Cameo Hydrabeam 1000 RGBW Test

Der Hydrabeam 1000 RGBW von Cameo ist ein Moving Light der Einsteigeklasse mit einem punktförmigen farbigen Beam. Er bietet schnelle horizontale und vertikale Fahrten und ist damit als Effekt- oder Dekolicht für kleine bis mittelgroße Clubs eine Option, ein Farb- oder Goborad fehlt indes. Geht er dennoch als vollwertiger Moving Head durch? Ist er für die Bühne oder für Partys oder beides gemacht?

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Details

Trotz seines Gewichts von nur 3 kg stellt man nach dem Auspacken eindeutig fest: Das äußere Erscheinungsbild ist das einen echten Moving Heads – en miniature. Er ist nur 146 mm breit, 255 mm hoch und 156 mm tief. Das mattschwarze Gehäuse besteht aus Metall und Aluminium. Im Karton liegen neben dem Scheinwerfer ein Netzkabel, eine Bedienungsanleitung sowie ein Omega-Bracket zur Traversenmontage mit zwei M6-Schrauben und eine Schrauböse für ein Sicherungsseil. Mit dem geringen Gewicht spricht Cameo auch DJs, Solokünstler und weitere mobile Anwender an, die bewegte Effekte schon nach kurzer Aufbauzeit wünschen.

Lieferumfang des Cameo Hydrabeam 1000 RGBW
Lieferumfang des Cameo Hydrabeam 1000 RGBW

Seitenansichten, Bedienelemente und Anschlüsse

Im Sockel vorn befindet sich das LC-Display, rechts daneben die Navigationstasten-Menü, Up, Down und Enter. Links neben dem Display ist das Mikrofon zur Sound-to-Light-Steuerung eingebaut. Auf der Sockelrückseite liegt die IEC-Netzbuchse mit integriertem Sicherungshalter, dreipolige DMX In- und Out-Buchsen sowie ein kleiner Lüfter. Der Hydrabeam steht auf Gummifüßen. Für eine hängende Montage können auf der Sockelunterseite ein Omega-Bügel und die Sicherungsöse eingeschraubt werden. Die Verarbeitung macht auf mich einen soliden Eindruck.

Fotostrecke: 7 Bilder Der Head von der Seite

Die inneren Werte

Im Scheinwerfer verbaut ist eine 32 Watt starke Cree-Quad-LED. Sie hat einen Abstrahlwinkel von 2,5°. Die Beleuchtungsstärke ist für Rot 17900 lx, für Grün 42400 lx, für Blau 9600 lx und für Weiß 67200 lx. Die gesamte Leistungsaufnahme liegt bei 65 Watt. Der Pan-Winkel beträgt 540°, der Tilt 270°. Es ist eine Betriebsspannung zwischen 100 und 240 V AC, 50-60 Hz möglich. Die Umgebungstemperatur muss zwischen 0°C und 40°C liegen. Die relative Luftfeuchtigkeit darf 80%, nicht kondensierend, nicht übersteigen.

Praxis

Die Betriebsarten

Betrieben werden kann der Beam im Standalone-Modus, als Master und Slave oder DMX-gesteuert. Beim DMX-Betrieb kann man zwischen dem 3-, 6-, 9-, 12- und 14-Kanal-Modus wählen. Ich entscheide mich für Letzteren und schließe ein Lichtpult an den DMX-Eingang an.

Live-Auftritt des Cameo Hydrabeam 1000 RGBW
Live-Auftritt des Cameo Hydrabeam 1000 RGBW

Die Menüführung

Im nächsten Schritt wähle ich die Startadresse und den 14-Kanal-Modus aus. Die Menüstruktur ist übersichtlich. Nach Betätigen der Menütaste wähle ich mit Up und Down aus den Unterpunkten DMX-Adresse, DMX-Mode, Auto-Mode, Slave-Mode oder Advanced Settings den ersten, bestätige mit Enter, gebe die Startadresse ein und bestätige diese mit Enter. Praktisch bei der Fehlersuche ist, dass die DMX-Adresse blinkt, sobald kein DMX-Signal anliegt. Mit der Menütaste oder nach einer Minute ohne Eingabe gelangt man stets ins Hauptmenü zurück.
Für alle, die den Hydrabeam als Standalone-Gerät nutzen möchten, bietet das Menü zwei Möglichkeiten: Sieben Auto-Programme mit vorprogrammierten Farb- und Bewegungswechseln können entweder in einer voreingestellten Geschwindigkeit oder passend zur Musik im Raum laufen. Die Geschwindigkeit der Auto-Modes ist dabei im Untermenü „Show Speed“ in feinen Abstufungen von 1-99 justierbar. Entscheidet man sich für den „Sound Mode“, arbeitet der Hydrabeam auf den Beat des eingebauten Mikrofons. Dessen Empfindlichkeit regelt man im Unterpunkt „Sound Sensitivity“. Setzt man mehrere Hydrabeams ein, können sie im Master-Slave-Betrieb verwendet werden. Dazu aktiviert man in den nachfolgenden Geräten den Unterpunkt „Slave Mode“ und wählt am Master-Gerät, in welcher Betriebsart alle tätig werden sollen.
In den erweiterten Einstellungen schließlich kann man die Motoren zurücksetzen, Pan- und Tilt Invert aktivieren und entscheiden, ob das Display gedreht oder seine Beleuchtung nach einer Minute ausgeschaltet werden soll. Nützlich für die Praxis ist, dass man das Verhalten bei einem DMX-Fail wählen kann. Es kann dann wahlweise der Auto-Modus übernehmen, ein Blackout erfolgen oder mit Hold der letzte erhaltene Befehl beibehalten werden. Ich empfehle die Hold-Funktion, um weder mit unpassender Geschwindigkeit noch komplett im Dunkeln dazustehen.

