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Drum Play-Alike – Dave Grohl Workshop

Grohl’s Stil

Dave Grohls Grooves nageln sich durch die Arrangements mit einer unglaublichen Energie, Präzision und Konstanz, und seine Fill-Ins schieben jedes Mal das gesamte Stück ein Power-Level höher. Er liebt Flams und Ruffs und spielt so gut wie nie Ghost-Notes. Jede Note ist extrem bewusst gesetzt.

Flams binär (oben) und ternär (unten)
Flams binär (oben) und ternär (unten)
Flams_ternaer
Ruffs binär (oben) und ternär (unten)
Ruffs binär (oben) und ternär (unten)
Ruffs_ternaer

Man könnte sagen, dass es in seinem Spiel im Wesentlichen nur zwei Dynamikstufen gibt: Sehr laut und kraftvoll und nicht ganz so laut und trotzdem kraftvoll (was immernoch verdammt laut ist). Natürlich wäre er technisch zu leisem Spiel in der Lage, beschränkt sich aber bewusst auf „laut und hart“. Wer würde schon gerne ein mit jazziger Fingertechnik gespieltes Rockalbum hören wollen?
Auch spielt er so gut wie nie Double Strokes, da Single Strokes mit wesentlich höherer Energie und Lautstärke gespielt werden können.
Wenn er mal – was nicht selten vorkommt – ein Becken zu einem Groove in Vierteln oder Achteln „durchcrasht“, benutzt er meistens sein Ridebecken – die Crash-Cymbals dienen lediglich für Akzente.
Erstaunlicherweise benutzt er grundsätzlich kein Double-Bassdrum-Pedal. Dennoch schafft er es, dass es oft so klingt, als würde er ein Double-Pedal spielen. Dabei kompensiert er die Energie der zweifachen Fuß-Action mit druckvollen Bassdrum-, Tom- und Snare-Kombinationen. Und mit genau diesen Figuren werde ich mich in diesem Workshop beschäftigen.

QOTSA – A Song For The Deaf

In einige Alben wie „Queens of the Stone Age – Songs fort the Deaf“ muss man sich regelrecht hineinhören und sich an die ungewöhnlichen Sounds gewöhnen. Es ist wie mit dem Rauchen: Die erste Zigarette schmeckt niemandem, aber wenn man weitermacht, können die wenigsten noch ohne.
Ein Song, der wohl von Vielen beim ersten Mal nicht gleich bis zum Ende angehört wird, ist „A Song for the Dead“. Er beginnt mit einem genial-brachialen Intro das Seinesgleichen sucht, wird dann noch brachialer um anschließend in einen völlig „verdrogt“ klingenden Hauptteil zu münden, der sehr durch seine raue Monotonie besticht – und genau das ist es, was man bei den Queens lernen muss: Sich diesem „Sound-Gebrate“ hinzugeben. Wer das dann alles durchgehört hat, wird mit einem fulminanten Schlussteil belohnt, der an Energie keine Vergleiche mit Bands wie Sepultura zu scheuen braucht.
Hier bedient sich Grohl eines seiner gebräuchlichsten Pattern. Mit diesem recht simplen Ding kann man allerhand anstellen. Besonders wenn man es in seine Einzelteile zerlegt und anders zusammen baut.
In diesem Fall spielt er nichts anderes als R (rechte Hand), L (linke Hand), F (rechter Fuß/Bass Drum) triolisch hintereinander, dazu tritt er die HiHat auf die Viertel. Das ist übrigens eine wunderbare Koordinationsübung, die man überall machen kann: In der Schule oder der Uni, im Bus oder eben am Schlagzeug, wo es sicher am meisten Spaß macht. Dafür brauchen wir aber noch die Instrumentierung, damit das ganze dann auch nach Grohl klingt:
Die Füße sind ja im Normalfall eh klar: Rechts Bass-Drum, Links Hi-Hat. In diesem Fall spielt die linke Hand fürs erste nur auf dem Hängetom (das bei Herrn Grohl schon gerne mal stattliche 14 Zoll Durchmesser haben kann), die rechte Hand wechselt in einem bestimmten Pattern zwischen Snare Drum und Floor Tom.
Das sieht dann so aus:

Noten1

Dieser Teil erhält noch eine Steigerung, indem später die linke Hand nicht nur auf dem Rack Tom bleibt, sondern jedem Snare-Schlag der rechten Hand auf eben diese folgt, was einen Doppelschlag ergibt, der nach einer Mischung aus Flam und zwei Triolen klingt. Der Handsatz ist folglich der gleiche:

Noten2
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