchtet dann gelb unterlegt. Hier kommt durchaus ein gewisses Karaoke-Feeling auf. Klar, die Styles sind jetzt nicht dem Original entsprechend und klingen auch nicht wie amtlich eingespielte Jamtracks, aber zum Üben ist das allemal ausreichend und ein super Feature.

Hier ist eine Kostprobe von Yesterday:

Audio Samples
0:00
Yesterday in iReal Pro

Wer auf der Suche nach einem Songbook mit Akkord-Sheets ist, oder auch selbst des Öfteren welche erstellt, dem kann ich iReal Pro wärmstens empfehlen. Außerdem ist die App zum Üben für Melodie-Instrumente oder Sänger sehr hilfreich, denn mit der Begleitfunktion kann man sich die entsprechenden Songs von der App-Band spielen lassen und dazu singen oder improvisieren üben.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der linken Seite öffnet sich die Bibliothek
stars_4_5_135x35
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Technimo LLC
  • Modell: iReal Pro
  • Typ: Songbook App
  • Kompatibilität: iOS 9.1 oder höher (iPhone, iPad, iPod Touch)
  • Preis: 12,99 Euro

Tab Pro

Speziell für Gitarristen ist mit Tab Pro ein Tab-Player von Ultimate Guitar auf dem Markt. Hier werden Tabs nicht nur dargestellt, sondern können auch abgespielt werden, daher die Bezeichnung Tab Player. Die App wird im Abonnement angeboten, wobei die Basisversion mit 2,99 Euro zu Buche schlägt. Dazu kann man zwischen einem Monats-, Jahres- oder einem zeitlich unlimitierten Abo wählen. Letztere Variante gewährt unbegrenzten Zugang und regelmäßige Updates aktueller Songs. Die dafür fälligen 29,99 Euro lohnen sich aber auf jeden Fall, denn sie gewähren Zugriff auf über 200.000 Tabs (!!) mit allem, was das Herz begehrt von Ricky King bis Metallica. Die Songs werden (im Gegensatz zu Guitar Pro) nur in Tab-Darstellung angezeigt, wobei die Notation zum Teil etwas abenteuerlich ist. Aber prinzipiell ist das Ganze sehr gut dazu geeignet, sich schnell mit den Gitarrenparts seines Lieblingssongs vertraut zu machen. Die Songs sind meistens komplett angelegt, das heißt, es gibt von allen Instrumenten Spuren und Transkriptionen. Man wählt im Pop-Up-Menü auf der rechten Seite das gewünschte Instrument und die Tabs werden entsprechend dargestellt. Per Standardsounds kann das Song-Arrangement abgespielt und auch im Tempo variiert werden. Für das Einstudieren eines Songs ist diese Funktion natürlich erstklassig. Darüber hinaus können angewählte Takte im Loop abgespielt werden und eine Griffbrett-Darstellung lässt sich im unteren Bildbereich aktivieren. Der Klang ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber zum Lernen und Üben reicht es aus, denn für die amtliche Klanggestaltung und Tonformung kann man ja immer mal wieder in das Original reinhören.

So klingt Sweet Child ´O Mine in Tab Pro:

Audio Samples
0:00
Sweet Child ´O Mine in Tab Pro

Mit Tab Pro hat man quasi die Geschichte der Rock- und Popmusik in Tabulaturform auf seinem iOS-Gerät. Die Vollversion für 29,99 Euro ist auf jeden Fall ihren Preis wert. Für jeden, der Songs auf der Gitarre nachspielt und keine Standard-Notation benötigt, ist diese App sehr gut geeignet. Man sollte sich aber im Klaren sein, dass hier nur angezeigt und abgespielt werden kann, ein Editieren der Tabs oder vielleicht sogar das Erstellen eigener Versionen ist nicht möglich. Abstriche muss man beim Sound des Players machen, aber das ist kein Beinbruch.

Fotostrecke: 4 Bilder Die TAB-Ansicht
stars_4_5_135x35
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Ultimate Guitar
  • Modell: Tab Pro
  • Typ: Tabulatur App
  • Kompatibilität: iOS 8.0 oder höher (iPhone, iPad, iPod Touch)
  • Preis: 2,99 Euro (Tab Pro), 29,99 Euro (unlimitierter Zugang)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
Contra
Artikelbild
iOS App Songbooks/Tab Test
Hot or Not
?
(Bild: © fotolia / ipopba)

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Chakalaka91

Chakalaka91 sagt:

#1 - 02.06.2017 um 13:10 Uhr

0

Etwas "over the top", weil nicht ausschließlich für Gitarre, aber ich kann die App OnSong sehr empfehlen! Für 19.99€ (gibt relativ oft Angebote) habe ich ein mega Verwaltung von PDFs und anderen Formaten. Es gibt gute Möglichkeiten für Notizen, Metronom und ganz groß finde ich die Möglichkeit mit anderen Nutzern, die OnSong nutzen, zu teilen. D.h. wenn ich einen Song weiterklicke, geht das bei den anderen auch. Super! Dann kann der Sänger, weil der/die eher ne Hand frei hat, weiterklicken und ich kann ungehindert spielen. Lohnt sich auf jeden Fall mal ein Blick hineinzuwerfen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Die besten Amp-Simulationen 2024: Plugins für Gitarre
Workshop

Software-Ampsimulationen für die DAW als ernsthafte Alternative zu Kemper, Line6 und Co? Wir haben einige von ihnen unter die Lupe genommen.

Die besten Amp-Simulationen 2024: Plugins für Gitarre Artikelbild

Bei der Entwicklung virtueller Amps hat sich einiges getan. War es Anfang der 90er Jahre noch schier undenkbar, mit digitalen Mitteln auch nur in die Nähe eines Röhrenamps zu kommen, so zeigen Hersteller wie Fractal Audio, Kemper, Avid und Line6, dass die Abstände zwischen Ampsimulation und Röhre sich doch zunehmend verringern.

Bonedo YouTube
  • What's the difference between the Keeley Muse Driver and the Boss Blues Driver BD-2? #shorts
  • What's the difference between the Keeley Muse Driver and the Boss Blues Driver BD-2? - Comparison
  • Flatpicking Fun on the Lakewood Black Sheep 70th Anniversary #shorts