Cort CM150B Test

Nach wie vor vergleisweise neu im Portfolio der erfolgsverwöhnten Company Cort ist ein 150 Watt starker Basscombo, der sich mit einem außerordentlich moderaten Preis von unter 250,- Euro vor allem für Anfänger und Tieftöner mit begrenztem Budget empfiehlt. In Sachen Ausstattung muss sich der Cort CM150B allerdings nicht vor seinen Mitbewerbern verstecken, denn er nennt zahlreiche Klangwerkzeuge und viele Anschlussmöglichkeiten für den Einsatz auf der Bühne oder zum Recording sein Eigen. In diesem Test wollen wir herausfinden, ob der neue Einsteiger-Combo aus Südkorea auch in Sachen Sound mit der starken Konkurrenz im unteren Preissegment mithalten kann.

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… aber ein Gewicht von immerhin 16 kg mit sich bringt.

Details

Dem aktuellen Trend nach immer leichterem Eqipment folgt Cort beim CM150B offensichtlich nicht, denn der CM150B bringt stramme 16 kg auf Waage. Für Bassisten, die ihr Equipment zu vielen Jobs und Proben transportieren müssen und dabei möglicherweise sogar auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, ist der Cort deshalb vielleicht nicht unbedingt die erste Wahl. Immerhin: Durch die solide Bauweise wirkt der Cort CM150B äußerst robust, zudem kann sich das Gewicht bekanntlich durchaus positiv auf den Sound auswirken – mehr dazu im Praxisteil!
Mit den Abmessungen von 44 x 44 x 36 cm fällt der CM150B in die Kategorie der Kompakt-Basscombos und nimmt auf der Bühne oder im Proberaum nicht allzu viel Platz in Anspruch. Optisch gibt sich der Einsteiger-Combo eher unauffällig und zweckmäßig: Das Gehäuse ist mit einem genarbten schwarzen Kunststoffüberzug verkleidet, an den Ecken sitzen Metallkappen zum Schutz, und für den sicheren Stand sorgen Gummifüße auf dem Boden.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Cort CM150B ist ein überaus kompakter Basscombo, …

Hinter dem schlichten mit Kunststoffgewebe bespannten Frontgrill parkt als einziger Lautsprecher ein Zwölfzöller; auf einen gesonderten Tweeter für die Höhenwiedergabe verzichten Cort bei ihrem Budget-Combo also. Das Verstärker-Panel wurde in die Rückseite des Combos installiert, sodass alle Regler sowie die wichtigsten Anschlüsse bequem von oben zugänglich sind.

Ganz links parkt die Eingangsklinke für den Bass, gefolgt vom obligatorischen Gain-Regler und von zwei Tastern, mit denen der Sound bereits vor den eigentlichen Equalizer blitzschnell dem eigenen Geschmack angepasst werden kann. Der erste Schalter trägt die Bezeichnung “Bright” und boostet die Höhen, der zweite mit der Bezeichnung “Mode” sorgt bei Bedarf für mehr Gain-Sättigung.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein stabiler Tragegriff hilft beim Transport.

Mittig auf dem Panel finden wir einen Vierband-Equalizer mit den entsprechenden Reglern für Bässe, Tiefmitten, Hochmitten und Höhen, darauf folgt schließlich der Master-Regler, mit dem die Endlautstärke des Combos justiert wird. Ganz rechts sitzen außerdem zwei Miniklinken, die für die heimische Übesession überaus nützlich sind – klar, es handelt sich um einen Aux-In zum Anschluss externer Audioquellen sowie um einen Kopfhöreranschluss für den stillen Betrieb!

Auf der Rückseite des Verstärker-Panels finden wir die Send- und Return-Klinkenbuchsen für den Effektweg und einen symmetrischen Line-Out in Form einer XLR-Buchse zur Weiterleitung des Signals an ein Mischpult oder zum Recording-Equipment. Eventuell auftretende Störgeräusche können dabei mit dem Groundlift-Schalter eliminiert werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein schöner Rücken kann auch entzücken: …

Praxis

Wenn ich Audiobeispiele von Basscombos mache, nehme ich in der Regel neben dem mikrofonierten Signal auch stets das Signal vom Line-Out auf. Somit bekomme ich einen Eindruck von der Qualität des Ausgangs und kann den trockenen Sound der Vorstufe gegebenenfalls mit dem Raumklang mischen.
Genau so ging ich auch beim Test des Cort CM150B vor und stieß dabei auf einen kleinen Nachteil, der in manchen Situation schon stören könnte: Ich stellte nämlich fest, dass die Lautstärke des Line-Out leider auch vom Master-Regler beeinflusst wird! Wenn der Combo beispielsweise beim Gig abgenommen wird, muss sich der FOH-Mischer also mit Lautstärkeunterschieden herumschlagen, sobald der Bassmann den Pegel auf der Bühne verändert. Zudem hat man bei Cort leider keinen Pre/Post-Schalter integriert, sodass am Line-Out auch gezwungenermaßen immer alle EQ-Klanganpassungen anliegen.