Pan, Tilt und Farben

Eine Pan-Bewegung ist bis max. 540° möglich, Tilt bis 270°. Im 14 Kanal-Modus stehen die Kanäle 1 bis 4 zur Kontrolle der Pan- und Tilt-Bewegungen mit jeweiligem Feintuning bereit. Kanal 5 regelt die Bewegungsgeschwindigkeit des Heads. Tatsächlich arbeitet er schnell. Auf Kanal 6 liegt der Dimmer. Mit Kanal 7 stellt man die Geschwindigkeit des Stroboskops ein. Auf Kanal 8 liegen Farbmakros. Auto- und Sound-Modes befinden sich auf Kanal 9, wobei die Sound-Empfindlichkeit und die Geschwindigkeit der Chaser mit dem nächsten Kanal eingestellt werden. Schließlich findet man auf den Kanälen 11 bis 14 die Dimmer für die Einzelfarben Rot, Grün, Blau und Weiß.
Ich bringe nun die Farben ins Spiel und stelle fest, dass die vier Lichtkegel keineswegs übereinander, sondern im Quadrat nebeneinander liegen, vergleichbar mit den Augen einer gewürfelten Vier. Selbst wenn der Scheinwerfer nur 2,5 Meter von der zu beleuchtenden Fläche entfernt ist, erhält man vier getrennte Farbkreise. Bei einem Moving Head dürfte aber der Abstand zu den anzustrahlenden Objekten deutlich größer sein. Die LED ist zwar leuchtkräftig und macht einen engen Beam. Die Farben lassen sich aber, da sie nicht übereinander liegen, nicht mischen. Ein Farbrad hätte hier geholfen. Alternativ hätte man mit Gobos trotz auseinanderfallender Lichtkegel der Quad-LED zusammenhängende Bilder schaffen können. Beides ist nicht vorhanden. So bleibt dem Anwender, sich auf die schnellen Bewegungen der Einzelfarben zu konzentrieren, um ansprechende Effekte zu erzielen. Fein farblich nuancierte Bühneneinsätze sind somit nicht das Anwendungsgebiet dieses Moving Heads. Aber für Party- und Disco-Effekte in den Grundfarben ist er geeignet. Die Helligkeit überzeugt, auch wenn die Distanz zwischen Head und beleuchteter Fläche sieben Meter beträgt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Schnelle Fahrten Pan- und Tilt-Bewegungen

Fazit

Der Hydrabeam 1000 RGBW von Cameo ist ein sehr preisgünstiger Moving Head. Seine raschen Pan-/Tilt-Bewegungen ermöglichen schnelle Fahrten durch den Raum. Die vier RGBW-Lichtkegel treffen nebeneinander auf der Projektionsfläche auf. Dadurch ist eine Farbmischung nicht möglich. Im Unterschied zu Mitbewerbern seiner Preisklasse hat er weder Farb- noch Goborad. Als leichter kleiner Beam wird er immer einen Platz auf der Traverse oder am Boden finden. Der Lüfter arbeitet leise. Wem es genügt, sich auf temporeiche Fahrten in Rot, Grün, Blau und Weiß zu konzentrieren, der wird mit diesem Beam schnell die Kosten eingespielt haben.

PRO
  • Liste von Argumenten, keine Zahlen, sondern Worte
  • schnelle Pan-/Tilt-Bewegungen
  • klein und leicht
CONTRA
  • mangelnde RGB-Mischung
  • kein Farb- und Goborad
Cameo Hydrabeam 1000 RGBW
Cameo Hydrabeam 1000 RGBW
Technische Spezifikationen
  • LED Moving Head
  • 32W RGBW Cree-Quad LED
  • LED-Anzahl: 1
  • Beleuchtungsstärke: R: 17900 lx, G: 42400 lx, B: 9600 lx, W: 67200 lx
  • Abstrahlwinkel: 2,5°
  • schnelle Pan-/Tilt-Bewegungen
  • Pan: 540°
  • Tilt: 260°
  • elektronischer Shutter
  • Betriebsarten: DMX, Standalone-Modus, Master/Slave
  • beleuchtetes LC-Display
  • 5 DMX-Modi
  • Sound to Light-Funktion durch integriertes Mikrofon
  • 7 Auto-Programme
  • DMX-Anschluss: 3-polig In und Out
  • Stromeingang: IEC-Buchse
  • Spannungsversorgung: 100 – 240 V AC bei 50 – 60 Hz
  • max. Leistungsaufnahme: 65 W
  • lüftergekühlt
  • Sicherung: F3AL, 250 V (5×20 mm)
  • Umgebungstemperatur: 0°C – 40°C
  • rel. Luftfeuchtigkeit:
  • Gehäuse aus Metall und ABS-Kunststoff
  • Gehäusefarbe: schwarz
  • Abmessungen ohne Montagebügel: 146 mm breit x 255 mm hoch x 156 mm tief
  • Gewicht: 2,7 kg
UVP: 226,- €
    Unser Fazit:
    3 / 5
    Pro
    • Liste von Argumenten, keine Zahlen, sondern Worte
    • schnelle Pan-/Tilt-Bewegungen
    • klein und leicht
    Contra
    • mangelnde RGB-Mischung
    • kein Farb- und Goborad
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    Cameo Hydrabeam 1000 RGBW Test
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