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Gretsch 13“ x 7“ Ash Silver Series Snare Test

Die Silver Series von Gretsch beinhaltet Modelle der unteren bis oberen Mittelklasse, die in Fernost gefertigt werden. Mit der Mischung aus moderner Kesselmaß-Alternative von dreizehn auf sieben Zoll, der schlichten Naturoptik und dem etwas anderen Kesselmaterial, nämlich Eschenholz, kann diese Snare so einige Aufmerksamkeit erregen.

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Natürlich ist auch das vergleichsweise günstige Preisschild, das aktuell 198 Euro ausweist, für viele ein schlagendes Argument, die Trommel mal aus der Nähe zu betrachten. Wir haben uns die Esche für euch vorgeknöpft. 

Details & Praxis

Kräftiger Kessel, spitze Gratung

Der Kessel der Silver Series Ash Snare fällt mit einer Wandstärke von 7,2 Millimetern recht kräftig aus. Die Oberfläche des Kessels ist in einem matten Naturton mit einer recht interessant aussehenden Maserung gestaltet. Das Holz ist von der Farbe eher blass, also nicht so kräftig wie Kirsch- oder Eichenholz. Gretsch betont zudem, dass die Optik der Trommeln – in puncto Maserung – bei jeder Trommel etwas unterschiedlich ausfällt… so wie Mutter Natur es eben beschert. Die Trommel ist natürlich im Gretsch-typischen 30-Grad-Winkel gegratet, der Gegenschnitt ist sehr weit außen angesetzt und die Fellauflagekante fällt eher spitz aus. Wie sich das auf den Klang auswirkt, klären wir weiter unten. 

Fotostrecke: 5 Bilder Classic Deluxe: die Abhebung kennt man aus der Catalina Serie.

Bei den Beschlagteilen kommt der Baukasten der Gretsch Catalina Club Serie zum Einsatz

Die Fellspannung verteilt sich auf nur sechs Einzelböckchen pro Seite, diese sind mit flexiblen Gewindehülsen ausgestattet. Die lediglich mit Metallscheiben unterlegten Stimmschrauben stecken in 2,3 Millimeter starken, verchromten Spannreifen, die sich auf den Unterseiten etwas rau anfühlen. Bei der Snareabhebung ist das recht einfach konstruierte Classic Deluxe-Modell mit seitlichem Abwurfhebel verbaut, die Teppichregulierung erfolgt einseitig am Einstellrad. Während sich bei einem ersten Check schnell herausstellt, dass sich die Stimmschrauben zum Teil recht unterschiedlich leicht bewegen lassen, funktioniert die Abhebung tadellos und ohne Einschränkungen. Um direkten Kontakt von Metall und Holz zu vermeiden, wurden alle Anbauteile mit schwarzen Gaskets unterlegt.
In Bauchlage gedreht, kann ich mir die Snarebeds genauer anschauen. Diese sind, wie so oft in dieser Preisklasse, einfach flach über die Gratung gezogen. Auch beim Teppich kommt ein recht einfaches Stahlmodell mit 20 Spiralen zum Einsatz, welches mit starren Plastikbändern befestigt wird. Das Gretsch-Logo ist auf einlagige Remo Fernost-Pendants aufgedruckt, die etwa der bekannten UT-Serie entsprechen. Das Schlagfell ist weiß aufgeraut, das Resonanzfell ist wie üblich transparent. Wie ihr meinen Ausführungen entnehmen könnt, kommt der günstige Anschaffungspreis nicht von ungefähr. Kommen wir jetzt zum Soundcheck.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Kessel fällt mit einer Wandstärke von 7,2 Millimetern recht kräftig aus.

Der Ton ist holzig und eher trocken…

Zunächst fällt mir auf, dass der Eschenkessel sehr holzig und insgesamt eher trocken-kontrolliert klingt. Die spitze Gratung auf der Oberseite addiert allerdings eine gute Portion Obertöne hinzu, sodass die Trommel trotzdem singt und alles andere als matt klingt. Durch die recht kräftige Kesselwand liefert die Snare, auch rein akustisch im Raum gespielt, eine deutliche Projektion. Der Lauf der Stimmschrauben lässt sich durch zusätzliche Unterlegscheiben aus Kunststoff erheblich verbessern. In tiefen Lagen hat die Snare eine gute Portion Bauch, auch gedämpfte, poppige Sounds sind kein Problem. Der tiefe Kessel beschert der Trommel auch noch in hohen Lagen genug Hubraum, sodass sie auch bei fester Spannung nicht kurz oder leblos klingt, das Werksfell klingt allerdings etwas pappig und beschneidet somit das mögliche Klangspektrum.

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Mehr Informationen

… allerdings macht die 6er-Teilung Probleme

Bei kräftigen Rimshots neigt die Snare dazu, sich leicht zu verstimmen. Ich habe mir extra noch ein identisches Vergleichsmodell besorgt, auch hier trat das Problem bei Rimshots auf. Mit einem 2,3 Millimeter Spannreifen von höherer Qualität und einem Markenschlagfell dazu, wurde es etwas besser. Allerdings kommen Spieler, die vor allem Rimshots spielen – was bei einer Trommel dieser Größe auch naheliegend ist – um eine Stimmsicherung nicht herum. Hier sehe ich die Entscheidung der Gretsch-Konstrukteure für eine 6er-Teilung mit Bauteilen dieser Qualitätsstufe eher als Nachteil an. Keine andere der insgesamt 15 Snares mit 13er Kesseldurchmesser, die ich zeitgleich hier hatte, hatte dieses gravierende Problem mit der Stimmstabilität.
Hier kommen Soundfiles in fünf Stimmungen:

Audio Samples
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Sehr tiefe Stimmung – erst offen, danach gedämpft Tiefe Stimmung – erst offen, danach gedämpft Mittlere Stimmung – offen Mittelhohe Stimmung – offen Hohe Stimmung – offen

Wie ihr auf den Aufnahmen hören könnt, gelingt die Integration des Teppichsignals, der Teppich raschelt aber relativ stark nach. Hier lässt sich sicherlich mit einem Markenexemplar noch wesentlich mehr herausholen. Ein Remo Ambassador Coated, das ich für das folgende Soundfile in mittlerer Stimmung aufgezogen habe, räumt den Klang wesentlich auf und lässt die Snare somit artikulierter und eine ganze Spur hochwertiger klingen. 

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Remo Ambassador – Check & Groove
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