Der Line-Ausgang des CM150B liefert zweifellos ein qualitativ hochwertiges und nebengeräuscharmes Signal, bietet aber eben nicht den Komfort, den man von vielen anderen Basscombos vielleicht kennt. Allzu tragisch finde ich das allerdings nicht, denn die meisten Bassisten kaufen sich einen Budget-Combo ja in erster Linie zum Üben in den eigenen vier Wänden oder für kleinere Bandproben – und genau hier kann der Cort CM150B denn auch auf Anhieb überzeugen!

Der Name Cort steht für erstaunliche Fertigungsqualität zu attraktiven Preisen!
Der Name Cort steht für erstaunliche Fertigungsqualität zu attraktiven Preisen!

Grund dafür ist in erster Linie sein robuster, voller und klarer Wohlfühl-Sound, der erstmal keinerlei EQ-Anpassungen erfordert. Toll: Nöhlige Frequenzen bleiben trotz der kompakten Bauweise komplett außen vor und der obere Bereich besitzt auch ohne Tweeter ausreichend Präsenz und Strahlkraft. Das macht Appetit auf mehr und in der Tat liefert der Budget-Combo dank der sehr gut abgestimmten EQ-Tools noch jede Menge andere, absolut überzeugende und praxistaugliche Sounds für verschiedene Stil- und Geschmacksrichtungen.

Wohlfühl-Sound: Schon ohne EQ klingt der CM150B absolut brauchbar!
Wohlfühl-Sound: Schon ohne EQ klingt der CM150B absolut brauchbar!

Mit dem Bright-Feature erhält man auf Knopfdruck deutlich mehr Höhen, sodass Attacks und Saitengeräusche stärker zu hören sind. Wer es etwas rockig mag, aktiviert einfach den Mode-Taster, und kann so dem Sound etwas rockiges Kratzen beimischen. Beide Features führen zu musikalisch absolut sinnvollen Ergebnissen und wurden keinesfalls zu extrem abgestimmt.

Auch ohne Tweeter überzeugt der CM150B auf Wunsch mit knackigen Höhenanteilen!
Auch ohne Tweeter überzeugt der CM150B auf Wunsch mit knackigen Höhenanteilen!

Auch für den Vierband-Equalizer der Cort-Vorstufe habe ich nur lobende Worte übrig: Mit den beiden Mittenreglern lässt sich der Klangcharakter des Basses wirklich sehr flexibel formen, zudem arbeiten die Filter relativ nebengeräuscharm – nur bei heftigen Einstellungen mit extremen Höhen ist ein Rauschen zu vernehmen!

Alles in allem ist die Klangqualität der EQ-Abteilung absolut überzeugend – vor allem, wenn man bedenkt, dass der Cort CM150B preislich ja in der Budget-Klasse angesiedelt ist. Bei der erreichbaren Lautstärke sollte man von einem 150 Watt starken Basscombo, der nur einen Lautsprecher an Bord hat, logischerweise keine Wunder erwarten. Kleinere Gigs mit akustischen Besetzungen oder mit einem dezenten Jazz-Trio sind aber locker möglich, weil der robuste Combo auch an seiner Leistungsgrenze noch klare, fundamentstarke Sounds liefert.
Zum Abschluss gibt es wie immer noch ein paar Soundbeispiele, die ich für euch aufgenommen habe:

Audio Samples
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Flatstellung aller Regler Bass-Boost, HighMid-Boost, Treble-Boost Bass-Boost, HighMid-Boost Bass-Boost, LowMid-Boost, Treble-Cut Bright: On, Bass-Boost Mode: In, Bass-Boost, Slapping

Fazit

Wer einen hervorragend klingenden, kompakten Basscombo sucht und nur wenig Geld dafür ausgeben kann oder will, ist beim Cort CM150B definitiv genau an der richtigen Adresse! Die Südkoreaner liefern für weniger als 250,- Euro ein tolles Gesamtpaket, das sich klanglich keineswegs hinter wesentlich kostspieligeren Mitbewerbern verstecken muss. Zudem ist der CM150B ungemein robust gebaut und bietet in Sachen Ausstattung sämtliche relevanten Features, die man zum Üben, für Bandproben oder kleinere Gigs braucht. Für Tieftöner, die ihren Combo oft zu verschiedenen Einsatzorten transportieren müssen, könnte das stramme Gewicht des CM150B allerdings auf Dauer etwas lästig werden. Das ist aber tatsächlich auch der einzige Wermutstropfen, den man beim Cort CM150B schlucken muss. Absolute Ancheckempfehlung meinerseits!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragender „Plug And Play“-Sound
  • gut abgestimmter EQ
  • robuste Bauweise
  • einfache Bedienung
  • super Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • stattliches Gewicht
  • Master-Regler beeinflusst Line-Out-Lautstärke
Artikelbild
Cort CM150B Test
Für 299,00€ bei
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Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Cort
  • Modell: CM150B
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Leistung: 150 Watt
  • Lautsprecher: 1×12 Zoll
  • Regler / Schalter: Gain, Bass, Low Mid, High Mid, Treble, Master, Bright, Mode, Groundlift
  • Anschlüsse: Input, Aux, Phones, Line-Out, Send, Return, Netz
  • Maße: 44 x 44 x 36 cm
  • Gewicht: 16 kg
  • Preis: 249,- Euro (Ladenpreis im Oktober 2021)
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... aber ein Gewicht von immerhin 16 kg mit sich bringt.

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