Preiswerte Controllerkeyboards gibt es zuhauf. Für weniger als 200 Euro bekommt man bereits Modelle mit vielen Features und zahlreichen Controllern. Aber meist sehen diese Teile schon so billig aus (und fühlen sich auch so an), dass manch einer gerne bereit wäre, für einen etwas edleren Look und ordentliche Haptik, gepaart mit einer anständigen Tastatur, auch ein bisschen mehr Geld auszugeben.
Mit einem Straßenpreis von 259 Euro gehört das CME Z-Key schon nicht mehr zur absoluten Billigheimer-Klasse. Und dabei bietet es kaum Features und nur einen Controller. Das UF60 Classic aus gleichem Hause beispielsweise kostet etwas weniger, hat aber immerhin 17 Controller und deutlich mehr Features zu bieten. Woher kommt also der vergleichsweise stolze Preis des Z-Key? Handelt es sich dabei vielleicht um so ein Edelteil, für das man gerne etwas mehr ausgibt? Mal sehen, ob wir es herausfinden können.
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DETAILS
Also, Karton geöffnet und das Z-Key herausgeholt. Und da ist er schon, der Aha-Effekt!
Das fühlt sich gut an. Nicht so billig wie viele seiner Kollegen. Das Aluminiumgehäuse macht was her, und auch das Design ist recht chic. Aber irgendwie erinnert es mich an etwas… Blankes Aluminium wie beim Apple Mac Book Pro? Seitenteile aus demselben glänzenden weißen Kunststoff wie mein MacBook? Ein weißes Dial wie beim Ipod? Na, wenn die Jungs von CME da mal nicht ein bisschen abgekupfert haben! Aber vielleicht fühlt sich Steve Jobs ja geschmeichelt, dass sich die chinesischen Designer so intensiv von seinen Produkten inspirieren ließen – wohl eher nicht! Für uns bedeutet das zumindest, dass sich das Z-Key optisch sehr schön in eine Studioumgebung integriert, in der auch Apple Produkte ihren natürlichen Lebensraum gefunden haben.
Bedienelemente
So, genug geschaut. Jetzt wird angefasst. Pitch- und Modulationsrad fühlen sich gut an. Ebenso die einzigen Taster, die zur Oktavtransponierung dienen. Ist das Keyboard transponiert, leuchtet ein Knopf blau. Um wie viele Oktaven man transponiert hat, lässt sich dabei nicht erkennen. Aber bei einem 61 Tasten-Keyboard ist das auch nicht so schlimm, da man sowieso selten um mehr als eine Oktave transponieren wird. Das weiße Dial, das fest und unveränderbar auf Controllernummer 74 (Filter Cutoff) geroutet ist, ist leider nicht so hochwertig, wie es aussieht. Bei meinem Testgerät eiert es beim Drehen und schabt deshalb etwas am Rand entlang. Dafür gibt es schon mal den ersten Punktabzug. Anschlüsse
Der zweite Punktabzug folgt auf dem Fuße. Denn die Platine, die die Anschlüsse auf der Rückseite beherbergt, ist nicht richtig festgeschraubt und gibt etwas nach, wenn man einen Stecker reinsteckt. Und abgesehen davon ist das Angebot an Anschlüssen schon recht mau. Es gibt nur USB, MIDI-Out und die Buchse für das Sustain-Pedal. Hier ist das CME UF60 deutlich besser bestückt und bietet z. B. einen zusätzlichen Eingang für ein Control Pedal und einen Stromanschluss, sodass es auch ohne Rechner als reines MIDI Keyboard betrieben werden kann. Das Z-Key hat zwar auch den MIDI-Out, aber ohne Rechnerverbindung keinen Strom. Es sei denn, man benutzt ein USB-Netzteil.
Bedienung
„Catering habe ich gecheckt, gibt keins!“
Dieser alte Muckerspruch lässt sich beim Z-Key Test umformulieren in „Bedienung hab ich gecheckt, gibt keine!“ Außer der reinen Tastaturfunktion, den Spielhilfen und dem einen Controller gibt es keine weiteren Features. Der Controller sendet immer auf #74. Möchte man etwas anderes als Cutoff steuern, muss man sein Soundmodul bzw. die Software umprogrammieren. Aber warum auch nicht. Ein schickes Gehäuse und eine gute Tastatur reichen ja auch für viele Anwendungsbereiche. Deshalb wollen wir uns nun im Praxisteil mal um das Wichtigste kümmern – die Bespielbarkeit.
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PRAXIS Tastatur
Das Z-Key verfügt über eine sogenannte Waterfall-Tastatur. Die heißt deshalb so, weil die Tasten an der Kante geradlinig abfallen wie bei einem Klavier. Aber anders als bei akustischen Klavieren werden bei Waterfallkeyboards weder Holz noch Gewichte noch Hammermechaniken verbaut. Diese Tastaturen wurden früher in Hammondorgeln eingesetzt und sind dann ziemlich aus der Mode gekommen. In den letzten Jahren haben sie ein Comeback erlebt, und wir finden diesen Typ heutzutage wieder in vielen Keyboards, vor allem natürlich bei Orgelklons wie dem Nord Electro. Doch während die Waterfalltasten des Nord den Fingern etwas Widerstand entgegensetzen und sich so auch Klaviersounds ganz gut dynamisch spielen lassen, sind die Rückholfedern des Z-Key recht lasch. Die Tasten lassen sich so leicht drücken, dass es schwierig ist, die Dynamik zu kontrollieren. Schnelle Pianoläufe mit gleichmäßiger Lautstärke sind hier kaum zu realisieren. Da helfen auch die vier einstellbaren Velocitykurven nicht. Auch der Pianissimobereich ist schwer zu kontrollieren. Drückt man einen soften Akkord, kann es passieren, dass einzelne Töne ansprechen und andere nicht. Alles in allem würde ich die Tastatur als gewöhnungsbedürftig bezeichnen. Auf jeden Fall ist sie besser für Orgel- und Synthsounds als für Piano geeignet. Immerhin verfügt sie über Aftertouch. Das ist in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich. Studio One
Dem Z-Key liegt eine CD mit der Software „Studio One Artist“ von Presonus inkl. Vollizenz bei. Hierbei handelt es sich um eine Musikproduktionssoftware, deren Ladenpreis alleine schon bei ca.200 Euro liegt. Als kostenlose Beigabe ist das natürlich sehr willkommen.
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FAZIT
Das Z-Key 61 ist ein simples Controller-Keyboard ohne Schnickschnack. Leider ist es nicht so hochwertig, wie es aussieht. Die Tastatur ist gewöhnungsbedürftig und Controller und Anschlussplatine machen keinen wirklich hochwertigen Eindruck. Zudem bekommt man für den Preis anderswo (und auch im Hause CME) Keyboards mit mehr Controllern und Features. Die Tatsache, dass dem Paket eine Vollversion von Presonus Studio One Artist beiliegt, rechtfertigt den Preis dann schon eher. Aber wer das Programm nicht braucht, da er schon eine Musiksoftware besitzt, der hat davon dann auch nichts.
Das Z-Key gibt es übrigens auch mit 49, 76 oder 88 Waterfall-Tasten.
Wer mit der Tastatur des Z-Key gut klarkommt, aber gerne noch ein paar mehr Features hätte, den möchte ich an dieser Stelle auf die Keyboards von Alto Professional (Live-Serie) hingewiesen, die im Prinzip mit dem CME Z-Key identisch sind, aber noch ein paar mehr Funktionen wie Program Change und MIDI Kanalwahl aufweisen.
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