Denon DJ Axis 12 und 12S Test

Praxis

Stacken wir unsere Klein-PA, beginnend beim Sub: Die Axis 12S Subwoofer bieten zwei Eingangskanäle, die das Signal entweder gefiltert durch einen High-Pass (Grenzfrequenz 80/140 Hz) oder ungefiltert per Fullrange-Ausgang (wahlweise stereo oder mono summiert) an die Satelliten weiterleiten. Somit lassen mit nur einem Subwoofer zwei Hochtöner für ein Stereo-installieren. Die Lautstärke der Subwoofer ist via Poti einstellbar. Ein Phasen-Inverter hilft beim Beheben von Auslöschungsproblemen.
Dass Denon DJ bei der Konzeption des AXIS-Systems auch an kleinere Veranstaltungen gedacht haben, wo gegebenenfalls kein Mischpult vorhanden ist, zeigt das Anschlussfeld des Breitband-Lautsprechers: Input 1 ist zwischen Line- und Mikrofonverstärkung umschaltbar, Input 2 wartet neben Klinke und XLR auch mit einer Stereo-Cinch-Buchse auf. Vermittels eines Drucktasters kann das Signal des ersten Eingangs oder der Mono-Mix aus beiden Kanälen an einen zusätzlichen XLR-Ausgang weitergereicht werden.
Die in beiden Modellen baugleichen Lüftungssysteme sind sicher in der Chassis-Vertiefung verschraubt. Sie arbeiten offensichtlich temperaturgeregelt und sahen sich während des gesamten Tests nicht zu übermäßiger Aktivität genötigt. Selbst bei aufgedrehter Heizung und noch weiter aufgerissenem Gain drehten sie gelangweilt und lautlos ihre Runden – sehr gut.

Fotostrecke: 7 Bilder Vorder- und Rückseite der Subwoofers.

Für unseren Test haben wir ein typisches Stereodreieck in einem 50 m² großen Raum installiert, wobei Tops und Subs über Distanzstangen miteinander verbunden wurden. Als Vergleichskandidat wurde eine Martin-Anlage mit 8-Zoll-Tops (horngeladen) und 12-Zoll-Subs aufgebaut.
Der erste Höreindruck erstaunt: Habe ich einen Equalizer in der Summe? Nein, ich höre das unbearbeitete Line-Signal aus dem Main-Out des Zuspielers (Pioneer CDJ-2000 + DJM-900). Der EQ-Eindruck entsteht, weil die Axis einen sehr brillanten und modernen Sound liefern: Extrem kräftige Bässe, sehr aufgeräumte und impulsstarke Mitten und ein ziemlich beeindruckendes Höhenfeuerwerk. So klingt die eher traditionell ausgelegte Martin-Anlage erst, wenn man einen Equalizer bemüht.
Von dieser klanglichen Auslegung profitieren alle Musikstile: Von House über Jazzpop bis hin zu Rock-Produktionen macht es durchweg Spaß, der Denon bei der Arbeit zuzuhören. Allein bei einer sehr schlagzeuglastigen Metalproduktion wurde deutlich, dass die Mitten auf der Martin etwas deutlicher zeichnen. Das ist wichtig für die Hörbarkeit der Drumkessel.
Im Sinne der Plug’n’Play-Ausrichtung muss man die Charakteristik der Denon-Anlage trotzdem als gelungen bezeichnen: Aufbauen, anschließen – und schon lassen sich kleine bis mittlere Räumlichkeiten mit erstaunlichen Lautstärkereserven und einem sehr „erwachsenen‟ Sound versorgen.
Erfahrene Tontechniker dürften – abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und dem anliegenden Audiomaterial – wahrscheinlich sogar noch ein bisschen gegensteuern und die Anlage eher ein bisschen abmildern, als sie zu pushen. In der Praxis dürfte man also selten bis gar nicht zum Boost-Schalter an Top-Teilen greifen müssen. Aktivieren des Boost-Modus bewirkt nämlich das Applizieren einer typischen Loudness-Kurve mit leicht angehobenen Bässen und Höhen und um einige Dezibel abgesenkte Mitten, was gerade bei leisen Abhörlautstärken (Stichwort: psychoakustischen Kurven gleicher Lautstärkepegel, Robinson-Dadson-Kurven) in einer subjektiv größeren Lautheit resultiert.
Ein abschließender Test mit einem dynamischen Mikrofon zeigt, dass der Mic-Preamp sehr ordentlich arbeitet. Präsentatoren auf Messen, Wochenmärkten oder Seminaren können sich also mit nur einem Axis-Lautsprecher ohne viel Aufwand Gehör verschaffen.

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