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Celestion Vintage 30 Test

Schon 1986 läutete Celestion den Vintage-Boom ein. Mit dem Vintage 30 sollte der Sound der beliebten Alnico-Speaker aus den 60er Jahren wiederbelebt werden, aber irgendwie passte nichts so richtig zusammen. So traf man die Klangcharakteristik des Blue Bulldog nicht völlig, obwohl man ihm im Vergleich mit den damals erhältlichen Lautsprechern das Prädikat Vintage schon verleihen konnte.

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Und warum er gerade Vintage 30 heißen musste, erschloss sich auch nicht ohne Weiteres, denn seine Belastbarkeit lag bei 60 Watt.Trotzdem behauptete er sich im Laufe der Zeit als eigenständiger Speaker und besonders die Rock-Gitarrenhelden der 80er und 90er (u.a. Slash, Steve Stevens) föhnten mit diesen Lautsprechern die Bühnen.
Hier geht es zurück zu unserem Testmarathon Gitarrenlautsprecher

Details

So holprig sein Start war, so erfolgreich war er über die Jahrzehnte. Heute gilt er als meistverkaufter Lautsprecher der Celestion-Geschichte. Grund genug, ein aktuelles Modell dieses Typs an unserem Testmarathon teilnehmen zu lassen.

Wie bereits erwähnt, verkraftet unser Testmodell 60 Watt, bietet einen Frequenzbereich von 70 Hz bis 5 kHz und einen Kennschalldruck von 100 dB. Damit ist er eine Ecke lauter als zum Beispiel der Greenback und in der Lage, auch schwächeren Amps etwas auf die Beine helfen, wenn es denn sein muss. Mit einem Gewicht von 4,7 kg liegt er bei den 12″ Speakern mit Keramikmagneten im oberen Bereich.

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Praxis

Der Praxistest wurde in sechs Disziplinen mit unterschiedlichen Sounds durchgeführt. Dabei standen immer verschiedene Anforderungen an die Klangübertragung im Fokus. Einzelheiten dazu und zum benutzten Equipment findet ihr hier.

Clean

In den Höhen ist der Vintage 30 etwas härter als zum Beispiel ein Greenback oder Blue von Celestion. Auch die Mitten sind stärker vertreten und im Cleanbereich erscheint der Speaker bereits eine Ecke rockiger als die sanfteren Vertreter. Auf jeden Fall generiert er einen soliden unverzerrten Ton.

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Clean

Crunch

Der Twang-Charakter der Tele kommt in der zweiten Disziplin unseres Tests ganz gut zum Vorschein. Die Kombination von Telecaster und Vox AC30 harmoniert gut mit dem Vintage 30 und auch hier gibt es durch die stärkeren Mitten einen leicht aggressiveren Ton. Gefällt mir aber gut.

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Crunch

Mid Gain

Das klassische Rockbrett mit SG und Marshall Plexi präsentiert unser Testkandidat eine Idee moderner und nicht so Seventies-like. Man kennt diese Kombination von vielen Rock-Alben aus den 80er und 90er Jahren. Er klingt etwas voller und wuchtiger als manch andere Mitstreiter und ist daher auch gut geeignet, sich in größeren Bandbesetzungen durchzusetzen, vor allem, wenn mehr Verzerrung im Spiel ist. In der Übertragung der unterschiedlichen Zerrgrade, bedingt durch die Anschlagsdynamik, gibt es keine Beanstandungen, im Gegenteil gestaltet sich das Spielgefühl für solche Aktionen sehr gut.

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Mid Gain

High Gain Lead

Der Leadsound kommt etwas schärfer, die Aufgabenstellung, den Klangunterschied zwischen beiden Pickups deutlich darzustellen, meistert er locker. Im Gegensatz zum sehr weichen Governor von Eminence generiert der Vintage 30 beim Steg Pickup einen schneidenden Leadsound, der für sich allein etwas hart klingt, aber im Bandkontext genau die Frequenzen hat, um sich durchzusetzen, ohne dass man den Master-Volume am Amp mehrfach nachregeln muss.

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Hi Gain Lead

High Gain Low

Bei den High Gain Sounds mit weit heruntergestimmten Gitarren ist mir der Vintage 30 ein wenig zu undefiniert im Bassbereich, ein Spezialist für kernige Downtunings ist er meines Erachtens nach nicht. Aber in Sachen Akkord-Transparenz gibt es auch in dieser Disziplin keine Beanstandungen.

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Hi Gain Low

Metal

Beim Mid Scoop Metal Zerrsound schneidet unser Testkandidat wiederum gut ab. Er hat die Schärfe, die für den Schwermetall-Einsatz benötigt wird. Vom Charakter her tendiert er eher in Richtung Old School Metal als zu den modernen Zerrsounds á la Rammstein.

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Metal
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Fazit

Der Vintage 30 ist ein sehr vielseitig einsetzbarer Lautsprecher. Er hat einen etwas härter klingenden Höhenbereich, was zwar bei crispen Clean- und Crunchsounds nicht ganz so edel klingt, aber für die Durchsetzungsfähigkeit innerhalb der Band auf jeden Fall förderlich ist. Bei verzerrten Sounds punktet er mit einem wuchtigen Mittenbrett, lediglich in der Basswiedergabe bei sehr tief gestimmten Gitarren wird es etwas undefiniert. Ansonsten gibt es nichts zu meckern, der Lautsprecher verträgt 60 Watt, kann also im Duo schon einen 100 Watt Amp stemmen und ist vor allem empfehlenswert, wenn man sich in einer größeren Bandbesetzung Gehör verschaffen muss.
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Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • vielseitig einsetzbar
  • gute Durchsetzungsfähigkeit
  • verzerrte Sounds
Contra
  • Gewicht
  • leicht undefiniert im Bassbereich bei tief gestimmten Gitarren
Artikelbild
Celestion Vintage 30 Test
Für 139,00€ bei
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Technische Daten
  • Hersteller: Celestion
  • Modell: Vintage 30
  • Typ: Gitarren-Lautsprecher
  • Belastbarkeit: 60 Watt
  • Größe: 12“
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Magnet Typ: Keramik
  • Resonanzfrequenz: 75 Hz
  • Frequenzbereich: 70 Hz bis 5 kHz
  • Kennschalldruck: 100 dB
  • Gewicht: 4,7 kg
  • Preis: 133,00 Euro UVP
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